Bleizusatz beim 404 ?

  • Ich denke dieser Zusatz zum Benzin als Ersatz für Blei ist Quatsch, die sind ja auch schon früher mit Flüssiggas gefahren und da ist ja schon immer kein Blei drin, es ist nur klopffester und hatt denke ich über 100 oktan.Ich benutze dieses Zeug nicht und habe es auch noch nicht ausprobiert.Schaden tut es ja nur dem Geldbeutel und nutzen ??
    Den muß jeder selbst wissen !!!!!!!!!

    No pasarán
    Без труда не выловишь рыбку из пруда

  • Moins,


    wenn sichergestellt ist, dass der ZK für Bleifrei-Betrieb ausgelegt ist, ist der Zusatz natürlich überflüssig.
    Das ist bei den Mercedes-Motoren insbes. der 60er Jahre aber nicht sicher und von aussen auch nicht zu erkennen.
    Wie Nieswurz schon geschrieben hat, sagt Daimler:

    Zitat

    kein Bleizusatz, aber Ventil-Einstellintervalle halbieren.


    Ja, wenn der Bleizusatz nicht erforderlich ist, warum muss ich dann die Ventile doppelt so häufig nachstellen?
    In der Werkstatt kostet einmal Einstellen für den 6-Zylinder 120,-€
    Da kann ich mir für ein paar Euros das Zeug reinkippen und die ursprünglichen Intervalle beibehalten.


    Übrigens, bei Autogas wird auch ein Zusatz verwendet, wenn der Motor nicht für bleifrei geeignet ist, nennt sich Flash-Lube, kostet ca. 20€ pro Liter und reicht für 3 - 4000km.


    Bei meinem M130 habe ich nach Umrüstung auf LPG alle 2000km die Ventile nachgestellt, teilweise war das Ventilspiel der Einlassventile auf 0 gesunken.
    Jetzt habe ich gasfeste Ventilsitze drin und kontrolliere alle 5000km (ohne nennenswerte Veränderungen), fahre aber weiterhin mit Flash-Lube.


    saisonale Grüße


    Ulli

  • ...Servus Ulli,


    in Bezug auf die Ventil-Einstellerei hab ich mal ne Frage: Mein Motorbauer (alter Hase auf dem Gebiet) meinte zu mir im Bezug
    auf meinen ZK Wechsel auf den PKW ZK und Bleifrei Sprit: "man muss eh nur die Sitze der Auslassventile auf Bleifrei umbauen da
    dort ja die höheren Temperaturen herschen. Die Einlassventile kann man problemlos lassen (sofern in Ordnung)".


    Kommt das deiner Meinung nach hin?



    Gruß
    Stefan

    Gruß
    Stefan


    www.ig-hmt.de


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  • Mein Bekannter fährt seine 220 S Heckflosse von 1963 schon seit Jahrzehnten nur bleifrei.
    Bisher sind keine Probleme aufgetreten, obwohl der Motor inzwischen fast 350000km gelaufen hat und überwiegend "zügig" gefahren wurde.
    Da ein nahezu baugleicher Motor auch im Mog verwendet wird, sind auch dort keine Schäden zu erwarten, zumal die Motoren von Militärfahrzeuge ganz anderen Anforderungen bezüglich der Kraftstoffqualität genügen müssen.

  • Hallo,
    ich hatte mich ja mal eingearbeitet zum Thema Mischsprit (Diesel/Benzin) und dazu einen ausführlichen Fred.
    Ich hatte auch Kontakt zur Raffenerie in Hamburg (Shell).
    Folgende Tel. Auskunft habe ich zum Thema Blei beim "Smaltalk" von berufener Seite erhalten:
    "Blei wurde beigemischt, außschließlich um die Klopfzahl (Oktan) hochzusetzen.
    Es war mit Abstand das Billigste, das Märchen mit dem Ventilschutz wurde erst erfunden, als Blei ins "gerede kam."
    Man sollte noch wissen, das Benzin eine "wilde" Mischung ist und diese Mischung sich häufiger ändert.
    Es gab schon hier und da mal Benzinsorten mit Blei, wurde aber erst flächendeckend ca. Ende der 60er Jahre eingeführt.
    Grund: Es würde mehr Superbenzin benötigt, da die PKW-Motoren höher verdichtet wurden.
    Wer also einen Motor fährt , der eh noch kein Blei kennt (bei der Entwicklung) braucht ja schon aus diesem Grund kein Blei!
    Blei war billig, hätte auch zufällig was anderes sein können!


    Genauso gehört ins Land der Märchen, das man mit Superbenzin, wenn Normal reicht, weniger Verbraucht.
    Oktan sagt nur aus, denn Motor kann man höher verdichten! Es sagt nichts über die Kraft des Kraftstoffes aus!
    Wenn ich einen Motor, wie z.B. den 2,4 von Borgward nehme, reichen 60 Oktan völlig aus.
    (Fast Rohbenzin/Russisches Militärbenzin) Das Normal ist schon reiner Luxus, Super Schwachsinn.
    Das würde erst Sinn machen, wenn ich die Verdichtung erhöhe.
    Dann hätte ich mehr PS und würde bei gleicher Fahrweise Treibstoff sparen.
    Der 2,3 von Borgward ist höher verdichtet und hat deswegen bei 500 Umdrehungen weniger die gleichen PS wie der 2,4.
    Die Verdichtung der Unimogmotoren kenne ich nicht, kenne mich halt besser mit Borgward aus. hmmm


    So, auch wenn diese Thema mit Garantie nicht Tod zu kriegen ist, letzmalig mein Senf dazu.
    Zukünftige können ja die Suchfunktion nutzen, man muß ja nicht alles immer wieder durchkauen. :idee:


    Gruß
    Klaus

  • ....na das mache ich doch mit dem ZK-Wechsel ! Ich erhöhe die Verdichtung von grob 7,0 auf 9,0 , dadurch ergibt sich eine
    höhere Leistung und ich muss dann Super Tanken ( :thumbsup: gibt eh nix anderes mehr). Die Ventilsitze lass ich dabei
    auf bleifrei (gehärtet) umbauen.



    Schöne Bescherung :)
    Stefan

    Gruß
    Stefan


    www.ig-hmt.de


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  • Wow, was eine interessante Diskussion! Also ich befasse mich ja nun berufsmäßig ein bisschen mit der organischen Chemie, und kann euch versichern, daß aus einem Bleioxyd durch Verbrennung (Folgeoxydation) oder Verdichten - oder beidem in einem Prozess trotzdem KEIN metallisches Blei mehr entstehen kann. Das im Kraftstoff gelöste Oxyd kann - rein chemisch gesehen - maximal als ein Katalysator im Verbrennungsprozess gesehen werden (änderung der Oktanzahl). Eine Schmier- oder gar Dämferwirkung an den Ventilen kann ich mir absolut nicht vorstellen. Zumal - falls wirklich irgendwelche Ablagerungen entstehen - dieser Dreck dann nicht nur die Ventilsitze besetzt, sondern warscheinlich auf Dauer den ganzen Zylinderkopf samst Kerze verkleistern würde... oder ?


    Also ich fahre den 404S seit Jahren ohne Bleizusatz, und hab keinerlei Probleme oder gar ungewöhnlichen Verschleiß zu verzeichnen.
    Schöne Grüße, Sven

  • Danke in den Chemiker.


    Habe ich schon 2006 gesagt. Siehe oben.


    Aber es wird weiter wohl auf die Zauberkraft solcher Mittel vertraut werden.


    gruß otan03


  • Mir ist ja diese Woche ein Unimog TLF 8/8-Bund zugelaufen und ich bin gerade dabei zu googlen, was sich an der Bleiersatz-Front getan hat. In diesem Beitrag sind so ziemlich die meisten Infos.


    Gibts da Langzeiterfahrungen seit 2009 (mit E10 / Bleifrei ohne Zusatz) ?


    ....na das mache ich doch mit dem ZK-Wechsel ! Ich erhöhe die Verdichtung von grob 7,0 auf 9,0 , dadurch ergibt sich eine
    höhere Leistung und ich muss dann Super Tanken ( :thumbsup: gibt eh nix anderes mehr). Die Ventilsitze lass ich dabei
    auf bleifrei (gehärtet) umbauen.

    Hast du den ZK schon umgebaut? :)

  • Wow, was eine interessante Diskussion! Also ich befasse mich ja nun berufsmäßig ein bisschen mit der organischen Chemie, und kann euch versichern, daß aus einem Bleioxyd durch Verbrennung (Folgeoxydation) oder Verdichten - oder beidem in einem Prozess trotzdem KEIN metallisches Blei mehr entstehen kann. Das im Kraftstoff gelöste Oxyd kann - rein chemisch gesehen - maximal als ein Katalysator im Verbrennungsprozess gesehen werden (änderung der Oktanzahl). Eine Schmier- oder gar Dämferwirkung an den Ventilen kann ich mir absolut nicht vorstellen. Zumal - falls wirklich irgendwelche Ablagerungen entstehen - dieser Dreck dann nicht nur die Ventilsitze besetzt, sondern warscheinlich auf Dauer den ganzen Zylinderkopf samst Kerze verkleistern würde... oder ?


    Erstens ist der Bleizusatz im Kraftstoff kein Oxyd, sondern TEL (Tetraethyllead, (CH3CH2)4Pb) und diese organische Verbindung kann und wird metallisches Blei freisetzen.
    Ich muss die Bleikügelchen/Bleioxyd aus den Zündkerzen meines Lycoming I0-360 regelmäßig auskratzen, somit zur Verkleisterung.


    Wenn jemand unbedingt Blei haben will, dann kann man AVGAS am nächsten Flugplatz tanken. Achtung teuer!

    Dieser Beitrag besteht aus 100% wiederverwendbaren Buchstaben und Wörtern aus weggeworfenen Emails. So braucht er wenig bis keine neue Buchstaben, und ist vollständig Digital abbaubar.

  • Außerdem ist dem verbleiten Sprit ein sog. Scavenger beigemischt, zur Verhinderung von Bleiablagerungen im Motor.


    Hat sich schon mal jemand darüber Gedanken gemacht, warum Dieselmotoren kein Blei benötigen ?
    Blei im Dieselkraftstoff gab´s noch nie, und die ollen PKW-Vorkammermotoren haben teilweise Drehzahlen von über 5000 U/min gemacht.

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