Beiträge von Werlte

    Hallo Gerd,


    Moritz (molitor) hat Dir ja bereits eine zutreffende und umfangreiche Antwort gegeben, die ich zu 100 % unterschreiben kann.

    Auch auf die Gefahr hin, Dich zu langweilen, noch ein paar Ergänzungen.


    Auf dem Beifahrersitz des Unimog 404.1 sitzt der Beifahrer bekanntlich wie auf einer Gartenliege. Durch den extrem flachen Fußraum können die Beine kaum angewinkelt werden. Die Fahrlehrer-Pedale, welche ganz am Ende des Beifahrerfußraums platziert sind, können so kaum bedient werden. Den speziellen Fahrlehrer-Sitz hat Moritz ja bereits perfekt beschrieben. Das untere Stahlrohr Sitz-Chassis ist übrigens das gleiche, wie beim Standardsitz. Auch die beiden Sitzkonsolen (schiefe Ebene) mit den beiden Pilzkopf-Verbindungen sind identisch. Wie Moritz schon beschrieb, wurden zwischen Fahrzeugboden und den Sitzkonsolen, zwei Distanzstücke eingesetzt, um den Fahrlehrersitz eine gute Handbreit zu erhöhen. Dadurch hatte der Fahrlehrer eine Chance, die Zusatzpedale zu bedienen. Durch die erhöhte Sitzposition wurde auch die Rundumsicht für den Fahrlehrer verbessert (ein nützlicher Nebeneffekt).


    In der zweiten Sitzreihe gibt es bekanntlich eine 3er Sitzbank für die weiteren Mitfahrer, bei welcher die Sitzfläche hochgeklappt werden konnte, um darunter Ausrüstung verstauen zu können. Da es hinten ebenfalls keine nennenswerte Fußraumvertiefung gab, befand sich die hintere Sitzbank auf recht hohem Niveau, so dass die hinteren Mitfahrer dem Fahrschüler prima über die Schulter schauen konnten. Das Verdeckgestänge ist hinten ebenfalls höher ausgeformt, damit man hinten überhaupt irgendwie sitzen kann. Aufgrund der höheren Doka-Windschutzscheibe, konnten auch die hinteren Mitfahrer (und der Fahrlehrer) auf die Straße schauen.


    Ich denke, ALLE offenen 404.1 Fahrschul-Dokas hatten ursprünglich einmal die hohe Windschutzscheibe. Beweisen kann ich es nicht, aber zumindest begründen :

    Das Verdeckgestänge vom offenen Standard 404.1 konnte man ja nach lösen der gummierten Verschlußschrauben und lösen der Leder-Riemen ganz einfach nach hinten klappen (außer bei der Variante für die Schweizer Armee).

    Aufgrund der Verdeck Größe, war das Verdeck der Doka nicht zum Klappen gedacht. Grundsätzlich bestand es aus Stahlrohrbögen, die in die B- und C-Säule eingesteckt wurden. Im Verdeckstoff waren Taschen eingenäht, in die jeweils ein Flachstahl eingesteckt wurde, damit sich keine Wassersäcke bilden. An die Stahlrohrbögen waren Aufnahmen für den jeweiligen Flachstahl angeschweißt. Um die 404.1 Doka abzuplanen, musste man das Verdeck eigentlich eher zerlegen, als umklappen.


    Um endlich auf die höhere Windschutzscheibe zurückzukommen :


    Auch das originale 404.1 Doka Verdeckgestänge liegt vorne auf dem Windschutzscheibenrahmen auf (genau, wie beim offenen Standard 404.1). Würde man die flachere Standard-Windschutzscheibe montieren, dann würde der vordere Teil des Doka-Verdeckgestänges in der Luft hängen. Da originale Doka-Verdeckplanen und vor allem die höheren Doka-Steckscheiben kaum noch verfügar sind, wurden nicht selten die originalen Stahlrohrbögen der Verdeckgestänge unten um eine gute Handbreit gekürzt, um die flachere Standard-Windschutzscheibe montieren zu können. Dann passten auch die flacheren Standard-Steckscheiben. Der Sattler hat dann irgendeine Plane über das Ganze gebreitet und alles war wieder dicht.

    Teilweise wurden auch in Ermangelung eines Verdecks, mehr oder weniger schöne Hard-Tops gebastelt...


    Ich muss Moritz wieder einmal Recht geben, viele 404.1 Dokas mit der normalen Standard-Windschutzscheibe, dürften mehr oder weniger gute Nachbauten sein. Speziell in den USA, wo Dokas ganz allgemein eine lange Tradition haben, dürften inzwischen mehr Nachbau-404.1-Dokas umherfahren, als jemals gebaut. Die Amerikaner sind im Allgemeinen nicht so originaltäsverrückt, wie einige Deutsche.


    Zur Verdeutlichung noch 3 Fotos einer offenen US-Nachbau 404.1 Doka :




    Man beachte die Dacherhöhung ab der B-Säule...




    Von hinten sieht es ebenfalls etwas merkwürdig aus...




    Das geübte Auge erkennt an etlichen Details, dass es sich hier um einen Nachbau handelt.


    Irgendwie schüttelt es mich ein wenig beim Anblick des Verdecks... <X


    So, für heute genug geschwafelt.

    Euer

    Eddi


    P.S.: Mir gefällt die flachere Windschutzscheibe von der Optik her, eigentlich auch besser. ;)

    Hallo Eddi


    Das freut Mich sehr zu lesen!

    Bedingt durch die räumliche Nähe zu Torsten kam mir der Verdacht auch schon auf, jedoch konnte ich den genauen Verbleib damals nie ganz ermitteln - auch wenn ich zu der Zeit öfter mal persönlich bei Torsten war (er hatte noch eine zweite Doka, in grausamen Zustand bei sich auf dem Hof stehen).

    Bei Torsten Büter habe ich erstmalig 1995 diverse 404 Ersatzteile eingekauft...


    Die von Dir benannte offene 404.1 Doka in "grausamen Zustand" ging 2004 tatsächlich per Überseecontainer in die USA.

    Die Optik dieser Doka war zwar grausig, die Technik war jedoch O.K. - uuuund : Das Verdeckgestänge war weitestgehend komplett !!!


    Die Amerikaner habe lediglich 6 Wochen für alle Arbeiten (Blecharbeiten, Lackierung in RAL 6014, Sattlerarbeiten und Technikcheck) benötigt, bis die Doka dann für den Verkauf fertig war. Die Optik sah anschließend ähnlich wie bei der Nr. 62 vom Marcus (AriBO) aus (ich habe anschließend Fotos gesehen). Es ist aber davon auszugehen, dass die Amerikaner nicht annähernd so sorgfältig gearbeitet haben, wie Marcus. Das ist dann vermutlich ein klassischer amerikanischer Blender geworden. Motor, Getriebe und Achsen sollen aber völlig O.K. gewesen sein, so dass da nur die übliche Wartung nötig war.

    Blender hin, Blender her, auch diese Doka wird nie wieder nach Deutschland zurückkehren. :no:


    In Großbritannien sind seltsamerweise etliche 404.1 Dokas gelandet, was ich wegen der Linkslenkung und dem dortigen Linksverkehr nur bedingt nachvollziehen kann.

    Zumindest habe hier die leise Hoffnung, dass die eine oder andere Doka ihren Weg aufs Festland zurückfindet.

    Andererseits : Wer weiß, was uns der BREXIT noch alles bringt... :/


    In diesem Sinne

    Eddi

    15. April 2019


    Hallo Moritz,

    ... Im November 2005 habe ich meine zweite offene 404.1 Doka gekauft, die ich nach wie vor besitze. In Deiner umfangreichen Bildergalerie gibt es sogar zwei Fotos von meiner aktuellen 404.1 Doka. ...

    Auf speziellen Wunsch von Moritz (molitor), nun auch die zweite Auflösung :


    Bei meiner aktuellen offenen 404.1 Doka handelt es sich um die Nummer 49 aus Deiner 404.1 Doka Datenbank.


    Aufnahme von schräg vorne rechts :




    ...und noch einmal von der Seite :



    Diese Doka lief zuvor bei einem Garten- und Landschaftsbauer, daher die glänzende "Gummistiefelgrüne" Lackierung.


    26. Dezember 2009


    Letzte Tage zufaellig auf meiner Festplatte entdeckt:


    49) vor ca. 4 Jahren (Anmerkung: 2005) ueber Ebay versteigert, wurde von Torsten Bueter gekauft, der sie dann nach Amiland exportierte...

    Ja, lieber Moritz, Du sollst auch hier Recht behalten. Auch diese Doka sollte auf nimmer Wiedersehen nach Amiland gehen.


    Kurz bevor der USA-Deal festgemacht wurde, habe ich Torsten Büter mit Geld gedroht und er musste widerwillig nachgeben.


    Somit ist dieser Doka das Los der "Verschleppung" ins Ausland erspart geblieben...


    Viele Grüße

    Eddi

    Moin,


    sinnvolle Worte zum Thema Schlüssel: ich habe zum Glück einige Fahrzeuge die mit Einheitsschlüssel laufen, dieser kann gleich im Fahrzeug bleiben...

    Nun zur Sachnummer des Schalters: A 116 462 00 93 (53,46 EUR 04/2019)

    Da schau her, der Schalter stammt also ursprünglich aus der 116er S-Klasse (1972 bis 1979). Wer hätte das gedacht.


    VG ,:)

    Eddi

    Liebe Kraftfahrer,


    das ist jetzt nichts Wolf-spezifisches, aber es gibt eine Art, den Verschleiß des Zündschlosses zu beschleunigen :


    Es existiert immer noch die Unart, den Zündschlüssel - "fest" - an einem riesigen Schlüsselbund permanent mitzuführen. Ich denke da an Schlüsselbunde, die schon mal 200 Gramm oder mehr wiegen.

    das Gewicht solcher "Schlüsseltrauben" lässt so ziemlich jedes Zündschloss schneller verschleißen.


    Ich habe an jedem meiner Fahrzeugschlüssel lediglich einen etwas größeren ganz normalen Schlüsselring befestigt. Alle meine Schlüsselbunde haben einen Karabinerhaken.

    Während der Fahrt stecken lediglich der Zündschlüssel mit dem federleichten Schlüsselring im Zündschloss und belastet das Zündschloss damit nur minimal (mein Schlüsselbund trage ich dabei in der Hosentasche, damit ich es beim Aussteigen nicht im Fahrzeug vergesse). Nach Fahrtende mache ich den Zündschlüssel mit dem Karabinerhaken am Schlüsselbund fest, damit er nicht verloren geht.


    Übrigens : Der Fahrzeugschlüssel verschleißt nur unwesentlich im Zündschloss. Die äußerst wichtigen kleinen Kanten, Zacken und Höcker werden in erster Linie durch das Reiben an den anderen Schlüsseln am Schlüsselbund abgenutzt.


    Speziell bei Saison-Fahrzeugen macht es keinen Sinn, den Schlüssel ganzjährig am Schlüsselbund umherzutragen.


    Ich habe über 10 Kraftfahrzeuge und nehme immer nur den Schlüssel von dem Fahrzeug mit, das ich gerade bewege. Alle anderen Schlüssel bleiben zuhause, wo sie auch hingehören.


    Die Sache hat noch einen weiteren Vorteil : Angenommen ich verliere einmal meinen Schlüsselbund, dann sind nicht gleich alle Fahrzeugschlüssel weg, sondern nur der Eine...


    Beste Grüße ,:)

    Eddi

    Hanomag eher nicht, die paar militärischen Hanomag die es (nach '45) gab hatten meines Wissens alle einen Dieselmotor...

    JEIN, für die britische Rheinarmee wurden Hanomag AL 28 mit Benzinmotor gefertigt.... ;)


    (und die haben Borgwards mit Holz-/Blech-Fahrerhaus bekommen)


    Offensichtlich hat man für die Leute auf der Insel immer schon eine Extrawurst gebraten... :daumenrunter:


    VG ,:)

    Eddi

    Moin,

    anfang der 2000er stand eine Recht gute offene Doka in Syke im Industriegebiet bei einem Zeltverleiher.

    Hat zufällig jemand Kenntniss über den Verbleib? Die Firma wurde Zwangsgeräumt und der Besitzer eingewiesen,da hatte ich die Verbindung verlohren.

    Ich hatte damals zuspät von der Räumung Kenntniss bekommen. Als ich es erfuhr war der Platz schon kpl geräumt.

    Hallo Holger,


    Anfang der 2000er war ich gelegentlich im Raum Syke unterwegs. Eine Doka ist mir dabei aber nicht aufgefallen.

    Welche Farbe hatte sie denn ? :6014:


    Viele Grüße ,:)

    Eddi

    Soooo, wie versprochen, nun endlich die Auflösung :


    Es ist die Nummer 71




    @ molitor bzw. Moritz : Du hast vermutlich bereits auf diese Doka getippt, da sie meines Wissens eine der wenigen verdieselten Dokas ist.


    Im Oktober 2007 habe ich noch fleißig mit regulären Kleinbildfilmen fotografiert. Mein Kumpel hatte aber seinerzeit seine Digitalkamera dabei und hat 36 digitale Fotos geschossen. Die will er mir in Kürze zukommen lassen, dann stelle ich hier einige davon ein (natürlich nur, falls gewünscht).


    Im Netz habe ich zudem kürzlich Aufnahmen einer glänzend grünen geschlossenen Doka aus Frankreich gefunden. Ich denke, die ist hier in der Datenbank noch nicht erfasst.


    Viele Grüße

    Eddi

    Hallo Moritz,


    natürlich könnte ich gleich jetzt sofort auflösen.


    Ich halte den Spannungsbogen aber noch ein wenig hoch und löse erst morgen auf. :dev:


    Beste Grüße ,:)

    Eddi