Beiträge von Prospero

    Ich denke nicht, dass das etwas mit Rundumfeuer zu tun hat. Beim Munga mit dem LGS konnte das Geschütz auf jeden Fall geschwenkt werden, als Seitenrichtbereich wurde 270 Grad genannt. Bilder anbei.
                

    Treibladung und Kaliber haben viel miteinander zu tun, weil sich aus Kaliber und Hülsenlänge der verfügbare Raum für die Aufnahme der Treibladungsmenge ergibt.
    Beim schwedischen Geschütz haben wir Kaliber 90 mm und eine Hülsenlänge von 760 mm, somit ein Volumen von etwa 4835 ccm, beim deutschen Leichtgeschütz Kaliber 106 mm und Hülsenlänge 607 mm wären es 5356 ccm (wenn ich mich nicht verrechnet habe).
    Übrigens - Nachtrag zum Beitrag 109. Die dort vertretene Ansicht "Na die Rakete, die da abgefeuert wird", stimmt so nicht. Rückstoßfreie Geschütze verschießen keine Raketen, sondern normale Geschosse, meist HEAT oder HEP.

    Grüße
    Jörg

    Das Rohr selbst, hat halt keinen Rückstoß, aber die Gase werden ja hinten aus dem Rohr abgeführt. Somit kippt die Kiste dann nach vorne um, also in Richtung Rohrmündung.

    Dieses Problem hätte dann ja auch bei Bundeswehr MUNGA mit dem Leichtgeschütz 106mm auftreten müssen, Da gab es auch keinen Überrollbügel.
    Beide Waffen beruhen auf dem gleichen Prinzip, rückstoßfrei PAK mit Einschießgewehr, auch das Kaliber war nur gering unterschiedlich (Schweden 90 mm, Leichtgeschütz Bundeswehr / USA 106 mm).

    Auch in der ZDv 37/10 von 1996 stand in Nr. 125 ganz klar, dass selbstbeschaffte Uniformteile in Form und Farbe den dienstlich gelieferten zu entsprechen haben und zwar allgemein, nicht nur beim Antreten in Formation.

    Es gab durchaus Kommandeure, die das durchsetzten und z.B. konsequent Soldaten, auch Offiziere, zum Umziehen wegschickten.

    Auf youtube gibt es einen schönen Film zur Entwicklung der Panzergrenadiere bis etwa 1970 (Heeresstrukturen 1 und 2)

    How West Germany Armed its Panzergrenadiers (1960s)
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    www.youtube.com

    Hier sind auch einige Filmsequenzen / Bilder zum HS 30 enthalten.
    Ist allerdings komplett in Englisch.

    Grüße
    Jörg

    Ich habe noch einen Beladeplan für den HS 30 als Fahrzeug des Kompanietrupps (Kompaniechef) bei der schweren Jägerkompanie mit Stand 1974 gefunden. Wenn ich mir auf dieser Skizze die Größenverhältnisse der eingezeichneten Personen im Kampfraum ansehe, nehme ich an, das man tatsächlich davon ausging, bei der normalen SPz-Ausführung für die PzGren-Gruppe dort fünf Soldaten unterbringen zu können.



    Quelle für diesen Beladeplan:
    Einzelanweisung für die Ausbildung der Jägertruppe Nr. 4 (F 4 Jägertruppe): "Die schwere Jägerkompanie" vom März 1974, Anlage 2/3.

    Ich denke es kommt auch darauf an welche Variante von HS30 du hast.

    Er wird wahrscheinlich die Variante meinen, die Du vergessen hast:
    Typ 12-3 - den ganz normalen Schützenpanzer für die Panzergrenadiergruppe bzw. den Zugtrupp.

    Der PzGrenZug SPz hatte in der Heeresstruktur 2, also in der Hauptlaufzeit des HS 30, 38 Mann und 5 SPz HS 30 Diese verteilten sich auf
    - vier Gruppen zu je 8 Soldaten
    - einen Zugtrupp zu 6 Soldaten
    (Quelle: Bundesarchiv, StAN 321 2100, vom 30.05.1960)

    Ab Ende 1966 hatte der Zug nur noch 37 Soldaten, da die vierte Gruppe jetzt einen HS 30 mit aufgesetztem Leichtgeschütz (LGS) 106 mm erhalten hatte und nur noch 7 Soldaten umfasste, gesamt also
    - drei Gruppe (1.- 3.) mit je 8 Soldaten
    - eine Gruppe (4.) mit 7 Soldaten
    - einen Zugtrupp mit 6 Soldaten
    (Quelle: Bundesarchiv, StAN 321 2000, vom 15.11.1966)

    Weitere Quellen dazu:
    Deinhardt, André: Panzergrenadiere im Kalten Krieg: die Geschichte einer Truppengattung zwischen "Massive Retaliation" und "Flexible Response". 1960 bis 1970 (Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, 11), München 2012, S. 80 – 85.


    Richter, Klaus Christian (Hrsg.): Panzergrenadiere. Eine Truppengattung im Spiegel ihrer Geschichte, Munster 2004, S. 278 – 284.

    Leider ist dort nirgend die genaue Sitzordnung innerhalb des HS 30 genannt.

    Moin......könnte es sein, das der Stander der Panzerbrigade 14 ("Hessischer Löwe "in Stadtallendorf/ Neustadt H.) zu zuordnen ist?

    Der Stander der Brigade hat zwei schmale Längsstreifen.



    Außerdem würde das "II" als Vorsatz vor der Zahl 14 auch hier keinen Sinn machen. Römische Zahlen bei der Bezeichnung der Truppenteile kamen nach der bei der Bundeswehr üblichen Nomenklatur beim Heer nur bei Zügen im Rahmen der Kompanie oder dann bei den Korps und WBK vor.


    Der Fahrzeugstander für einen Panzerbataillonskommandeur,....

    Fragt sich nur, was das ganze darstellen soll, da weder die Bezeichnung auf dem Stander, noch das dort aufgemalte taktische Zeichen einen Sinn machen.

    Bei der Bundeswehr gab es zwar ein Panzerbataillon 14, aber kein Bataillon "II./14". Nach Bundeswehrregeln wäre das der II. Zug einer Kompanie mit der Nummer 14. Das passt aber nicht zum Stander Bataillonskommandeur.

    Bei der Wehrmacht wäre "II./14" das II. Bataillon bzw. bei der Panzertruppe die II. Abteilung eines Regiments gewesen. Leider gab es aber bei der Wehrmacht kein Panzerregiment 14, selbständige Panzerkompanien mit der Nr. 14 existierten ebenfalls nicht.
    Auch die Panzerkette in dieser Form gab es bei der Wehrmacht als taktisches Zeichen nicht, hier wurde die Raute verwendet.

    Auch mit dem "II. Zug einer Panzerjägerkompanie 14" kommt man nicht weiter, eine Panzerjägerkompanie 14 gab es nicht, auch würde dann wieder das taktische Zeichen Panzerkette nicht passen.

    Wenn wir schon bei der Artillerie sind, dann zum nächsten auch etwas mißglückten Artilleriefahrzeug - sowohl vom Design wie von der Einsatzfähigkeit:
    Der Faun Geräteträger GT 8/15 für die 105 mm Feldhaubitze. Dieses Fahrzeug fuhr während der Heeresstruktur 2 in den Feldartilleriebataillonen der Panzergrenadierbrigaden, diese Bataillone wurden erst Mitte bis Ende der 1960er Jahre auf die Panzerhaubitze M 109 umgerüstet.
    Es soll Artilleriekommandeure gegeben haben, welche die Haubitze aufgesetzt vom Geräteträger aus schießen ließen.

       

    Hier fehlt noch ein Fahrzeug mit eher unschönem Design aus den Kindertagen der Bundeswehr – der Bren Carrier.

    Entwickelt im zweiten Weltkrieg, in den Anfangsjahren der Bw als Spähpanzer bei den Panzeraufklärern vorgesehen. Da dafür eklatant ungeeignet, endete das Fahrzeug schnell als Fahrschulpanzer und lief noch kurze Zeit bei den damals noch vorhandenen gepanzerten Nachschubgruppen der Panzer- und Panzergrenadierbataillone.


    Der Bren Carrier war das einzige Gefährt, das bei Bundeswehr und NVA vorhanden war. Die Bundeswehr hatte sie von den Briten bekommen, die NVA hatte ihre Bren von den Russen erhalten. Die Sowjets wiederum hatten den Bren im 2. Weltkrieg als Rüstungshilfe erhalten.

    Es gab bei der Bundeswehr dann auch noch einen Truppenversuch, den Bren als „Raketenjagdpanzer“ mit 7 Panzerabwehr-Lenkraketen SS 10 auszurüsten. Wurde aber auch nicht weiter verfolgt.


    Grüße
    Jörg

    naja, das bezeichnet ja nur die ganze Geräteeinheit, aber nicht die Teileinheit.

    Teileinheit werden auf den Fahrzeuge nicht speziellen taktischen Zeichen gekennzeichnet, sondern nur mit dem taktischen Zeichen ihrer EINHEIT (ZDv 1/11, Taktische Zeichen, Anlage 5, Nr.1).

    Auch das Dreieck für die Fahrzeuge von Geräteeinheiten ergibt sich aus dieser Vorschrift (Nr. 211/2). Nach einer "echten" Mobilmachung im V-Fall hätte man bei den dann eingezogenen privaten Fahrzeugen aus der materiellen Mobilmachung auf das Dreieck verzichtet.

    Obwohl ich ja eher Glaube das das Kompaniezeichen auf dem Hasten eher Falsch ist.

    Da gehören eher die Punkte drauf, Feldkabelbauzug,Gruppe Trp

    Das ist mit Sicherheit NICHT falsch!

    Das taktische Zeichen auf dem Anhänger steht für die Fernmeldekompanie 732. Die Kompanie wurde 1970 als Fernmeldekompanie (Geräteeinheit) für das Verteidigungsbezirkskommando 732 in Düsseldorf aufgestellt und nach 1994 aufgelöst. Mobilmachungsstützpunkt (also "Lager" für Fahrzeuge und Gerät) war zunächst Xanten am Rhein, später Düsseldorf. Das es eine Geräteeinheit war, erkennt man am ausgefüllten Dreieck unten rechts.

    Feldkabelbauzüge usw. innerhalb einer Kompanie erhalten auf den Fahrzeuge keine eigenen taktischen Zeichen, weil sie keine selbständigen Einheiten (mit Dienststellennummer, eigener STAN usw.) waren. Nur selbständige Züge würden auf den Fahrzeugen auch ein Größenordnungszeichen "Zug" (drei Punkte) tragen. Das traf z.B. zu für die Brigade-Panzerspähzüge, die in der Heeresstruktur 3 von 1970 bis 1979 selbständige Einheiten waren oder für Sicherungszüge.


    Diese Standortdatenbank beim ZMSBw enthält zahlreiche Fehler, sowohl was die Anschriften der Einheiten wie auch die Angaben zum "Lebenslauf", wie Aufstellung oder Auflösung / Umgliederung betrifft. Es hat sich offenbar bisher noch niemand beim ZMSBw die Mühe gemacht, die sog. "Lebenslaufakten" beim Bundesarchiv-Militärarchiv heranzuziehen. Die Standortdatenbank basiert auf einem Dienststellenverzeichnis von 1985. Für weitere Angaben wurde dann nicht etwa das primäre Aktenmaterial aus dem Militärarchiv, sondern Sekundärquellen wie Verbandschroniken, Standortbroschüren usw. herangezogen. Gerade diese vor allem von den Werbeanzeigen der örtlichen Firmen gesponsorten Materialien stecken in vielen Fällen voller Fehler.


    Beispiel Landshut.


    Hier gab es angeblich von 1968 bis 1972 ein "Feldjägerdienstkommando Neuburg", was tatsächlich nie existierte. Tatsächlich wurden die früher in Neuburg/Donau liegenden Teile der Feldjägerkompanie 10 nach Landshut verlegt und in die neu aufgestellt 3./Feldjägerbataillon 290 umgewandelt. Das ist nur eines von zahllosen Fehlleistungen dieser Datenbank.


    Als erste Information vielleicht nutzbar, aber sehr, sehr mit Vorsicht zu gebrauchen!

    Also - ich habe vor 45 Jahren in der Fahrschule mit dem guten alten MAN 630 gelernt (und geübt), das bei solchen Schlammverhältnissen Gleitschutzketten durchaus hilfreich sein können. Aber wahrscheinlich hatte keiner dieser Helden Ketten dabei.

    In einer anderen KLaz
    https://www.kleinanzeigen.de/s…-army/2382043407-230-2623
    werden auch solche Ponchos angeboten, lt. Aufschrift auf der Verpackung eines der Ponchos werden sie als "Poncho Nasswetterschutz" bezeichnet (eine völlig schwachsinnige Bezeichnung, als wenn es auch einen "Trockenwetterschutz" gäbe).
    In der Anzeige wird behauptet (Zitat): "Diese Ponchos dienten so weit ich weiss als Wetterschutz für das Bedienpersonal der Flak / Feldkanone RH202."
    Was ich allerdings auch für Unfug halte, bei der Feldkanone hätte der normale Nässeschutz (Jacke und Hose) genügt, da wäre so ein knielanger herumflatternder Fledermaus-Umhang eher hinderlich gewesen.
    Ich entsinne mich finster eines Gesprächs während eines Lehrgangs an der Offizerschule anno 1991. Da hieß, dass so ein "Fla-Poncho" für die Fla-MG-Lafette auf den LKw und Panzern kommen sollte. Der untere Saum sollte tatsächlich über den Rand der Luke gezogen werden, damit kein Regen in das Fahrzeug lief. Gesehen habe ich allerdings so ein Ding niemals.