Suche Leitung Zündspule-Zündschaltgerät 230 GE (schweizer Armee) Bj1995

  • Hallo zusammen!



    Ich bin noch recht neu hier im Forum (Vorstellung), müsste aber gleich mal auf euren Erfahrungsschatz zugreifen.


    Bei meinem Puch hatte ich ein paar Mal das Problem, dass er nicht anspringen wollte. Beim letzten Mal hat mein zuvor immer erfolgreiches, aber eigentlich zielloses Rumprobieren nicht mehr geholfen und ein freundlicher ADAC-Mitarbeiter hat als Ursache einen Kabelbruch / Wackelkontakt am Stecker der Leitung Zündspule-Zündschaltgerät ausgemacht. Nachdem wir ein bisschen den Zug vom Bajonett-Stecker genommen und daran rumgewackelt haben springt der Puch auch wieder zuverlässig an.


    Bei der Suche nach einem Ersatzteil habe ich nur den Hersteller aus Österreich gefunden, und ganz ehrlich, 300 € erscheinen mir etwas viel für ein Kabel von noch nicht mal einem Meter.


    Hier die Teilenummern:

    MB A 460 540 32 08

    Bosch 0 290 406 038


    Hat von euch jemand eine Idee, ob es eine günstigere Alternative gibt, an dieses Kabel zu kommen, oder ist das wieder so Schweizer-Armee-speziell, dass ich so tief in die Tasche greifen muss?


    Ich hatte auch schon die Idee, zu schauen, ob ich nicht einfach eine gleichwertige zweiadrige Leitung nehme und versuche, den alten Stecker daran anzubringen. Habe nur Angst, dabei das noch halbwegs funktionierende Kabel zu zerstören. Weiß jemand, ob man die Stecker „wiederverwerten“ kann?


    Danke schon mal!



    Alex

  • Hallo,

    so auf den ersten Blick sehen die Stecker nach normalen Mil-Steckern aus. Sieh mal nach, was auf dem Bajonett-Überwurf oder den Buchsen draufsteht bzw. stelle mal Bilder vom abgezogenen Stecker bzw. der Buchse ein.

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deine Antwort!

    Ich habe auf dem Stecker folgende Beschriftung gefunden:


    VEAM9502 VPTG06SE8-3ASW-MOD


    Die Schrift auf den Anschlüssen am ZSG sind leider nicht gut und ohne Demontage auch nur teilweise lesbar.

    Eine erste Suche im Netz nach dem Code oben brachte keine Ergebnisse. Weißt du vielleicht, wo man solche Stecker bekommen könnte?


    Mich wundert, dass an der Zündspule scheinbar beide Adern auf den selben Kontakt geklemmt sind. Sieht zumindest so aus. Hat das bei Kfz-Elektrik irgend einen Sinn?


    Grüße

    Alex

  • Hallo Alex,


    wie vermutet sind das Stecker nach MIL-C-26482 bzw. VG95328. Ich hänge hier mal einen Katalog dran, aus dem die Bezeichnung der Stecker erarbeitet werden kann. Je nach Hersteller heißen sie vorne unterschiedlich, sind aber aufgrund der Norm kompatibel.

    Du brauchst auf jeden Fall schonmal einen geraden Stecker 06 der Größe 8 mit Pinanordnung 3A (Achtung, der Standard wäre 3), weiblichen Pins (S-socket) und offensichtlich mit Codierung W (müßtest Du an der Buchse nochmal nachmessen).

    Das Gehäuse würde hier Typ E mit Code DZ sein, D.h. Dein Stecker bzw ein Ersatztyp sollte hier z.B.


    KPT06E8-3ASW-DZ


    heißen, wobei ich bewußt einen zum Löten ausgesucht habe, da ich davon ausgehe, daß Dir keine entsprechende Crimpzange zur Verfügung steht. Weiterhin würdest du ein entsprechendes Schrumpf-Formteil benötigen (Raychem 202K121-25-0 oder Hellermann 152-42-G) und etwas Heißkleber benötigen.

    Erhältlich sollte das bei http://www.jowosy.de oder RS-Components oder Farnell.com sein.


    Das mit den zwei Pins für die Zündleitung ist mir im Schaltplan auch aufgefallen. Einen richtigen Grund sehe ich dafür auch nicht. Ist das Zündkabel denn tatsächlich abgeschirmt?


    Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich gern melden.


    45812900lw.jpg

  • Es sind keine Zündkabel

    Schau mal ins Handbuch.

    Der Stecker geht an den Zündverteiler und dort an die Geberspule.

    Eigentlich gehen die Kabel nicht kaputt.

    Der Gelb/schwarze geht in die Zündspule (1 und 15)

    Mess die mal durch und versuch zunächst dein Glück mit Kontaktspray (kein WD).

    Vieleicht hat auch jemand die Kontaktbuchsen mit Gewalt zuweit eingedrückt.

    Mit feinem Werkzeug kann man die etwas rausziehen.Die sollten bündig zum Rand derschwarzen Gummiisolierung sein.

  • WD 40 ist kein Kontaktspray.


    300€ sind, falls das Kabel neu ist doch ok, aus meiner Sicht. ---- wenn es dann die Ursache ist.


    gewöhn dich schon mal an die etwas höheren Preise bei E-Teilen für deinen 230GE/Schweiz.


    wenn dann das Benzinpumpenrelais, das Steuergerät, oder eine der zwei 12V Benzinpumpen defekt gehen,

    oder die Abgasanlage wird es richtig Teuer.


    ich habe 11 Jahre einen Schweizer gefahren..... das sind schöne agile G. nur bei den Teilen ------ Horror, :mech:


    gruß Andreas :winky:

    Gruß Andreas ,:)


    "DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT"
    (Heinrich Heine)


    1./PzBtl 213 - FM Grp.

    (1987/88 W15)

    Damals gelernt: Im Frieden ersetzt die StoV den Feind

    37506797yr.jpg


    45237953vj.png

    Opfer des: Virus Vehiculum olivea militaris

  • Hallo zusammen, und danke für die Antworten!



    @ dd1lm

    Bei jowosy finde ich mich gar nicht zurecht, RS hat zwar komplette Stecker, aber keine Möglichkeit, Details wie Pinanordnung oder Codierung auszuwählen, und bei Farnell finde ich zwar den Stecker PT06E8-3ASW, habe aber keine Ahnung, wie wichtig die letzten Stellen des Codes sind, da es den Stecker mit den scheinbar gleichen Spezifikationen auch noch als 3ASWJ, 3ASWJ-023, 3ASW-SR, 3ASW-023 und 3ASW-SR-023 gibt. Finde leider keine Informationen über die Unterschiede. Könnte sich das vielleicht auf die Nutzungsklasse oder die Schirmung beziehen? Ein passendes Gehäuse „Typ E mit Code DZ“ habe ich da auch noch nicht entdeckt.


    Am passendsten erscheint mir bislang der Stecker hier:


    https://de.farnell.com/ampheno…dp/2273167?st=pt06e8-3asw


    Allerdings irritiert mich die Kabelklemme an dem Stecker, da mir ja ein Teil mit Wärmeschrumpftülle empfohlen wurde. Wie legt man an dem Stecker eigentlich die Schirmung auf? Oder ist die nur einseitig? An der Zündspulen-Seite ist die Schirmung scheinbar über eine Hülse mit dem Gehäuse verbunden.



    @Der BundesBär

    Tut mir leid, ich wusste nicht, dass es den Teilemarkt gibt. Meine Anfrage war auch eher als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gedacht, der Titel ist wohl etwas irreführend.



    Seit wir den Zug von dem Stecker genommen haben, springt der Puch bislang jedes Mal problemlos an. Auch mit Wackeln und Ziehen am Stecker ließ sich der Fehler nicht mehr provozieren. Daher hat das Thema für mich nicht mehr die höchste Priorität.

    Hatte es mir irgendwie einfacher vorgestellt, den passenden Stecker zu finden. Abgehakt ist das Thema zwar noch nicht ganz, aber mit dem Kontaktspray und dem geänderten Kabelverlauf läuft der Wagen ja erstmal. Ich stehe noch in Kontakt mit einem Kollegen, der sich beruflich mit solchen Steckern und alter BOS-Technik beschäftigt, vielleicht werde ich ja auf dem Weg fündig.


    Stelle das Thema für mich erstmal zurück, ich fürchte, ich darf mich in naher Zukunft mit dem Getriebe beschäftigen, aber dazu melde ich mich demnächst noch mal.



    Grüße


    Alex

  • Hallo Alex,


    frag doch bei Jowo mal direkt an und schick am besten ein Bild mit. Einen Webshop haben die wohl nicht. Aber wenn jemand mit solchen Steckern weiterhelfen kann, dann die.

    Nach dem Katalog müßte die Version mit der Kabelklemme PT06F... anstatt E heißen, von daher würde ich dan Angebot von Farnell erstmal anzweifeln.

    Ich versuche, im Laufe der nächsten Woche mal eine Fotostrecke zur Montage der Abschirmung mit dem Gehäuse E mit Code DZ zu machen.

    In der Regel werden Abschirmungen beidseitig aufgelegt. Ausnahmen gibt es wohl im Audio-Bereich zur Vermeidung von Brummschleifen, aber das dürfte hier nicht zutreffen.


    VG

    Andreas

  • Hallo Alex,


    hier die angekündigte Fotostrecke. Ich hab jetzt keinen ganzen Stecker dokumentiert, sondern zeige nur wie gewünscht das Auflegen der Abschirmung.

    45959674jj.jpg

    hier ein Steckergehäuse


    45959675rq.jpg

    zur Montage der Abschirmung wird das Oberteil abgeschraubt


    45959676rd.jpg

    Dann wird die Leitung vorbereitet. In der Regel ist das Steckerunterteil bereits montiert


    45959678rc.jpg

    Die Leitung ist so zu entmanteln, daß die Isolierung etwa 1mm über dem Steckeroberteil endet. Die Abschirmung wird nicht in das Gehäuse eingeführt,...


    45959680vg.jpg

    ...sondern darüber gelegt.


    45959681gb.jpg

    Dann wird sie mittels eines Stückes Silberdraht, das in die erkennbare Nut eingelegt wird, befestigt.


    45959662os.jpg

    Anschließend wird sie nach hinten umgeschlagen...


    45959664wf.jpg

    ...und etwa in der Höhe des Endes der Isolierung abgeschnitten.


    45959665tp.jpg

    Jetzt wird der Überwurf auf das Gehäuse geschoben und handfest festgeschraubt.


    45959666kw.jpg

    Als nächstes wird das Gehäuse mit Heißkleberband (z.B. der Artikel unten) umwickelt...

    45959669zn.jpg


    und das Schrumpfformteil montiert, das man hoffentlich nicht vergessen hat, vor der Steckermontage auf das Kabel zu schieben:

    45959671as.jpg

    Diese Formteile haben am unteren Ende eine Lippe, die in die unterste Nut des Gehäuseschaftes eingreifen soll. Dann wird das Schrumpfformteil in einem Zug vom Stecker zum Kabel hin mittels Heißluftfön geschrumpft. Dabei am Anfang drauf achten, daß der Heißkleber nicht verrutscht oder rausfällt. Der Heißkleber sollte am kabelseitigen Ende des Formteils so gerade eben noch austreten. Dann am besten erstmal hängen lassen und abkühlen.

    Ich hab das jetzt natürlich nicht fertig geschrumpft, aber ich hoffe, Ihr versteht, was gemeint ist.

  • Hallo Friedrich,


    das ist tatsächlich herstellerabhängig. Manche Hersteller fertigen die Verschraubung mit so viel Spiel, daß der Überwurf ohne montiertes Kabel sehr lose ist.

    Der Überwurf klemmt zwar die Abschirmung ein, soll aber eher für eine größere Kontaktfläche zwischen dem Geflecht und dem Steckeroberteil sorgen. Als Zugentlastung dient aber weder der Draht noch die Verschraubung - schlicht und einfach, weil die Drähtchen des Abschirmgeflechts recht schnell abreißen.

    Zur Zugentlastung dient einzig und allein das Formteil in Verbindung mit dem Kleber.

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