SEM 35 SWR-Verlauf Stab-/Bandantenne

  • Hallo Radio Nerds!

    Hat jemand den Stehwellenverlauf über den Frequenzbereich der mobilen Antennen für das SEM 35?

    Das zu messen, geht ja nicht so einfach (offenes Gerät oder so), müßte doch aber vorliegen!?

    Daß die beiden mobilen Antennen für den großen Frequenzbereich des SEM 35 ohne vorhandene automatische oder mögliche, manuelle Anpassung nur Kompromisse sein können, muß bekannt sein.

    Ich habe mit meiner Gegenstelle herausgefunden, daß um die 50 MHz bedeutend bessere Sende- und Empfangsqualitäten damit vorliegen.

    Wegen größerer Reichweite prüfte ich die theoretische Möglichkeit einer entsprechenden Standantenne ohne AGAT und stieß zur RC-292 der Amis (auch von den Ösis oft auf dem Markt).

    Und damit auch zur Homepage der Radio Nerds, bei denen alle möglichen Dienstvorschriften und Dokus zu allen möglichen Army-Radios frei zugänglich sind (http://www.radionerds.com) .

    Auch auf folgendes über die RC-292:

    Proper_use_of_the_RC-292_Antenna.pdfProper_use_of_the_RC-292_Antenna.pdf


    Bei diesen Nerds ist auch ein Antennen Handbuch von 1999 für die Marines frei zugänglich (MCRP 6-22D). Darin werden sehr wertvolle Tipps gegeben, bspw. wie zur Erdung der Erdboden mit Kochsalz leitfähiger gemacht werden kann, wie mit Flaschenhälsen wirkungsvolle Isolatoren hergestellt werden können oder wie mit längeren Metallteilen Reflektoren zur Verbesserung der Empfangs- und Sendequaliät hergestellt werden können.

    Aber analog zum o. g. Text zur RC-292 nichts Konkretes für die Ausrüstung, mit denen die Jungs in die Wüste oder in den Busch geschickt werden und wurden.

    Es ist mir schon klar, daß gerade im Militärischen eine geringe Reichweite auch erstrebenswert sein kann (Bsp. Phänomen FSE 38/58) : "just enough", und offenbar auch der Kenntnisstand der Jungs nicht überborden sollte, aber man sollte doch mindestens Infos für die Ausbilder oder Chefs (oder für uns) und Material für alle Fälle bereitgestellt bekommen!

    Bspw. bei Bedarf von größerer Reichweite des SEM 35:

    auch ein Rucksack-Gerät erden: kein Wissen, kein Kabel, kein Hering vorhanden,

    von der Stabantenne einen Teil abklappen für best. Frequenz (?),

    Antennen-Reflektor bauen: kein Wissen, kein Material

    Baum-Antenne bauen: kein Wissen, kein Material

    Keine Ahnung, was noch - hat es jemand ausprobiert?


    Ja, ich weiß von der Stabantenne mit AGAT der BW genau deswegen,

    und ja, ist eh alles verboten - also alles nur so, um zu wissen!

    Grüße

    Beni

  • In der uralten "Einzelanweisung für die Ausbildung der Jägertruppe Nr. F 5 - Der Jägerzug" von 1975 gab es eine Anlage 4, in welcher der Bau von Behelfsantennen beschrieben wurde. In der Anlage beigefügt.
           

    Das wurde Mitte der 1970er Jahre bei meinem Unteroffizierlehrgang an der Feldjägerschule und beim Offizierlehrgang Ende der der 1970-er Jahre in Hammelburg noch ausgebildet. Wir haben das mit dem SEM 35, dem SEM 25 und dem PRC-8 mit Erfolg versucht. Auf dem Commandolehrgang der französischen Armee in Neu-Breisach, denn ich 1984 besuchen durfte, wurde der Bau von Behelfsantennen ähnlich ausgebildet. Auch die Wissenschaft, das man das Funkfahrzeug auf die Gegenstelle ausrichten konnte, um das Fahrzeug als eine Art Gegengewicht zu haben, wurden damals noch praktisch gelehrt.
    Für Einsätze in Grafenwöhr, wo es regelmäßig Schwierigkeiten mit dem SEM 25 in den Feldjägerstreifenfahrzeugen gab, wenn es darum ging, unser Dienstkommando in Amberg zu erreichen, haben wir uns auch mal eine Art Taschenkarte erstellt, auf der wir uns die Antennenlängen für die wichtigsten Frequenzen notiert hatten. Füge ich ebenfalls bei, allerdings nur als schlechte Fotografie verfügbar.

  • Hallo,

    ich würde als Grundlage erstmal die Lektüre des Antennenbuches von Karl Rothammel empfehlen.


    Die Stehwelle zu messen ist mittels eines entsprechenden Meßgerätes eigentlich ganz einfach. Ein entsprechendes Meßgerät (VSWR-Meter oder ein Wattmeter, das vorlaufende und rücklaufende Leistung gleichzeitig misst wie z.B. das NAUS 4 von Rohde & Schwarz) wird in die Antennenleitung geschaltet und bei verschiedenen Frequenzen abgelesen. Fur das SEM 25/35 gibt es dafür den Meßkoffer II. Wichtig ist, daß das Meßgerät für den zu messenden Frequenzbereich geeignet ist.

    In der Regel ist das VSWR in Ordnung, sofern die rücklaufende Leistung weniger als 10% der vorlaufenden Leistung beträgt (sollte so klein sein wie möglich), es sei denn, im Handbuch des Funkgerätes steht was anderes.

  • Hallo Andreas,


    das ist doch genau der Punkt: an welche Antennenleitung denn bei der Bandantenne und der Stabantenne???

    Innen irgendwo?

    Und da die beiden ja bei allen Geräten gleich sind, könnten doch die Daten für diese schon vorliegen!?

    Das Antennenhandbuch der Amis war erstmal kostenfrei und mühelos zugänglich und ist ja speziell "fürs Felde".

    Grüße

    Beni

  • Hallo Beni,


    wozu willst Du das messen? Das macht eigentlich keinen Sinn, weil der Konstrukteur die Antenne ja extra dafür berechnet und konstruiert hat. Da wird sich nichts ändern. In dem Fall ist die Antenne als Gerätebestandteil zu sehen und die Messung ist irrelevant und gemäß TDV auch nicht vorgesehen. Ob man das Gerät dann erdet oder nicht, hat keinen Einfluß auf die Stehwelle.

    Interessant wird es ja erst bei Verwendung externer Antennen, und da kann (und sollte) man messen.

    Ich habe mit meiner Gegenstelle herausgefunden, daß um die 50 MHz bedeutend bessere Sende- und Empfangsqualitäten damit vorliegen.

    Das ist ja auch logisch. Die besten Werte dürften bei 48 MHz zu erreichen sein, denn das ist die Bandmitte des Gerätes und für die Frequenz ist die Antenne berechnet.

    auch ein Rucksack-Gerät erden

    Macht keinen Sinn, weil es dem Verwendungszweck des Gerätes entgegensteht. Dann nimm die Fahrzeughalterung, da ist ein Erdungspunkt dran.

    von der Stabantenne einen Teil abklappen für best. Frequenz (?),

    Antennen-Reflektor bauen: kein Wissen, kein Material

    Baum-Antenne bauen: kein Wissen, kein Material

    Ich wiederhole mich, wenn ich auf Herrn Rothammel verweise, der besagtes fehlendes Wissen vermittelt...


    Es ist nicht zielführend, hier ohne zumindest rudimentäre Fachkenntnisse tätig zu werden. Ich schlage vor, Du wendest Dich an den nächsten Ortsverband des http://www.darc.de und fragst da mal nach, ob jemand mit Rat und Tat helfen kann. Da dürften auch Meßgeräte vorhanden sein.

    Im Übrigen kann ich nur naheliegen, die Amateurfunklizenz zu machen, weil man damit entsprechendes Fachwissen erwirbt und ohne die Deine Versuche ohnehin illegal sind. Da das SEM 25/35 auch das 10m-Amateurfunkband abdeckt, wäre auch das Senden damit legal.

  • Da gebe ich Dir eingeschränkt Recht. Natürlich ist die Nutzung zumindest sendeseitig illegal.

    Allerdings kommt hier § 2 Abs 3 des Gesetzes über den Amateurfunk zum Tragen, nachdem jedes Gerät, das mindestens auf einer Amateurfunkfrequenz arbeiten kann, als Amateurfunkgerät betrachtet wird und demzufolge mit Lizenz grundsätzlich betrieben werden kann (Einschränkungen bezüglich der Betriebsart, Bandbreite usw. sind natürlich zu beachten). Da der Frequenzbereich des SEM 25/35 bereits bei 26,00 MHz beginnt, wird auch das 10m-Band (28,00-29,70 MHz) abgedeckt und damit handelt es sich um ein Amateurfunkgerät.

    Wenn Beni also Lizenz macht, darf er das Gerät auch benutzen, zumindest auf den dem Amateurfunk zugewiesenen Frequenzen.

    Leider gilt das nicht für das SEM 70...90, weil das erst ab 30 MHz arbeitet.

  • Hallo Ihr!


    Warum und wozu ich die SEM35 brauchte, weiß man doch hier!? - ich benutze sie natürlich nicht und träume von einer Lizenz.


    Den SWR-Verlauf der RC-292 der Amis war gut zu kennen - für die Soldaten, die damit arbeiteten und es ist erklärt, warum. Und das gilt auch für das SEM35.


    Im "neuen" Feld Antennen Handbuch der US Marines (MCRP_6-22D.pdf (radionerds.com)) wird nun neben umfassendem Basiswissen auch nicht ohne Grund beschrieben, was man tun kann, um die Reichweite für solch ein Tornister-Gerät bei Bedarf zu erhöhen.


    Mindestens 1975 wurden also alternative Antennen in Hammelburg gelehrt und geübt - Danke, Prospero!

    Diese Alternativen werden aber als Ersatz in der Not mit schlechterer Wirkung beschrieben - aber wahrscheinlich doch nur schlechter als die Standantenne (5985-12-326-5736) oder Fzg-Ant., beide mit AGAT und so beide zwingend in Verb. mit einem Fzg.?

    Aber so eine Hammelburger Alternative vielleicht doch besser i. S. Reichweite als die lange, mobile?

    Grüße

    Beni

  • Hallo Beni,


    abgesehen davon, daß ich Deine ganzen Aktivitäten incl. der Problematik nicht nachvollziehen kann, habe ich den Eindruck, daß Du versuchst, ein Provisorium mit einem Provisorium zu ersetzen. Das ist selten bis gar nicht zielführend.

    Das SWR ist mit Sicherheit nicht das allein Selig machende bezüglich der Reichweite eines Funkgerätes, sondern sagt nur aus, wie gut das Funkgerät mit der Antenne zusammenarbeitet. Mehr nicht!

    Standort (möglichst hoch und freistehend) und Sendeleistung (hier nicht unbedingt beeinflußbar) sowie Bauform/Art der Antenne haben hier viel größeren Einfluß.

    Deshalb sind pauschale Aussagen wie "Erden" oder "Erhöhung der Leitfähigkeit des Bodens" zur Verbesserung der Reichweite Humbug, wenn man nicht weiß, welche Antenne wie arbeitet. Bei einem Dipol ist das z.B. völlig ohne Belang.

    Eine Antenne funktioniert grundsätzlich nur auf einer einzigen Frequenz, auf allen anderen ist mit Abstrichen zu rechnen. Um hier eine halbwegs brauchbare Bandbreite zu erzielen, gaukelt ein AGAT (oder wie auch immer das Anpassgerät genannt wird) dem Funkgerät vor, daß der Antennenausgang mit der richtigen Impedanz (frequenzabhängiger Widerstand) abgeschlossen ist.

    Die genannten Behelfsantennen beziehen sich auf das Tornistergerät, damit wären die Fahrzeugantennen incl. AGAT hier nicht das Thema. Besser als diese werden besagte Behelfsantennen nicht sein.

    Aus meiner Grundausbildung kann ich mich noch erinnern, daß unsere damaligen Ausbildungsunterlagen auch nur mehr oder weniger wahllos aus verschiedenen TDVen zusammenkopiert wurden und auch die Fachkompetenz derjenigen, die sie erstellt haben und auch unterrichtet haben, doch teilweise sehr begrenzt war. Ich meine, hier auch einige Bilder aus den GRC-9-Unterlagen wiederzuerkennen, das aber auf ganz anderen Frequenzen und unter anderen Voraussetzungen arbeitet. Deshalb würde ich auf die Unterlagen von fachlicher Sicht auch nicht allzuviel geben.

    Aber ohne das nötige Fachwissen wirst Du hier nicht weiterkommen und ohne genau zu wissen, was Du vor hast, kann Dir hier auch keiner richtig weiterhelfen.

    also besorge Dir das Antennenbuch und lese es auch, dann werden sich viele Deiner Fragen von allein beantworten.

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