Ich kann hier aus erster Hand die Probleme im Sportbootbereich beisteuern, der extrem unter dem Phänomen Dieselpest leidet.
Insbesondere Segelyachten, deren Antriebsmaschinen meist nur extrem kurze Betriebszeiten haben ( nur Ein- und Auslaufen im schlimmsten Fall) leiden in den letzten Jahren massiv.
Erschwernd kommt hier der Temperatureffekt hinzu. Sommer, Sonne, kaltes Wasser, kühle Nächte... Kondenswasser hurra.
Immer dann wenn eine Segelyacht nach einer halben Saison mal in schweres Wetter gerät rührt es den Dieselpestbodensatz auf, saugt ihn an und peng - Maschine steht.
Meist passiert das dann, wenn man es GAR nicht brauchen kann.
Es ist in der Branche inzwischen auffällig, dass die Problematik zunimmt. Und zwar deutlich.
Warum das so ist, ist noch unklar.
Es gibt Stimmen, die meinen dass das an der mangelnden Grundqualität der Kraftstoffe an den Schiffstankstellen liegt (Kondenswaserproblematik, geringer Umsatz) oder aber am zunehmenden FME Anteil.
Sicher hilft der geringe Durchsatz hier nicht. Sehr wahrscheinlich haben 70 - 80% der Sportboote Dieselpest an Bord, ohne dass die Skipper davon wissen oder es ahnen.
Kupferkraftstoffleitungen sind Standard.
Kommt der beauftragte Motorenmann dann mit der Nachricht, dass man den Tank innen komplett reinigen müsse und ALLE Leitungen neu müssen, dann ist das Gewimmer immer gross und die Problematik wird negiert und dem Motorenmann Geschäftemacherei vorgeworfen.
Alles in allem ein Riesenproblem, dem eine zunehmende Schadenshöhengegenübersteht. Die Versicherungswirtschaft thematisiert das inzwischen auch schon.
in der Bootsbranchenwerden inzwisxhen sog. CET Kraftstoffe verwendet, die analog zu Ultimate das Problem zumindest stark eindämmern, weil der Mikrobenbefall von Haus aus gering ist.
Auch hier steht der Verdacht im Raum, dass Ultimate und CET bereits mit Bioziden versetzt sind.
Klar ist, hat man Dieselpest an Bord ist die Zugabe von Bioziden wie Grotamar kontraproduktiv, weil die absterbenden Mikroben den Bodensatz aus Schleim ( die Dieselpest an sich sind ja die Ausscheidungen der Mikroorgranismen) vergrössern, was die Filter ungleich schneller verstopft.
Gelangen diese Rückstände in die Einspritzdüsen bzw. injektoren sind diese quasi sofort im Eimer. Deswegen muss man in modernen Bootsauarüstungen auch grosse Vorfilter mit Separatoren einbauen, und die Feinfilter am Motor selbst zusätzlich so gestalten, dass man sie schnell und effektiv reinigen uund waschen kann.
Das alles ist beim herkömmlichen Sportboot mindestens Aufpreispflichtug, wenn überhaupt lieferbar ab Werk.
all in: ein Riesenproblem mit mangelnder Kenntnis bei den Ausübenden und leider keinerlei Reaktion seitens des Gesetzgebers.
ich warte auf den ersten Schiffsunfall, bei dem wir den Zusammenhang mit letalem Ausgang eindeutig auf Dieselpest zurückführen können. Leider ist das so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Frage ist wann.....
Gruss
heppsen