B 2000 / Büssing Restauration im Norden

  • Hallo Nik,


    das mit den Aderendhülsen ohne Kragen weiß ich, hab sie ja schon z.T. bei Jürgen verwendet. Der Kabelbaum war aber schon fertig (wie gesagt NOS) und ich hätte alle Enden abschneiden und neu absetzen müssen. Naturgemäß werden die Enden dadurch mindestens einen cm kürzer, und das wollte ich zum derzeitigen Zustand, wo noch nicht alles komplett an Ort und Stelle ist, nicht machen. Da der neue Kabelbaum aber ohnehin noch angepasst werden muß (ich hab schon gelernt, daß bei Borgward und Büssing der Einbauort der vorderen Blinker unterschiedlich ist), die Warnblinkanlage noch integriert werden muß und auch die SoSi-Anlage noch fehlt, werde ich das zumindest da auch berücksichtigen. Jürgen wird das ja sicher auch dokumentieren...


    VG
    Andreas

  • Hallo,


    ist ja nicht mein Auto, ist Jürgens Entscheidung.


    Wo wir aber gerade beim Thema Elektrik sind, hätte ich noch zwei Fragen:
    1.) Gibt es die halblangen Sicherungen eigentlich noch irgendwo? In einem 6er-Sicherungskasten sind ja normalerweise 5 normale und eine nur halb so lange Sicherung drin. Hier wäre z.B. das Standlicht betroffen, und das ist ja nicht so ganz unwichtig...
    2.) Weiß zufällig jemand, wo man die Blechbrücken für die Sicherungskästen herkriegt? Wir würden zwei Dreifach-Brücken und drei Zweifach-Brücken brauchen (am besten neu).


    VG
    Andreas

  • die halblangen sicherungshalter kann man ganz schnell von unten ausbohren, dafür muss der kasten noch nichtmal ab. mir verschließt sich auch, wieso damals verschiedene eingebaut wurden (an der absicherungsgröße kann es nicht liegen).

  • Moin,
    extra Fetten würde ich die Verbinder auch nicht.
    Bei korrekter Fahrzeugpflege auch nicht nötig.
    Früher Sprühöl, heute "Fluit Film A"/"Balistrol-Öl" oder so was ähnlich kriechfähiges,
    und Rost und festgammeln ist kein Thema.
    Aber genau diese Pflege ist in Vergessenheit geraten.


    Genauso widerspricht es dem Oldtimergedanken und den Erfahrungen,
    verlötete Kabelenden beim Original abzuschneiden und durch Hülsen zu ersetzen.
    Bin ja gespannt der Funktionsfähigkeit nach 60 Jahren bei den Hülsen.
    Da werden ja nur einzelne Kupferdrähte zusammengepresst, mit prima Kapillarwirkung.


    Das mit den verschiedenen Längen der Sicherungen, da war ich auch schon am Rätzeln,
    was das wohl für einen Sinn hat. ?(


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    es mag ja sein, daß das Ersetzen der Lötstellen durch Aderendhülsen in den Augen einiger dem Oldtimergedanken widerspricht. Allerdings bitte ich zu bedenken, daß es ja einen Grund hat, warum das Verlöten von Litzenenden zumindest in der Hauselektrik bereits seit Jahrzehnten verboten ist: erstmal zieht das Zinn beim Verlöten auch dank der Kapillarwirkung in den Leiter, was zur Folge hat, daß es dann auf ca. 2cm eben keine flexible Litze ist, sondern am Ende ein starrer Leiter, der auch abbrechen kann. Das ist gerade unter Bewegung wie im Fahrzeug nicht gut. Schlimmer ist allerdings, daß das Zinn unter Druck (durch die Schraube) mit der Zeit "fließt", d.h. dem Druck ausweicht. Damit lockert sich die Kontaktstelle, es kann zu Wackelkontakten und als Folge daraus Funkenbildung und ggf. ein Brand entstehen. Bei der Verwendung von Aderendhülsen ist das nicht der Fall, weil hier immer noch eine gewisse Elastizität des Bleches dagegen wirkt. Auch bleibt der Leiter bis an die Aderendhülse ran flexibel und kann demzufolge nicht abbrechen. Und wenn das richtig verpresst ist, ist die Kapillarwirkung kein Thema. Vor dem Hintergrund vertrete ich dann doch die Meinung, daß auf Dauer die Funktion entscheidet. Nach Deiner Argumentation müßte dann auch die Nachrüstung der Warnblinkanlage dem Oldtimergedanken widersprechen. Aber auch da handelt es sich in erster Linie um Anpassen an erneuerte Vorschriften, hier um die VDE, da um die StVZO.
    Was das Fetten der Klemmleisten angeht, so habe ich ja beruflich auch mit der Schiffselektrik zu tun, und da wird im Außenbereich aus Korrosionsschutzgründen Rotguß wie Bronze oder Messing verwendet, weil es eben nicht zusammenfrisst. Ich habe da in den letzten zwei Jahrzehnten noch nie Fett an Klemmstellen gesehen. Warum soll das hier anders sein? Die Klemmleisten (die Innereien sind ja auch aus Messing) meines 0,5t-Anhängers ließen sich auch nach ca. 55 Jahren problemlos öffnen. Schwierigkeiten gab es nur bei der Demontage, weil die Stahlschrauben so verrostet waren, daß sie die Hohlnieten der Klemmleiste gesprengt haben und diese dadurch in Einzelteile zerfallen ist.


    VG
    Andreas

  • Moin Andreas.
    Das hast du sehr gut erklärt !
    Ich selber würde mich auch nicht als Originalitätsfetischist bezeichnen.
    Und ich stehe auf dem Standpunkt : Never change a running System.
    Und da bin ich mit Borgward über die letzten 30 Jahre gut bedient gewesen.
    Sehr wenig Elektrikprobleme haben mir das Leben schwer gemacht.
    Die einzigen Teile, die regelmäßig Ärger verursachen, sind die befockten nachgerüsteten Warnblinkanlagen. Und weil ich selber ein Elektrik-Idiot bin, lass ich in solch einem Fall einen guten Kumpel ran. Der ist ein Könner der Materie und hat bisher jeden Fehler gefunden.
    Und er benutzt schon lange Aderendhülsen ! Ich lass ihn machen, und alles wird gut.


    Somit gibts in meinen Borgis beides, 60 Jahre alte, funktionierende verlötete Schraub- Verbindungen, und die neuen gepressten Hülsen, und damit kann ich gut leben.


    Gruß Jozi.

  • Moin Andreas,
    danke für die Erklärung, der selbst ich folgen konnte.


    Meine seit fast 60 Jahren problemlos funktionierenden Verbindungen
    belasse ich so, fertige gelötete NOS-Teile auch.
    Bei sonstigen elektrobastelein werde ich das mit den Hülsen beherzigen
    und diese verwenden. :)


    Ich habe die Enden eher selten verlötet, sondern meist länger ab isoliert, verdreht und doppelt
    in den Schraubenschluss gesteckt.
    Das funktioniert zwar gut, ist aber nicht fachmännisch, ist schon klar. :whistling:


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Leute,
    ich hätte da noch eine Kleinigkeit zusätzlich zu bemerken. Wenn die Aderendhülsen richtig verpresst sind, dann gibt es eigentlich keine Kapillarwirkung mehr, weil die Litzen theoretisch kalt verschweißt sind. Das freie Ende kann dann wie vorgesehen frei schwingen, was ja gewollt ist wegen der Dauerfestigkeit.
    Löten: Ich habe so um 2002 das 30ger Kabel zum Anlassen mit einer Schraubkausche versehen und natürlich angelötet, weil das Kaliber kann ich nicht pressen. Vor 2 Wochen hatte das sich als klüger gezeigt und war abgeschüttelt, freundlicherweise hat das noch zum Starten zum nach hause kommen gereicht. Mein Fehler war: Nicht vollständig rundum gelötet (was aber nicht erkennbar war, am Rand sah das alles gut aus) und die Versteifung neben der Lötstelle war zu kurz versteift.

    Das sind die Reste, die ich aus der Schraubkausche ausgelötet habe.
    Schönen Tag noch
    Wolf

  • Hallo zusammen,


    schöne Infos über meinen Kabelbaum. Da freue ich mich schon sehr drauf.


    Die Gummiabdichtungen, für die Pedale der Fußbremse und der Kupplung am Fahrerhaus,
    sind schon sehr ausgehärtet und warten auf Erneuerung.
    Also Gummistreifen bereitlegen und nach altem Muster arbeiten.


    An Hand der Blechabdeckung wird der Umriss geschnitten.
    Und mit der Lochzange werden die Löcher für die Schrauben gestanzt.


    Nun wir das Bewegungskreuz ins Gummi geschnitten.
    Um ein weiteres mögliches Ausreißen zu verhindern werden die
    Endstellen vorher mit der Lochzange rund gestanzt.


    Mit dem Locheisen wird in der Mitte das Loch für das Pedal gestanzt.


    Dann nur noch im Fahrerhaus fest schrauben.



    Liebe Grüße
    Jürgen

  • Ich weiß, selbstschneidend gehört dort hin - auch beim Munga...


    30 Jahre nach ähnlichem Aufbau habe ich mich - nachts, im Feld, unkonzentriert - bei Reparatur\Wartung schon so oft an solch blöden Schrauben blutig gekratzt, dass ich, wenn nicht zum Beispiel für Zugang von oben zwingend notwendig, auf Gewindeschraube mir selbstsichernder Mutter zurückgreifen würde.


    Einwerfenderweise...

    Gruß aus dem Norden


    FMB
    __________________

    Selbsternannter Forumsspezialist für Verkehrswarnanlagen, Hörner und Tonfolgerelais - bitte melden bei Fragen und Bedarf - Verwalte einen Überhang an Teilen, aber das funktioniert nur, wenn neben Nachfrage mir auch die Überschüsse angeboten werden...


    Stolzer Kradlehrgangsteilnehmer Mai 2011/Juli 2011/Juni 2017

  • Hallo zusammen,


    nachdem die hinteren Stoßfänger lackiert wurden,
    sollen sie nun auch montiert werden.
    Demzufolge erst einmal die benötigten Teile zusammenstellen.


    Auf der Fahrerseite wird auch gleich die Aufnahme für die Anhängersteckdose mit angebracht.




    Auf der Beifahrerseite kommt kein Zusatzteil mit ran.


    Liebe Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    hab eben mal eine Idee gehabt wegen der Gummitüllen: Ich habe mal in den elektronischen Ersatzteilkatalog von VW gesehen und habe an der Hupe vom Golf Bj. 1985 eine Schutzkappe in den Abmessungen 32x10 gefunden. Sie heißt 191 919 083. Vielleicht kommst Du ja die Woche mal bei VW vorbei (bin ja auf Dienstreise, sonst könnte ich das selbst machen) und könntest das mal überprüfen?
    Ich werd Montag mal in ILIMS nachsehen, ob ich da auf einen anderen Hersteller komme.


    VG
    Andreas

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