noch ein Wischermotor ...

  • ... diesmal wohl einer von den Ersten (oliv, entstört, keine SWF- bzw. VW-Nr. mehr erkennbar):



    Die Befundung zeigt einige 'Schwächen' in den kaltverformten Konstruktionsteilen (Nieten, Verstemmen, Taumeln) - nach 50 Jahren


    1. Massekontakt:



    Der Zink- Druckguss 'Niet' hat seine (mech.) Spannung verloren, so dass der Steckkontakt wackelt - hatte ich schon mal 'live' ...


    2. Hebel an der Wischerwelle:



    Der Bolzen des Verbindungshebels hat sich so weit heraus geschoben (Verstemmung unwirksam), ...



    ... dass er sich innen in die Frontplatte 'eingearbeitet' hat.


    3. Kurbelzapfen:



    kenne ich ja schon, aber diesmal 'extrem' viel Spiel. Sind an dieser Stelle zwar nur ein paar 1/10, über die Hebel fehlen auf der Scheibe aber dann ca. 20% der Wischfläche.


    Ich denke, 1. und 2. sind in den Griff zu kriegen. 3. wird wegen der enormen Querkräfte wohl nicht so einfach ...


    Zur Vervollständigung noch die Leerlaufstromaufnahme an 12V in Stufe I (53):



    und Stufe II (53b):



    Heißt also wieder 'Arbeit' für drinnen an den kalten Wintertagen ...

  • Schöner Fang! Kann man die Getaumelte Stelle nicht nacharbeiten? Vielleicht den Zapfen auf einem Aluminiumklotz lagern und dann die getaumelte Stelle mit dem Hammer kalt nachscmieden?


    Dafür mußt Du dann aber auch die superoriginalen Wischerarme bis 7/71 besorgen :lachuh:

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

    Das Restaurierungstagebuch auf BoxerStop


    =) Smiley-Sticker-Pakete für WhatsApp & Telegram gibt es HIER. ;\D

  • Kann man die Getaumelte Stelle nicht nacharbeiten?

    bin ich dran: Grob entfettet mit Bremsenreiniger + 'fein' entfettet mit Aceton, dann Zapfnen von vorne fest gepresst und hinten Industriekleber in den Spalt 'pipettiert'. Damit ist erstmal das innere seitliche Spiel weg. Dann Rückseite 'kalt geschmiedet' und verbleibenden Rand 'vergossen':



    mal sehen, ob die alte Mechanik nicht mit moderner Chemie zu bändigen ist ...


    Dafür mußt Du dann aber auch die superoriginalen Wischerarme bis 7/71 besorgen

    hab' ich schon, aber in 'viel schöner' als auf dem Foto ... ;)

  • Hallo zusammen,

    ist zwar schon eine ganze Weile her, aber da inhaltlich passend, mache ich mal hier weiter:


    Da der bisher verbaute WiMo inzw. erhebliches Spiel aufweist:


    Spiel_WM1.zip


    setze ich ab jetzt mal den von oben ein.


    Lt. Konstruktionsunterlagen soll der mit Kurbelradius 8,9mm einen Wischwinkel von 110° haben. Mit der o.a. Nacharbeit sieht das in der Praxis auch erstmal ganz gut aus:



    Mal sehen, wie lange das so bleibt ...


    Andererseits zeigt sich aber auch, dass ein nicht unerhebliches Feld am linken Rand 'ungewischt' bleibt. (OK, inzwischen gehöre ich ja auch zu den 'eher bei schönem Wetter Fahrern', aber ich hatte auch schon mal 100km Autobahn im Dauerregen und da ist das 'nicht so schön')


    Theoretisch würde die Scheibe auch 130° Wischwinkel verkraften:



    auf die Frontplatte des WiMo übertragen, sieht das dann so aus:



    die blauen Kreisbögen sind dabei die Bahnkurven des ' 1. Hebels (37.9) ' in den Endlagen:



    Daher folgende Fragen:

    a) gibt es bereits passende 'r10 Hebel' für diese Mechanik? (Ich meine mal gelesen zu haben, (manche) Mungas haben 130° Wischer, bin aber nicht mehr sicher)

    falls nicht,

    b) wer (evtl. hier aus dem Forum) kann solche Hebel bauen?


    Ich würde den 'erweiterten Wischbereich' gerne mal in der Praxis ausprobieren ...


    P.S.: Alles hier gilt für die 'alten' (C) WiMos, wie sieht das denn ursprünglich bei den 'neueren' (E) aus?

  • ... so, den entspr. Hebel habe ich mir nun 'gefeilt':



    jetzt fehlt mir noch dieser 7mm Kurbelzapfen aus Bild 3. in #1. Einen intakten will ich nicht 'zerlegen'. Der soll auch in anderen VW- Wischern (Käfer, Bus, Ghia, ... Gestänge od. Hebeln) verbaut sein. Also falls jmnd. noch was Defektes, Wackelndes, Verbogenes, ... rumliegen hat ...

  • Sehr interessant. Leider habe ich nix rumliegen, um Dir zu helfen. Dein Hebel wird ausreichen, um das Konzept zu überprüfen aber das ist normaler Baustahl, oder? Ich glaube nicht, daß der auf Dauer hart genug ist und schnell ausleiern wird. Aber passende Maschinen um besseren Stahl zu bearbeiten habe ich natürlich auch nicht... :pinch:.

    Viele Grüße aus Calenberg!

    Lars.

    Das Restaurierungstagebuch auf BoxerStop


    =) Smiley-Sticker-Pakete für WhatsApp & Telegram gibt es HIER. ;\D

  • Moin edbo,


    habe noch nie einen Wischermotor zerlegt und muß daher mal "dumme" Fragen stellen:


    - dieser Kurbelzapfen ist ein "einfaches" Drehteil mit 'nem Einstich für ein Sicherungsring?

    - die Kante ist einfach nur leicht angefast oder benötigt zur Funktion einen bestimmten Winkel?

    - wäre die Grundplatte des Hebels evtl. dick genug, um 3 Gewindegänge einzuschneiden?


    Gruß fux

  • um das Konzept zu überprüfen aber das ist normaler Baustahl,

    Ja, ist erstmal als Test gedacht - auch ja, das Original ist aber auch nicht 'härter', lässt sich bei 3mm Dicke sogar 'verbiegen' ...

    Entscheidend ist, dass die Riffelung kein Spiel hat (Wechsellast!), evtl. bei der Endmontage mit Industriekleber fixieren



    dieser Kurbelzapfen ist ein "einfaches" Drehteil mit 'nem Einstich für ein Sicherungsring?

    - die Kante ist einfach nur leicht angefast oder benötigt zur Funktion einen bestimmten Winkel?

    ja, im Prinzip 'einfach', evtl. oberflächengehärtet. Ende nach DIN 471 gestaltet:



    die Fase hat keine Funktion


    - wäre die Grundplatte des Hebels evtl. dick genug, um 3 Gewindegänge einzuschneiden?

    Platte ist 3mm (s.o.) - Gewinde ist schlecht, hat zu viel Spiel. Ich denke an einen 5mm Absatz, der mit etwas rückseitigem Überstand eingepresst wird. Im Original wird der dort dann getaumelt (Kaltumformverfahren). Hier dann vermutl. was zum WIG- Schweißen ...


    Da dieser Bolzen bei mehreren VWs vorkommt, hatte ich ja gehofft, dass jmnd noch 'was rumliegen' hat ...

  • Hallo fux,

    Danke fürs Suchen! Was ist das für ein Gewinde - wenn man da noch was abdreht, bleibt da überhaupt noch Wandstärke übrig?


    Wenn schon drehen, dann besser aus Vollmaterial:



    unten eine 5er Presspassung + Verschweißen ...

  • Zitat

    Was ist das für ein Gewinde -

    Zylinderstift nach Norm: außen 8mm, Innengewinde M5


    z.b.:

    https://eshop.wuerth.de/-/-/14…3UQgd6EAAYASAAEgIfh_D_BwE



    ... dachte nur wegen Materialeigenschaften ...


    Neu drehen ist für einen Profi sicher schneller gemacht, als Bestandsmaterial umfrickeln.


    Gruß fux


    P.S: was für Material schwebt Dir da vor? Wenn da ein Sicherungsring ist, sitzt ein bewegliches Teil auf dem Zapfen, welches sich bei zu weichem Material einarbeitet?

  • Neu drehen ist für einen Profi sicher schneller gemacht,

    bin aktuell im Gespräch mit einem ...

    was für Material schwebt Dir da vor?

    Stahl, Originalteil ist nach Einschätzung des Profis ungehärtet



    sitzt ein bewegliches Teil auf dem Zapfen,

    ja, der Hebel zur Wischerwelle:


    WM_offen.zip


    Habe keine Unterlagen zu der originalen Materialpaarung, üblicherweise wird so konstruiert, dass eine Seite 'weicher' ist ...

  • ... so, habe jetzt einen neuen Zapfen in Edelstahl poliert - ist wohl ein mühsames Unterfangen, trotz der (scheinbaren) Einfachheit des Teils.

    Das oben ist die verkehrte DIN, er hat ja eine andere Sicherungsscheibe:




    dann alles verpresst:



    werde die geänderte Kurbelplatte dann demnächst mal in dem 'ausgeleierten' WiMo probieren ...

  • ... 1. Versuch leider gescheitert ;( Prinzip funktioniert, aber der Winkel ist zu groß geworden:

    original (grün)


    Modifikation (blau):


    WM1_WWmod1.zip


    hatte ich schon befürchtet, da der Bohrer ausgewandert und der Radius 10,5 geworden ist. Mal versuchen, ob ich (8,9 + 10,5)/2 = 9,7 hin bekomme ...


    regnet sowieso gerade draußen

  • bevor ich alles wieder zerlege, hab' ich es doch mal an der Scheibe probiert:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    das mech. Spiel nimmt zwar wieder 'etwas' Winkel weg, der Wischer stößt aber noch in den Endlagen an - was zu erwarten war. Ich arbeite mich mal '0,4 weise' runter und versuche als nächstes eine 10,1- Kurbel. Ist aber auch gar nicht so einfach, mit der 'Freihand- Methode' auf 1/10 zu treffen:


    Messungen mit 3mm Bohrer, d.h. links 3 abziehen und rechts 3 dazu zählen ...

  • mit dem Spiel unter Belastung dürfte das genau auf die Scheibe passen

    so ist es:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    war zwar etwas mühsam, aber immerhin hat es im 2. Anlauf funktioniert. Mal sehen, wie langzeit- stabil das ist (hoffe, Lars in #6 hat nicht so schnell Recht ;-)),

    heißt ja andererseits auch nicht, dass ich von jetzt ab gerne/öfter im Regen fahre ...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!