Frage zur Startautomatik.

  • Hallo,

    die Starterklappe im Vergaser habe ich eingestellt, wie von Jürgen Linse beschrieben, auf ca. 2mm, mit einem 2mm Bohrer. Motor kalt, Außentemperatur ca. 18°. Was passiert nun, wenn die Außentemperatur weiter fällt? Reagiert die Bimetallfeder darauf und schließt den Spalt dann komplett, was ja nicht so sein soll. Vergaser ist ein 34 Pict3.

    Gruß aus Ostfriesland


    Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.

  • Hallöle,


    nein die Feder sollte in Position bleiben. Wenn der Motor läuft wird die Heizwendel i.d. Startautomatik mit Strom versorgt und heizt die Feder auf. Die Federspannung lässt analog zur Erwärmung des Motors die Starterklappe öffnen und sollte bei Betriebstemperatur des Motors offen sein.

    Außerdem ist durch den Plastikeinsatz im Gehäuse der Starautomatik der Endanschlag der Starterklappe begrenzt (wenn ich mich recht erinnere), so daß die Klappe nicht komplett schließen kann.

    Allerdings arbeiten die Federn und Heizwendel i.d. Startautomatik nicht alle gleich. Bei Austausch kann es vor kommen, daß manche Startautomatik schneller, andere langsamer aufheizt. Also die Starterklappe früher oder später öffnet.


    Servus der murkser

  • Moin,

    danke für deine Antwort. Die Funktionsweise ist mir klar. Wissen möchte ich, ob durch die fallende Außentemperatur die Grundeinstellung verändert wird und der eingestellte Spalt sich weiter schließt.

    Gruß aus Ostfriesland


    Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.

  • ob durch die fallende Außentemperatur die Grundeinstellung verändert wird

    ja, wird sie - deshalb gibt es eine 'Sommer-' und eine 'Wintermarkierung' ...



    Wenn der Motor läuft wird die Heizwendel i.d. Startautomatik mit Strom versorgt und heizt die Feder auf.

    das ist nicht ganz korrekt: Geheizt wird bereits bei 'Zündung EIN', d.h. wenn sich der Startvorgang (warum auch immer) verzögert, wird das Startverhalten immer schlechter. Anders herum kühlt die StA schneller ab als der Motor. D.h. wird ein heißer Motor nur kurz abgestellt und wieder gestartet, läuft er zunächst mit deutlich erhöhter Leerlaufdrehzahl ...

  • Hallöle,


    ja klar, ich bin jetzt vom "normalen" Startvorgang aus gegangen.

    Punkt 37 wäre zu beachten.

    42092093cx.jpg


    42092094tw.jpg


    Die "Grundeinstellung" ist das Fluchten der Markierungen am Deckel und Gehäuse der Startautomatik.

    Wenn bei dieser "Grundeinstellung" dann kein Spalt mehr bleibt zwischen Starterklappe/Luftklappe und Ansaugtrichter, dann stimmt etwas nicht, oder es ist sehr kalt.


    Den Clip von Herrn Linse habe ich mir auch angesehen:

    Diese Einstellung der Starterklappe auf 2mm, wofür soll die gut sein?


    Erklärung der Startautomatik von Dieter Korp: (einführende Sätze und Erklärung des Heizwendelprinzips habe ich weg gelassen)


    42095209do.jpg

    Nebenbei: Wenn die Autofahr-Omis und -Opis den Zündschlüssel herum gedreht haben, also die Zündung eingeschlaltet haben, dann wollten sie auch eigentlich fast immer los fahren. Also Starten und somit bei Kaltstart von der vortrefflichen Einrichtung der Kaltstartautomatik ihres Volkswagens profitieren. Weil Zündung einschalten und Kontrolllämpchen ankucken wird mit der Zeit langweilig.


    Oftmals gibt es auch "Anlassprobleme" weil das Gaspedal vor dem Kaltstart nicht betätigt worden ist und die Vorrichtung so nicht arbeiten kann.

    Das ganze "Spiel" ist ein diffizieles Konzert. Es wirken mit: Saugrohrvorwärmung, Kühlluftklappen mit Thermostat, Unterdruckregelung der Zuluft am Luftfilter, Kühlluftführung (Motorverblechung, Gummidichtung), Zündeinstellung, etc. Und das nicht nur zur Winterszeit, nein auch im Sommer wenn´s nicht schneit. Die Lebensdauer von deinem Motor und der Spritverbrauch werden es dir lohnen



    Servus der murkser

  • Das ganze Prinzip ist mir klar und mein Auto springt auch an. Mir ging es nur um die Frage, ob die Grundeinstellung sich verändert, wenn die Temperaturen draußen fallen. Also, Grundeinstellungen im Sommer bei 25° eingestellt, mit 2mm Spalt. Jetzt bei 15° ist der Spalt fast geschlossen. Wenn es noch kälter wird, kein Spalt mehr. Bei mir sind 3 Markierungen drauf, die etwa 2-3mm auseinanderliegen. Ich danke euch für die Infos und die technischen Unterlagen drucke ich mir aus. Man weiß ja nie......

    Gruß aus Ostfriesland


    Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.

  • Hallöle,


    wie auch aus dem VW-Rep.Leitfaden ersichtlich eine "Grundeinstellung" der Luftklappe gibt es eigentlich nicht, weil der Vorgang des Öffnens der Luftklappe ein dynamischer Vorgang ist. Die Bimetallfeder mit Heizwendel im Deckel wird nach Vorgabe der Fluchtmarken montiert.

    Zu berücksichtigen ist auch, daß die Startautomatik nur dann richtig funktioniert wenn auch ein Anlassvorgang erfolgt. Also unterhalb der Drosselklappe ein Unterdruck erzeugt wird, der die Unterdruckmembran in die Lage versetzt die Luftklappe gegen die Bimetallfeder zu öffnen.

    Bei alten gebrauchten Vergasern kann es sein daß diese Membran, wie auch die der Beschleunigungspumpe verhärtet oder sonst beschädigt ist und nicht mehr richtig funktioniert. Auch schadet es nicht einem alten Vergaser bei der Überholung ein Ultraschallbad zu gönnen das aus den vielen dünnen Kanälen und Bohrungen Schmutz und Ablagerungen heraus holt.

    Auch noch zu berücksichtigen: nicht die Bimetallfeder ist an 12V angeschlossen, sondern eine Heizwendel im Deckel der Startautomatik.

    Evtl. liegt hier (Stecker/Anschlusskabel) eine Störquelle.

    Wo kommen die Werte (2mm bei 18*C /25*C) für die "Grundeinstellung" her?


    Servus der murkser

  • Vielen Dank für die vielen Tipps, Anregungen und Unterlagen zur Startautomatik. Auto läuft eigentlich ganz gut. Mit dem einfachen Gunson Co2 Tester habe ich einen Wert von etwa 3% eingestellt.

    Gruß aus Ostfriesland


    Nimm die Menschen wie sie sind, es gibt keine anderen.

  • ... ehrlich gesagt habe ich meist auf Beifahrerseite gemessen ...


    Messungen nutzte ich nach Vergaserreinigung bzw. selten zur Überprügung "zwischendurch".


    Das Gunson-Gerät habe ich aber seit Frühahr nicht mehr, weil der Dansk-Repro-Auspuff zwischenzeitlich einer Edelstahl-Variante Platz gemacht hat.


    Hier habe ich dann gleich eine Einschweißmutter für Lambdasonde vorgesehen und dann ein entsprechendes Gerät als "Ersatz" angeschafft ...


    Gruß fux

  • Moin,


    habe mein wirklich sehr wenig gebrauchtes/neuwertiges Gunson für 150,- Euro bei ebay-kleinanzeigen verkauft, ein "paar" Euros draufgelegt und ein Lambda-Tool gekauft.


    Gibt es z.B. von Fa. innovate / Händler zymo-tech

    - als Festeinbau z.B. MTX-L für etwas über 200 Euro


    https://motorenteile-online.eu/Lambdamessung-Festeinbau


    oder

    - als Portable Variante für um die 350 Euro


    https://motorenteile-online.eu…amessung-Portable-Geraete


    oder

    - als "Datenschreiber" mit Möglichkeit einen Laptop anzuschließen für ebenfalls um die 200 Euro


    https://motorenteile-online.eu…er-AFR-Deutsche-Anleitung



    Grundlage ist immer eine Bosch Breitband-Lambdasonde, gemessen wird entweder in Einheit Lambda oder AFR.

    Dass heisst, man muß eine Einschweißmutter einbauen und bei mobilen Geräten Die "Öffnung" bei "Nicht-Gebrauch" mit Mutter verschließen



    Im ersten Fall hast ein mehr oder wenig hübsches Zusatzinstrument im Standarddurchmesser als "Daueranzeige".

    Das ist eine Lösung, wenn die Optik gefällt und "nur" Verwendung für ein Auto gegeben sein muß.

    Notfalls das Instrument eben hinter der Handschuhfachklappe einbauen / verstecken.


    Ansonsten bieten sich die beiden anderen Varianten an. Hier kann z.B. auch die Drehzahl eingespeist werden und dann der Meßverlauf bei Fahrt in verschiedenen Betriebszuständen ermittelt / festgehalten werden.


    Es gibt Lambda/AFR-Richtwerte für Leerlauf, Beschleunigung in Teillast, Teillast bei konstanter Geschwindigkeit und Vollast.

    Am Ende kannst dann vergleichen, wie Deine abgelesenen Werte im Vergleich zu den Richtwerten ausfallen und gegebenenfalls an den richtigen Schrauben am Vergaser etc. drehen.


    Die Lambda-Tools reagieren schnell auf Einstellarbeiten (im Gegensatz zum CO-Gerät Gunson).


    Wenn man die Gunson CO-Geräte als Einstiegsklasse betrachtet, sind die Lambda-Tools eben Mittelklasse und die Werkstattgeräte High-End.


    Frage ist, was man braucht, vorhat bzw. ob man ne Dorfwerkstatt in der Nähe hat, welche für nen Kaffeekassenbeitrag eine Messung macht.


    Das CO-Gerät von Gunson ist eine Messung in Momentaufnahme (in der Regel Leerlauf im Stand), bei Lambdalösungen kannst eben den gesamten Betriebsbereich des Motors sehen und beurteilen, wann dieser fett oder mager läuft.


    Meine Meinung:

    Hast nen Serienmotor und willst dies auch beibehalten, kommst mit Geduld und dem Gunson zurecht. Gegenprüfung erhälst dann spätestens bei der nächsten AU vom Profigerät (man kann ja unmittelbar vorher messen und dann gut vergleichen)


    Willst ein wenig experimentieren oder hast mehr als ein "Schrauber-Auto" und nicht gerade ständig eine Dorfwerkstatt parat, lohnt es sich schon über ein Lambda-Tool nachzudenken.


    Es ist ja auch 1x im Jahr Weihnachten oder man hat Geburtstag o.ä. :engel:


    Gruß fux


    Anmerkung:

    Wer gerne im Auslang kauft, kann dies natürlich je nach Dollarkurs auch tun

    https://www.innovatemotorsports.com/


    Natürlich gibt auch Alternativen von anderen Herstellern wie zeitronix


    https://www.lambda-tuning.de/z…breitbandlambdasonde.html


    ... der eine fährt eben "Audi", der andere "BMW" - jeder kommt in der Regel gut an ... ;)


    P.S.: auf der zuletzt genannten Webseite kannst z.B. auch eine Tabelle mit den oben genannten Richtwerten sehen (gibt aber auch bessere)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!