Ich möchte da nochmal was zu Thema SLA-Drucker sagen, da der Charly sich dazu geäußert hat:
Vorweg: Ich habe einen SLA-Drucker und nutze den recht rege.
Ja, so ein SLA-Drucker ist schon etwas aufwändiger als ein FDM-Drucker.
Ja, man sollte mit den Chemikalien und den Ausdünstungen nicht sorglos, sondern sehr, sehr umsichtig vorgehen.
Handschuhe und Filtermaske (kein Corona-Mund-Nase-Schutz) sind Pflicht. Jedes Mal.
Allerdings ist es auch nicht so dramatisch.
Ich zitiere einfach mal Charlys Aussagen und kommentiere diese. Bitte, lieber Charly, nicht als persönliche Kritik ansehen, da meine Aussagen ein wenig abweichen werden. Sie sollen nur meine eigenen Erfahrungen darstellen.
1. ..........Bis ich mich mal reingelesen habe was das für ein Gestank das ist und auch sonst sind die benötigten Chemikalien nicht ganz ohne.
Also in der Wohnung/Haus restlos ungeeignet, wenn man da mal schnell was druckt riecht die Hütte mindestens 5 Tage nach dem Zeugs.
Der Geruch ähnelt stark Epoxidharz.
2. .......Und es ist ja nicht nur der Drucker den man sich da anschaffen muss, dazu kommt noch ein Waschgerät, das mit Isopropanol die Druckteile wäscht und eine UV-Aushärtestation. Da hat man auf der Werkbank schnell mal 1,50m Platz weg den man nicht mehr brauchen kann.
3. .......Wer da nicht einen separaten Raum für hat (z.B. Garage) der sollte sich das genau überlegen.
4. ........Für mal hier und da was zu drucken, denke ich, lohnt sich die Anschaffung nicht.
5. ........Obwohl es ein sehr schönes Hobby ist.
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1. Stimmt. Das Zeug riecht recht heftig. Besonders, bei der Reinigung, wenn der "Harzduft" mit der Reinigungslösung zusammenkommt. Hier ist die o.g. Filtermaske unabkömmlich.
Der Betrieb ist aber in der Wohnung durchaus möglich. Ein separater Raum ist allerdings Pflicht. Tür zu, Fenster auf und alles ist in Ordnung.
2. Klar, den Drucker muss man kaufen. Die ganze Anlage nimmt auch Platz weg, was aber alle anderen Werkzeuge/Maschinen auch machen.
Ein Waschgerät ist unnötig. Ich habe eine "Lock & Lock" Box, in der ich die Ausdrucke mit einem Pinsel reinige. Das recht teure Isopropanol wird gerne oft genannt, wenn es um das "Waschen" der Druckteile geht. Das günstigere Bio-Ethanol geht aber genau so gut. Oder zur Not Brennspiritus.
In der "Lock 6 Lock" Box sammelt sich über die Zeit/Nutzung übrigens immer mehr Reinigungslösung an, die man nicht wegschütten muss.
Auch mit der bereits genutzten Reinigungslösung kann man noch reinigen. Die abgewaschenen Harzpartikel härten aus und legen sich am Boden ab.
Wenn die zu viele werden, kann man die mit einem Siebspatel aussieben.
Eine wirkungsvolle UV-Lampe zum Aushärten der Drucke ist aus meiner Sicht wichtig und sollte angeschafft werden. Dazu am besten einen Drehteller. Kann man fertig kaufen oder auch selber fertigen. Ich habe meinen über den FDM-Drucker erstellt.
3. Das stimmt. Ein separater Raum ist wegen der Dämpfe und Gerüche notwendig. Die Gerüche beim Druck sind nicht zu vernachlässigen, aber eigentlich auch nicht soooo schlimm. Trotzdem sollte der Drucker auch da schon in einem separaten Raum stehen. Heftig wird es, wenn die Dämpfe vom Harz mit denen der Reinigungslösung zusammen kommen.
4. Das kommt natürlich immer darauf an, was man für Hobbys hat. Für den Modellbau kommt man meiner Meinung nach nicht um einen SLA-Drucker herum. Da fehlt es den FDM-Druckern einfach an der Auflösung. Zu Weiteren dazu komme ich später.
5. Das stimmt. Auch, wenn Kosten und Zeitaufwand nicht unerheblich sind. Aber es macht ja auch Spaß. Und welches schaffendes Hobby kostet nichts?
1.........Ist ein sehr schönes Hobby, und wenn Du es so einsetzt wie ich auch ein sehr Geldsparendes dazu.
Meinen habe ich schon locker nur über die Ersatzteile die ich damit gedruckt habe wieder raus..........
2. ......Beim SLA ist man ja schnell einen vierstelligen Betrag los .........
3. ......und einfacher ist das mit dem SLA auf keinen Fall.
1. Genau. Man kann unendlich Ersatzteile selber produzieren, angleichen und verbessern.
2. Habe den Anycubic Photon S. Okay, der hat einen kleinen Druckbereich, reicht aber für den Modellbau und Figurenbau gut aus. Kosten für den Drucker: ca. 360 EUR.
3. Doch, ist es. Der größte Vorteil ist das Entfernen der Supports für überstehende Teile. Bei einem FDM-Drucker sind diese zumeist recht fest mit dem Druckteil verbunden.
Gerade bei komplexen Teilen ist es sehr aufwändig und manchmal fast unmöglich diese zu entfernen.
Bei einem SLA-Drucker werden dies Stützstrukturen sehr graziel und punktgenau gesetzt. Das Entfernen fällt unendlich leichter, hinterlässt fast keine Spuren und verringert die Beschädigung des Druckes.
Abschließend möchte ich nochmals ganz klar zu Ausdruck bringen, dass das Arbeiten mit einem SLA-Drucker aufgrund der Chemikalien einer besonderen Sorgfaltspflicht unterliegt.
- Filtermaske, zumindest beim Reinigen/Waschen der Ausdrucke
- Einweghandschuhe, jedes Mal, wenn der noch unausgehärtete Ausdruck angefasst wird und beim Reinigen/Waschen
- gute Durchlüftung, separater Raum, Türen zum Wohnbereich geschlossen halten
Hier ein paar Bilder meiner SLA-Konstellation:

Die "Lock & Lock" Box für das Reinigen/Waschen der Ausdrucke

Der Anycubic Photon S

UV-Lampe und Drehteller zum Aushärten

Filtermaske und Einmalhandschuhe
Gruß
Carsten