Zylinderkopf Dichtung in den Himmel gegangen ?

  • Hoffentlich bekomme ich noch alles zusammen.
    Auch eine nicht Dehnschraube dehnt sich beim Anziehen, allerdings im elastischen Bereich. Nach Entlastung geht die Verformung also zurück.
    Anziehen nach Drehmoment: Dabei ist es natürlich von elementaren Bedeutung, ob die Schraube trocken oder nass angezogen wird. Der Faktor bei gleichem Wert des Drehmomentschlüssels beträgt zwischen 1,3 und 1,4, oder anders herum: Der Trockenwert liegt bei 130 Nm. Da darf eine nass angezogene Schraube halt nur mit 100 Nm angezogen werden, um die gleiche Vorspannung zu erhalten.
    Abgerissene Radschraube bei 90 Nm bei gefettetem Bolzen (trocken wären das so 120 Nm): Wenn der Radbolzen da schon abreißt, dann ist der geschädigt. Das Anzugsmoment der Radschraube ist ja nur so hoch, das das Rad am Flansch gehalten wird, einfach ausgedrückt. Die Schrauben müssen beim Fahren ja noch die Querkräfte übertragen können.
    Der Schmodder im Kühlwasser: Leider war es früher bei übereifrigen Bedienern üblich, bei Kühlwassermangel einfach Frostschutzmittel pur nachzufüllen. Und der backt sich gerne im Block an, ergibt ganze Schichten im Block. Wenn man da Wasser einfüllt und mal 30 km oder so fährt, das da auch alles mal länger als 1 Minute auf Betriebstemperatur ist und dann den Frostschutzgrad bestimmt, kommt man oft auf gute Werte. Kann man aber auch schmecken, wenn man denn mag. Da hilft nur: Wasser rein, warmfahren, Kühlwasser möglichst gleich ablassen, frisches Wasser rein, weiter fahren, heiß ablassen, frisches Wasser rein usw.. Wer sich nicht traut, kaltes Wasser einzufüllen, der kann auch warmes Wasser einfüllen, aber wenn die Wassertemperatur um 80 ° beträgt, passiert mit kaltem Wasser auch nix. So was wird bei den Herstellern hundertfach getestet, standardmäßig, mit Wassertemperaturen 100° zum Aufwärmen (Und die warten mit Frischwasserspülung, bis der Motor tatsächlich 100° hat.) und Eiswasser zum Abschrecken.
    Und dann könnte noch was sein, was die Bläschen erklären könnte: Wie plan ist der Kopf und der Block wirklich. Die ZKD kann da zwar ein wenig ausgleichen, aber ab einer gewissen Grenze eben nicht mehr.
    Und da fällt mir noch was zum Nachziehen ein: Die alten Kopfdichtungen aus der, ich nenne es mal Teer-Asbest-Pampe, waren nicht so super dicht gepackt wie heute oder wie Stahldichtungen heute. Daher ist ein Nachziehen der Kopfschrauben nach 10 bis 15 Betriebsstunden ratsam. Allerdings nicht nach dem Verfahren: Drehmomentschlüssel drauf, ab knacken, passt. Die Kopfschrauben müssen ein wenig gelöst werden, um dann neu angezogen zu werden. Begründung: Das Losbrechmonent kann höher sein als das tatsächliche Anzugsmoment, insbesondere, wenn das vorhandene Restmoment knapp unter dem Sollwert liegt. Haftreibung ist halt höher als Gleitreibung.
    Zur Kühler/Blockreinigung mit Soda (Abflussfrei geht auch, wird gerne von LKW-Fahren verwendet, weil leicht zu beschaffen.): Nicht ober rein kippen, sondern in den Rücklaufschlauch, also bei abgelassenen Wasser. Auffüllen, losfahren.
    Ach, noch was: wenn es anfängt zu dampfen und Schäumen: Anhalten, Kühlerverschluss zum Druck ablassen lösen (nicht öffnen mit Deckel ab) und wieder zumachen. Hilft meist auch bei undichten Wasserpumpen, Kühlsystem drucklos machen. Bin so weit über 1000 km gefahren.
    Wenn es hilft.
    Gruß
    Wolf

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