Wüste( n) Gedanken, oder die Folgen wenn zwei Freunde am Lagerfeuer bei Ksar Ghilane wilde pläne schmieden

  • 2013 war ein guetes Jahr, da war ich mit den Kindern und meinem 4500 GKW Borgwars in der Wüste von Tunesien. Mit dabei Frank und seiner Familie im 522. Was nicht so gut war: Ich hatte meinen Borgard technisch nicht ausreichend vorbereitet und so ging die Wasserpumpe in die Knie und es war ein thermischer Eiertanz bis wir wieder zu Hause waren. Den Zylinderkopf werde ich dabei warscheinlich so beschädigt haben, das ich trotz Planschleifen des Kopfes das Problem bis heute nicht in den Griff mehr bekommen habe.

    Wie auch immer. Als ich damals also in den Dünen hinter Ksar Ghilane auf dem Weg nach Douz so richtig ins schwitzen gekommen bin, 110 PS ,6,5 Tonnen und keien Servolenkung, kochenden Motor und sich gerade auch noch auflösenden Allradgetriebe ( leiche Anfälle von Hyterie) habe ich mir am Abend bei einem (ich denke)kühlen Bier oder eher warmen Rotwein, gedacht: Mehr Leistung, und eine Servolenkung, das wäre schon nicht schlecht. Glücklicher weise saß Frank neben mir und so konnte gleich das Thema ausführlich besprochen. Und da wurde die Idee geboren.




    Erster Gedanke: Kompressor wie beim Miche auf seinem alten, BLAUEN, 522. Wäre Stielecht aber auf dem Weg dort hin und einem standfesten Motor wären wohl bestimmt ein weiterer Motor dabei verschlissen worden. Also weniger Experimente. Was ist überall noch der häufigte Motor? Genau der OM 352, ca 1,2 Millionen mal gebaut, und als OM 314 ja schon in viele Borgard verbaut. Also ein MB 352 Turbo, wenn die Mühe dann gleich richtig. Wenn ich damal genau gewust hätte was das so alles mit sich bringt. Annehmlichkeiten wie Servolenkung verstehen sich von selbst, besonders wenn es als Reisemobil genutzt werden soll. Schließlich hatte ich auf meinen 4500 in den 5 Jahren bis 2013 ca 50.000 km gefahren.

    Toller Traum!!! Nur wann???. Naja man kann ja mal sammeln.

    Frank hatte noch von einer Schlachtung eines GKW den Rahmen rumliegen, der ist dann auch nur einmal mit umgezogen und jetzt 2018 ist er endlich wieder auferstanden.


  • Und so kam dann eins nach dem Anderem dazu: Eine 1113 Feuerwehr die keiner so richtig haben wollte mit einem OM 352 Turbo mit 30 tkm, ein , zwei, ähhh drei 6 Gang Getriebe, Felgen und und und.




    Beim diesjährigen Borgward NFZ Treffen bei mir kamen dann auch noch die ganz neu Option dazu nicht meinen alten 4500 GKW zu zerlegen und wieder neu aufzubeuen, sondern vom Schorsch ein GKW mit Kipperbrücke.

    OK dann wird mein 4500 ein Kipper, passt eh für den bevorstehenden Umbau, und aus all den Teilen werde ich einen neuen 4500 GKW bauen der dann als Reisemobiel dienen wird. Man sieht ja schon in meinem Image Bild, das dieser Gedank schon lange, lange besteht.


    Also die Feuerwehr zerlegt, den GKW zerlegt.....




    Motor raus und mit dem 6 Gang verkoppelt. War kein Problem echt ganz easy...... Mein Nachtbar ist zum Glück ein Unimog spezialist und so konnte die alte Idee von mir endlich fertig gedacht werden die Getriebeglocke vom Unimog zu verwenden, denn die hat die Aufnahme der Universalglocke für das ZF AK 6-55 Getriebe aus einem Henschel 150. Nur ist das Getriebe eine echte Eisensau und bestimmt 250 kg schwer. Neue Halter mussten also gebaut werden um den Antriebsstrang richtig zu plazieren. Nach 10 mal rein und raus war dann auch alles rausgeschnitten was störte und wieder reingeschweisst was musste.






  • Die Motorlagerung ist somit jetzt eien Dreipunkt Lagerung aus dem Unimog und funktioniert einwandfrei wie man sieht.




    was ich aber am genialsten finde, ist der Rahmen: So stabiel und doch so flexiebel

  • Mein Gedanke ist: alles was in den 60 er Jahren an Möglichkeit gegeben hätte, den Borgward so zu "erweitern" ist für mich ok, oder wie Michi sagt: Das wäre bestimmt in Carls Sinne gewesen.






    VG

    Sebastian

  • sehr schick!

    du baust im prinzip gerade das, was ich mit meinem auch noch vor habe: nur daß bei mir später eine b2000-karosse drauf soll.


    welche felgenbreite habt ihr da genommen und woher habt ihr sie bezogen?

  • Ja, genau. Habe ja den 555er damals schon ohne Hütte bekommen, bietet sich demnach förmlich an.


    Kannst du die Einpresstiefe ablesen/messen? Das wäre super, bisher hatte ich keine passenden gefunden.

  • Arne, die Felgen die da sand gestrahlt sind, sind 9 Zoll, Polnisch, vier gut eine wegen mangeldem Schweiss Künsten nur Ersatzreifen. Dreiteilig geschraubt, sieht besonderns auf der Forderachse ziehmlich heftig aus wegen den Schrauben- kranz. Aber die passen auf den 4500. Da kannst du 12,5 R 20 oder 11.00 oder auch 12.00 R 20 montieren aber leider nicht 14,5 R 20 wie ich ursprünglich wollte. Dafür brauchst du 11 Zoll und da hab ich nichts gefunden. Deswegen dann 12.00 R 20 auf 8 Zoll Feldgen. Und die kosten die Hälfte von 14,5 ern.


    VG Sebastian

  • So jetzt konnte ich wieder ein paar Tage am 4500 arbeiten

    Nach dem nun Motor und Getriebe seine Aufhängung bekommen hatte, waren nun die neuen Verbindungen zu Kupplung und Bremse herzustellen.




    Da ja die neu Getriebeaufhängung um 25 cm nach hinten gewandert ist und ich wegen dem höheren Moro die Haube anheben muss, 8 cm, mussten auch die Pedale , Schalthebel und Bremshebel höher montiert werden.



    Ein ewiges hin und her, und im Endeffekt baut man alles zweimal.

    Die Kupplungsführung war dann erst nach über zwei Tagen funktionsfähig.

    Die Hebel für Handbremse und Untersetzung sind dann eher einfach gewesen.

    Neu Bremsleitungen in schönen Kupfer, lässt sich sehr angenehm verlegen.

    Die Aufnahme für das Fahrerhaus musste auch 8 cm nach oben



    Der Kühler war dann auch nochmal „ mach es gleich zweimal“ da die Mororaufhängung im Weg ist .





    Der 200 Liter Tank mit den Tankkonsolen sollte möglichst weit oben montiert werden. Die beiden Druckluftkessel platzsparen unter dem Führerhaus.




    Am Schluss noch Anprobe Kühler Maske. Das B vom Kühler ist 2 Meter über Boden! Die Stoßstange musste ich wegen den 12.00 Reifen auch noch um 8 cm nach vorne verlegen.




    Jetzt ist wieder 5 Tage kein Schrauben angesagt, Entzug!!


    VG Sebastian



  • So heute habe ich das Fahrehaus zerlegt, heisst da es ja um 35 cm verlängert wir, auseinander geschnitten. Da ich auch noch eine Art Penthaus Erhöhung verbauen will habe ich das Dach aufgeschnitten. und wenn das nicht gut aussieht mach ich ein Schiebedach daraus:H:














    Und auch nochmal gut zu shen die Stellen an der A Säule die immer gerne durchrosten



    Weiter oben das Bild mit der Wasserwage ist die neu Höhe Fussboden Kabine. Ist dan 126 cm über Strasse:^:

    Da werde ich wol noch was mit den Einstigshilfen machen müssen sonst komm ich da in 5 bis 10 Jahren nicht mehr hoch.:evil:


    vg Wasti

  • Hey Wasti,

    das ist ein supergeiles Projekt !! Die Kiste wird abgehen wie Schmidt's Perserkatze.....geschmeidig. Ich bin sehr gespannt. Und der gute alte Carl F. sitzt garantiert da oben irgendwo mit seinem Spann-Eisen und sieht interessiert zu. Falls Du nicht weiß, wohin man eine angemessene Probefahrt machen kann, dann denk an das schöne Bremen !!


    Weiterhin gutes Gelingen, beste Grüße aus Borgi-Hometown

    von

    Michi


    (noch 967 Tage bis zur Rente.....und dann: endlich verschärft Zeit zum Schrauben !!!)

  • Ein tolles Projekt, danke, dass Du uns teilhaben lässt.


    Frage: hast Du wirklich Kupferleitungen verlegt oder Kunifer? Oder gibt es für Bremsleitungen zugelassenes Kupferrohr? Es heißt doch immer, Kupfer neigt durch Vibrationen zum kaltverspröden und würde im schlimmsten Fall brechen?!

  • Hallo kristian B

    das kupfer Rohr habe ich von meinem Landmaschienen Techniker , große Werkstadt, Innungsbetrieb. Da verlasse ich mal drauf das er mir keine fragwürdige Qualität gibt. Aber ob explezit dieses Rohr zugelassen ist......da frägst du mich zuviel. Ich frag mal nach. Auf jeden Fall sehr angenehm zu verlegen. Ich habe nur darauf geachtet das es nirgens mechanisch eingezwickt /gedrückt werden kann. Das mit dem brechen...... ich habe schon so viele Rohrbrüche im Bremsbereich erlebt, durch Rost hasuptsächlich oder durch alte Schläuche das sorgt mich jetzt nicht. Lackiert wird es eh zum schluss zu Schutz gegen Korrosion und dann ist es nur noch eine Leitung:^:

  • Ich hatte das Problem der Kupferleitungen mit meinem Tüv-Mann besprochen. Damals wurden diese Leitungen schließlich überall verbaut.

    Bei Leuten, die er nicht kennt, besteht er auf modernem Material. Das rostet zwar schön, aber man kann es, beim Verlegen, mehrmals hin- und her biegen. Das kann man nämlich mit Kupfer-Leitungen nicht machen. Die werden dadurch an der Biegestelle mürbe.

    Da er mir aber glaubt, das ich es mit einmal biegen hinkriege, akzeptiert er Kupfer bei mir.

    Abschließend kommt eh`Lack drüber, und keiner sieht es mehr.

    Und um Vibrationsbrüche zu vermeiden, werden lange Leitungen mit Schellen gesichert.


    Gruß Jozi.

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