29.05.2022
Auch Rom wurde nicht an einem Tag fertig gebaut.
So geht es auch hier bei der Motorüberholung nicht im Eilzugtempo voran.
In der Zwischenzeit gab es Urlaube, Konfirmationen, Kommunion und auch hin und wieder ein Corona Vorfall.
Gut Ding muss eben Weile haben.
Auch beim Motor ging nicht alles auf Anhieb, kurz vor dem Moment des Einpacken und mit Nachhause nehmen,
noch einmal auf den Prüfstand und siehe da, es tröpfelte Öl aus einer Stelle aus der noch nie etwas getröpfelt gewesen war.
An der Stelle der Ölwanne wo der Ölrücklauf vom Feinfilter zurück läuft, war etwas undicht ,
und dort haben die Erbauer nun mal keine Schrauben verwendet, sondern Nieten.
Dort hatte nun über die Jahre die Dichtung wohl kapituliert, und die Ölwanne musst wohl oder Übel wieder runter.
Gottseidank hatte ich noch genug an Ölwannen Dichtungen und Kork so dass der Schaden leicht behoben werden konnte.
ANMERKUNG:
Die Korkdichtung in Leinöl einlegen hatte ich ja bereits schon mehrfach in der
Vergangenheit erwähnt gehabt, aber 1 Woche ist noch zu kurz.
Nach 3 Wochen sind diese erst richtig geschmeidig und können gut gebogen werden.
Somit ging es für den Motor erneut auf den Prüfstand und alles schien einwandfrei zu sein.
Plötzlich wollte dann aber die Benzinpumpe wohl nicht mehr, zwar lief der Motor im Leerlauf tadellos, jedoch bei der Beschleunigung murrte die Benzinpumpe und der nur provisorische Auspuff ließ eine weiter Einstellung nicht zu.
Wir beschlossen, das ich in wenigen Tagen mit einer neuen Benzinpumpe vorbei kommen würde
und auch den gesamten Auspuff für den Motor mitbringe.
Das wäre nun der Dienstag vor 2 Wochen gewesen.
Nun ist der Auspuff Ausbau vom GAZ 46 nicht mal soeben zu bewerkstelligen,
und meine Gedanken kreiste dabei auch schon wieder an den Einbau des Selben.
Daraus folgte die Überlegung, alles zu vereinfachen, und den Motor später direkt bei
der Firma Ritterbecks Aus und Einzubauen.
Ich erhielt somit grünes Licht, und buchte in Heinsberg für 2 Nächte ein
Monteurzimmer für schmale Thaler, und war für 3 Tage nicht mehr gesehen.
Am Montag dem 23.Mai 2022 bin ich dann mit dem GAZ 46 der Amphibie nach Heinsberg gefahren
und nach 6 1/2 Stunden war dann auch der Motor draußen.
Ob ich zuvor im Varieté als Schlangenmensch aufgetreten wäre fragten mich die Mitarbeiter
beim Betrachten der notwendigen Verrenkungen im Innenraum und dem weiteren Ausbau des Motors.
Zwischendurch haben mir die Mitarbeiter immer sehr hilfsbereit notwendiges gereicht
oder auch mal an schweren Stellen geholfen.
Es waren immer noch nur 9 Finger im Dienst-
Der ganze Dienstag bis in den Abend hinein war damit ausgefüllt gewesen sämtliche
Anbauten der amphibischen Variante an den überholten Motor zu montieren.
Am Mittwoch mit allen Anbauteilen ging es dann mit der gesamten GAZ 46 Auspuffanlage
dann noch einmal auf den Prüfstand.

Im Hintergrund nur schwach erkennbar steht die Amphibie und wartet auf den Motor.
Diesmal wurde der Kraftstoff direkt über den Motorprüfstand zugeleitet.
Alles war einwandfrei, Öldruck im Leerlauf bei 4 bar und bilderbuchhafter Lauf.
Unter Last änderte es sich aber.
Zur Sicherheit die Kompression geprüft, Top auf allen 4 Zylinder 9 bar, ein wahrer Traum.
Ventilspiel kontrolliert alles Bestens.
Wir beschlossen nach Messung und Einstellungen doch auf den Zündverteiler zurück
zugreifen mit dem ich zuvor mit der Amphibie gekommen gewesen war.
Wenige Minuten später war der Einbau erledigt, und wie von Geisterhand,
nahm nun der Motor richtig Vollgas an, und steht nun zum weiteren Einbau bereit.
Der Kondensator am neu erworbenen Zündverteiler war der Schlingel.

Zwischendurch musste ich immer wieder meine Gräten gerade biegen und vernahm
einen infernalischen Motorensound und ging dem Ganzen auf den Grund.
Ein Rennwagen aus den 1930 Jahren gefahren von Juan Manuel Fangio drehte auf dem
Rollenprüfstand seine Runden, und während ich dieses Bild aufgenommen hatte,
gab es einmal Vollgas und ich war danach für eine halbe Stunde taub.
Solche Schätze wie auch ein Veritas oder BMW Werkmeister erhalten bei der Firma Ritterbecks wieder Ihr altes Leben zurück.
In wenigen Tagen bin ich wieder in Heinsberg und hoffe innerhalb von 2 Tagen alles wieder am Platz zu haben.
16.06.2022
Die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zu Letzt.
So war es dann auch nach dem Brückenwochenende als ich dann am Dienstag wieder in
Heinsberg bei der Firma Ritterbecks gewesen war.
Es folgten noch ein paar weitere Arbeiten am Motor um später alle amphibischen Baugruppen anpassen zu können.
Dann erfolgte die Hochzeit, ach ja auch hier gibt es wie im Wahren Leben auch Komplikationen.
Der Motor selber war Dank der optimalen großzügigen Platzverhältnisse und des großen
DEMAG Kranes schnell an seinem Platz, aber das war es dann auch einmal erst.
Da die Motorhalterungen in einem ungünstigen Winkel stehen , gestaltete sich der weitere Einbau mal wieder etwas extremer.
Beim einem von Unten erreichbaren Motorhalter braucht es nur die 3 Muttern/Schrauben und schon kann der Gummiträger den Anforderungen angepasst werden.
Nicht so hier beim GAZ 46, da verschwindet erst einmal fast der gesamte Oberkörper in der Tiefe,
das Blut schießt in den Kopf und lange kann man diese Stellung nicht halten.
Nach etlichen Anläufen war dann auch der Motor dort wo er hingehört, und auch die
Kupplungsglocke war von der den Loch und Schraubbohrugen an ihrem Platz.
Nun folgte der Anschluss aller Ölschläuche, der Einbau des Kühlers und aller weiteren vorderen Blechabdeckungen.
Nach 10 Stunden war nun alles wieder an seinem Platz was zum Motor und Co. gehört.
Einen Tag später ging es dann im Innenraum weiter der immer einiges an Überraschungen bereit hält.
Was vorher immer einigermaßen passte , passt nun auf einmal nicht mehr so auf Anhieb.
Warum das so ist, weiß nur die Amphibie selber.
Jedenfalls hatte ich gegen 15:00 Uhr nach 8 Stunden das Handtuch geworfen
und wegen Kopfschmerzen und Übelkeit abgebrochen.
Eine Woche später mit Neuem Elan, ich stand bereits schon um 8:00 Uhr vor dem
Großen Gebäude Komplex der Firma Ritterbecks in Heinsberg, waren dann auch
alle Bleche wieder eingebaut und Pfingsten stand nun vor der Türe.
Ich kann nicht sagen ich bin der 1. Morgens, aber definitiv bislang immer der letzte der den Betrieb verlässt.
Mir war bereits beim Motoreinbau aufgefallen, das an dem Winkelstück des Ölfeinfilters
die Schraube der Ölleitungen nicht so richtig saß und vermutete einen Schaden am Innengewinde des Winkelstückes.
So hatte ich dann meine Lagerbestände durchforstet und alles mitgenommen was evtl. passen und auch dicht seine würde.
Gestern Mittwoch den 15.06. 2022 war es dann soweit, nachdem ich im Motorinnenraum vom 1. Versuch das Öl - des Feinfilter Anschlusses gereinigt hatte, ein neues oder nicht zu sehr verschließendes Winkelstück an den Öl-Feinfilter angeschlossen, ging es raus zur 1. Probefahrt.
Mit weniger als einer 1/8 Umdrehung sprang der Motor sofort an, lief absolut ruhig und rund und bereits mit 4 bar im Leerlauf.
Auch die Anschlüsse am Öl-Feinfilter waren dicht, kam dann der Ruf " Motor aus "
Was war passiert, nun trotz neuen Dichtungen, will weder der originale noch der alternative Öl-Feinfilter abdichten.
Jetzt werde ich mich erst einmal um das Problem kümmern.
Dabei habe ich dann folgendes feststellen können.
Das kleine Messing-Winkelstück am Öl-Feinfilter ist auch identisch mit dem Winkelstück an der Ölpumpe.
Die Erkenntnis nützt aber nichts, wenn kein passendes Teil vorhanden ist.
Der Anschluss ist 1/4 " Zoll.
Leider passt hier nichts vom JEEP, DODGE oder gar GMC, die sind alle anders.
Aber aufgepasst, das gibt es wenigstens in großer Stückzahl,
DAS WINKELSTÜCK vom Vergaser, ist ein 1/4 " Zoll Außenanschluss und passt in den Öl-Feinfilter.
Wer jetzt noch das gerade Anschlussstück für die Öl-Wanne besitzt, kann nun diese beiden
verbinden und das Problem des Messingwinkel ist gelöst.
Mal sehen wie es nun weitergeht.