Wolf OM 617 Leistungsmangel - Einspritzpumpe mit ADA- Dose

  • Hallo Leute,

    ich hab in meinem Wolf einen neuen Motor eingebaut: 5 Zyl. 3 Liter OM 617, der aus einen californischen W123 stammt. Leider haben die Amis immer die Luxusausführung von Motoren mit extra viel Schnickschnack. So hat der Motor eine ADA- Dose oben auf der Einspritzpumpe montiert, die dafür sorgen soll, dass - wenn man mit dem 123er in die Anden fahren sollte - das Auto nicht wegen des dort herrschenden geringen Luftdrucks (Mangel an Sauerstoff) schwarz qualmt. Das wird so gelöst, dass in der ADA- Dose ein Doppelpack von 2 Blechmembranen sitzt, die über einen Stößel Einfluss auf die Regelstange in der Einspritzpumpe haben. Der Endanschlag (Vollgas) wird begrenzt. Die Dose hat einen dünnen Luftanschluss, der über eine Kunststoff- Leitung in den Innenraum geführt wird (Meß- Leitung). Die beiden Blechmembranen können durch eine Stellschraube mit Kontermutter "ein klein wenig" verstellt (vorgespannt oder gelockert) werden. Diese Verstellung wird einmal im Werk gemacht und mit Lack versiegelt.

    Wenn nun durch Alterung die Blechmembranen ggf. durchgerostet oder einfach erlahmt sein sollten, denkt ADA vielleicht: "Ich bin auf 2000 m Höhe und regele die Einspritzmenge herunter, damit ich nicht schwarz qualme." Ich kann also mit dem Wagen kein wirkliches "Vollgas" mehr geben, ich schleiche Berganfahrten nur noch hoch.

    Jetzt die Frage: Weiß jemand eine Methode, wie die ungewollte Reduzierung der Einspritzmenge vermieden werden kann? Die Amis verkaufen Alu- Kappen, die nach Demontage der ALDA-Dosen (ALDA nicht ADA werden bei Turbo- Dieseln eingebaut und regeln ab bei bestimmtem Druck im Turbo, nicht bei normalem barometrischen Luftdruck). Ich würde am liebsten die ganze ADA- Dose loswerden und ohne fahren (in die Anden muss ich nicht unbedingt). Kann ich mein Problem lösen, wenn ich die Stellschraube entweder stark reindrehe oder rausdrehe? Stellschraube einfach entfernen und Stopfen einsetzen? Da benötige ich fachkundigen Rat von Leuten, die sich mit der Einspritzpumpentechnik besser auskennen. Wir haben jetzt den Einspritzzeitunkt genau eingestellt, das hat aber keinen Einfluss auf die Leistung gehabt, der Leistungsmangel muss einen anderen Grund (ggf. ADA) haben.

    Schon mal danke im Voraus,

    Jürgen

  • In 2000 m Höhe liegt der Luftdruck bei ca. 77 % bezogen auf die Meereshöhe.

    Vielleicht ist ja auch der Saugrohrdrucksensor/ Equialent defekt.

    Es ist bestimmt keine gute idee eine Regeleinheit einfach ausser betrieb zu nehmen oder daran rumzufummeln.

    Das geht immer schief

    Aber die Beatmung mit anderen Mitteln zu verbessern ist auch eine gute Option.

    Siehe Beitrag von Tante Ute

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  • Moin, danke schon mal für die ersten Hinweise. Das Ventilspiel haben wir direkt beim Einbau des Motors korrekt eingestellt, Diesel Vorfilter und Hauptfilter bei der Gelegenheit gewechselt. Plastiktank wurde gereinigt und gespült. Mein alter Motor (617 mit 80PS) kam ja auch bestens ohne ADA- Dose aus. Ich würde mich über weitere Hinweise sehr freuen.

  • stederdorfer:

    Kam der Leistungsverlust plötzlich oder schleichend ?


    Ich gehe davon aus der der Luftfilter frei und nicht verstopft ist.

    Wurde Kompression geprüft ?

    Hier im Forum gibt es doch Leute die Einspritzpumpen überholen und einstellen. Kläre mal ab ob Du Deine Pumpe umbauen (lassen) kannst.

  • Der "neue" Motor vom Verwerter hatte gleich schlechte Leistung. Welche Leistung er als Neuwagen in Californien hatte, weiß ich natürlich nicht. In Europa haben scheinbar nur Fahrzeuge aus der Schweiz und Österreich diese ADA- Dose (die haben ja auch richtige Berge). Das mit dem Leistungsmangel ist ja auch nur ein Gefühl. Der G fuhr mit seinem ersten Motor (240D) 120 km/h, jetzt kommt er nur noch auf 100 km/h. Der Luftfilter wurde auch schon erneuert. Kompression haben wir allerdings noch nicht gemessen. Ich hoffe ja immer noch, dass einer hier im Forum weiß, wie man die ESP auf normale, deutsche Serienausführung umstellen kann.






  • So wie das da ausschaut erfolgt die Einstellung der Stellschraube an der Druckdose mit einem definierten Einstelldruck am Anschluss 103a.

    Zuvor sollte aber sichergestellt sein, das die Druckdose 103 dicht ist.Die Kolbenstange sollte auch gangbar sein. im übrigen gilt das auch füe die Mechanik 5c und deren Einstelung rechts davon.

    Ich denke mal wenn Druckdose und Mechanik i.O. sind, dann sollte da mal eine sinnige Grundeinstellung erfolgen unter Herstellerspezikation von Bosch.

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  • So wie ich das sehe, denen sich die beiden Druckdosen bei sinkendem Aussendruck aus und drücken dadurch den Stössel gegen die Feder nach unten. Damit wird dann irgendwie der Regelstangenhub zurückgestellt.

    Willst Du diesen Effekt etwas minimieren, würde ich die Einstellschraube soweit wie möglich zurückdrehen. Dabei kannst Du ja die Anzahl der Umdrehungen notieren, um später wieder auf die alte Einstellung zu kommen.

    Du könntest damit zumindest ausprobieren, ob dann der Motor mehr Kraftstoff bekommt. Ein Reindrehen der Schraube dürfte das Gegenteil bewirken, weil dann die Dosen grundsätzlich nach unten wandern und der Hub des Stössels grösser wird.

    Die obere oder die untere waagrechte Einstellschraube könnte die Volllastschraube sein. Leider gibt die Zeichnung das nicht wirklich genau her.

    Ich hätte kein Problem damit, hier systematisch auszuprobieren. Eine halbe Umdrehung hat da oftmals schon entsprechend spürbare Auswirkung.

    Natürlich immer alles notieren, um in die alte Position zurückzufinden.

  • Mal ganz dumm gefragt: Gibt die Pumpe wirklich Vollgas wenn Du innen das Pedal runterdrückst ?

    Hatt ich schon ein paar Mal dass der Gaszug falsch eingestellt war.

    Lass innen jemanden Vollgas geben und prüfe vorne ob Du das Gestänge noch etwas bewegen kannst oder ob es am Anschlag ist.

  • Die Frage ist, bei welchem Aussendruck/Prüfdruckdruck und bei welcher Temperatur diese Regeleinheit einzustellen ist.Alles andere ist Spekulation.

    Das muss man zuvor herausbekommen.Die Stellschraube wird dann mit Bestimmtheit nicht mir Vorspannung sondern Touch eingestellt.Alles andere wäre nicht nachvollziehbar. Wie Herman das schon richtig erkannt hat sollten sich die Druckdosen bei unterschiedlichen prüfdrücken unterschiedlich ausdehnen.

    Somit könnte man durch herausschrauben(entfernen) der Stellschraube dort die Hubänderung messen. vergrössert/verkleinert sich der Hub nicht, dann sind die Druckdosen defekt.


    Ausserdem hänge ich mich an die Aussagen von Handeule an.

    Ein 40 Jahre alter Motor aus einem Spenderfahrzeug muss nicht un

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  • Leistungsmangel ist ja auch nur ein Gefühl. Der G fuhr mit seinem ersten Motor (240D) 120 km/h, jetzt kommt er nur noch auf 100 km/h.

    Vielleicht wurde hier auch an der Höchstdrehzahl rumgefummelt, um die in den USA niedrigeren Höchstgeschwindigkeiten nicht zu überschreiten.

    Dazu müsste am Ende des Gasgestänges irgendwo ein Anschlag sitzen, der ebenfalls eingestellt werden kann.


    Also, mehr Mut zum rumprobieren. Passieren kann dabei eigentlich nicht wirklich viel.

  • Ich fasse die Tipps dann mal zusammen: Justierschraube zurückdrehen (jeweils 1/2 Umdrehung) und protokollieren. Gas- Anschlag an der Pumpe prüfen (bei Gaspedal am Boden ist auch der "Gashebel" der Pumpe am mechanischen Endanschlag). Das werde ich mal probieren. Und auch mal Unterdruck auf die Leitung geben, die den normalen Luftdruck in das Gehäuse um die Membranen herum übertragen soll.

  • Hi, bevor du da anfängst: was ist denn mit dem Motor an sich? Bist du den im Spender überhaupt gefahren? Sind die Düsen in Ordnung? Pumpe in Ordnung? Einspritzzeitpunkt in Ordnung? Druckverludt/Kompression/Kopfdichtung iO.?

    Warum antwortest du nicht zumindest mal auf meine Fragen?

    Viele Grüße Marcus

  • Ich fasse die Tipps dann mal zusammen: Justierschraube zurückdrehen (jeweils 1/2 Umdrehung) und protokollieren. Gas- Anschlag an der Pumpe prüfen (bei Gaspedal am Boden ist auch der "Gashebel" der Pumpe am mechanischen Endanschlag). Das werde ich mal probieren. Und auch mal Unterdruck auf die Leitung geben, die den normalen Luftdruck in das Gehäuse um die Membranen herum übertragen soll.

    das ist aber eine recht eigenwillige Interpretation der Vorgehensweise.Mach es nach dem einschlägigen Reparaturleitfaden z. B. vom VDH.

    Alles andere wird nicht zum Ziel führen. Beim VDH bekommst du Zugriff auf die Flipbooks nach kostenloser Anmeldung.

    Die Einstellung der Einspritzpumpe und Grundjustierung lässt du besser bei den Profis machen.Die haben das erforderliche Equipment , Erfahrung und Sachverstand

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  • Hallo Marcus,

    den Motor habe ich gekauft, nachdem ich ein Video des startenden und laufenden Motors gesehen habe. Fahren konnte man mit dem Wrack nicht mehr. Den Einspritzzeitpunkt habe ich in einer Fachfirma genau einstellen lassen: war leicht verstellt durch Längung der Kette, hat aber keine Besserung des Leistungsmangels gebracht. Auch in dieser Firma wurde mir empfohlen, die Kompression zu messen. Das kommt dann in der Zeit "zwischen den Jahren". Ich werde auch in den Flipbooks vom VDH mal lesen.

  • Wenn ich nicht irre, dann dürfte der OM 617 ein Vorkammermotor sein. Die tun sich bei kälteren Temperaturen eher etwas schwer mit dem Anspringen, vor allem, wenn es unter die Nullgradmarke geht und wenn die Kompression schwächelt. Nach meinen Erfahrungen mit einem 200 D war die schwache Kompression , wenn er denn mal angesprungen und warm war, im Fahrbetrieb dann kaum noch zu spüren.

    Wenn er also noch gut anspringt und sauber rund läuft, dann ist die Ursache m. E. eher nicht in der Motormechanik zu suchen.

    Den Rundlauf kannst Du ganz einfach bei warmem Motor testen, indem Du die Einspritzleitungen nacheinander kurz öffnest und den Drehzahlabfall der einzelnen Zylinder dabei beobachtest.

    Dieser sollte bei allen Zylindern annähernd gleich sein.

  • Hi, dann stimmen aber auch deine Steuerzeiten nicht mehr... eine Druckverlustprüfung ergibt wahrscheinlich mehr als die Kompressionsmessung.

    Wie ist denn nun der Zustand der Düsen? sind die geprüft? Ist da überhaupt genug Druck in den Einspritzleitungen?

    Wie hast du denn geprüft, dass die Pumpe die Einspritmenge reduziert?

    Viele Grüße Marcus

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