Mitnehmer Zündaggregat wechseln

  • Hallo Zusammen


    Ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen.


    Ich wohne in Bockenheim a.d. Wstr. zwischen Worms und Kaiserslautern un bin 43 Jahre alt.


    Seit kurzem bin ich Besitzer eines Munga 91/4 Bj. 59 mit 2 Takter Motor 1000ccm.


    Da ich blutiger Anfänger im Munga fahren und reparieren bin, denke ich bin ich bei euch gut aufgehoben.


    Nun zu meinem Problem:


    Nach 20 km fahrt (übrigens der 2. Ausritt überhaubt) Motor abgestellt und nach kurzem Smaltalk mit einem Bekantem Motor wieder gestartet und nach 200 Meter fahrt nimmt er kein Gas mehr, häftige fehlzündüngen (ohne dass SEK ausgerückt ist abgegangen) und läuft absolut unrund.


    Nachdem ich nach Hause geschleppt wurde :heul: , Zünkerzen gewechselt, Vergaser und Spritfilter gereinigt, im Tank nachgeschaut ob Sprit drin ist, Zünkabel kontroliert; ohne Erfolg.


    Deckel vom Zündagregat geöffnet und festgestellt, dass sich der Nocken fast eine 3/4 Umdrehung mit den Fingern drehen lässt.


    Komplettes Zündagregat vom Motot geschraubt und "ups" der Mitnehmerfinger ist gar nicht in der Aussparung des Fliegewichtes.


    Mitnehmerfinger (nicht aus Metall ich denke Pertinax)in der Stärke beschädigt aber nicht in der Form.


    Feder hinter dem Fliegewicht gegen eine andere aus Ersatzzündaggregat (die war länger) getauscht.


    Die Feder vom Fliegewicht das auf dem dünnen Blech ruht war o.K.


    Alles zusammengebastelt und nun läuft er wieder.


    Wie konnte der Finger aus der Ausspahrung gelangen.


    Kann ich den Finger seperat wechseln oder brauche ich eine neue Grundplatte?


    Ich habe zwar noch Eine aber da ist die Lauffläche vom Nocken angerostet.


    Kann Ich den Finger umbauen wenn ja wie?


    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen weil ich so kein Vertrauen in die Zündanalge habe.


    Ach so eine Messuhr habe ich auch noch nicht für Zündung einstellen. Gehts ohne?


    Gruß Zottel

  • Moin!


    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum! :D


    Hast Du Literatur über den Munga?...Werkstatthandbuch, technische Anleitungen usw.?


    wenn nicht, solltest du dir das besorgen. Das kriegst du hier über ein Foren-Mitglied.


    In der Literatur ist natürlich auch die Zündanlage und das richtige Einstellen ausführlich beschrieben.


    Zündung einstellen geht auch ohne Messuhr...ist dort alles beschrieben.


    Ich empfehle erst mal dich durch die Seiten dieses Forum zu lesen...das Thema Zündanlage ist mehrfach behandelt und auch teilweise mit Bildern.


    Gruß....Otti

  • Hallo,


    der Mitnehmernocken kann problemlos ausgetauscht werden, das Pertinaxteil sitzt auf der Achse auf einem Vielzahnprofil aufgepresst. Der einzelne Mitnehmernocken findet sich neu zum Beispiel in den Listen der Firma Mobilitaeten/Güldenstein - wenn du allerdings eh eine andere Grundplatte mit intaktem Mitnehmer aber defekter Lauffläche hast tausche die Mitnehmer einfach gegenseitig aus. Frühe Varianten der Unterbrechergrundplatten trugen übrigens Metallmitnehmer, die gängige Variante ist allerdings mit Pertinax-Mitnehmern bestückt.


    Bei korrekter Montage kann der Mitnehmernocken nicht aus der Aussparung des Fliehgewichtes heraus - hat das Fliehgewicht extremes Spiel auf seiner Welle? Unter dem Fliehgewicht muss wie schon angemerkt eine kleine Feder sitzen, die das Fliehgewicht "nach vorne" an den Sicherungsring drückt, der es auf der Welle hält. Wenn all dies korrekt ist dürfte der Mitnehmer nicht "einfach so" herausrutschen....da solltest du kontrollieren, ob (warum auch immer) der Mitnehmer vielleicht nicht mittig im Fliehgewicht sitzt. Gründe sind verschiedene denkbar: beispielsweise gab es im Laufe der Jahre verschiedene Kurbelwellenlager und damit auch verschiedene vordere Riemenscheiben. Bei überholten Wellen stellt sich die Frage, wie exakt der Instandsetzer die Gesamtlänge der Kurbelwelle wiederhergestellt hat...nebenbei kurz thematisiert wurde das Ganze z.B. hier.


    Markiere dir beim austauschen der Mitnehmernocken exkat die Stellung auf der Welle damit du den "neuen" Mitnehmer in der korrekten Stellung aufbringt. Anschließend ist es ratsam, die Zündung zu kontrollieren und im Zweifel nachzustellen. Dazu gibts im Forum diverse Beiträge.


    Grüße
    Marius

  • Hallo Gemeinde!


    Ratsam ist es auch beim instandsetzen der Zündanlage mal über doe 3 Kondensatoren zu sehen, denn Zündausfälle(Fehlzündungen) können auch daher rühren wenn die Kabeleingänge der Kondensatoren nicht mehr dicht sind. Am besten gleich bei Matz 3 neue bestellen. Achtet auf die längen es gibt verschiedene länged bei den Kondensatoren.


    Hier ein paar Werte: Zündverteiler:
    Unterbrecher: Kontaktdruck 400 - 600 p
    Kontaktöffnung: mind. 0,4 mm
    Schließwinkel: 142 Grad, 39 - 40 %
    Zündkondensator:
    Kapazität: 0,22 -0,25 µF
    Isolationswiderstand: über 200 Kiloohm
    Gesamtverstellung: 20 Grad 34´GradKW
    Zündzeitpunkt: 3 mm vor OT


    Gruß Plotterfix


  • Hallo Otti


    Literatur habe ich einiges, denke mit Messuhr geht es besser.


    Gruß Zottel

  • Markiere dir beim austauschen der Mitnehmernocken exkat die Stellung auf der Welle damit du den "neuen" Mitnehmer in der korrekten Stellung aufbringt. Anschließend ist es ratsam, die Zündung zu kontrollieren und im Zweifel nachzustellen. Dazu gibts im Forum diverse Beiträge.

    Werde ich tun

    Bei korrekter Montage kann der Mitnehmernocken nicht aus der Aussparung des Fliehgewichtes heraus - hat das Fliehgewicht extremes Spiel auf seiner Welle? Unter dem Fliehgewicht muss wie schon angemerkt eine kleine Feder sitzen, die das Fliehgewicht "nach vorne" an den Sicherungsring drückt, der es auf der Welle hält. Wenn all dies korrekt ist dürfte der Mitnehmer nicht "einfach so" herausrutschen....da solltest du kontrollieren, ob (warum auch immer) der Mitnehmer vielleicht nicht mittig im Fliehgewicht sitzt. Gründe sind verschiedene denkbar: beispielsweise gab es im Laufe der Jahre verschiedene Kurbelwellenlager und damit auch verschiedene vordere Riemenscheiben. Bei überholten Wellen stellt sich die Frage, wie exakt der Instandsetzer die Gesamtlänge der Kurbelwelle wiederhergestellt hat...nebenbei kurz thematisiert wurde das Ganze z.B. hier.


    Das Fliehgewicht kann ich leicht auf der Welle kippeln.


    Der Mitnehmernocken ist Grundplattenseitig beschädigt (Bild folgt wenn ich es geregelt bekomme) das würde heisen das Fliehgewicht ist zuweit vorne.


    Dann könnte ich einfach U-Scheiben unter die Montageplatte des Zündaggregates wo am Motor befestigt legen zum ausgleichen?


    Eine Rechnung vom Matze habe ich bei der mitgelieferten Literatur gefunden über eine Keilriemenscheibe Nr.: 3035 329 01 00 000.


    Da ist vielleicht ein anderes Tiefenmaß wie du in dem Link beschrieben hast.




    der Mitnehmernocken kann problemlos ausgetauscht werden, das Pertinaxteil sitzt auf der Achse auf einem Vielzahnprofil aufgepresst. Der einzelne Mitnehmernocken findet sich neu zum Beispiel in den Listen der Firma Mobilitaeten/Güldenstein - wenn du allerdings eh eine andere Grundplatte mit intaktem Mitnehmer aber defekter Lauffläche hast tausche die Mitnehmer einfach gegenseitig aus. Frühe Varianten der Unterbrechergrundplatten trugen übrigens Metallmitnehmer, die gängige Variante ist allerdings mit Pertinax-Mitnehmern bestückt.


    Wie bekomme ich den Nocken am besten von der Welle


    Beidseitiges hebeln am silbernen Ring?


    Danke für deine präzise Hilfe


    Zottel

  • Hallo Zottel,


    hebeln würde ich nicht empfehlen - die hintere Blechkappe ist nur aus wirklich dünnem Blech, die ist krumm bevor sich der Mitnehmernocken auch nur einen mm bewegt hat.
    Am besten funktioniert es im Schraubstock. Du brauchst eine kleines Stück Rohr, welches über den Unterbrechernocken gesteckt wird und an der Grundplatte anliegt (alle Unterbrecherkontakte abbauen!). Nun brauchst du noch ein Druckstück, welches im Durchmesser etwas kleiner ist als die Achse, auf die das Pertinaxstück gepresst ist. Jetzt spannst du das ganze in den Schraubstock und zwar so, dass an der einen Schraubstockplatte das Rohr anliegt, an der anderen Schraubstockbacke das Druckstück (in meinem Fall war es eine kleine Schraube), welches exakt zentrisch auf die Achse drückt. Das Bild zeigt das Ganze - ein besseres hatte ich grad nicht aber ich denke, man kann erkennen, wie es gemeint ist.


    Man sieht hier eine alte Grundplatte mit festen Unterbrecherkontaktachsen und Mitnehmernocken aus Metall - das Ganze ist bei den neueren Platten mit Pertinaxnocken aber identisch.
    Wenn man nun den Schraubstock schließt drückt man über das Druckstück die gesamte Achse quasi nach vorn in das Rochtück - und löst damit die Pressverbindung zwischen Mitnehmernocken und Achse.
    Wenn ales auseinander ist kannst du die Einzelteile reinigen, die lager neu fetten,...... und am Ende alles einfach wieder zusammenpressen (dann aber mit dem intakten Mitnehmernocken).


    Grüße
    Marius

  • Hallo Marius


    Danke für die tolle und ausführliche Beschreibung. Habe heute den Mitnehmerfinger wie von dir beschrieben ausgepresst und es hat wirklich super funktioniert. Die Grundplatte mit dem defekten Mitnehmerfinger habe ich aus meinem Munga ausgebaut und werde morgen das defekte Teil abpressen und hoffe, dass ich das neue Teil wieder richtig ausrichte und aufpresse. Ich habe noch den Stift, wo das Fliehgewicht sitzt, in der Keilriemenscheibe gemessen, ob er seine 7,7mm (an der Nut) hat. Dies ist so. Auf dem Bild ist der defekte Finger ersichtlich. Ich hoffe, dass der Finger mittig im Fliehgewicht sitzt.



    Ich werde dich auf dem laufenden halten oder weiter nerven ;,(


    Gruß Stephan


  • Ich werde dich auf dem laufenden halten oder weiter nerven ;,(


    ...kein Problem - dafür sind wir ja hier! ;)


    Der abgebildete Pertinax-Mitnehmer hat seine beste Zeit wirklich hinter sich, das ist keinerlei "normaler" Verschleiß - da ist irgendwas schiefgegangen (mal runtergefallen, Produktionsfehler,...oder der Mitnehmer sitzt wirklich völlig deplaziert im Fliehgewicht).
    Tausche ihn einfach erstmal aus und schaue, ob dann nicht alles wieder in Ordnung ist. Mache auf die Flanken der Aussparung im Fliehgewicht bzw. auf den Mitnehmer ruhig ein wenig Fett - dann raspeln sich die Teile nicht so schnell aneinander ab.


    Grüße
    Marius

  • Moin


    ist der Mitnehmer nur aufgepresst oder noch irgend wie gegen verdrehen gesichert???


    wollte zur Zeit ne Unterbrecherplatte neu Aufbaun und als ich diese einbaute und die Zündung einzustellen versuchte merkte ich das der Nocken nicht richtig steht war ca um 180° Falsch herun drauf.


    mfg pipi

    Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen!
    Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.

    "dats ned bandan nemts ahn droht" :schweißen:
    Freilauf Dioden aus Freilandhaltung :D

  • Hallo Pipi,


    der Mitnehmer ist auf die Achse aufgepresst, die Achse trägt ein Zahnprofil. Der Mitnehmer verdreht sich im Betrieb "von alleine" nicht - die 180° Versatz haben einen anderen Grund: - du hast eine Unterbrechergrundplatte von den zivilen DKW-PKW verwendet. Bei diesen ist gegenüber den Munga-Grundplatten der Mitnehmer um ca. 180° versetzt. Ansonsten entsprechen die Grundplatten einander - die Munga-Grundplatte trägt auf der Rückseite noch die Gummiabdichtung, da das Munga-Zündaggregat wasserdicht ausgeführt ist (und bei den zivilen DKW hinter der Grundplatte die Kondensatoren angeschraubt sind).


    Du kannst durch Umsetzen des Mitnehmers die zivilen PKW-Platten an die Munga-Grundplatten angleichen - und natürlich kann man auch die Gummiabdichtung nachträglich montieren.


    Der Mitnehmer ist also nicht falschherum - es ist eigentlich die falsche Grundplatte für den Munga!


    Grüße
    Marius

  • Aso ist das


    Naja die Grundplate ist aber mit der Dichtung versehen.


    Da wollte warscheinlich wer schon mal umrüsten.


    mfg pipi

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  • ...versetze einfach den Mitnehmer entsprechend deiner eingebauten Munga-Grundplatte. Dann hast du keinerlei Probleme, kannst wie gewohnt einstellen etc.


    Grüße
    Marius

  • jo
    jetzt hab ich die alte wieder neu aufgebaut^^


    aber beim nächsten mal werd ichs so machen.


    ih daung


    mfg pipi

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  • Ich Habe jetzt alles umgebaut und wieder montiert im Munga.


    Alle schön makiert. Auch die Stellung der Kontakte auf der Grundplatte den ich habe noch keine Messuhr für Zündung.


    Werde die Zündung bald überprüfen wenn ich eine Messuhr habe.


    Zündung an :wacko: Starterkopf gedrückt ;,( und er ist angesprungen :juhu: :juhu: Probefahrt 10 mal durch Ort gebrummt :thumbsup:


    Ich hoffe das der Mitnehmerfinger jetzt hält.


    Habe noch ein ungutes Gefühl bin aber optimistig.




    Danke nochmal an alle besonders an Marius


    Gruß Stephan

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