Lima "Überhohlung" Wartung für Dummies

  • So da die Suche zu dem Thema nichts in der Art ergeben hat
    Dachte ich mir ich teile mein bescheidenes Wissen, das ich mir in letzter Zeit bei der Überholung bzw. Wartung fon diversen Munga Limas und Starter angeeignet hab.


    So hab ich mir heute die 24V Lima für Lord Biohazards Munga zur Brust genomen .um sie nach unbekannter Standzeit wieder zum Laden zu überreden.


    Die Lima wi sie ein jeder Mungafahrer kennd:


    Als erstes muss die Riemenscheibe ab.
    Dafür aber auf keinen fall einen Abzieher verwenden!
    Der zerstört nur die Scheibe


    Ich habe zuerst die Scheibe mit dem Heisluftfön angewärmt.
    Und dann mit nem Schraubendreher die Scheibe runter gehebeld.
    Funst wunderbar die Riemenscheibe fält einen fast entgegen wen man nur etwas den Schraubendreher verkanntet.
    Achja die Scheibe ist dann natürlich Heiss, nicht das sie jemand ohne geeigneten Handschu anfasst. :dev:


    Dann habe ich die hintere Abdekung abgenommen um einen ersten Blick auf den Zustand der Kohlen und de Ankers geworfen.
    Sieht doch garnicht so schlecht aus:


    Danach die 6 Schlitzschrauben heraus gedreht die den Dekel mit den vorderen Limalager halten Diesen dann auch abgebaut und das Lager begutahtet.
    Sieht auch nicht schlecht aus nur etwas wenig Fett



    Danach den Anker rausgezogen und begutachtet

    Wieder etwas wenig Fett in dem Lager
    Der Kolektor ist auch noch gut in schuss


    Wenn nach dem Rausziehen es Ankers die Kohlen in so eine Stellung wandern ist das ein gutes Zeichen.
    Denn dann ist dort nichts defekt und die Kohlen dürften auch noch recht lang halten bis sie zu kurz sind.



    So der Rest folgt sobald der Lack trocken ist.


    mfg pipi

    Feil Dir keinen ab, lerne Drehen und Fräsen!
    Über 7 Millionen Österreicher können nicht richtig Drehen und Fräsen.

    "dats ned bandan nemts ahn droht" :schweißen:
    Freilauf Dioden aus Freilandhaltung :D

  • So weiter gehts:


    Um die Platte abzunehmen die die Kohlen hält muss zunächs die Plusleitung abgeklemt werden.


    Und dann kann man die 5 Schrauben lösen.


    Die Platte muss warscheinlich mit ein paar herzhaften Schlägen mit dem Schonhammer zum runtergehen ermutigt werden.


    So siehts dann ohne Platte aus.


    Die Trägerplatte im Detail.


    Jetzt müssen die Kohlen raus.
    Dazu die Kontaktschraube lösen.


    Die Feder mit ner Spitzzange zurückziehen und die Kohle an den Kupferleitungen rausziehen.


    Die Kohlen sind noch fast wie neu die braucht man nicht neu geben.


    Die Arbeit am Anker beschränkt sich auf das Reinigen der Lager und dem abschirgeln der Kontakte.


    Dann die Lagerschahle in der Trägerplatte wieder mit frischen Fett füllen.


    Die Platte mit den Schrauben wieder montieren.

    Das Kabel anklemmen nich vergessen.


    Nun das hintere Lager einfetten und das ganze wieder zusammen stecken.

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  • Danach möchte auch das vordere Lager gefettet werden.


    Selbiges mit dem Ring in Deckel.


    Dann Deckel drauf und mit den 6 Schrauben wieder anziehen.


    Nun dürfen auch die Kohlen wieder auf ihren Arbeitsplatz.


    Die Abdekung drauf und Fertig.



    So hoffe es hat gefallen und animiert den ein oder anderen seine Lima auch mal ner kleinen Wartung zu unterziehen.


    So ne "neue" Lima macht sich doch ganz gut im Munga . :thumbsup:


    mfg pipi

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  • Moin,
    so, ich hoffe, Du bist fertig - nicht das ich Dir in den Beitrag schreibe. :whistling:


    Sehr schön, :) würde übrigens besser in Militärfahrzeugtechnik passen,
    da die Lichtmaschiene ein typisches Normteil der BW ist.
    Dürfte identisch mit den anderen Fahrzeugen der ersten Generation sein.


    Ich hab noch zwei vom Borgward rumliegen, die werde ich mal im Winter bearbeiten.
    Mußte man die Lichtmaschienen nicht wieder "Magnetesieren" ?
    Ich glabe mal mitgekriegt zu haben, das die bei "ewiger" Lagerung ihr Magnetfeld verlieren.
    Sonst würde ich einfach eine Zimmermannsbohrmaschiene "anschließen, und sehen ob
    Strom produziert wird. hmmm
    (So ein Bosch-Tester vom Bund hab ich zwar auch rumliegen, nur, da müßte ich mich erst einlesen.)


    Gruß
    Klaus

  • Super Erklärung......


    Ich schätze, bei meinem Kübel hat das LimaLager einen Treffer.
    Wenn man jetzt das Lager auch bei eingebauter Gleichstromlima wechseln könnte.......


    Oder geht das???


    Anin

    Gegen Orientierungslosigkeit hilft nicht immer ein gutes Navi

  • Super Bericht :thumbsup::thumbsup:
    Klaus: Magnetisierung ist nicht notwendig, weil die Erregung geschieht über die Ladekontrolleuchte. Dieses Birnchen liegt anfangs in Reihe mit der Erregerwicklung und der Strom reicht dicke um den Stator zu magnetisieren.
    Mufu

  • Danke :]


    Anin
    Hm ich kenn mich bein Kübel eigentlich über haupt nicht aus aber ich glaub es geht am bessern wenn du die Lima ausbaust.
    Beim Munga könnte man sie sogar im Eingebauten zustand Warten.

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  • WOW
    wie ein Lehrbuch BRAVER PIPI Das hast du sehr schön gemacht :G:G:G:G:G:G:G:G:G
    Jetzt muss ich dich fast nicht mehr fragen wie das geht :lachuh:

    ..und wenn ich dann am Ende des Jahres 365 Gummis gebraucht habe, schmelze ich sie ein, mach einen Autoreifen daraus und
    schreibe darauf: "GOODYEAR"

  • schönes how-to


    aber wechselt man lager etc nicht generell?
    bei den drehstromlimas ist das üblich, und kostet auch nur paar euro



    ...alles an Ersatzteilen und Zubehör für den VW Iltis


    Tobias Drechsler
    Heylstr. 39-43
    63571 Gelnhausen
    info@iltisteile.com

    Die AGBs, Infos zur Gewährleistung & zum Anbieter durch klicken auf das Bild oben

  • :jap: Danke für den Lob^^


    @ Tobi:
    man kann sie wechseln muss es aber nicht.
    Wenn sie vorher keine Geräusche machen und beim zerlegen keine großen Einlaufspuren aufweisen,
    genügt es wenn man sie wieder großzügig einfettet.


    mfg pipi

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  • Auch meinen :G für diese schöne bebilderte Anleitung!


    Da sieht man mal wofür das Forum gut ist!


    Danke schön!


    Zwei Anmerkungen hätte ich aber doch:


    Zuviel Lagerfett kann sich im Bereich des Kollektors auch schädlich auswirken.


    Und beim Abziehen des Kollektors sollte sicher eine sehr feine Oberfläche angestrebt werden. Da kann das Schmirgelleinen am Schluss kaum fein genug sein. Sonst droht vorzeitiger Verschleiß der Kohlen! Und mehrfaches rundkantiges Ausräumen der Kontaktspalte von Abrieb und Schleifstaub sollte selbstverständlich sein.


    Grüße, Danke und "mehr davon!"


    freddy

    "Verzage nicht, Du Häuflein Klein ..."

    Einmal editiert, zuletzt von freddy ()

  • Was sagt ihr ich finde so genaue Anleitungen zur Reperatur/Wartung Würden eigentlich in ein eigenes THEMA im Mungaforum gehören( aber in der spalte Ankündigungen und wichtige Themen) um leichter gefunden zu werden. :thumbsup:
    Denn ich bin mir sicher das sich so mancher fast blöd sucht nach einer solchen Anleitungen. :idee:


    mfg
    Lord Biohazard

    ..und wenn ich dann am Ende des Jahres 365 Gummis gebraucht habe, schmelze ich sie ein, mach einen Autoreifen daraus und
    schreibe darauf: "GOODYEAR"

    Einmal editiert, zuletzt von Lord Biohazard ()

  • Servus die Kohlen sollte man beim Boschdienst noch bekommen.


    Vielleicht genügt es wenn du die Lager reinigst und wieder mit Fett füllst


    mfg pipi

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  • Ich fahr den thread noch mal hoch, weil ich ihn total genial fand .....und es seitdem einige neue Mitglieder gab, die ihn vielleicht noch nicht kennen....


    .....und habe auch gleich ne Frage: kann mir jemand 4 Kohlen besorgen oder mir ne Adresse nennen, wo ich sie kriege. am besten wäre ne Bestellnummer, weil ich in der Nähe keinen vernünftigen Boschdienst habe, der mir die besorgen kann.


    Gruß...Otti

  • Matz hat die Kohlen noch.

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  • ...nachdem ich ja noch auf die neue/überholte Kurbelwelle warte, siehe mein anderer Fred, dachte ich heute mal, ich mache mich an die andere Aggregate. Also schön getreu Patricks Anleitung die Lima zerlegt und gereinigt.


    Mhm, die Kugellager sind ja voller Schmodder, also erstmal gründlich mit Bremsenreiniger eingespüht und den Dreck so gut es geht abgewaschen. Dann mit Pressluft ausgeblasen... nach zwei drei Durchgängen waren die Lager wieder schön gängig.... und das kleinere Lager (hinten, an der Anker-Seite) ging so leicht, dass es sich im Luftstrom schön schnell dreht.. huiih macht das Spaß... :lol::lol:


    ...Bis auf einmal knall, peng Kugeln aus dem Lagerkorb wegfliegen - ich dachte erst, wer schießt denn jetzt auf mich :|:|:|:|


    Irrrgh, was bin ich wieder ein Held heute: fünf der zehn Kugeln sind abgängig, ich also eine ganze Stunde auf dem Boden unserer Garage (ist leider eigentlich eine recht große Halle :T ) rumgekraucht und die Kugeln gesucht... Bis auf zwei, hab ich sie wieder gefunden, aber die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt :|:|:|:|:|


    Was nun... erst mal die Kugeln ausgemessen... 8mm.. oder halt doch vielleicht einen Läusedarm weniger, eher so 7,9... Was ist denn das?? Abnutzung? Nee, sieht nicht so aus...
    Die vorderen, größeren mal gemessen: 9,5mm.. oder veileicht auch eine Spur mehr... Scheiße, warum habe ich keine Mikrometerschraube hier, mit dem Meßschieber wird das nix...


    Gott sei dank hatte ich wenigstens das iPad dabei und habe gesucht, siehe da, es sind anscheinend zöllige Kugeln (5/16" = 7,938mm hinten und 3/8" = 9,525mm vorne), die man zum Glück auch in kleinen Mengen nachkaufen kann: Wömbi
    Da gibts auch die kompletten Lager für vorne (Schulterkugellager M20) und hinten (E20), sind aber teuer...


    Also habe ich mal die Kugeln bestellt und gleich noch ein paar andere benötigte Lager, der Laden ist nämlich scheint es recht günstig...


    Gruß
    Holger

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