Loyd Geländewagen

  • Hab ich nach einiger Suche gefunden und ich denke, hier gehört es wohl hin


    Ein Ausschnitt aus der Kreiszeitung vom 08.08.2011. Der Wagen steht in einer Ausstellungshalle bei unserem örtlichen Borgwardhändler





    Bassen - Von Ulf KaackVor 50 Jahren ging die Firma Borgward pleite. In den Konstruktionsbüros von Borgward, Goliath und Lloyd wurden viele Ideen entwickelt und auch wieder verworfen. Zeichnungen wurden entworfen, Modelle und Prototypen gebaut. Manches ging am Ende in Produktion, aus anderen entstanden Kleinserien und Exoten. Häufig stand am Ende der Schrottplatz.



    Der Lloyd-Jeep ist heute der Stolz des Achimers Wolfgang Wischnewski.
    Karl Becker aus Bassen-Nadah arbeitete bei Borgward. Er war ein Automobilbesessener, war technisch ausgesprochen kreativ und hatte den Kopf voller Ideen: ein Goliath-Techniker, der nach Feierabend seine eigenen Ideen verwirklichte und einfach Autos baute.


    Eine ganze Halle voller Fahrzeuge aus Borgwards Automobilproduktion in einer kleinen nordniedersächsischen Gemeinde. Kaum ein Typ fehlt. Doch in der äußersten Ecke steht ein kleiner Wagen, der so gar nicht in das chrom- und lackglänzende Ensemble hineinpassen will. Ein kantiger Roadster mit dem Lloyd-Signet auf dem Kühlergrill. Erst die Nachfrage beim Besitzer, dem in Achim lebende Wolfgang Wischnewski, bringt Licht ins Dunkel: Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um ein Einzelstück – einen Eigenbau mit Straßenzulassung, hergestellt vom ehemaligen Goliath-Ingenieur Karl Becker. 1954 war der frischgebackene Ingenieur zu den Goliath Werken des Automobil-Tycoons Carl F.W. Borgward gekommen, wo er bis zum Konkurs in den Bereichen Fahrgestelle und Motoren als Konstrukteur tätig war.


    Der junge Techniker träumte davon, Borgwards Chefkonstrukteur zu werden, und so konstruierte er in der Freizeit seine eigenen Autos, zumeist schnittige Sportcabrios. Dabei beließ er es nicht nur bei technischen Zeichnungen und Designstudien eleganter Karosserien, die sich im Nachlass des 2002 Verstorbenen fanden. Er setzte seine Ideen in die Tat um und stellte selbst Autos her.


    So baute Karl Becker Mitte der 50er-Jahre unter der Bezeichnung Ballerina I ein rundlich-elegantes Roadster-Coupé. Das Dach war abnehmbar und konnte im Kofferraum verstaut werden. Fahrwerk und die Kunststoff-Karosserie hatte der in Nadah bei Bassen lebende und arbeitende Ingenieur selbst entwickelt. Als Antrieb diente zunächst ein VW-Boxermotor mit Doppelvergaser, später ein 1,1 Liter-Aggregat von Porsche. Becker entwarf zu Beginn der 60er-Jahre ein zweites Fahrzeug mit deutlich eckigerer Linienführung, aber von ähnlicher Machart. Die Ballerina II entstand aus Einzelteilen der Vorläuferin, hatte nun den 596-Kubik-Motor vom Lloyd Alexander TS unter der Haube, außerdem das Fahrwerk des Lloyd-LT-600-Lieferwagens. An der vorderen Kante der Motorhaube prangte in verchromten Buchstaben der Schriftzug Nadah.
    Wolfgang Wischnewskis Roadster wurde zu Beginn der 70er-Jahre auf die Räder gestellt. Er entstand auf dem Fahrgestell des Lloyd Alexander TS, dessen 25-PS- Viertaktmotor auch unter der Haube zu Werke geht. Die Karosserie wurde von Karl Becker aus Bassen-Nadah gestaltet. Viele in der Eigenkonstruktion verarbeitete Teile entstammen damaligen Serienfahrzeugen: die Motorhaube vom Opel Kadett A, die Stoßstangen und die Kühlermaske vom Glas V8. Der Fahrzeugbrief aus dem Jahr 1974 weist Lloyd und Karl Becker als Hersteller aus.


    Nachdem Wolfgang Wischnewski den Eigenbau 1989 vom Erbauer und Erstbesitzer erworben hat, steht der Lloyd-Exot meist warm und trocken in der Fahrzeugausstellung und wird nur noch selten über den Asphalt bewegt. Und wenn, dann ist der Exot ein Star auf den Borgward-Oldtimertreffen.

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

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