Austausch untere Hälfte Burgmannring bei eingebautem Motor

  • Hallo,


    nachdem das Thema hier nun aus aktuellem Anlass mehrfach aufkaum, ein paar Bilder wie man versuchen kann das Problem der Oelundichtigkeit zwischen Motor und Kupplungsglocke zu beheben, ohne gleich den Motor ausbauen zu muessen:



    So schaut es meist am Anfang aus, wurde bei mir mit der Zeit schlimmer und schlimmer, ständig Tropfen unterm Wagen und vor dem TÜV musste man die Achse und Kupplungsglocke mit Bremsenreiniger sauber machen.


    Um die Oelwanne ueberhaupt bei eingebautem Motor ausbauen zu koennen, muessen zunaechst alle stoerenden Kuehlwasser- Vorwaerm- und Heizungsrohre ausgenaut werden (habe dann in dem Zuge auch gleich alle Schlaeuche erneuert).



    Des weiteren ist die Lenkstange im Weg, hier reicht es sie einseitig zu loesen und zur Seite zu binden. Um mehr Raum zwischen Achse und Oelwanne zu gewinnen hebt man den Wagen aus den Federn.



    Vor dem Loesen der Oelwanne habe ich diese mit einem Spanngurt fixiert (Oel ablassen nicht vergessen ;) )



    Spezialwerkzeuge sind fuer diese Arbeiten nicht erforderlich, alles ueber den Werkzeughandel oder Baumarkt zu beziehen...



    Um beim etwas stressigen Einbau (wegen der Dichtmasse) nicht durcheinander zu kommen, lohnt es sich die Schrauben genau aufzureihen, auch den Halter fuer das Kuhlwasserrohr und die Tachowelle nicht vergessen.



    Hier der Uebeltaeter, dass es mit diesem Versatz nicht dicht sein kann sollte klar sein...




    Die obere Haelfte, zum Glueck war hier noch ein gewisser Ueberstand zu vorhanden.




    Der neue "Gewebeabdichtring" (Achtung, es gibt 2 verschiedene Groeßen!) wird nun mit einem Rundholz gleichmaessig in die Nut eingearbeitet, dass er sich beim Zusammenbau nicht mehr setzt.



    Zum Beischneiden des Geweberings am besten beidseitig Metallplaettchen in der gewuenschten Strarke auflegen und zB wie hier mit einem Ceranfeldschaber beischneiden. Normal sollten jeweils 0,5 mm ueberstehen, zur Sicherheit habe ich mich fuer 1 mm entscheiden, was auch bis heute dicht ist...




    Beim reinigen der Dichtflaechen habe ich gute Erfahrungen mit Ceranfeldschabern gemacht. Danach alles von nachlaufendem Oel befreien um der Dichtmasse einen bestmoeglichen Haftgrund zu gewaehrleisten.



    Da sich Oelwanne mit Oelpeilstabrohr nur mit vielen Windungen und Fluchen wieder unter dem Motor in Position bringen lassen, habe ich sie erst auf der Achse liegend mit Dichtmasse eingestrichen. Ist hier zwar platzmaessig fast unmoeglich, aber machbar. Nun ansetzen, festzurren und alle Schrauben wieder gleichmaessig anziehen. Dabei besagte Kuehlwasser- und Tachowellenhalterungen nicht vergessen!!!!
    Anschliessend noch das Schutzblech vor der Kupplungsglocke sowie die beiden Verstrebungen anbringen.



    Nicht schoen aber dicht. Genauer konnte man die Dichtmasse in der Position nicht dosieren, wer das einmal gemacht hat wird wissen was ich meine... ;)


    Zur Sicherheit nach ein paar KM nochmals einen Oelwesel um evtl. nach innen gequollene Dichtmasse aus dem Oelkreislauf zu bekommen.



    Keine Garantie dass die Oelundichtigkeiten damit beseitigt sind! Bei mir war es eher ein Versuch, der aber zum Glueck zum Erfolg gefuehrt hat...

  • Moin,


    mit Stolz sehe ich, daß ein Jungspund wie Du (ich weiß, wie gerne Du das hörst :lachuh: ) Oel noch mit "Oe" schreibt....


    Heißt das Ding jedoch nicht "Borgmannring"? Google sagt 10 / 90 % ja....


    Ansonsten eine tolle Beschreibung, die wird mir weiterhelfen, da ich es jetzt wohl auch mal bei meinem TLF versuchen werde. Letztendlich ja "nur" ein hoher Zeitaufwand der beim Fehlschlag ins Negative zu verbuchen wäre...


    Danke Moritz!


    Michael

    ___________
    435 Pritsche
    404 Fuko in Fleckentarn
    404 TroLF in RAL 6014 ;)
    404 TLF8 in RAL3000 (Fehlfarbe?)

    411 von der STOV

    ...

    461.311 von der Norwegischen Armee

  • ....Super DOKU Moritz, Danke dafür.


    Bei meinem hat es nach dem Koblenz-WE an der Rechten Inbuss-Schraube unter dem Abdeckblech auch gesuppt. Nach insgesammt rund 400 Km incl. Gelände. Hab dann vorsichtig die beiden Schrauben mal etwas nachgezogen und jetzt ist wieder dicht (puuhh, Glück gehabt).Allerdings weiß ich jetzt wo es herkommt und kenne den Aufwand :huh: .


    Gruß
    Stefan

    Gruß
    Stefan


    www.ig-hmt.de


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    Einmal editiert, zuletzt von der Odenwälder ()

  • Hallo Moritz!


    Ein super Beitrag, gut bebildert und sehr gut erklärt!


    Frage :Wie lange hast du gebraucht?


    Gruß Tim!

  • @ Micha:


    Habe auch lange ueberlegt wegen Burgmann oder Borgmann, doch zum einen habe ic hdann mal in der TDv geschmoekert und hier "Burgmann" gefunden, und zum anderen dann diese Internetseite.


    Viel verliehren kann man wirklich nicht, einziges Risiko was bleibt, ist eine der Imbusschrauben dull zu drehen. Das war meine groesste Angst, nachdem Carl dies bereits bei ausgebautem, vor sich liegendem Motor bei drei Schrauben passiert war...



    @ Tim:


    Die Vor- und Nacharbeiten sind Zeitaufwendiger als die Oelwannenaktion selber. Man muss wie gesagt eigentlich alles an Kuelwasser- Vorwaerm- und heizungsrohren ausbauen, da es mit dem Platz sonst hinten und vorne nicht langt...
    Da ich es eigentlich alles alleine gemacht hab (jedoch ohne Stress und nebenbei noch einiges gegen Neuteile ersetzt habe) belief sich die Aktion ueber knapp drei Tage. So genau weiss ich jedoch nicht mehr genau, ist schon ueber drei Jahre her...

  • Ich habe diesen "Pfusch" bei meinem OM 617 auch gemacht :dev:.

    1mm Überstand und ,weil ich ein Schisser bin :engel: , noch ein Tröpchen Dirko auf die Schnittfläche, dann aber ganz geschwind zusammen gebaut ........

    Ist aber erst ca. 4 Jahre dicht .


    Grüße Uwe

    Grüsse Uwe



    Die beste Methode die Leistung seines alten G`s toll zu finden, ist sich nach dem Preis eines Neuen zu erkundigen.

  • Pfusch .......oohhhhhh

    Das doch kein Pfusch das wird sogar in Stern Apotheken vom Old Meister so Empfohlen, und gemeint das Sie das auch so nmachen ......

    Und geht doch gut so und hält Dicht, so auch bei mir ....obwohl das Öl sich dann wo anders Verflüchtigte aber das ne andere Geschichte ...lach


    Gruß Ralf

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