Willys MB – Kein Zündfunke

    Vier Jahre stand er, wegen Pflegefall in der Familie, nun wollte ich ihn wieder zum Laufen bringen. Aber es kommt kein Zündfunke. Die Elektrik bis Verteiler scheint in Ordnung. Zündspule und Verteilerdeckel sind nur wenig gelaufen, war bis Einlagerung 2012 ein First-Kick-Starter. Einzelne neue Zündkerze, reinigen von Kontakten, dies alles hatte alles bisher keinen Erfolg.


    Eigentlich bleibt nur Zündspule oder Kondensator – wie kann ich als Elektrik-Laie deren Funktion und "Zündfähigkeit" überprüfen?


    Auf der Kontaktstelle des Verteilerfingers ist eine kleine Materialveränderung zu sehen. Reicht sowas schon, dass überhaupt kein Zündfunke zu Stande kommt?


    Verteiler und Zündspule sind 6 Volt aus dem Programm von Neiske&Pinn, Zündkabel seit 15 Jahren aber "modern".


    Hat jemand eine Idee?

    Zitat von Scrapyard

    Vier Jahre stand er, ....


    Auf der Kontaktstelle des Verteilerfingers ist eine kleine Materialveränderung zu sehen. Reicht sowas schon, dass überhaupt kein Zündfunke zu Stande kommt?


    Eindeutiges Ja!



    Bei mir hat mal ein Winter gereicht!


    Wenn sich da ne Oxydschicht gebildet hat gibt es keinen Funken mehr.


    Entweder du misst mal den Durchgang,
    dazu mußt du Klemme 1 an der Zündspule abnehmen und mit nem Durchgansprüfer vom abgeklemmten Kabel zur Masse prüfen ob der Durchgang hat.
    (oder einfach den Wiederstand messen)


    Den Verteiler dazu in eine Stellung bringen wo der Kontakt geschlossen ist.


    oder du gehst einfach mal mit feinen Schmirgelleinen über beide Seiten des Unterbrecherkontaktes.


    Viel Erfolg

    Wo müsste denn, bei geschlossenen Kontakten im Verteiler, der Stromfluß hin gehen und nachzumessen sein?


    Aktuell messe ich Strom im beweglichen Teil des Kontaktgebers, aber bei geschlossenen Kontaken - wo müsste der Stromfluß nun nachzuweisen sein? Bei mir finde ich bei geschlossenen Kontakten nix, auch nach Schmirgelleinen- und nun auch Sandpapier-Einsatz zwischen den Kontakten dort.

    das du Strom mißt bei offenen Kontakten, das halte ich für ausgeschlossen.
    Evtl. mißt du eine Spannung.


    Die würdest du nicht mehr messen bei geschlossenen Kontakten,
    da dann ein Kurzschluß entstaht.


    Hier mal zur Verdeutlichung


    Hüstel hüstel,
    brennt bei dir jedesmal die Sicherung durch wenn du das Licht einschaltest? Nee?
    Genausowenig hast du hier einen Kurzschluß bei geschlossenem Kontakt, denn du hast ja die Spule als Widerstand.

    Zitat von Mutt_i

    Hüstel hüstel,
    ....
    Genausowenig hast du hier einen Kurzschluß bei geschlossenem Kontakt, denn du hast ja die Spule als Widerstand.


    nun genau genommen ist es schon ein Kurzschluss
    man kann eine Spannung zwischen dem geöffneten Kontakt und Masse messen,
    nach dem Schluss der Kontakte nicht mehr.


    Die Sicherung bleibt drin weil die Spule als Verbraucher zwischen Plus und Masse ist.


    generell meinen wir aber wohl das gleiche!

    Äh, nun mal ein bisschen anders betrachtet.
    Wenn der Kontakt schließt, dann fließt Strom durch den Teil der Zündspule (Siehe Diagramm von Benzschrauber). Durch diesen Stromfluss (Spannung liegt an, Strom fließt!) wird im Zündfunkenkreis durch die erheblich höhere Zahl der Wicklungen eine Zündspannung indiziert, die bei einer 6 Volt Anlage so im Bereich von 12 kV liegt. Ob überhaupt bei Klemme 4 was aus der Zündspule raus kommt, das kann man relativ einfach prüfen. 4er Kabel vom Verteiler entfernen und in der Nähe von Masse platzieren. Dann Verteiler auf geschlossene Kontakte stellen und mit einem geeigneten Schraubendreher öffnen (ohne den Amboss zu berühren). Bei jedem dann folgenden Schließen muss ein Funke entstehen gegen Masse am 4er Kabel (also nicht mit den Fingern hin halten, sondern z.B. mit Tape fixieren). Wenn es keinen Funken an 4 gibt (am Kontakt sollte man den auch sehen (und hören)), ist entweder die Zündspule platt oder das 4er Kabel gebrochen, also platt. Wenn der Kondensator platt ist, passiert wahrscheinlich gar nichts, weil der dann in der Regel Durchgang hat. Gegen einen handelsüblichen, vergossenen 4,7 müF Kondensator tauschen (O.K, ich weiß, ist nicht original, aber die komplett vergossenen gehen nicht mehr kaputt, weil sie nicht mehr auslaufen können.).
    Wenn es hilft,
    Gruß
    Wolf

    Zitat von Mutt_i

    Jetzt verstehe ich was du meinst, so gesehen hast du recht. Aber was will man mit einer Spannungsmessung über den Kontakt nachweisen? Dass der Kontakt öffnet und schließt?


    Ja, genau, das kann man damit nachweisen.
    ist eine entsprechende Oxyd-Schicht vorhanden würde der Kontakt zwar schließen, aber kein Strom fließen,
    daher würde man weiterhin eine Spannung messen.


    Das hat der Scrapyard ja schon gemacht und da er keine Spannung mehr mißt scheint der Konztakt in Ordnung zu sein.


    Der Tipp von Kaiser Jeep wäre der nächste den ich ausprobieren würde.
    Damit umgeht man das ganze Verteilergeraffel.


    Weiterhin viel Erfolg

    Nur dass der Funke beim Öffnen des Kontakts erzeugt wird.....Und mit einem defekten Kondensator wird es nicht ganz so gut funktionieren.
    Von der Kleinigkeit dass die Spannung in der Zündspule nicht verboten wird sondern induziert will ich mal absehen :dev:

    Erstmal Danke für die Ausführungen. Habe die verdächtigen Teile neu bestellt, kein rausgeworfenes Geld, da noch ein GPW-Body an der Wand hängt und auf Ford-Rahmen und Motor hofft. Wenn mit Austausch der Spule/Finger/Kappe keine Besserung eintritt, werde ich mir die Ausführungen von Wolf nochmal genau ansehen, bevor ich Kontakte und Kondensator auch austausche.

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