Sickenmaschine

  • Servus Forum,


    nachdem ich jetzt immer wieder größere Bleche ersetzen muß, und Blechteile nicht zu
    bekommen sind, plane ich, mir eine manuelle Sickenmaschine zuzulegen.
    Hat da jemand Erfahrung und kann eine Empfehlung abgeben?



    Gruß
    Werner :schweißen:

  • nachdem ich jetzt immer wieder größere Bleche ersetzen muß, und Blechteile nicht zu
    bekommen sind,


    Hast du schon den Watschel gefragt?, der beliefert doch das ganze Forum mit Blechteilen :top: :top: :top: :top: :top:


    Ob sich da die anschaffung einer Sickenmaschine rechnet hmmm hmmm hmmm

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de

  • So etwas habe ich mir auch immer gewünscht. Aber man braucht auch einigen Platz für die Aufstellung des Geräts und zusätzlich den notwendigen Bewegungsraum für die Bearbeitung der Bleche. (Habe ich leider nicht!) .........


    Ich habe solche Maschinen beim Besuch eines Seminars der Fahrzeugakademie in Schweinfurt kennengelernt und einige Übungsstücke damit (versuchen!) anfertigen zu dürfen. Die Seminarteilnehmer arbeiten dort üblicherweise mit 0,75 mm-Blech ( beim Munga haben wir es aber mit 1mm Blechstärke zu tun ! ) und es wuden nur schmale Einsickungen mit relativ geringer Tiefe eingebracht.


    Ich habe mir dabei schon vorgestellt, ob und wie man damit die Sickenprägungen wie beim Munga anfertigen könne. Die Schwierigkeit liegt dabei nicht so sehr bei den Kurbelbetätigungen (wir durften nur mit manuell zu betätigenden Maschinen arbeiten) als vielmehr der Führung des Werkstücks beim Vor- und Rückwärtsgehen und der Betätigung der Zustellung (erzeugt die Tiefe der Sicke).


    Schon bei geringer Sickentiefe ergeben sich Materialspannungen, sichtbar als Wellen im Blech des Werkstücks. Die muß man vorsichtig wieder zur Entspannung bringen durch manuelle Nacharbeit (Richthammer, Richtplatte).


    Die Sicken beim Munga sind tiefer und breiter und zudem ist das Material um 1/3 stärker als unser damaliges Übungsmaterial.


    Natürlich kann man mit der Maschine viel mehr, als nur Sicken anzufertigen, es lassen sich u.a. auch Bördelungen anfertigen.


    Ein Kollege aus dem o.g. Kurs hatte nach günstigen (gebrauchten) Maschinen-Angeboten Ausschau gehalten und ich durfte das beobachten. Für ihn entscheidend war eine Vielzahl unterschiedlicher Rollenpaare im Angebot, daß die Maschine von einem namhaften Hersteller kommt (FASTI / RAS) und ein guter Pflegezustand der Maschine.


    Die billigeren Produkte sind meist optisch schlanker und sehen weniger stabil aus, zudem ist die Kapazität meist nur mit maximal (!) 1mm angegeben. M.E. kann man damit noch ganz gut Dosenbleche bearbeiten.


    Ich kann mich erinnern, daß der besagte Kollege (er ist kein Munga-Restaurator!) so um die 600-800 € für eine gut erhaltene gebrauchte Ausstattung ausgegeben hat. Dafür hat er eine Maschine bekommen mit ca. 60 kg Gewicht, aber auch etlichem Zubehör.


    Für mich war das dann aus den besagten Gründen kein Thema mehr, zumal hier im MFF nachgefertigte Teile in ertklassiger Qualität und zu vertretbaren Preisen verfügbar sind.


    Ich schaue mir gerne (immer wieder) den Restaurationsbericht des Munga8 von Watschel an. Unglaublich, wie sauber die Blechteile nachgefertigt sind. Kann man Jedem nur empfehlen, sich das mal anzusehen und durchzublättern.


    Ich wünsche Allen schöne Pfingsten


    und viele Grüße


    Karl Hermann

  • Ich habe auch schon meine Erfahrungen mit Munga-Sicken gemacht:
    In erster Linie ist zu berücksichtigen, dass man für die Herstellung der Sicken auch die richtigen Werkzeuge braucht, also Form und Abmessungen.
    Eine Nachfertigung von Sicken mit anderem Aussehen als dem Originalen würde ich aus Originalitätsgründen vermeiden.


    Eine wirklich gute Nachfertigung der Sicken bekommt man mit einfachen Mitteln nur schwer hin. Die originalen Bleche sind alle in einem Werkzeug mit entsprechendem Niederhalter umgeformt. Das Material, welches für die Sickentiefe benötigt wird kommt ja aus den umliegenden Blechbereichen um die Sicke herum. D.h. Die Blechfläche im Bereich der Sicke wird kleiner, dagegen bleibt die Blechfläche in Bereichen ohne Sicke in ihrer Größe erhalten. Wenn nicht während des Umformvorgangs die gesamte Blechfläche des Teils mit einem Niederhalter gehalten wird, kommt das Blech extrem wellig raus.
    Ich möchte jetzt nicht detailliert auf die Umformtechnik eingehen. Auf jeden Fall wird man bei der Herstellung von Sicken durch "Versetzen eines Stempels" immer Schwierigkeiten haben ein gerades Blech zu erhalten, weil die Umformung bei den Munga-Sicken einfach zu groß ist.
    Ich habe mir einfach so geholfen, dass ich die Bleche vor dem eigentlichen Sickenprägen geschlitzt habe, und zwar vom Anfang und vom Ende der zukünftigen Sicke bis zum Rand des Blechs. Der Spalt (ca. 1mm) verringert sich beim Prägen dann soweit, dass das Blech einigermaßen gerade bleibt. Anschließend habe ich den Spallt dann noch verschweißt und verschliffen. Ich hab mir ein Werkzeug gebaut, mit dem ich die zwei wichtigsten Sickenformen des Mungas prägen kann. Die "Standardsicke" wie sie an allen Seitenteilen und z.B. auf den Oberseitenn der Radkästen vorhanden ist und die zweite SIckenform wie beim Pritschenboden des Munga 8 bzw. an den Seitenflächen der Radkästen.
    Die zweite Form ließ sich trotz größerer Tiefe besser herstellen, weil die Seitenflächen der SIcke nicht so steil sind.


    Gruß


    Wendel

  • ich habe mir schon vor einiger Zeit einen Sickenmaschine von Bernardo zugelegt mit einer Arbeitstiefe von 470 mm und 6 Rollenpaare und bin damit zufrieden. Die Verspannungen im Blech (Wellen) sind bei mir noch nicht aufgetretten aber für eine Sicke brauch ich schon mehrere Durchläufe so 3-5. Und wenn sich einmal eine Welle bilden sollte wird die gleich glattgebügelt. Vielleicht ist auch das Blech schuld habt ihr Tiefziehblech oder einfaches Blech.? ich nehm Tiefziehblech.

  • Es waren 3 paar Rollen mit runden Sicken und 3 paar Rollen mit Ecken im Lieferumfang mit dabei. Bei uns in München gibt es einen Stahlhändler der hat Tiefziehblech in 1 mm Stärke auf Lager da holen wir uns immer 1-2 Tafeln nach Bedarf die Größe ist 1000 x 1 x 2000 paßt bei mir Super in den Mondeo Kombi.

  • ich hab ne billige Maschine aus der Bucht "etwas" modifiziert....funzt jetzt prima!


    1. Versuch alles original
    die Grundplatte verwindet sich, die Rollen "klaffen", mit der Handkurbel Sicken machen ist ein Krampf, zumindest wenn sie an einer bestimmten Stelle enden sollen.....


    2:Versuch
    Grundplatte massiv verstärkt, Ergebnisse viel besser.


    3. Versuch


    Komplettumbau.stufenloser Elektroantrieb, Fusschalter, lose Rolle Führung verbessert - viel besser!


    um mich nicht mit femden Lorbeeren zu schmücken:
    Die Idee hatte vorher ein Ami...sein Video auf Youtube war Anleitung und Inspiration.
    http://www.youtube.com/watch?v=YqErTwU1rSE


    Ich hab mir vorher elektrische Sickenmaschinen angeschaut:
    zu groß
    zu schwer
    zu teuer


    und sie haben aus meiner Sicht einen großen Nachteil:
    sie haben nur eine Geschwindigkeit - ein - aus


    Damit eine Sicke genau enden zu lassen ist m.E. unmöglich. Um einen Bördel in ein Lüftungsrohr zu machen - super.
    Bei RAS (mein ich) gibts da ein anschauliches Video.


    Wenn ihr wollt, mach ich ein paar Pics von meiner Maschine.


    Gruß Jürgen

  • Zitat
    kannst Du Photos von den Werkzeugen posten?




    Ja, kann ich natürlich. Kann aber noch einen Tag dauern.


    So, jetzt hats doch Wochen gedauert. Sorry!


    Aber hier sind ein paar Bilder von meinem Werkzeug in meiner "Presse" (eine schwere Abkantbank) mit der ich die Sicken hineingekurbelt habe :wacko:


    Auf den einen Bildern seht ihr die Teile für den 8er Radkasten. Für diese Sicke hab ich das Werkzeug natürlich mit anderen Einsätzen bestückt. Gut zu sehen sind bei den Blechteilen auch die Schlitze am Ende der Sicken. Den ersten Versuch hab ich noch ohne gemacht. Dort ist das Blech auch ziemlich verbogen.
    Was auf den ersten Bildern gut zu sehen ist, sind die beiden Endstücke am Werkzeugunterteil, die ich zum Versetzen beim Prägen längerer Sicken auf der entsprechenden Seite herausgenommen habe.
    Um eine lange gerade Sicke im Blech hinzubekommen habe ich einen Anschlag am Blech festgeschraubt, den ich dann am Werkzeug entlang geführt habe.
    Beim lezten Bild sieht man die verschweißten Schlitze am Ende der Sicken. Wenn das Blech dann gekantet und eingebaut ist, merkt man nicht mehr viel.


    Gruß


    Wendel








  • Hast du den Einschnitt am Ende der Sicke vorher oder nach dem Prägen gemacht?


    Die Einschnitte habe ich vor dem Sickenformen mit einer 1mm Trennscheibe angebracht. Während des Umformvorgangs schließen sie sich fast wieder komplett und das Blech bleibt gerade.
    Bei den Radkästen habe ich die Schlitze gar nicht mehr zugeschweißt, sondern hinter den Schlitzbereich ein Blech gepunktet, dann ist die Gefahr des Verzugs am geringsten. Der Rest des Schlitzes wird gezinnt.


    Gruß


    Wendel

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