Welche Panzer haben/hatten die belastbarsten Fahrwerke?

  • Hallo!


    Ich bin neu hier und habe eine sozusagen technisch-praktische Frage, da hier einige Panzerenthusiasten, ehemalige Fahrwer bei der BW und vor allem Besitzer vorhanden sind, hoffe ich mal ich bin da richtig.


    Was mich nämlich mal interessieren würde, da's dazu so gut wie Nix zu lesen gibt, ist wie belastbar Panzerfahrwerke sind und welches das belastbarste sein dürfte.


    "Belastbar" bezieht sich 1. allgemein darauf, welches Fahwerk bei voller Fahrt im Gelände am längsten Mitmacht (nach Gewichtsklassen natürlich, alles andere wäre kaum fair) und 2. Welches wohl noch mit dem meisten Zusatzgewicht/Gesamtgewicht einsatzfähig wäre.


    Grundsätzlich müsste ja das der "Maus" weit vorne liegen, war es doch für 188Tonnen ausgelegt, aber da dieser Panzer kaum wirklich Geländetauglich war und nur sehr langsam fuhr bin ich mir da nicht so sicher.


    Der Leo II gilt ja auch als im Gelände hervorragender Panzer, da habe ich auch mal eine grobe Info zu gelesen:


    http://www.waffenhq.de/panzer/leopard2.html


    Zitat:

    Zitat

    .die statische Bruchlast der Drehstäbe
    nicht genau bekannt ist, als Anhalt für die Bruchlast bei Stoß
    aber ein Sprung mit 50 bis 60 km/h und einer Flughöhe von ca. 1 m
    ist. Dabei brechen meist die 2 vorderen Drehstäbe


    Könntet ihr euch aufgrund technischer Unterschiede vorstellen, dass ein anderer Panzer ähnlicher Gewichtklasse, z.B. der Merkava, das besser mitmachen würde? Oder sind die heutigen Tanks da vom Grundkonzept der Aufhängung und der Dimensionierung alle mehr oder minder identisch?


    Oder gibt/gab es leichtere/schwerer Fahrzeuge die das besser wegstecken würden? Z.B. dieser Prototyp mit den zwei 120er Kanonen in Kasemattenbauweise der auf sehr schnelles Fahren hin ausgelegt war usw.? Und welches Fahrgestell würde auf der Straße das meiste Gewicht verkraften? Doch am Ende die Maus?


    Grüße
    Marcus

  • Die Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor. Eine Verdoppelung der Geschwindigkeit führt so ungefähr zu einer vervierfachung der Belastung, eher noch mehr.


    Eine Maus würde es wahrscheinlich auf der Strasse bei 60 km/h zerlegen, rein schon vom Fahrwerk her. Von Stoßbelastungen im Gelände ganz zu schweigen...
    Wie Du selbst richtig erkannt hast, ist es ein zarter Unterschied, ob 30 oder 60 to irgendwo draufknallen.


    Von daher wird man also weder 2. Weltkrieg und Neuzeit, noch Strasse und Gelände miteinander vergleichen können.


    Die Maus ist ein technisch absolut faszinierender Gigant und wo die hingeballert hätte, wäre kein Gras mehr gewachsen.
    Aber in puncto taktische Möglichkeiten, Geschwindigkeit und Geländegängigkeit war es ein Rückfall in die Denkweise des ersten Weltkriegs, ein sogenannter weisser Elefant.
    Schön, toll, aber nutzlos.


    Meinungschreibenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


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    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • ich möchte behaupten, dass die "christie" fahrwerkskonzepte die belastbarste konzeption darstellt, aber auch nur für leichte fahrzeuge.
    aber techn absolut belastbar, keine drehstäbe, keine stützrollen, sehr leicht, riesige federwege....



    der kompromiß mit stärkere panzerung bei guter geländeeigenschaft ist sicher die drehstabfederung...


    aber gewicht ist der feind der geländegängigkeit!



    ...alles an Ersatzteilen und Zubehör für den VW Iltis


    Tobias Drechsler
    Heylstr. 39-43
    63571 Gelnhausen
    info@iltisteile.com

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  • Ich denke mal, daß auch andere Faktoren eine gewisse Rolle spielen.


    So wurden bei der BW ja auch Versuche gemacht, einen Mörser auf das Fahrgestellt des SPz Marder zu pflanzen.
    Diese Versuche wurden eingestellt, da es entweder das Fahrwerk stauchte oder die Bodenplatte sich verabschiedete.
    Komischerweise hält der Spielzeugpanzer M 113 dieser Belastung stand.


    Von den Geländeeigenschaften her halte ich ein Drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk für das Nonplusultra. Allein schon vom Federweg und den Verschränkungseigenschaften her, kann da kein Schachtellaufwerk oder Stützrollenloses Fahrwerk mithalten.
    In meiner Eigenschaft als MKF des BPZ-Standard haben wir es mehrmals geschafft, daß die Wanne nach ein paar Metern freien Fluges des BPz auf dem Erdreich aufklatschte.
    Die Wanne hats ausgehalten und das Fahrwerk auch, erstaunlich, nech?


    An dieser Stelle möchte noch folgenden Personen danken: Uffz. Wiesnet, SU Wortmann, HG Fischer und Gefr. Mangold. Allesamt von der 1.PzGren.Btl.222, diese Personen wohnten dem BPz-Freiflugcontest bei :thumbsup:


    Auch möchte ich hiermit nochmals beim Uffz. Wiesnet entschuldigen, daß er sich durch meine Schuld am Drehkranz des FlaMg festgebissen hat :whistling: Sorry Wolfi, aber ich mußte so früh in die Eisen steigen, sonst hätten wir den Zaun mit den dahinterstehenden StoV-Baracken niedergemacht :^:


    War ne geile Zeit......... :bier:


    Jens64

  • ...Von den Geländeeigenschaften her halte ich ein Drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk für das Nonplusultra. Allein schon vom Federweg und den Verschränkungseigenschaften her, kann da kein Schachtellaufwerk oder Stützrollenloses Fahrwerk mithalten...

    Mein Sagen; deswegen wird bei den meisten Panzer ein solches Laufwerk verwendet. Das Manko mit der Progressivität (je stärker eingefedert wird, desto härter soll das Fahrwerk werden => soll das Durchschlagen verhindern bzw. vermindern) kann mit entsprechenden Bauteilen ( Endanschläge, entsprechende Stoßdämpfer) gemindert werden.
    Das Fahrwerk des Merkava läßt zwar größere Auf-/Abbewegungen der Laufräder zu, aber zu Lasten von einiges an Mehrgewicht! Im Nachhinein würde der Konstrukteur des Merkava dieses Laufwerk ned mehr verwenden!
    Und wer schon mal einen Leo 1 und, noch besser, einen Leo 2 im schweren Gelände stampfen sah..... :G :G :G

    You can't wait until life isn't hard anymore

    before you decide to be happy.

    (Nightbirde 1990 - 2022)


  • ich bin sowohl leo 1 als auch leo2 gefahren, letzteren 2a6 auch ohne turm!!!
    also locker 20ton leichter!


    es geht doch hier um das prinzipiell beste kettenkonzept
    und ich rede nicht von mutwilliger wehrmaterialzerstörung :dev:


    deer luchs ist taktisch jedem and. dtsch. kettenaufklärer überlegen - in europa
    aber das ist ein anderes thema


    drehstab ist nur wegen des hohen gewichts sinnvoll
    die max. geländeperformance (also speed offroad) ist beim christie unerreicht, genauso im wartungs- und reparaturaufwand
    aber halt nur bis max ~25ton GG
    darüber ganz klar drehstab m. stützrolle :^:



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  • Hallo


    Ok sehr interessant! Naja den 25-Tonnen Panzer als Vergleich ist sicher etwas unfair modernen Tanks gegenüber ;).


    Also wenn so große Einigkeit darüber besteht, dass Drehstäbe das derzeitige Nonplusultra sind, dann wüsste ich gerne, wer das am besten umgesetzt hat ;). Ist natürlich bei einigen Exoten schwer zu sagen, aber könntet ihr euch z.B. vorstellen, dass der Challenger den Sprung aus meinem Zitat besser überstanden hätte?


    Der Merkava wurde ja schonmal angesprochen, inwiefehrn hat den dessen Abweichung zu mehr Eigengewicht geführt? Oder meintest du es so, dass er deswegen leichter bleiben muss, denn soweit ich weiss ist der Merkava ja bei den ganz dicken dabei, wieso federt er denn besser?


    Also um's mal fairerweise zu vereinheitlichen denken wir uns folgende Aufgabe:


    - Eine Rampe in festgelegtem Winkel


    - Es gilt mit etwa 60km/h zu springen


    - Fluhöhe 1m oder mehr


    Damit wir nur die modernen schweren Jungs haben beschränken wir uns mal auf Challenger2, Leo 2, Merkava III-IV, T-90, Leclerc und Abrams A1


    Wer würde brechen wer eher nicht? Oder gibt's zuwenig Unterschiede? Soweit ich weiss hat der Leo 2 doch auch annähernd dasselbe Fahrwerk wie der I er oder?


    Und würde sowas wie der neue Puma damit echt soviel besser klarkommen?


    Grüße
    Marcus

  • Hehe ja die Russen sind im Gelände immer eine Hausmarke, ihre Atomraketentransport auf Einzelrad sind das beste Beispiel.


    Allerdings sind die hier gezeigten Modelle bei einem solchen Vergleich durch das Gewicht auch etwas im Vorteil!


    Wie ist das eigentlich, kann man einen Vorteil daraus ziehen, dass nur 6 statt 7 Laufrollen verwendet werden? Denn man könnte ja argumentieren, dass der 6er vom Gewicht her darauf ausgelegt wurde, dass sich das nur auf 6 Verteilt und wenn dann im Gelände das Gewicht mal nur auf 3-4 Rollen oder weniger liegt, dann ist die geringere Verteilung nicht ganz so gravierend wie wenn das bei 7ern passiert?


    Denn 3/6 = 50% müssen 60Tonnen tragen, 3/7 = 43% müssen 60 Tonnen tragen.


    Gibt's vielleicht gute Skizzen und Beschreibungen, die die Vor und Nachteile der gängigen Laufwerke, also Hydropneumatisch, Torsionsstab und normale Federung mal Gegenüberstellen? Oder hat jemand da einen Literaturtipp, also was technisches was sich nicht mit schönen Bildchen von schießenden Stahlmonstern begnügt?


    Nochmal zum Merkava: Soweit ich weiss ist das ja der Einzige, der normale Federn benutzt, wie hat man sich das vorzustellen? Wirklich so Richtung Spiralfedern bei Geländewagen? Ist ja soweit ich weiss der Sonderweg im modernen Kampfpanzerbau, aber da der Merkava einer der meisterneuertsten und anerkantesten Panzer ist muss man ja drüber nachdenken.


    Grüße

  • der merkava hat "natürlich" ein christie laufwerk
    http://en.wikipedia.org/wiki/Christie_suspension



    dabei sind über jedem schwingarm eine spiralfeder einbaut in die wanne





    das spart auch höhe! weil keine drehstäbe den platz (höhe) der wanne reduzieren


    die anzahl der laufrollen ist ein wichtiger aspekt
    je mehr rollen, desto komfortabler die fahrt - aber hoher verschleiß = siehe Pz4
    weniger, aebr größere rollen, weniger verschleiß, aber weniger komfort = t34
    mittelweg = schachtellaufwerk = tiger/panther - aber sehr wartungsunfreundlich!!






    edith sagt:
    "The complete motion of roller (MERKAVA) is 604 mm (!), which is almost two times more than in high-speed T -72, and dynamic - 304 mm. possible to assume that this suspension has high specific potential energy and ensures the very high smoothness of motion."




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    2 Mal editiert, zuletzt von SpPz Tobi ()

  • Whow vielen Dank für den Post!


    Könntest du nur vielleicht nochmal genau sagen was zu was gehört, denn einige der Beispiele sind ja bestimmt keine Merkava, ich vermute mal die einzelne Schwinge am Anfang aber schon?


    Dann müsste aber doch der Merkava rein vom Gelä#ndepotential her den anderen Panzern überlegen sein oder? Denn immerhin ist das ein Christie-Laufwerk, dass auf 65 Tonnen ausgelegt wurde! Wartungsfreundlichkeit steht natürlich auf einem anderen Blatt, naja für harte Ergebnisse müsste man den israelischen "Krieger" mal fliegen lassen, der IV mit 1500PS kann das bestimmt gut.


    Grüße
    Marcus

  • ich unterstelle mal, du hast keinen kettenführerschein?


    es ist nicht sinnvoll, ein waffensystem springen zu lassen!
    wenn du taktisch korrekt fährst, ist der erhalt des fahrzeugs oberste prämisse - dazu gehört materialerhaltung


    sicher ist in manchen situationen ein ruppiger einsatz notwendig, aber nicht die regel
    daher ist die überlegung "wer geht als letztes kaputt" der falsche ansatz


    es geht doch primär darum, welches waffensystem in welcher lage und schauplatz am besten angepasst ist.
    was nutzt dir das belastbarste fahrwerk, wenn es so hart abgestimmt ist, dass andere komponentem dabei aufgeben


    was will man lieber? schnell + leicht oder starkgepanzert + langsam?


    zu den bildern
    eigentlich alle bekannt, nur das letzte sollte etwas interesse wecken hier im forum ;)



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  • N'abend


    Nein habe ich nicht, aber mir geht's hier auch weniger um den taktischen Einsatz, sondern mal ganz gezielt nur um's Fahwerk. Also stell' dir vor man hätte das nötige Budget zwei Drei Panzer anzuschaffen, Turm, Feuerleitsystem und Munition zu entfehrnen und dann mit Volldampf durch die Vallachhei. Also sozusagen die Suche nach der ultimativen Fahrmaschiene ;)


    Wenn ich es richtig verstehe, dann müsste der Merkava dafür dann am besten geeignet sein, ausserdem kenne ich Spiralfedern eher als die Materialschohnende, "weiche" Methode, dafür eben mit längerem Federweg, gilt das hier so garnicht?


    Grüße

  • Der geht vermutlich bei der ersten Landung kaputt;)


    Aber nochmal: Warum ging man denn beimMerkava diesen Sonderweg??

  • Ich empfehle hier mal ganz frech meinen Spezialtype ... Der TH400 hat Schwingarme, Einzelradaufhängung und jedes Rad ist über einen Torrsionsstab gefedert - wie beim Kettenlaufwerk. Das ganze trägt etwa 30 Tonnen und bewegt sich im Gelände flink wie ein Wiesel. Gesprungen bin ich damit auch schon, weiß nicht wie hoch - jedoch waren alle 6 Räder in der Luft ( etwa bei 70 km/h im Gelände, bei etwas unvorsichtiger Fahrweise). Es hat fürchterlich grummst beim Aufsatz, aber keiner der Insassen wurde am Boden zerquetscht und alles ist heil geblieben. Ein Fahrgefühl wie im Reisebus, Federweg pro Rad 54cm...
    Nur mal so als Einwurf, ist ja auch ein Einzelstück ...

  • Das Fahrwerkskonzept haben doch in etwa aller derzeitigen Radpanzer oder? Wobei da einige mit Schraubenfedern sind .. hmm wenn das ein Einzelstück ist, gilt das auch für die Aufhängung? das wäre extrem naja teuer ;)

  • sowei mir bekannt ist wurde das merkava-fahrwerk darauf ausgelegt auch mit vollgas durch die golanhöhen fahren zu können, die sehr steinig sind. durch das fahrwerk kann er vermutlich weiter ausfedern ohne dass jedesmal gleich die kette rausspringt.


    unter der annahme das du zuviel geld hast: hol dir nen neuen wiesel, der is schön leicht und lfiegen kann er auch wenn man ihn an nen heli hängt....

  • Wenn ich zuviel Geld hätte würde ich mir gleich den Merkava holen ;) Ich schätze mal vom Leo aus orientiert, dass der auch so bei 6-7 Mio € liegt?


    Tja dann noch ein entsprechendes Gelände, denn vermutlich wird man das gute Stück auch bei aller Demilitarisierung und Bürokratischen Winkelzügen hier (und vermutlich auch nicht in GB) jemals zugelassen bekommen.


    Naja summa sumarum wär's wohl auch die teuerste Fahrmaschiene der Welt ;) ... Wo hab' ichnur wieder den Lottoschein ....??

  • Was mich nur gerade wundert: Die Hydropneumatische variante von Leclerc und Challenger 2 wurden noch garnicht angesprochen, taugt die garnix? Muss doch auch seine Vorteile haben, oder liegen die ganz woanders?


    Grüße

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