Motor qualmt weiß und hat keine Leistung

  • Man erkennt, die OT-Markierung ist nicht auf der 3mm-vor-OT-Markierung? D. h. doch, dass die Zündung später als statisch eingestellt erfolgt. Das ändert sich auch mit höherer Drehzahl kaum. Was kann da die Ursache sein? Ist das der Grund für die gefühlt zu geringe Leistung? Was sollte ich jetzt machen? Ganze Grundplatte so verdrehen, dass die Markierungen bei laufendem Motor übereinstimmen. Bleibt die Frage, warum zur statischen Einstellung diese Abweichung auftritt.

  • Moinsen,

    Was für eine Zündlichtpistole verwendest Du? Hat die eine Verzögerungseinstellmöglichkeit? Falls ja: Nullstellung prüfen.


    Zum Fliehgewichtsmechanismus: bei rund 1500U/min sollte ( wenn ich mich recht erinnere) die Verstellung Richtung früh einsetzen. Bei 3.000U/min ist der Vorgang abgeschlossen. Dabei kommt es nicht auf ein paar hundert U/min früher an. Unterschiede in der Leistung sind m.E. Im MUNGA kaum erfahrbar.


    Aber im Bereich „Riemenscheibe-Fliehgewicht“ habe ich schon abenteuerliche Agglomerate gesehen. Wenn Du nicht weisst woraus sich der Mechanismus in Deinem Fall zusammensetzt und ob das Ganze mit den vorgegebenen Passungen und Bewegungsspielräumen versehen ist lohnt es sich die Keilriemenspannung zu reduzieren und das Unterbrechergehäuse vom Motorblock zu lösen um nachzuschaun.


    Näheres in Werkstatt-Information E/8 Nr.2 und/oder Technischer Information Nr.9, Seite 14, sowie TDv 2320/001-30 S.82, ÄndAnw 1.


    Nur soviel noch:

    Es gab über die Produktionsdauer des MUNGA mindestens 2 Änderungen der Keilriemenscheibe sowie der dazugehörigen Fliehgewichte. Diese Teile sind nicht (oder nur nach Anpassung) untereinander austauschbar wenn der Verstellbereich und der Ablauf der Verstellung den Vorgaben entsprechen soll.


    Grüße

    freddy

    "Verzage nicht, Du Häuflein Klein ..."

    Einmal editiert, zuletzt von freddy ()

  • aaaahh nochwas:


    Mach dir auch mal eine Markierung für 1,5mm vor OT (für den 1.000er Motor) auf deine Messplatte, die du hinter dem Unterbrechergehäuse befestigt hast. Das ist der Zeitpunkt der Spätzündung. Also im Bereich der niedrigen Drehzahlen. Du wirst sehen, dass die beiden Soll-Markierungen für den Spät- und Frühzündungszeitpunkt gar nicht so weit auseinander liegen.

    Wenn sich die Frühzündung nicht bei steigender Drehzahl einstellt, dann musst du dir den Verstellmechanismus wohl einmal genauer anschauen.


    Noch mal Grüße
    freddy

    "Verzage nicht, Du Häuflein Klein ..."

    2 Mal editiert, zuletzt von freddy () aus folgendem Grund: 900er: Spät/Früh 1,85/3,5mm v.OT 1.000er: Spät/Früh 1,5/3,0mm v.OT

  • Alles klar, danke Dir, Freddy, für Deine Anmerkungen. Das werde ich in den nächsten Tagen mir mal genauer anschauen, auch die 1,85mm vor OT-Markierung. Gibt es die TDv oder die Werkstatt-Information auf der CD der Munga-IG? Ich schaue mal nach, als Papier habe ich nur den Teil 12 der TDv.

    Gruß und schönen Sonntag an alle.

  • Bei neuen kontakten solltesz du unbedingt den Sollwert einstellen.Sonnst stimmt das mit dem Abriss nicht.das sind schon ein paar grad Spätzündung bzw. der Sprit verbrennt im Auspuff und dann qualmt die karre.Wenns arg ist dann haut es dir den pott weg und der Russ wird verbrannt.Apropos vielleicht solltest du den Auspuff auch mal ausbrennen...wenn der zu ist hat er oben raus auch keine Leistung

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Moin Zusammen,

    kurzer Bericht. Die Blitzpistole habe ich auf TACH stehen, die steht dann auf Null. Ansonsten kann ich da nichts einstellen. Sollte also passen.

    Ich habe nun eine Markierung bei 1,5mm vor OT gemacht und mit der Blitzpistole kontrolliert. Bei Leerlauf steht die Markierung auf der Riemenscheibe auch dort. Es erfolgt tatsächlich auch eine Verstellung des Zündzeitpunkts auf früher. Dazu muß ich aber die Drehzahl deutlich hochjagen. Bestimmt mindestens 4000U/min gemäß Blitzpistole. Und dann qualmt es entsetzlich, nicht permanent, aber stossweise. Richtig grau, teilweise leicht bräunlicher Qualm. Da ich in der Halle stehe, kann ich aufgrund der Abgase den Test immer nur kurz durchführen.

    Sieht für mich so aus, als wenn die Verstellung des Zündzeitpunkts zu spät erfolgt. Ich denke, ich werde mir den Riemenscheibe mit Fliehgwicht und so mal genauer anschauen. Ich habe noch ein neues Fliehgwicht. Vielleicht sollte ich das mal mit dem vorhandenen vergleichen und dann einbauen. Auch die Feder sollte ich mir wohl mal anschauen.

    Gruß Thorsten

  • Moinsen Thorsten.

    Das klingt doch schon mal sehr gut!


    Ich bin von deiner Lernkurve beeindruckt. Erstaunlich in wie kurzer Zeit du die Sache durchdringst!


    Prüfe nocheinmal die Eigenschaften einer Zündlichtpistole. Lässt sie sich für die Messung von Zwei– oder Viertaktern voreinstellen?


    Falls das nicht der Fall ist, dann werden für einen Zündfunken 2 Kurbelwellen-Umdrehungen ausgegeben. Denn diese Zündlichtpistolen sind für Viertakter ausgelegt. Du musst dann für deinen Zweitakter die angegebene Drehzahl halbieren, um auf das richtige Ergebnis zu kommen. 4.000 U/min Anzeigewert wären dann tatsächlich 2.000 U/min.


    Grüße

    freddy

  • noch was:


    Friedrichs Hinweis solltest Du beachten.

    Mein erster Munga wurde offenbar Monate lang nur mit zwei Zylindern betrieben. Einer der Gründe warum ich ihn bekommen konnte. Vor- und Hauptschalldämpfer waren so voll mit Öl- und Rußablagerungen, dass er bei der Inbetriebnahme des dritten Zylinders entsetzlich heiß wurde. Außerdem qualmte der Apparat natürlich wie verrückt. Zum Glück ist es gut gegangen und anschließend lief das Auto ordentlich. Aber unter der Sitzkiste wurde es bestialisch heiß, und der Lack warf Blasen. Sei schlauer als ich und nimm Feuerlöscher mit!


    Wenn du das mit der U/min-Anzeige der Zündlichtpistole überprüft hast, würde ich mich auf die übrigen Teile der Verbrennung konzentrieren. Also noch mal an die Benzinzufuhr und den Vergaser einschliesslich aller Leitungen, Dichtungen und insbesondere Filtersiebe gehen.


    Nochmal Grüße


    freddy

  • Genau das was Freddy sagt ist mir bei der Drehahl mit der Pistole auch eingefallen.


    Die ist für 1 Impuls pro zwei Kurbelwellenumdrehungen ausgelegt, der Zweedaggder macht aber ja 1 Impuls Pro Umdrehung.

    Demnach folgert freddy schon richtig, wenn die Pistole 4000 anzeigt, dreht er reell 2000.


    Im Zweifelsfall bau deinem Auspuff mal ab, und sehe ob er dann aus dem Krümmer immer noch so qualmt.

    Wenn nicht kommt es aus dem Auspuff. Dann würde ich den ausserhalb des FZG mal freibrennen.

  • Es ist ratsam zusätzlich einen Drehzahlmesser zu installieren. Die Dinger kosten unter 10 Eur und sind auf alle motoren einstellbar.

    Der zündlichtpistole ist das egal von welchem Zündkabel der Blitzimpus abgenommen wird. Die Markierung auf der Riemen scheibe bezieht sich meist auf Zylinder 1.

    Der Zündzeitpunkt des 2. Zylinders ist dann entsprechend später. Beim 3,. Zylinder ist das noch etwas später.

    Rechnet euch für jeden Zylinder den Zündzeitpunkt auf der Riemenscheibe aus.Markiert das und kontrolliert das mit der Blitzpistole.Stimmt das dann net für alle zylinder, dann stimmt beim jeweiligen Zylinder der Zündwinkel nicht ,gegebenenfalls der Unterbrecherabstand bzw. statisch der Abriss.


    Richtig ist, das die mechanik der Fliehkraftverstellung ausleiern oder festgehen kann. Ein defekt der Fliehgewichte ist unwarscheinlich.Lahme Federn sind ein typisches Fehlerbild.Nehmt die Fliehkraftverstellung asuseinander, alle Teile entrosten polieren Ölen (Wie beim Uhrmacher) dann fluppt das wieder.Was sollte es auch sonnst schon sein.

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Hallo Torsten,


    wenn der Motor einigermaßen läuft, fahre unbedingt mal 5 km - 10 km. Es dauert ewig bis der Munga, wenn er immer nur kurz läuft, aufhöhrt zu qualmen.

    Als Drehzahlmesser habe ich einen von http://WWW.JOM.de verbaut, eingestellt auf 2 Zylinder 4 Takt = 1 Zylinder 2 Takt.


    Gruß Daniel

  • Moin, moin,

    danke für Eure Kommentare. Ist wirklich klasse hier im Forum, wie Ihr mich unterstützt. Es sind doch mehr Details zu beachten, als ich dachte. Bislang hatte ich nur mit Kettensäge und Simme zu tun. Gut, ist nur ein Zylinder, das ist natürlich einfacher.

    Also das mit der Zündlichtpistole und der Drehzahl schaue ich mir noch mal an. Gefühlt, also von der Geräuschkulisse her, waren das schon eher 4000 als 2000 U/min.

    Auch den Auspuff prüfe ich noch mal. Ausbrennen mit Heißluftpistole? Größere Strecken fahren ist im Moment nicht möglich. Die Kiste ist ja noch nicht angemeldet. Ich berichte wieder über meine nächsten Erkenntnisse.

  • Also nen Kollege hat zum Ausbrennen immer Diesel rein gekippt (kein Bengzeng weil das explosionsartig zündet),

    dann die Pistole als Gebläse vor den Anschluss gelegt und dann angezündet.


    Räuchert und qualmt wie sau, im Wohngebiet nicht empfehlenswert.

  • Moin,

    also, habe das Fliehgwicht ausgebaut, gereinigt und wieder eingesetzt. Mir fiel auf, dass die Nummer von der in meinem Ersatzteilkatalog von 1960 etwas abweicht: 8861 313 14 03 statt 8861 313 14 01 00 (siehe Fotos) . Ist wohl eine neuere Version, da mein Munga von 1964 oder 65 ist, oder?

    Auspuff habe ich demontiert. Aus dem Haupt- und Endschalldämpfer konnte ich eine ölig wässrige Flüssigkeit auskippen. Insgesamt bestimmt fast ein Liter. Ohne Auspuff qualmt er tatsächlich nicht mehr so stark, nur leicht blau. Nun muß ich mal schauen, wie ich das ausbrennen hinbekomme.


    Gruß Thorsten

  • Hallo Thorsten,


    Das sieht doch alles sehr gut aus! Keilriemenscheibe vom 1.000er, alle Teile wo sie hingehören.

    Das Fliehgewicht trägt die passende Nr. Steht genau so im Teilekatalog 90/4 1967.


    Auf dem zweiten Foto siehst du auf etwa 1:00 Uhr den Spalt zwischen dem Fliehgewicht und der Keilriemenscheibe. Prüfe ob du dort einen Bohrer mit 2,7 mm Durchmesser einschieben kannst. Wenn der da hinein geht, dann ist das Spiel etwas zu groß. In dem Fall empfiehlt das Werkstatthandbzch den Austausch von Zapfen und Fliehgewicht. Solange das Fliehgewicht noch mit wenig Luft auf dem Zapfen dreht kannst du aber auch einen KLEINEN Schweißpunkt auf die Nase des Fliehgewichts setzen und den dann befeilen bist du das Sollmaß von 2,6 mm erreichst.


    Der Spalt definiert den Verstellbereich der ZZP-Verstellung. Das sollte so gut wie möglich passen, damit bei eingestellter Frühzündung auch der Spätzündungszeitpunkt passt.


    Zapfen und Loch im Fliehgewicht mit etwas Ft1v4 schmieren.


    Grüße

    freddy

  • Hallo,


    der Austausch des Fliehgewicht oder des Zapfens bringt meistens keine Besserung, so war es bei meinem Motor zumindest.

    Hatte wie Freddy beschrieb Aufgeschweißt und abgefeilt.



    Gruß Daniel

  • Danke Euch, das werde ich noch einmal genau prüfen und ggfs. mit dem Schweißpunkt korrigieren. In der TDv Teil 30 muß 2,5 reingehen und 2,9 nicht. Also, muß der Abstand so 2,5-2,8 mm betragen oder tatsächlich die 2,6 mm? Ist der Wert mal evtl. mal angepasst worden. Weiß ja nicht, welchen Stand der Ausdruck der TDv ist.

    Gruß Thorsten

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