Tarnuniformen

  • Grüß´, euch,


    immer wieder gibt das Sumpftarnmuster des BGS Rätsel auf, wie viele Varianten es wohl davon gegeben hatte.


    Dazu mal ein paar Bilder (leider nicht so perfekt wie die von dir René :an: ):



    Jacken 1970er und 1958


    Hose 1958 Zeltbahn 1959 Jacke 1970er, bei dieser Jacke ist steht das Muster auf dem Kopf.


    Hose 1958 Zeltbahn 1959 Jacke 1970er

  • Parka 1974 Jacke 1958



    Parka 1974 Hose 1958 Jacke 1970er


    Wenn ich mir die Teile so besehe, dann komme ich immer mehr zu der Überzeugung, daß es nur ein BGS Sumpftarnmuster gegeben hat.
    Die Varianten, gerade in den Übergängen der braunen- in den grünen Flecken halte ich für drucktechnische Unregelmäßigkeiten.
    Über die Jahre der Herstellungsperiode dieser Tarnanzüge werden wohl die Druckverfahren und Materialien, speziell die UV-Beständigkeit der Farben, nicht gleich geblieben sein.


    Die Formen der Farbflecken und deren Anordnung sind über die Jahre gleich geblieben. Die Verarbeitung des Musters, einmal "richtig" und dann auch "falsch" herum könnte den Eindruck hervorgerufen haben, es mit zwei verschiedenen Mustern zu tun zu haben.


    Auch die Alterung lassen manche Stücke "weicher" in den Übergängen erscheinen. Die Regenstriche im Muster verblassten wohl zu erst.


    Die hier gezeigten Beispiele zeigen zu kleine Ausschnitte die das Muster nicht erkennen lassen.
    Mich würde jetzt noch ein Beispiel für die Nachbau BDU Variante interessieren.


    Servus der murkser

  • Hallo Murkser,


    dagegen würde sprechen, dass es bereits auf jeweils zeitgenössischen Aufnahmen starke Unterschiede im Kontrast der Sumpftarnung gibt. Aufnahmen aus den frühen 60ern zeigen viel weichere Flächen auf, als Bilder aus den späten 70ern. Das Argument, dass die Teile heute "verwaschener" sind, weil sie älter sind dürfte deshalb nicht der Hauptgrund sein.


    Hier einmal Ausschnitte aus Originalaufnahmen aus den späten 50er, frühen 60er Jahren






    und eine schon mit dem Parka mit Ärmelbüro (70er Jahre)




    Deine 1958er Stücke im Vergleich zu denen von 1970 zeigen z.B. ganz gut, dass zur Abgrenzung der rotbraunen und grünen Flächen helle Streifen des Grundstoffes eingezogen wurden. Beiden scheint das gleiche Flächenschema zugrunde zu liegen (ist ja auch viel einfacher, einen bestehenden Rapport zu überarbeiten, als einen komplett neu anzulegen), sind aber eigenständige Varianten.


    Darüber hinaus glaube ich nicht, dass der Punkt "Fehldrucke" oder drucktechnische Unregelmäßigkeiten in der Masse von den verantwortlichen Stellen akzeptiert und abgenommen worden wäre (wir bekommen bei unseren Kunden noch nichteinmal EINE Broschüre mit Fehlfarben oder Verschiebungen unter die Leute :D ).


    Da sich zudem eine relativ klare Linie zwischen "früher" und "später" ziehen lässt und weder vor einer bestimmten Zeit kontrastreiche noch nach der Zeitgrenze weichere Ausführungen auftauchen, halte ich dies für einen weiteren Beleg für zumindest zwei "offizielle" Varianten.


    Interessantes Thema! =)



    Viele Grüße aus DO,
    René.

  • Hallo René,



    Nun gut, wenn man sich die rechte Seite anschaut, da passen die Muster von der 1959 Zeltbahn und der 1970er Jacke (rechte Ecke unten) eigentlich haargenau zusammen. Nur daß die Farben der neueren Jacke satter sind.


    Wenn man die helle Umrandung der braunen Flecken von der 1958 Hose und dem 1974 Parka anschaut, dann kann man da auch keinen besonderen Unterschied feststellen.
    Von Fehldrucken würde ich nicht sprechen, eher von einer Fertigungstoleranz.


    Da wo die Tarndrucke in den Konturen weicher erscheinen, sind auch die Farben allgemein nicht so kräftig. Das spricht für mich eher dafür daß die betreffenden Stücke, nicht einmal verwaschen, sondern einfach durch das Tragen und die damit unvermeidliche UV Bestrahlung ausgeblichen sind.


    Ist halt so meine Eindruck. ´Denke mal auf alle Fälle kann man nicht von verschiedenen Mustern sprechen. Der Unterschied liegt wohl eher in der Farbintensität.


    Servus der murkser

  • Hallöle, die Fachtagung,


    Man soll ja nie was wegschmeißen: Hier die Reste einer ,´schätze mal 1958er Hose, welche ich zu PzPi-Zeiten als Tarnbezug für meinen Stahlhelm benutzt hatte. Zusammen mit einer 1970er Jacke (oben und unten) und der 1958er Hose (links).


    Recht schön zu sehen die verschiedenen Grade der Abnutzung. Die helle Stelle des Lappens links oben war einfacher Oberstoff am Oberschenkel. Darunter war ursprünglich die seitl. Beintasche angbracht. Rechts neben der hellen Stelle war die Aufdoppelung des Kniebereiches darüber genäht.

  • Hi,noch ma zurrück zum"Leibertarnjäckchen" am Anfang. Die ist eindeutig aus Schweizer Stoff hergestellt worden. ich selbst besitze 2 "Vierfruchtpyjama" Jacken,3 "Vierfruchtpyjama" Hosen,3 neuere schweizer Hosen und 2 Jacken im selben Muster. Außerdem noch eine Zeltplane.
    Die Sachen sind farblich sehr unterschiedlich,entweder durch auswaschen oder wegen unterschiedlichen Herstellern. Bei der einen Hose sind die weiß-grünen Flecken fast komplet grün.
    Das Tarnmuster hat komischerweise einen guten Tarneffeckt weil das Muster fast dreidimensional wirkt,die einen Flecken treten in den Vordergrund ,die anderen in den Hintergrund.
    wie man sieht bin ich ein Fan dieses Musters,hab mir sogar nen Boonie Hat nähen lassen ;)
    übrigens,ich suche noch einen Panzerkombi Gr 54 oder 56 im selben Muster.


    181 luftgekühlte Grüße
    Gabber



  • Links oben BGS Anfangsjahre, evtl. Jacke oder Zeltbahn, da Tunnelzug zu sehen, links unten BGS Zeltbahn, rechts oben BW-Jacke, unten rechts WH-Zeltbahn und ganz unten BGS-Kapuze im ersten Muster. Hoffe, ich liege richtig.

  • Hallo zusammen.


    Sehr witzig, dass die Mustergeometrie offenbar gleich blieb!


    Das hast Du sehr anschaulich ins Bild gesetzt, Wolfi!


    Das untere Stück erinnert mich an die BGS-Handschuhe die ich an René abgegeben habe.
    Bei letzterem scheint eine geringe Musterberkleinerung stattgefunden zu haben, kann das sein?


    Klär uns zu den Sachen auf!


    Grüße


    freddy

  • Grüß´euch,


    Grüner Teufel, :G Teufel-Teufel haargenau richtig :top:



    Wobei zu sagen wäre, daß ich bei der Schlupfjacke nicht so ganz sicher bin ob es sich um ein Original-Stück handelt.
    Das Muster und der Alterungszustand sehen eigentlich ganz authentisch aus. Jedoch ist die Jacke anscheinend nicht als Wende-Jacke vorgesehen, weil die Taschen von der hellen Innenseite aus nicht zugänglich sind. Die Knöpfe scheinen alt zu sein, der RV wurde sauber entfernt.


    In der rechten, unteren Tasche ist ein Etikett eingenäht der Firma "Rowin" mit einem stilisierten "W" und einer Größenangabe.
    Andere Stempel oder Markierungen sind nicht an dem Stück.


    freddy, ja genau das hat mich auch verblüfft. Bisher hatte ich nicht so darauf geachtet. Aber es scheint so als wären die Muster beinahe vom gleichen Druckstock gekommen.
    Joh, das Muster der Kapuze ist etwas kleiner gehalten.



    Servus der murkser

  • Also, ich glaube, für einen Fake ist diese Jacke zu professionell gemacht. Im Buch von Daniel Peterson ist diese Jacke als Wendeversion sehr detailliert abgebildet. Es kann aber wie immer auch so sein, dass es verschiedene Versionen zum testen gab. Möglich ist alles.

  • Hallo Wolfgang! Schöne Jacke ! Außer Zeltbahn und Kapuze habe ich an BGS Splittertarn noch nichts finden können ....


    Irgendwo habe ich schon mal so eine Jacke mit so einem merkwürdigen, zivil wirkenden Herstellerschild gesehen ... ist also kein Einzelstück !


    Mal sehen, was das Archiv so hergibt...


    Jens

  • Grüß´euch,


    na, aber ich dachte, daß man


    "hier die verschiedenen Tarnmuster ganz gut" sieht.



    Die eine Feldjacke sieht heller aus als die andere. Das gilt aber auch für die Hintergründe.


    Es ist natürlich augenfällig, daß die Farben in ihrer Intesität variieren.


    Wieviele verschiedene Varianten vom Flecktarnmuster hat es denn nun seit dem Flecktarn B (groß) von 1976 gegeben?



    Servus der murkser

  • Hallo,


    hab das mal im Netz aufgegriffen; ich hoffe der Urheber hat nix dagegen. ggf. kanns der Moderator wieder neutralisieren.



    Hier Muster C (81R) -hat leider kein Etikett eingenäht :heul:



    an der Unterseite der Taschenklappen ist Muster A (82R) verarbeitet worden.


    Gruß


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Grüß´euch,


    Danke dir Bernd :top: paßt schon, das ist ja das Thema :yes:
    Nun nochmal zum Bundeswehr 5-Farb Flecktarnmuster:
    Hier sind Beispiele der Ausführungen von 1976 (zweimal), 1989, 1997 und 2009 zu sehen.


    Das TARNMUSTER ist immer das selbe. Es gibt über die Jahre keine Unterschiede im Design und/oder der Aufteilung der Farbflächen. Lediglich die einzelnen Farbtöne können etwas variieren.


    Ob nun diese kleinen Farbschwankungen, meist bei der braunen Farbe, vom Auftraggeber so gewollt, bzw. über die Änderungen der TL von den Lieferanten so geordert wurden, oder ob es sich dabei um Schwankungen im Toleranzbereich der TL handelt, wäre die Frage.


    Mit dieser Frage habe ich verschiedene Stellen u.a. mehrere Hersteller von Bundeswehr-Bekleidung belästigt.
    Bis jetzt habe ich nur von einem folgende Antwort erhalten:


    Zitat:


    Für den 5FTD TL 8305-0290 gibt es aktuell die Ausgabe 4 - d.h., dass seit der 1.Ausgabe immer wieder Korrekturen durchgeführt wurden - die größte Farbabweichung dürfte es mit Einführung der Chlorophyllfaser gegeben haben
    Ebenso bewirkt mit Vekorenschutz ausgerüstete Ware eine optisch andere Farbgebung


    Die Farben des 5FTD sind prozentual anteilig vorgegeben - die CIELab-Farbwerte sind ebenfalls für alle 5 Farben festgelegt und müssen sich in dem vorgegebenen Korridor bewegen


    Die einzelnen Stoffpartien können durchaus unterschiedlich ausfallen , aber wie gesagt im vorgegebenen Toleranzbereich - auch muss jede zur Verarbeitung bestimmte Stoffpartie durch Laborprüfberichte/Qualitätsprüfzertifikate freigegeben werden (die auch von der LHBW geprüft werden!)


    Vielleicht fallen Ihnen Farbabweichungen besonders auf, da wahrscheinlich Bekleidungsstücke aus den unterschiedlichsten Partien - aus älteren und neueren Produktionen - ausgegeben werden


    Es tut uns leid, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können! Zitat Ende



    Die betreffende, aktuelle TL kann man sich aus dem Netz herunterladen. Für die Textilspezialisten!




    Servus der murkser

  • Hallöle,


    es gibt wieder Neuigkeiten zum 5-Farb-Tarnmuster.


    Zitat:


    Sehr geehrter Herr murkser,


    vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserem Bundeswehr-5-Farben-Tarndruck.


    Seit Einführung des 5 Farben-Tarndrucks mit dem Bekleidungskonzept 90 wurde die Farbgebung
    aufgrund neuer technischer Möglichkeiten einerseits und tarnerischer Notwendigkeiten andererseits
    modifiziert.
    Die einschneidenste Veränderung fand 2003 mit Veröffentlichung der Ausgabe 2 der TL 8305-0290 statt:


    - die Fleckverteilung wurde aus messtechnischen Gründen leicht (nur im direkten Vergleich sichtbar) verändert
    - die drei grünen Farben wurden "grüner", d.h. der Gelbanteil erhöht
    - Braun wurde ebenfalls gelber eingestellt.


    Diese Änderungen wurden basierend auf umfangreichen Messungen der natürlichen Umgebung in Labor- und
    Feldversuchen durchgeführt.
    Gleichzeitig wurden ab diesem Zeitpunkt die Farben nicht mehr als RAL-Farben definiert sondern
    im sichtbaren Spektralbereich mittels CIELab-Farbwerten (L*,a*, b*) und im Nahen Infrarot mittels
    ihrer spektralen Remissionswerte (und den jeweils in den TL definierten Toleranzbereichen).


    Im Inland sind beide Varianten des Tarndruckes im Umlauf, da die "alte" Version im Inland aufgetragen wird;
    aufgrund der erheblich besseren Tarnwirksamkeit, v.a. im Nahen Infrarot, ist bei Auslandseinsätzen nur die neue
    Variante im Einsatz. Zu unterscheiden sind die beiden Versionen durch ihre Innenseite:
    Innenseite Dunkelgrün - "alter" 5 Farben-Tarndruck
    Innenseite Hellgrün - neueste Variante


    Die von Ihnen abgebildeten Farbunterschiede (zB. der rotstiche Braunton, Ausbleichen) resultieren durch den Gebrauch und die
    damit einhergehende Belastung der Tarndrucke (Wäschen, Abrieb etc.). Im Neuzustand sehen alle Tarndrucke
    TL-gerecht gleich aus.



    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag
    A. D.


    --------------------------------------------------------------------
    Alexander D.
    Textilchemie, Textile Tarnung, Prototypenfertigung


    Wehrwissenschaftliches Institut für
    Werk- und Betriebsstoffe
    Institutsweg 1, 85435 Erding


    Zitat Ende.
    Ich hatte dieses Beispiel-Bild mit geschickt als Anhang zu meiner Anfrage.



    Servus der murkser

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