Stehbolzen am Auspuffkrümmer abgerissen

  • Hallo in die Runde,


    Freud und Leid liegen häufig näher beieinander, als einem lieb ist.


    Nachdem ich gestern ohne Beanstandung ( auch die LED Scheinwerfer wurden direkt akzeptiert) mit einem frischen TÜV Stempel heimgekommen bin, musste ich feststellen, dass ein Stehbolzen am Auspuffkrümmer abgerissen ist.


    Bei europe military gibt es zwar einen "Oberen Motordichtsatz" , es ist aber leider nicht wirklich erkennbar, ob die Krümmerdichtungen dazu gehören, sieht eher nicht so aus.


    Bin daher am überlegen, ob ich die Dinger im Zweifelsfall aus Kupferblech selbst herstellen sollte.


    Deshalb meine Frage an die hier versammelte Fachkompetenz:


    Hat jemand damit Erfahrung und könnte mich bei dem Gedanken entsprechend unterstützen? ( Materialauswahl, Dicke.......)

  • Ich hab mal Dichtungen für einen Stationärmotor selbst gebaut und habe dabei ganz "normales" Kupferblech in der ungefähren Stärke der Originaldichtung verwendet. Wichtig ist daß die Dichtung vor der Montage weichgeglüht wird.

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • Nachtrag:

    Nicht jedem steht ein Glühofen mit Schutzgasatmosphäre zur Verfügung.


    Beim Glühen mit der Gasflamme entsteht natürlich eine mehr oder weniger dicke Kupferoxydschicht auf dem Werkstück. Beim schnellen Abschrecken im Wasser platzt diese größtenteils ab und der weitere Reinigungsaufwand ist kleiner.


    Der eventuelle Verzug der Dichtung dürfte keine Rolle spielen


    Gruß Bernhard

  • Kupfer kann nicht „gehärtet“ werden.

    Hier ein Zitat aus dem folgenden Link

    ... und ebendort weiter vorne:


    " Die Reichweite erstreckt sich hierbei von der Ofenabkühlung bis hin zum schroffen Abschrecken, um bestimmte technologische Eigenschaften (Chemische Konzentration, Festigkeit, Härte, Zähigkeit, Gefüge, etc.) einzustellen. "


    So braucht z.B. Federbronze eine bestimmte 'Härte' um eben federn zu können ...


    Für die unterschiedlichen Werkstoffe sind ja dort auch die erforderlichen Temperaturen und 'Verweilzeiten' angegeben. Ich habe die Erfahrung gemacht, für möglichst 'weich' möglichst langsam abkühlen, auch wenn Cu enthalten ist.

  • Ich werde sehen.

    Momentan warte ich noch auf die Rückmeldung von europe military. Laut der dort angegebenen Renaultnummer und einem Abgleich mit meinem Renault Ersatzteilprogramm besteht Hoffnung, dass die Krümmerdichtungen doch im Dichtsatz enthalten sein könnten.

  • So braucht z.B. Federbronze eine bestimmte 'Härte' um eben federn zu können ...


    Für die unterschiedlichen Werkstoffe …..

    Wir reden hier aber doch über reines Cu-Blech und nicht über irgendwelche speziellen Legierungen. Oder??? hmmm


    Kupfer wird nur durch mechanische Bearbeitungen wie Zeihen , Biegen , Walzen oder Treiben hart und auch spröde.


    Mit den verschiedenen Wärmebehandlungen können anschließend , u.a. vor einer weiteren

    Bearbeitung, bestimmte Eigenschaften erhalten oder eingestellt werden.


    Aber jeder kann, je nach Gusto, seine eigenen Experimente machen.


    Und damit endet mein Exkurs in die Werkstoffkunde ! :D


    Gruß Bernhard

  • Und damit endet mein Exkurs in die Werkstoffkunde !

    Werkstoffkunde muss man lieben, oder eben man hasst sie. Ich gehöre zu Letzteren und war froh, als ich die 2 Scheine hatte......


    Ich werde , falls es soweit kommen sollte, dann mal diesen Empfehlungen hier folgen ( müssen ), da ich keinen Ofen habe.

    Siehe hier: Weichglühen Cu

  • Kupfer ( Dichtungen ) mit einer ausreichenden großen Gasflamme zum gleichmäßig Glühen bringen und sofort in einem Wasserbad vollständig versenken. Das ist im Werkstattbereich zum weich-glühen vollkommen genug der Materialkunde. Kupfer härtet auch beim Lagern weiter aus.

  • Fast wäre die Stehbolzenaktion zum Supergau geworden.


    Neues, teures Facom Ausdrehwerkzeug gekauft. Stehbolzen angebohrt, Stift eingeschlagen und......,abgerissen. Was für eine Sche....

    Mit weiter Ausbohren war gestern Abend nix mehr. Heute Morgen dann durch Aufschweissen einer Mutter, Gas und Sauerstoff sowie Kältespray in mehreren Durchgängen, dann die Erlösung:


    Brocken ist raus.

    Was mich wirklich wurmt ist die Tatsache, dass der Facom Stift relativ schnell abgeschert ist. In meinem alten Ausdrehsatz haben sich die Stifte eher in der Schraube nur gedreht und wurden dann mit der Zeit unbrauchbar, weil sie sich dabei abgenutzt haben.


    Frage in die Runde:


    Die verbauten Stehbolzen sind alle M 8, aber ungefähr die Hälfte der Löcher im Krümmer ist vom Durchmesser her 10.

    Kennt jemand einen plausiblen Grund hierfür?

  • Beitrag von Carli ()

    Dieser Beitrag wurde von HuffDuff aus folgendem Grund gelöscht: Auf Bitte des Erstellers gelöscht ().
  • Das bringt etwas Flexibilität in die Verschraubung, gleichzeitig erhöht es die mögliche Vorspannlänge der Verschraubung. Es wirkt der Setzneigung der Dichtung entgegen.

    Hallo Buclarisa,

    Das mit der Flexibilität versteh ich noch einigermassen, den Rest nicht so wirklich. Hast Du da etwas mehr Erklärungsinput für mich?

    Buclarisa ist aber nicht Dein wirklicher Name, oder?

  • Hallo Buclarisa,

    Das mit der Flexibilität versteh ich noch einigermassen, den Rest nicht so wirklich. Hast Du da etwas mehr Erklärungsinput für mich?


    Warum der hintere Stehbolzen abgebrochen ist, würde mich natürlich brennend interessieren. Er trägt allerdings mit die höchste Last, da hier Turbo und Auspuffrohr mit dranhängen. Er hat auch die grossen Löcher, letztlich tippe ich auf ein Schwingungsproblem.



    Hat denn irgend ein TRM Besitzer hier im Forum schon mal ähnliches erlebt?

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