Borgward Panzer Typ RR V EP 1-15/6

  • Ende der 50er Jahre hat die Bremer Automobilschmiede Borgward aus eigenen Mitteln ein Studie vorangetrieben, die als Konkurrenz zu den anderen Entwürfen zu sehen war, die schlussendlich zum Leopard 1 führten.
    Konstrukteur bei Borgward war Erich Übelacker, der das Projekt 1959 vorstellte und mit der Schließung der Borgward-Werke 1961 einstellte.
    Erst im April 2010 wurde ein Industriemodell wiederentdeckt.
    Über das Fahrzeug weiß ich nur, dass es sich dabei um einen 30-Tonnen-Panzer handeln sollte mit einer Drei-Mann-Besatzung, also mit Automatiklader.
    Vier Motoren mit einer Gesamtleistung von 1500 PS sollten zwei der gesamt fünf Achsen und die beiden Zahnkänze antreiben - im Ketten-Betrieb.
    Optinal sollte das Fahrzeug auch ohnen Kette fahren können. Dann wurden alle Motoren auf zwei Achsen geschaltet. Die ersten zwei und die letzte Achse waren in dieser Betriebsart lenkbar und es sollte eine Maximalgeschwindigkeit von 120 km/h erreicht werden können.
    Das Laufwerk konnte hydraulisch bis auf die Bodenwanne abgesenkt werden.
    So, wie ich es auf einigen Zeichnungen erkennen konnte, handelt es sich bei der Hauptwaffe um eine 105mm Kanone, die in einer Scheitellafette gelagert ist.
    Das Design der Wanne erinnert stark an das spätere Aussehen des Merkava, der Turm an den AMX 13.


    Das was ich weiß, hab ich aus: Walter J. Spielberger: The Leopard 1 an d Leopard 2 Weapon Systems, Motorbuch Verlag, Stuttgart, Seite 27f


    Wenn mir jemand noch weitere Informationen geben kann, wäre ich dankbar.


    Gruß,


    Marc

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Moin,
    http://www.peterkurze.de/museum/html/panzer.html
    Motor Turm und Zeichnung-Panzer. :)
    Das Model hat auch Peter Kurze.


    Hatte das Thema vor ca. 2 Jahren mal in trauter Runde. :bier:
    Ist jetzt allerdings Halbwissen !
    -Flachbau --> was nicht da ist, kann nicht getroffen werden.
    -Panzerhülle aus Alu
    -Motoren vorne ehöht den Schutz der Besatzung.
    - Er konnte nach verlust der Kette zur Not auch ohne diese fahren.


    Insgesamt ein Konzept mit vielen heutigen Ansätzen.
    Das Gewicht/Panzerung immer weiter hochzutreiben ist irgendwann
    nicht mehr sinnvoll. Siehe die Maus der WH.


    Gruß
    Klaus

  • Ja danke Klaus,
    die Seite habe ich mir schon zu Gemüte geführt.
    Dachte, dass es noch irgendwo weitergehende Informationen gibt.
    Irgend eine Doktorarbeit, oder ähnliches, wie es das z.B. zum Kohlenstoffmotor von Focke-Wulf gibt.


    Gruß, Marc

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Deswegen frage ich ja.


    Ich fand die Ähnlichkeiten auch sehr frappierend. Das Turmkonzept habe ich in Munster im Panzermuseum gesehen, als Studie für den KPz 70. Bei der Wanne finde ich, besonders in der Formgebung und mit der Anordnung von Motor und Getriebe jedoch gewisse Ähnlichkeiten zum Merkava der Israelis.

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Grüß´euch,


    also mich erinnert das Konzept der alternativen Antriebsarten eher an die Konstruktionen von Walter Christie aus den 1920-30er Jahren:
    http://zweiter-weltkrieg-lexik…eihe-schnelle-Panzer.html


    In der Ausgabe März/April 2/2012 der Zeitschrift "Clausewitz" ist ein mehrseitiger Artikel zum Thema "Borgward-Innovative Konstruktionen für die Wehrmacht" zu finden. Da werden auch die Panzer-Projekte für die Bundeswehr angeschnitten.



    Servus der murkser

  • Moin Murkser,


    da hast du schon recht mit dem Laufwerkskonzept. Das ist eindeutig ein Christie-Fahrwerk. Das wurde dann übrigens von den Briten abgelehnt und von den Russen im BT 5 Batka umgesetzt.


    Marc

    Gruß, Marc




    Noch-irgendwelche-Sorgen-Nöte-Probleme-Anträge-keine-anfangen-mit-Dienst-wegtreten! :weg:

  • Hallöle,


    Christie erging es damals so wie dem Propheten der ja bekanntlich im eigenen Lande nichts zählt.


    Wie in den meisten anderen Armeen der Welt hatte sich auch bei der US Army der Panzer bis zum ende der 1930er Jahre nicht durchsetzten können. Es gab zwar eine Vielzahl von Typen die erprobt wurden, jedoch konnte man sich nicht auf ein Einsatzkonzept einigen.
    Und die Panzer die im Bestand waren stammten zum großen Teil noch aus dem Ersten Weltkriege und waren französischen Ursprungs.


    Ende der 1930er Jahre war Christie fast Pleite und verfügte nur noch über ein paar Erprobungsfahrzeuge. Die US Army gab für Panzer einfach kein Geld aus. In England war die Situation ähnlich.
    Die Verfechter des massiven Einsatzes von selbstständig operierenden Panzereinheiten wie Fuller und Liddell Hart konnten sich gegen die konservativen Militärs, die auch weiterhin auf das Pferd setzten lange Zeit, eigentlich bis kurz vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht durchsetzten.
    Es war einer, so zu sagen privaten Initiative von Liddell Hart und dem damaligen Kriegsminister Hore-Belisha zu verdanken, daß die Entwicklunsarbeiten für einen modernen britischen Kampfpanzer etwa so um das Jahr 1937-38 überhaupt in Gang kamen.
    Sie haben Christie einen seiner wenigen verbliebenen Prototypen ab gekauft. Der Panzer wurde als "landwirtschaftlicher Traktor" am US Aussenhandelsministerium vorbei, illegal ausgeführt. Damals gab es noch kein "Lend and Lease" Abkommen.


    Der Christie wurde dann zum Stammvater der Cruiser-Panzer wie z.B. dem "Crusader "der Briten.
    Nach zu lesen u.a. in den "Lebenserinnerungen" von Liddell Hart.



    Servus der murkser

  • Danke für den Geschichtsunterricht.Das war wie bei Schindlers Liste,es hat erst ein Krieg gefehlt um was zu verkaufen.

    Ich heisse Thomas,bin aber an die Anrede Tc gewöhnt und möchte das so weiterführen

  • Ich wusste gar nicht das Christie auch bei den Briten ein Thema war! Aber jetzt, wo Du`s sagst...Da hätte man schon eher drauf kommen können ;)
    Wie Sponton schon schrieb, wurde dessen Fahrwerkserfindung auch von den Russen eingesetzt. Vorerst bei den Rad- Kettenpanzern der BT-Serie und beim Vorgänger des T-34, dem A-20. Diese fuhren sowohl mit, als auch ohne Ketten. Auf diese Weise erreichten die BT`s für die damalige Zeiten abartige Geschwindigkeiten. Panzer, schneller als ein Pkw! 8o Die BT`s wurden auch als fliegende Panzer bekannt.
    Auch die Fahrwerke des T-34 und dessen Nachfolger T44,T54,T55 auch der T62 basierten auf Christies Erfindung, nur handelte es sich da dann um reine Kettenlaufwerke.
    Katokov

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!