Geschichte aus der Garage und was aus Wehrmaterial gemacht wurde. Nachlass aus einer Haushaltsauflösung.

  • Wenn man denn irgendwie den Ruf genießt sich mit alten Sachen - speziell mit militärischem Hintergrund - auszukennen bekommt man auch mal einem Anruf. Ein Freund half im Bekanntenkreis einen Haushalt aufzulösen. Ausser ein paar "modernen" Dingen - der Hausherr arbeitete auf Amtsebene für die Bundeswehr - fand sich in der Garage viel von seinem Vater. Jahrgang 1905, Lehrer, hatte 1931 über ein literarisches Thema promoviert und "durfte" dann in den Krieg ziehen. Aus der Zeit bargen die beiden kleinen, selbst schon alten Pappkartons ein paar Bilder und die Anstecknadel zu seinen Auszeichnungen. Der Grossteil des Nachlasses sind aber selbstgemachte Kladden, in denen der "Teacher" im belgischen La Hulp während der Kriegsgefangenschaft allerlei aufschrieb. Von Gedichten über Vokalbeln bis hin zu Notizen zur Entwicklung der Kulturen ...


    Die Bilder zeigen eine Auswahl der Kladden, die fand ich besonders beeindruckend weil sie mittels Zeltplanenteilen hergestellt wurden...

    Ansonsten sieht man auf den Bildern, dass die Pins tatsächlich von ihm sind...


    Das Ganze wäre, da die Auflösung nicht durch Verwandtschaft durchgeführt wurde und es ja alles nicht so wertvoll aussieht, wohl in die Tonne gewandert....


    Jens

  • Ja, ist schon beeindruckend wenn einem sowas in die Hände fällt.


    Mir hat letztens ein polnischer Kumpel ein Paket Feldpostbriefe von 14-18 und aus WKII in die Hand gedrückt. Wurde unter einen zu sanierenden Schrank entdeckt, wahrscheinlich auf der Flucht/Vertreibung aus Schlesien nicht mitgenommen.


    Bin am überlegen da die Nachfahren in Deutschland zu suchen.


    Beste Grüße

    Sapere aude oder „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Kant)

  • Beeindruckende Dokumente, bedauerlich ist nur, dass die Generation, die das erlebt hat nahezu „ausgestorben“ ist. Wohin mangelnde Nähe und Wissen zur Geschichte dann führt, müssen wir leider gerade erleben.


    Nachdenkliche Grüße


    24-volt

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  • Um so wichtiger die Post den Nachfahren zu geben ( wenn der Aufwand nicht zu groß ist ) So kommt es auch der, ich glaube mittlerweile 3 oder 4. Generation danach, wieder ins Bewußtsein.

    Ich fand nach dem Tot meiner Mutter Briefe ihrer Eltern und der Verwandtschaft, die sich nach der Vertreibung aus Böhmen gegenseitig Briefe aus verschiedenen Lagern schrieb. Hoch interessant. Die jungen Leute haben keine Vorstellung was damals los war.

  • Passt gut zum Thema, leider ist das ein Bezahlartikel:


    Familiengeschichte: Opa in der Waffen-SS
    Was weiß man wirklich über seinen Großvater? Meist nur das persönliche Erlebte und eine Hand voll Geschichten. Unsere Autorin hat eine Offizierskiste aus dem…
    sz-magazin.sueddeutsche.de


    Gruß


    24-volt

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