Wo darf ich zelten?

  • Mal abgesehen von Campingplätzen und privaten Grundstücken mit genehmigung des Eigners, wo darf man sonnst Zelten?
    Gibt es hierfür irgendwelche Gesetzte oder Regelungen (ganz bestimmt oder?).


    Mir ist schon klar, wo kein Kläger auch kein Richter. Würde mich trotzdem mal interessieren was "erlaubt" ist ;)


    Gruss, pEtEr

  • Oh, da hast Du ein delikates Thema angesprochen Peter!



    Campen und Zelten sind in Deutschland generell verboten!
    Biwakieren, bzw. Rasten ist jedoch erlaubt.
    Das heisst kein Zelt aufbauen. Wenn das Lager geplant aussieht hat man rechtlich schlechte Karten.
    Es handelt sich hierbei aber um eine Garuzone.
    Einige sagen, dass ein Zelt ohne Boden (Kothe, WH Zelt, etc.) erlaubt sei, Andere sagen die Zeltplane duerfe nicht den Boden beruehren. (Also nur Ponchodach)
    Was erlaubt ist, ist das Naechtigen im Schlafsack mit Biwakhuelle aber auch nicht in Natur- und Landschaftsschutzgebieten !


    Wer ein Zelt dabei hat, plant gezielt abseits der Massen zu uebernachten. Wer in nem Schlafsack und nen Poncho gewickelt irgendwo pennt hat es moeglicherweise nicht geplant gehabt.
    Wenn man dann dem Burschen, der Dich erwischt zeigen kann, daß man nichts zerstoert hat, wird wahrscheinlich nix passieren.


    Anders sieht es wohl aus wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
    Da hat man das Recht jederzeit aus Sicherheitstechnischen Gruenden eine Rast zum Schlafen einzlegen (man faehrt eine weite Strecke und fuehlt sich nicht mehr in der Lage weiterzufahren)
    Hier darf man wohl eine Nacht Zelten. Ist nur die Frage wie weit man sich vom KFZ zum Zelten entfernen darf.
    Einzelheiten sind mir allerdings auch nicht bekannt :(




    Also ich wurde schon desoefteren von "Ordnungsliebenden" angesprochen. Egal ob in Deutschland, England, Oesterreich oder zb. Frankreich.


    Als Grundregel gilt:


    Halte Deinen Lagerplatz sauber. Wenn da ueberall Schnapspullen oder Muell rumliegt wuerde ich als Foerster (oder auch als Passant) aergerlich werden.


    Rede mit den Leuten. In 90% der Faelle konnte ich erklaeren, dass ich die Natur schaetze, nichts beschaedige und am naechsten Tag ohne Spuren zu hinterlassen wieder weg bin.
    Erfreulicherweise habe ich so ne Menge Kontakte zu Foerstern sammeln koennen, die mich gerne in ihrem Wald sehen.



    Als Pfadfinder habe ich fast nie Probleme gehabt.
    Selbst an der Kueste Cornwalls als der Hueter des Nationalsparks mit den Cops anrueckte, und die uns schon festnehmen wollten, da das ja ein Heilugtum ist, konnten wir sie besaenftigen. Wir durften sogar dort weiter campen.


    Ich bin allerdings auch mal an einen Vollidioten geraten, der meinte dass wir in seinem Wald zelteten (was sich als Luege heraustellte) und uns anzeigen wollte.
    Wenn man Frauen dabei hat macht sich hierbei die Frage an den Unruhestifter "wieso er denn die Frau sexuell belaestigt hat" immer gut. Ist zwar ein unlauteres Mittel, hat aber gut geholfen. Ploetzlich das dann nicht mehr so schlimm, dass man im Wald zeltet.


    Ich wuerde es auch nicht einsehen irgendetwas zu bezahlen, nur weil mal im Wald eine Hundehuette aufbaut.
    Steht in keinem Zusammenhang. Der Foerster faehrt ja auch mit siner Katlosen G-Klasse durch den Wald und das interessiert Keinen.
    Wenn es sich um Privatland handelt, sollte man es aber einsehen wenn es der Besitzer nicht mag. Aber wie gesagt, Reden hilft hier Wunder.


    Von so Tricks wie "auf Besoffen machen" wuerde ich aber absehen. Wer sieht schon gerne einen Besoffenen, moeglich noch mit Feuer in seinem Wald?!



    Hier wird aber vom Gesetzgeber pauschalisiert.
    Wenn es erlaubt waere, dann wuerden sich vielleicht viel mehr Leute im Wald rumtreiben, sich aber nicht an die Ordnung im selbigen halten.


    Weiterzeltenderweise...

  • wichtig zum verhalten im wald und der natur ist vor allem "naturfreundliches" und "naturnahes" zelten und lagern.


    also:
    recht unbeliebt sind bunte und große zelte. mit kothen, wh-zelten oder anderen zelten in unauffälligen farben gibt es selten probleme.
    vor allem sollte darauf geachtet werden, kein holz zu schlagen, auch wenn man für die zeltstangen etwas langes benötigt. mit suchen findet sich überall was brauchbares am boden.
    auch feuerholz liegt genug am boden rum. selsbst wenn es naß ist, oder schnee liegt kann man immer genügend brauchbares finden. zum anzünden ist es schon ok abgestorbene, trockene äste von den bäumen zu entfernen.
    auch bei der wahl der feuerstelle und der größe des feuers sollte überlegt gehandelt werden. erstens wegen der brandgefahr im sommer, zweitens kann durch ein dezent gehaltenes feuer (z.b. kochfeuer in der grube, oder geschirmtes wärmefeuer) neugiere förster etc. fern gehalten werden.
    vor allem, wenn doch jemand berechtigtes motzen will, ist er meist sofort beruhigt, wenn er einen wirklich ordentlich gebauten lagerplatz vorfindet.
    habe da meine erfahrungen nicht nur in D gemacht, sondern auch in ländern, in denen auf "wild" zelten und lagern empfindlicher reagiert wird, ganz egal ob in meiner gruppe der bündischen jugend, beim bund, oder als einsamer wandersmann.

  • Hi ich bin auch bei den Pfadfindern ....


    d.H. ich habe schon mit Kothe (4 Kothenblätter) zu viert gehiket und eine Unterkunft für die Nacht gesucht ....


    Auf unserer Wanderung ist uns der Förster entgegengekommen da hatten wir schon freundlich gewinkt *g*


    nach weiteren 5-6 km sind wir ins nächste Dorf gekommen und eben da haben wir den oben erwähnten Förster getroffen, tja wir durften dann sogar in seiner Jagdhütte oder was das war übernachten - und zwar ohne Probleme also seid immer schön freundlich.


    Zur Kothe:


    Man kann sie auch ohne Gestänge aufhängen > direkt an einem höheren Ast ....


    also immer schon Freundlich und Naturnah bleiben


    Gruß

  • Sowas erleben richtige Pfadinder sehr oft auf ihren Haijks.


    Habe auch schon in Gutshaeusern, Kirchen, Kasernen, Booten, und nem Bordell gepennt.
    Meisst ist man in laendlichen Gegenden ein gerne gesehener Gast.
    Zum Abschluss wird ein feines Liedchen gespielt und weiter geht die Fahrt.




    Dieses Jahr nach Schweden fahrenderweise....

  • Zitat

    Original von Jay_Dee


    Dieses Jahr nach Schweden fahrenderweise....


    ;( will auch gern mal wieder nach schweden..


    ein aufgeräumter lagerplatz ist das oberste gebot..
    etwas tarnen und täuschen ist auch wichtig... soll heißen nicht dirket am haus zelten :D und nicht tarnschminke benutzen... :P
    eine kluft und halstuch wirken oft wunder..schon oft genau so erlebt.


    Gut Pfad...
    THEDE

  • Zitat

    Original von thedeeine kluft und halstuch wirken oft wunder..schon oft genau so erlebt.


    Tjo nen bischen auf "nette kleine Pfadfinder die immer nur in der Pampa pennen" hilft auch .....


    Die Tarnschminke kommt nur bei Zeltlagerüberfällen drauf ....


    Gut Pfad

  • So wie ich das verstanden habe, darf ich draussen Übernachten, solange ich kein Zelt aufbaue oder dabei habe???


    Ich plane im nächsten Jahr nach meinem Abschluss eine Fahrrad Tour von Hamm(NRW) hoch zur Nordsee und von da an weiter entlang der Küste bis nach Fehmarn.
    Hin Und wieder wird man wohl duschen wollen und nen Camping-Platz aufsuchen, also wird man auch ein Zelt dabei haben.
    Wenn ich nun wild(sprich ausserhalb eines Campingplatzes) campiere(ohne zelt aufbauen) und nun kommt ein gesetztes treuer Bürger und sucht Streit, kann ich da irgentwie belangt werden?

  • Erstens würd ich nicht direkt am Weg campieren, sondern etwas abseits in den Büschen.
    Zweitens würd ich hier mal einen Aufruf starten, wer den so alles im Forum ist, der an deiner Wegstrecke wohnt. Damit wäre auch die Duscherei gesichert, und ev. eine Unterkunft bei schlechtem Wetter!
    Solltest du durch Korbach kommen :D biete ich dir jedenfalls Unterstützung an!


    Viele Grüße, Michael


    Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,


    der andere packt sie kräftig an und handelt!

  • Danke für deine Unterstützung, nur liegst du nicht auf dem weg, den ich einschlage. Laut Karte liegt eigentlich niemand auf meinem weg, ich werde auch versuchen in einem "gewaltmarsch" zur Küste hochzfahren und dort dann 1-2 Tage zu rasten.
    Mein Bruder ist Angler und er sagte mir, solange das "zelt" kein boden hat, ist alles im Grünen bereich und erlaubt, ausser natürlich in bestimmten Gebieten, ich werde also nicht so dämlich sein und in den Dünen schlafen, sondern irgentwo am ende einer Wiese mein Zelt aufschlage, ich dachte da an das BW-Zelt.Nen Iglu hat nen Boden und Silber ist seeehr unauffällig im grünen, ihr kennt das ja...

  • Tim, es gibt auch den Tatbestand des wilden Lagerns, ohne Zelt und Feuer, dafür hat man mich mal verknackt.


    Aber das kommt rein auf den Jäger / Förster / Polizisten an.


    In Dünen oder Naturschutzgebieten hört der Spaß aber im Allgemeinen auf, da ist mit Gnade eher nicht zu rechnen.


    Und Feuer bei Trockenheit gibt Ärger, ist ja auch klar....


    Das Wichtigste ist unauffällige Stelle, keine Sauerei und Freundlichkeit, dann kommst Du in den allermeisten Fällen durch .


    Zumal, wenn Du auf der Durchreise bist.


    Beruhigenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • Also offenes Feuer ist ja im sommer generell verboten, ich weis wie sowas abgehen kann.
    Ich wurd immer schön zu anstand und ordnung erzogen, also wird der müll immer schön zur nächsten mülltonne mitgenommen und dort entsorgt :D
    Naja, wenn man abends sein zelt aufschlägt und am anderen morgen wieder weg ist, dann dürfte das die meisten Bauern nicht stören.


    Das die Lage in naturschutzgebieten anders aussieht, ist mir klar, daher werd ich das erst garnicht wagen.


    Was hast du den damals oder wie lange das auch her sein mag für eine Strafe bekommen, bin ja dann noch 17, also sollte die sowieso geringer ausfallen, obwohl ichs nicht auf eine ankommen lasse.

  • Zitat

    Original von Jay_Dee
    !


    Anders sieht es wohl aus wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
    Da hat man das Recht jederzeit aus Sicherheitstechnischen Gruenden eine Rast zum Schlafen einzlegen (man faehrt eine weite Strecke und fuehlt sich nicht mehr in der Lage weiterzufahren)
    Hier darf man wohl eine Nacht Zelten. Ist nur die Frage wie weit man sich vom KFZ zum Zelten entfernen darf.
    Einzelheiten sind mir allerdings auch nicht bekannt :(



    Ein Fahrrad ist auch ein Fahrzeug, da hast Du das gleiche Recht Dich auszuruhen, wenn Du dich nicht in der Lage siehst weiterzufahren (um beispielsweise einen Campingplatz zu erreichen den Du dir vorher ausgesucht hast).


    Also kein Problem!




    Ansonsten sehe ich das auch unproblematisch.
    Verhalte Dich entsprechend der Regeln, und richte Dein Lager im Verborgenen ein.
    Du musst ja nicht jeden Hansel auf Dich aufmerksam machen.

  • Zitat

    Original von Unimog-Tim
    Was hast du den damals oder wie lange das auch her sein mag für eine Strafe bekommen, ...


    Nun ja, das ist 20 Jahre her und hat 80 Mark gekostet, ist also nur bedingt aussagekräftig... :D:D


    Du solltest Dir vielleicht ein preisliches Update besorgen . :D


    Ruf doch ganz frech bei der Polizei an und frag. Vielleicht spuckt Google ja zu Bußgeldkatalog und wildes Lagern was aus ?


    Empfehlenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


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  • Jay und ich haben da in Thüringen oft an einer Stelle gezeltet und wenn wir zelteten, sah es manchmal aus wie Sau, aber wenn wir verschwunden waren, war alles tiptop, auch Müll von Vorgängern war weg.


    Das ging soweit, daß der Mann vom Ordnungsamt immer mal vorbeikam und wenn er uns gesehen hat, war alles paletti. :D


    Der war nämlich immer auf der Pirsch , um Russen oder Polen, die da Schweinerei hinterliessen, zu erwischen.


    Die haben da teilweise richtig Grobmüll hinterlassen, aber wir waren gern gesehene Gäste.


    Erzählenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


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    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • Die idee mit polente anrufen ist nicht schlecht, ich werd mal das ordnungsamt fragen, die ham da wohl eher die ahnung.

  • Ich fahre in der Regel Nachts irgendwo am Wald auf einen Feldweg soweit um die Ecke das ich von der Straße aus nicht zu sehen bin,
    Ideal ist wenn sich ne größere Pfütze im weg befindet :D .
    Das mach ich schon seit 20Jahren so Europaweit.
    Ist noch nie was passiert, hat weder Bauer noch förster jemals wirklich interessiert. klar wird mal gefragt was ist, wie lange wohin und woher das isses aber auch schon.
    Auf Wanderparkplätzen gibts da schon eher Knatsch, das bezieht sich aber auf Reisen mit off Road Camper und nicht mit Zelt.


    Wichtig ist dabei stellst du nen Tisch raus ist das Lagern so nur übernachten und das ist Europaweit erlaubt Teilweise unter dem Deckmantel zum wiederherstellen der Fahrtauglichkeit aber erlaubt! :D


    Klar das ich dabei kein Ausdrückliches verbot missachte!


    Tschua Doc

  • Zitat

    Original von Unimog-Tim
    bin ja dann noch 17


    Haben wir da vielleicht nen neuen Forenwelpen ????
    :D:D:D:D:D


    Viele Grüße, Michael


    Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt,


    der andere packt sie kräftig an und handelt!

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