Wer kennt sich mit einem alten Schiffs-Kompass (Sestrel) aus?

  • Was meint Ihr, wie wurde diese Art Kompass auf einem Schiff genutzt (ich
    habe keinerlei Erfahrung in der Richtung!)? Wurde er "bei Bedarf" aus
    ner Kiste geholt und an einem bestimmten Platz gestellt oder stand er
    immer am selben Platz und wurde irgendwie mit den vier kleinen Kugeln am
    MgK-Boden befestigt (Strick durch die Bohrungen, oder so?)?



    Also, in der heutigen Schifffahrt hat der Kompass seinen Platz meist oben auf dem Brückenhaus. Wenn alles ausfällt (Kreiselkompass/GPS/ und sonstige Glaskugeln) dann gibts noch die Möglichkeit entweder per festeingebautem Periskop "auf Sicht" den Kurs zu halten, oder man stellt einen Matrosen oben hinter den Kompass und der schreit dann die angezeigten Werte über Funk oder Sprachrohr nach unten zum Rudergänger.


    Es gibt auch die Möglichkeit ihn unter die Decke zu hängen, macht das ganze wesentlich erträglicher für die arme Sau die Ihn ablesen muss.


    Aber er hat IMMER einen festen Platz. Das kommt daher, da der MgK an seinen Platz angepasst werden muss.
    1. alles im Umkreis von 3 Metern MUSS aus nicht magnetischen Materialien sein.
    2. Mit hilfe von Kompensations-Magneten und den Kugeln (rechts und links) wird der Kompass kompensiert, heißt die Schiffs-Eisen-Masse wird aus der Anzeige genommem. Ist für nicht-Kompensierer viel Black-Magic, aber es geht wirklich. Muss aber auch regelmässig wiederholt werden. Besonders nach langen Werft liegezeiten, da sich die Eisenatome dann an das Erdmagnetfeld anpassen und dementsprechtend ausrichten.


    Ich werde diese Woche mal einen von unseren Kompaßständen Fotograhpieren, dann kannste mal sehen, wie das in "Groß" aussieht.


    Wegen deinen Lampen, gehen diese wirklich aus, wenn du den Deckel drauf lässt? Nachts wird an Bord alles so dunkel wie nur irgend möglich gemacht, damit die Nachtsicht noch da ist. Da ist manchmal ein Zigarettenglimmen schon störend!



    Um das nochmal klar zu stellen, wir haben vor das gute Stück nur als
    Deko zu nutzen, es wird also nicht mehr zur See fahren. Trotzdem
    interessiert mich einfach der frühere Einsatz.




    Im übrigen geht er auch falsch, der Norden zeigt ~20° zu weit nach
    Westen. Könnte das auf einen ehemaligen Einsatz auf einem Stahlboot
    hindeuten, dass er also auf das Boot hin eingerichtet/kompensiert wurde?


    Auf ein Stahlboot deutet das nicht wirklich hin. Das kann auch eine andere größere Stahlmasse gewesen sein.

  • Völlig richtig was Kalle sagt.
    Diese Art von Kompass ist immer fix installiert.


    Die Kompensation war und ist immer ein Problem, da es nicht nur die Wanderung des magnetischen Pols gibt.
    Für das Schiff, besonders wenn es aus Stahl ist, muss man eine Deviationtabelle erstellen. Zu diesem Zweck wird das Schiff nach rechtweisend Nord ausgerichtet. Dann wird es um die eigene Achse gedreht und alle 10° der Wert notiert. Diese Tabelle muss dann immer im Berechnungsturm des Kurses berücksichtigt werden. Gar nicht kompliziert :tobt:

  • Jetzt will ich meiner Senf dazu geben


    Viel ist gesagt worden, Der Kalle hat aber recht. Ich bin in die Branche und ein Magnetic Kompass gehoert immer noch auf heute Zeit trotz Doppel bis 4-5Fache GPS, Electronsiche Nautische Karten zu Grundausstattung einer Schiff.


    Und das weil es SOLAS (Safety Of Life At Sea - Teil von der IMO International Maritime Organisation) es sagt!!! Tja .... wir Seefahrer sind alte Dinausorier und denken immer noch das die Technik versagen kann..... Um so ein Kompass zu nuetzen braucht Mann/Frau kein Energie (ausser das Erdemagnetismus)...


    Mit so ein Kompass kann Mann / Frau wohl fahren und sogar auch mit Auto Pilot..... Man muss nur einige Sachen im Augen behalten....


    Der Kompass steht immer ueber das Kommando Bruecke auf die "Monkey Island" der Steuermann must mindestens jeder Stunde und nach jeder Kurs Aenderung die Abweichung zwischen Kompas und Gyro (Kreisel Kompas) kontrolieren.... Es gibt sogar ein "Deviation Tabel" - Abweichung Tabel die zeigt wie der Kompas wenn richtig kompensiert ist sich verhaelt mit die verschiedene Kursen....


    Er sitz auf das Midschiff Linie und kann via ein Periskop von das Kommando Bruecke gelesen sein.


    So sieht ein Kompas unter seiner Huelle bei die moderne Schifffahrt



    Zurrueck zum Kristian und sein Kompas :G :bier:


    Jeder Seemann hat so oder so ein Kompas und / oder ein Steuerrad ....




    Mein Kompas sieht so aus "war beim S Boot Typ"





    G Russ

  • :)
    so endlich hab ichs mal geschafft ein paar Bilder von unserem Kompass zu machen.


    Bei uns wird das Lampenproblem so gelöst:


    Im Boden ist ein Loch um den Sauerstoff rein zu bekommen, und oben ist der Deckel zweiteilig und kann auf geschraubt werden um die hitze und die "Abgase" los zu werden.





    :thumbsup:

  • hihi, der ist im Lager. Das was ich Fotoknipst habe, ist ein alter Teak-Kompaßstand, der nur aus sentimentalen Gründen dort noch steht.
    Außerdem würde der im Treppenhaus mit dem ganzen Stahl drum rum eh nur Postleitzahlen anzeigen... :T


    Ich dachte es sei ganz nützlich dir die oberen Öffnungen mal zu zeigen, die wir da drinn haben, um die Kerzen/Brenner zu betreiben.


    Die gleichen Schraub-Kuppeln konnte ich auch auf deinen Fotos erahnen! Also einfach mal mit sachter Gewalt (is ja messing!) dran fummeln!

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