Hallo,
ich möchte euch hier an meinem kleinen Panzerprojekt teilhaben lassen. Ich erhoffe mir dabei ein paar gute Tipps und Tricks durch erfahrene Militärfahrzeugsammler und ein paar nette Kontakte für die Zukunft. Freue mich also über alle konstruktive Kommentare and Anregungen.
:UPDATE Februar 2023:
Der Spartan ist nach vielen Verzögerungen durch Covid und Ukraine Krise endlich bei mir angekommen. Nun kann der Spaß beginnen. Mal sehen, wann ich ihn vorzeigbar habe und evt. sieht man sich mal auf einem Event in Ostdeutschland.
Worum geht es?:
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich schon mit der Britischen Armee in den 70er und 80er Jahren, also zur Zeit des kalten Krieges und vor allem des Falkland Krieges. Nach vielen Jahren sammeln von persönlichen Ausrüstungsgegenständen, Uniformen und Waffen Replikas und deren Zubehör, habe ich nun im ersten Corona Lockdown entschlossen, die Sammlung zu veräußern und in eine neue Richtung zu gehen. Also soll es ein CVR(t) ( Combat Vehicle Reconnaissance (Tracked) ) werden. Genauer gesagt die APC, also Truppentransport Variante FV103 Spartan. Diese werden seit ein paar Jahren noch recht günstig von der britischen Armee ausgesondert und auf den zivilen Markt geworfen. Weil die Preise inzwischen aber stark anziehen, heißt es jetzt oder nie.
Was soll es werden?:
Damit ich vor allem auch was habe, an dem ich die nächsten Jahre basteln kann, suche ich ein Fahrzeug, das da viel Potential besitzt. Allerdings sind meine Erfahrungen was Motoren, Getriebe, Ketten, Aufhängung und so weiter angeht begrenzt. Also lasse ich mir ein Fahrzeug in den Bereichen professionell in GB herrichten und lasse den kompletten Rest (Innenraum, Periskope, Intercom usw.) unberührt für mich als Bastelaktion.
Was muss also getan werden, oder wie geht es jetzt weiter?:
Im Grunde habe ich folgende Etappen vor mir:
Etappe 1: Fahrzeug und Händler in UK suchen, der mir ein Fahrzeug nach meinen Wünschen anbietet und/oder herrichtet.
Etappe 2: Demilitarisierungsanfroderungen nach KrWaffUnbrUmgV vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermittlen.
Etappe 3: Fahrzeug nach den erforderlichen Angaben und Wünschen herrichten lassen.
Etappe 4: Umgangserlaubnis nach KrWaffUnbrUmgV beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen.
Etappe 5: Import und Transport des "fertigen" Fahrzeugs nach DE organisieren.
Etappe 6: Glücklich sein!
-----------------
Etappe 1 - erledigt
Nachdem ich nun schon lange den Markt beobachte und nach einigen Persönlichen Anfragen hier und dort, bin ich am Ende beim Britischen Platzhirsch was CVR(t) Fahrzeuge angeht gelandet. Bei Andrew Baker bzw. Military Vehicle Solutions Ltd. in Großbritanien. Die Facebook Gruppe CVR(T) Appreciation Group war schon lange eine meiner Hauptquellen was Infos angeht. Hier hat sich auch schnell herauskristallisiert, dass es insgesamt eigentlich nur drei Firmen in GB gibt, die sowas durchführen. Und nachdem ich alle Kontaktiert habe bin ich dann eben nach vielen freundlichen Telefonaten und Bilderaustausch bei den Jungs aus Dunchurch, Rugby gelandet. Ohne weitere Umschweife also; Dieser Spartan wird es werden:
Ein FV103 Diesel Spartan mit 5,9l Cummins B Motor. Ca. 1100 Betriebsstunden hinter sich. In Dienst gestellt wohl 1981 und Entlassen 2013 laut Merlin Datenbank. 2015 dann vom MoD versteigert und seit dem bei den Jungs auf dem Hof, wo er mit seinen niedlichen Knuddelaugen wohl nur auf mich gewartet hat
Etappe 2 - in Arbeit
Jetzt geht es also um die Anforderungen zur Unbrauchbarmachung der fahrfähigen Kriegswaffe, wie es so schön im Gesetzestext heißt. Zum Glück gibt das BAFA hier ein Handliches und übersichtliches Merkblatt heraus, das einem eigentlich alles erklärt, was zu tun ist. Was das BMWi also vor allem haben will sind inzwischen ausführliche technische Daten. Bekanntermaßen muss meist zur Unbrauchbarmachung neben der Waffen und Nebelwerfern, vor allem auch die Panzerung soweit "zerschnitten" werden, dass das Fahrzeug nicht mehr als gepanzert gilt. Hier geht es wohl weniger darum, dass man da drinnen geschützt ist, sollte man geistesabwesend auf dumme Ideen kommen, sondern eher, dass es ja Begrenzungen an gepanzerten Fahrzeugen nach dem KSE-Vertrag gibt, und man sich da wohl die Kontingente nicht durch lauter Privatsammler verringern lassen möchte Weil man also eh so einiges an Handbüchern und Anleitungen für so ein Fahrzeug braucht, habe ich Ende Dezember kräftig bei Green Machine Surplus eingekauft. Dank Brexit hat es zwar etwas gedauert aber seit einigen Tagen lese ich mich fleißig durch die Handbücher und stelle alle Informationen für die Abteilung im BMWi zusammen.
Das ist jetzt also der aktuelle Stand: Fahrzeug ist organisiert und angezahlt, Dokumente für die Demilitarisierung sind da und gehen morgen in ner schönen Mail raus. Dann geht es weiter.
Natürlich kann das ganze Projekt an zwei stellen vom Amt noch gekippt werden, aber ich denke mit der "harmlosen" Art des Fahrzeugs, offenheit und sachlicher Transparenz gegenüber den Behörden und etwas Geduld wird das ganze sicher ein Erfolg!
Hoffe ihr habt Spaß beim lesen in den kommenden Tagen! Fragt wenn ihr was wissen wollt. In guter moderner YouTube/Instagram/ Sozial Media -Zeit teile ich meine Erfahrungen gerne, auch wenn ich noch am Anfang der Reise stehe.
Grüße,
Elphiel