Die Kaelte und die Decke

  • Hallo,


    nach den Erfahrungen im Winter 1941 wurde ein Buch herausgegeben, das über www.zvab.com auch noch erhältlich ist:


    "Taschenbuch für den Winterkrieg. Gekürzte Ausgabe vom 1. September 1942. Nachdruck mit eingearbeiteten Ergänzungen nach dem Stande vom 1. November 1942"


    Die Preise für dieses Buch sind bisweilen recht heftig. Interessant ist, daß sich manche Abbildungen in diesem Buch später bei der ZDV3/11 und NVA-Publikationen fast unverändert wiederfinden.


    Freundliche Grüße
    Claudia

  • Hallo Claudia,



    das Buch findet im Nachdruck immer noch Verwendung in der Ausbildung bei der Bundeswehr ;)





    Ich kann es sehr empfehlen, auch wenn unser Deckenthema da nicht sonderlich behandelt wird.
    Oder ist mir das entgangen?
    Fuer das Winterbiwak und das Winterforumstreffen ist es auf jeden Fall ein staendiger Begleiter!



    Gruss...

  • Was fuer eine Isomatte?
    Sowas gabs damals nicht.


    Mit genug Vorlaufzeit wuerde ich sowas machen.
    Dann aber mit 2 grossen Decken.
    Denke dass das hinhaut.



    Auf dem Winterbiwak werde ich auch nur meine neue Filzlaus anziehen, sonst nuescht.
    Vielleicht noch eine Schneetarnjacke aus den 50igern.
    Das muss reichen.


    Achja und das lustige Filzlausbarret natuerlich.
    Nicht dass wir da nachher fuer HipHopper gehalten werden :D :D

  • Zitat

    Original von Jay_Dee
    Mit genug Vorlaufzeit wuerde ich sowas machen.


    Klar doch, um Dich bei Ewald mit inneren Verbrennungsflüssigkeiten einzudecken ! :D


    Hanomag meinte aber sicher ohne solche Tricks.


    Überzeugterweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • Um aber nochmal auf Hanomags großzügiges Angebot zurückzukommen, Jay:


    OK Hanomag! Das ist ein Wort! :G


    Ich mach den Versuch. Das heisst ich leite ihn!


    Du kannst Dir also entweder eine der beiden Decken leihen, die Jay_Dee mitbringt, oder Du nimmst Deine eigene. In diesem Fall werden sich die mit der Durchführung des Versuchs betrauten unbestechlichen Teilnehmer zuvorvon dem ordnungsgemäß schlechten Zustand überzeugen.


    Jay nimmt dann alle 15 min. Deine und die Umgebungstemperatur!


    Ich führe die Mitschrift.


    Und ich versuche Dir zum Versuchsende noch genug von meinem Whisky übrig zu lassen. Da die Sache aber an die Nerven gehen wird - wer sieht schon gerne Probanden leiden? - kann ich für diese Mildtat nicht garantieren.


    Das Versuchsende wird festgelegt auf das Erreichen einer Körpertemperatur von mehr als 37,5 Grad Celsius; alternativ auf den Zeitpunkt der Restentleerung der knapp bemessenen Spirituosenvorräte der Versuschsleiter.


    Ich finde es sehr anständig, daß Du Dich diesem Test als Proband zur Verfügung stellst.


    Jay, ich gebe Dir Recht. Eine Isomatte kommt bei der nötigen wissnschaftlichen Vorgehensweise nicht in Frage.


    Gut gekühlte Grüße aus Dortmund :D :D :D


    freddy


    edit: Ach ja ... "normale Kleidung" ... hast Du die inzwischen Hanomag?


    :D :D :D

    "Verzage nicht, Du Häuflein Klein ..."

    Einmal editiert, zuletzt von freddy ()

  • Zitat

    Original von freddy


    Jay nimmt dann alle 15 min. Deine und die Umgebungstemperatur!


    Aber rektal, sonst sind die Ergebnisse nicht valide! Und Du bitte rasiert , mit Schwesternhäubchen!


    Zitat

    Original von freddy


    Das Versuchsende wird festgelegt auf das Erreichen einer Körpertemperatur von mehr als 37,5 Grad Celsius; alternativ auf den Zeitpunkt der Restentleerung der knapp bemessenen Spirituosenvorräte der Versuschsleiter.


    Ach so, ich habe schon befürchtet, daß der Versuch unter 24°C Körpertemperatur abgebrochen wird...
    Ich habe Schweizer Decken und BW-Decken, es soll aber die große BW-Unterkunfstdecke sein, oder welche meint Ihr? Gebt mal die groben Maße, dann werde ich nachsehen ob ich was habe.


    "Normale" Kleidung habe ich nicht, allerdings arbeite ich dran.

  • Hallo ihr Bibberkünstler,


    die Landser hatten doch eigentlich im wesentlichen eine Zeltbahn, eine Decke und einen Mantel als Wetterschutz. Wir hatten anno 1983 noch den chicen Zweireiher Bw-Wintermantel (Pferdedecke).


    Im übrigen war es früher von der Heerführung nicht vorgesehen, daß sich größere Truppenkontingente für längere Zeit zu unwirtlichen Wetterverhältnissen aussetzten. Wenn es irgentmöglich war wurde in festen Unterkünften einquartiert. Draussen verblieben nur Wachen die abzulösen waren.
    Noch im I.WK wurde in den Wintermonaten auf allen Seiten die Kampftätigkeit reduziert und an vorderster Front herrschte überwiegend Ruhe. Die Unterkünfte und Unterstände wurden nach Möglichkeit beheizt. Den meisten Truppenführern in der Kriegsgeschichte war klar, daß der grössere Feind für die Truppe und deren Kampfkraft das Wetter und Krankheit sind. Zumal in einer Zeit fast ohne wirksame Arzneimittel.
    Bemerkenswerter weise wurde die Vorschrift für den Winterkrieg der Truppe nach der Erfahrung des katastrophalen ersten russischen Winters "nachgereicht". D.h. man hatte sich vorher darüber gar keine Gedanken gemacht. Und viele Tipps und Hinweise sind rein provisorische Notbehelfe. Wenn eine gute zweckmäsige Ausrüstung und pers. Ausstattung vorhanden ist kann man viele dieser "Tipps" vergessen.
    Zudem ist zu berücksichtigen, daß es für die weitaus überwiegende Anzahl der Truppe gar nicht notwendig ist sich in widrigen Wetterverhältnissen aufzuhalten. Während unter Friedrich d. Großen noch 95% der Soldaten Kämpfer waren, so brachte die Wehrmacht im II. WK noch 6-8% der Gesamtstärke als Infanterie an die vorderste Front.


    Langer Rede kurzer Sinn: Frieren muß nicht sein. Bleibt gesund.


    servus der murkser

  • Hallo,
    ich habe jetzt mal Erfahrungen mit der BW-Unterkunfstdecke gesammelt, in einem warmen, aber ungeheizten Raum. Meine kLeidung: Boxershorts und T-Shirt, also nicht allzuviel. Es hat auch ganz schön gekratzt, war aber ausuhalten. Nun, sonderlich warm ist die Decke nicht, in voller Montur wäre e svielleicht aushaltbar gewesen, aber man muß schon sehr darauf achten, daß keine Körperteile, vor allem Füße, freiliegen. Es war nicht allzuwarm.

  • Ich hatte es schon mal wo anderst erwähnt...


    Wir haben da mal was ausprobiert...





    600 Meter ü.N. -14° Leben im Felde und Winterbiwak, 2 Tage und eine Nacht.


    Ziel war eine Funkstation der US-Armee, nach Karte-Kompaß kreuz und quer durch den Hochspessart.


    Da ich keine Lust hatte so viel zu schleppen, habe ich keinen Schlafsack mitgenommen, das SEM war schon schwer genug.... :T Zeltbahn als Windschutz, Isomatte und Regenponcho mit Futter. Ansonsten nur reguläre (Winter-)Bekleidung. Der einzige Luxus waren die Matterhorn-Stiefel der US-Armee. Thinsulate gefütterte Goretex-Stiefel - trotzdem eiskalte Füße. Uns ist das Wasser in der Feldflasche und die Klamotten am Leib steifgefroren, kein Witz. Es hat die ganze Nacht geschneit wie d´sau :|



    Die ganze Nacht keine Auge zugemacht alle 20min Berg runter und wieder rauf zum warm werden... Und so eine Nacht kann verdammt lang werden... Ich konnte garnicht so schnell zittern wie ich gefroren haben...


    Ich weiß nicht wie die es damals gemacht haben, ich kann mir aber ungefähr vorstellen warum mehr erfroren als gefallen sind...


  • Habe die Ehre @Housil,


    wie ich W15er war, war im November eine "freilaufende Brigade-Gefechtsübung" angesagt.


    ca. 10 Tage mit unregelmäßigen, immer zu kurzen Schlaf, beinahe die ganze Zeit in den gleichen Klamotten, schwere, körperliche Arbeit, Lkw-Fahren und ungewiß lange Wartezeiten, immer draussen,
    Themperaturen zw. 5 und -5°C ,
    nach ein paar Tagen waren beinahe alle genervt oder apathisch, oder beides im wechsel.


    Also mir hat´s gereicht. Keine Ahnung wie das Leute jahrelang aushalten können.


    Servus der murkser

  • Sehr ordentliche Unternehmung @Housil! :G


    Und erstklassige Stimmungsbilder.


    Ich möchte wetten Jay_Dee äussert sich auch noch dazu. :D


    Bei dieser Gelegenheit auch noch ein herzliches Willkommen von mir.


    Ich hoffe Du hast hier Spass.


    Um noch kurz zum Thema zurückzukommen: Auch ich habe nach entsprechenden eigene Erfahrungen absoluten Respekt vor der Kälte. Bloss nicht unterschätzen wie sehr das an die Substanz gehen kann!


    Wer Experimente mit altertümlicher Ausrüstung machen will, der sollte dabei sehr planmäßig vorgehen, um keine gesundheitlichen Schäden zu riskieren. Auch wenn der Abenteuergedanke darunter leidet sollte man sich immer eine Rückfallebene schaffen. Der Ansporn liegt dann eben darin, diese nicht zu brauchen. Trotzdem gut zu wissen, daß es sie gibt. Meistens will man ja DOCH überleben.


    Das allerwichtigste ist, zuerst den Kopf so gut einzupacken, daß er wirklich warm bleibt. Danach Hände und Füsse. Dabei hilft keine Decke. Aber das ist m.E. schon mehr als die "halbe Miete".


    Grüße aus Dortmund


    freddy

  • Zitat

    Original von Hanomag
    Da hast Du mal recht, 30% der Wärme gehen über den Kopf verloren. Also immer schön mit "Oma" oder Wintermütze pennen :D


    Die WiKaMü und der gute BW-Pullover sind mit das Beste was die je erfunden bzw bei der Truppe eingeführt haben...

  • Hallo,
    gibt es die Fäustlinge nur für die Schrauber mit den Geisha Fingern - ich hab sie bisher nur bis Grösse 10 gefunden - oder gibt es auch grössere Ausführungen - ostfriesische Ersatzschwimmergrösse ?? Dann würd ich nämlich schreien : wo gibts die Dinger??


    Mit noch kalten Fingern grüßt Dietmar

  • Also ich persönlich bevorzuge die hier:



    In den Fäustlingen hab ich schon mal ganz schön kalte Pfoten bekommen... Aber generell hast Du natürlich voll recht.

  • Also die Faeustlinge duerfte aber rein von der Sache her den besseren Kaelteschutz bieten, da sich die Finger gegenseitig waermen koennen, was ja bei Fingerhandschuhen nicht der Fall ist.


    Cybelle, ruf mal in einem LHD Shop an und frage nach Deiner Groesse.

  • AUFGEMWERKT


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