Jeep Willys MB - Einschätzung H-Kennzeichen

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und komme aus München.


    Ich habe vor, mir einen Jeep Willys MB Baujahr 1943 anzuschaffen. Der Wagen hat aus meiner Sicht starke Gebrauchspuren, befindet sich aber im Originalzustand.


    Jetzt meine Frage. Wie sind Eure Erfahrungen bei der Beantragung eines H-Kennzeichens. Werden an Miltärfahrzeuge die gleichen Anforderungen wie an normale Oldtimer gestellt?


    Hier mal ein paar Fotos als Beispiel:




    http://www.kyrandiasoft.de/imgaes/JeepMB/3n.jpg



    An dem Fahrzeug ist alles original. Es ist natürlich nicht aus dem Ei gepellt. Soll es ja auch nicht. Ist ja auch ein Kriegsfahrzeug und kein Cabrio.


    Mal voraus gesetzt alles ist technisch einwandfrei, keine Durchrostungen, das Fahrzeug sauber etc, falle ich hier durch? Wie sind Eure Erfahrungen gerade in den letzten Jahren mit den Gutachtern?


    Falls hier nur hochglanzpolierte Museumsfahrzeuge eine Chance haben muss ich mir was anderes überlegen und fahre dann lieber ein Saisonkennzeichen. Da ich in einer Großstadt wohne, wäre es halt blöd wegen der fehlenden Umweltplakette.


    Schon mal vielen Dank.


    Michael

  • Hallo Martin,


    vielen Dank für den Link.


    Mich würde aber trotzdem interessieren, was ihr für Erfahrungen mit Euren Schmuckstücken beim TÜV o.ä. gemacht habt? Vielleicht sogar im Umkreis von München. Muss ja kein Jeep sein.


    Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,
    erstmal willkommen on board !
    Bezüglich des Willys und dem beabsichtigten H-Gutachten
    wird es in München bzw. im Großraum München mehrere
    verschiedene Möglichkeiten geben wer dir weiter helfen kann.
    Es gibt hier bei uns in Hessen auch sehr große Unterschiede
    zu welchem TÜV man mit sowas fahren kann, und wo man es sich
    lieber spart. Das hilft dir aber in Bayern nicht weiter. Also spreche
    verschiedene Stellen an, mache einen Termin, stelle dein Projekt vor und
    du wirst schnell heraus bekommen wo die Zugekniffenen sind und wo dir
    offen und aufgeschlossen gegenüber dem Thema begegnet wird.
    Mit einem weitestgehend originalen Auto an dem alles was dran ist auch
    funktioniert dürftest du bei der richtigen Stelle keine allzu großen Probleme
    bekommen. Manche Sachen sofern noch nicht vorhanden müssen halt in
    aller Regel auch nachgerüstet werden, hierzu nennen z.B. eine Warnblinkanlage,
    oder auch überhaupt Blinker.
    Vielleicht bekommst du hier aber auch noch einen Tipp aus dem Forum wo es
    sich empfiehlt hinzufahren.
    Wünsche was

  • Hallo Michael,


    Auch von mir ein herzliches Wilkommen und schonmal viel Erfolg und Glück bei Deinem Projekt. :thumbsup:


    Wie schon gesagt geht der Trend insgesamt zum Substanzerhalt und nicht mehr in Richtung "Besser als neu"-Restauration.
    Wie man hier im Forum sieht ist es völlig normal, dass Mlitärfahrzeuge H-Kennzeichen erhalten.


    Wenn der Zustand das Wagesn insgesamt so aussieht, wie auf den Bildausschnitten, sollte es eigentlich kein Problem sein, ein H-Kennzeichen zu bekommen.
    Allerdings hängt das in der Tat auch von den Präferenzen des Prüfers ab.
    Zur Not musst Du damit rechnen, ein wenig rumzufahren, um den richtigen Prüfer zu finden.
    Wäre schade, beim falschen hängenzubleiben, der die Erfordernis der Originalität nicht sieht und irgendwelche modernen Veränderungen verlangt, für die es keine Grundlagen gibt.
    Beispiel: Mein Renault aus 1956 bekam in Rosenheim auf Verlangen des TÜV vorn und hinten moderne Plastik-Standardleuchten.
    Mit dem Segen desTÜV in Oldenburg in Holstein habe ich dann, zumindest in großen Teilen, den optschen Originalzustand wieder hergestellt.
    Bei einem Fahrzeug, das so alt ist und zudem nie offiziell importiert wurde, gelten gewisse Übergangsregelungen und Sonderregeln für Importfahrzeuge.


    Damit Du Dich etwas einlesen kannst, sind hier ein paar hilfreiche Links:
    https://www.tuev-sued.de/uploa…0/2anfordkat-oldtimer.pdf
    https://www.adac.de/infotestra…=44021&SourcePageId=45956
    http://www.tuev-sued.de/auto_f…importfahrzeug-richtlinie
    "Importfahrzeug-Richtlinie" aus dem Verkehrsblatt 1998 gesucht
    brauche Tips zum Umbau der Beleuchtungsanlage


    Gerade die Richtlinien des TÜV-Süd dürften Dir ein wenig helfen, denn da musst Du ja schließlich hin ;)


    Wichtig ist: Gut vorbereiten und durchhalten, aber gerade bei dem Militärklassiker Jeep solte es da am Wenigsten Probleme geben, denke ich.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • Und auch der Umgang mit dem Prüfer ist wichtig.
    Es sollte eine Zusammenarbeit sein. Nicht den Prüfer belehren wollen oder ähnliches in die Richtung "Aber ich habe gelesen...... "
    Die wollen dir ja nichts böses.

    Vorsicht ! Beiträge können Ironie und Sarkasmus enthalten. Sie sind für seichte Gemüter und zu nah am Wasser gebaute Menschen nur schwer zu ertragen. :heuldoch:

  • Stimmt!
    Am Besten ein Vorgespräch vereinbaren und erklären, was man vor hat.
    Bilder und Dokumente mitbringen und fragen, wo der Prüfer die Grenzen sieht.
    Habe ich schon zweimal so gemacht und es hat sich bewährt. Bin aber auch gleich beim Richtigen gelandet.


    Es ist nur menschlich, wenn der TÜV-Ingenieur sich in seiner Kompetenz gefragt fühlt und mitgestalten kann, wenn er denn will.
    Wenn er sich dann irgendwie gegen Militärfahrzeuge äußert oder durchblicken läßt, dass ihm (vermeintliche) Sicherheit vor Originalität geht, dann hat man nur in ein Gespräch investiert und kann weiter suchen.
    Wenn das Auto erstmal auf der Bühne steht, sind schon Kosten entstanden und eventuell eine Entscheidung getroffen, die dann schon schwieriger rückgängig gemacht werden kann.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
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    :BGS-F:

  • Hat zwar nix mit TÜV und ``H´´ zu tun, aber erklärt in etwa die Problematik mit den Prüfern:


    Vor ca. 30 Jahren, in der Hochzeit von AME Motorradumbauten, mit der Honda CB 350 Four und einem Geweih von AME und zugehöriger ABE zu unserem TÜV.
    Eintrag des Lenkers wurde dort trotz vorhandener ABE wegen ``fehlender Riffelung des Lenkers an der Einspannstelle´´ abgelehnt.


    Auf zur nächsten Prüfstelle, dort wurde der Eintrag wegen angeblich ``breiteren Lenkers als Original´´ abgelehnt, aber zumindest wurde die Prüfgebühr zurückerstattet.


    Dann zur dritten Prüfstelle und dort festgestellt das ich DM 5.- zu wenig in der Tasche hatte (die ersten beiden hatten DM 14,99 verlangt, die letzte wollte DM 19,99!, warum?, erhöhter Prüfaufwand?, k.A.).


    Also wieder nach Hause, Geld holen und wieder zum TÜV.
    Dort angekommen hat der aaS/P nur gefragt ``Papiere haben sie dabei?´´ dann die Verlegung der Kabel und Züge überprüft, am Lenker gewackelt und eine ca. 200 Meter Probefahrt gemacht.
    Dabei festgestellt das die Schwingenlagerung ausgeschlagen sei und mit dem Hinweis diese doch instandzusetzen den Lenker letztendlich eingetragen.


    Also wie man sieht, alles nach dem schönen Satz:


    LIEGT IM ERMESSEN DES AAS/P !!!!


    Was will uns diese Geschichte sagen?
    10 Prüfer, 20 Antworten auf deine Fragen.


    Geh mit entsprechendem Fotomaterial zu verschiedenen Prüfern und unterhalte dich im Vorfeld mit ihnen über dein Projekt.
    Du wirst schon im Gespräch merken wer dem grünen Blech zugetan ist oder nicht.

    HOERMEN
    Deutscher durch Geburt, Pfälzer durch die Gnade Gottes !!




    9. Int. Militärfahrzeugtreffen der RAG 6014
    AUSGEFALLEN !! in 66740 Saarlouis-Fraulautern/ Saarland
    auf dem Panzererprobungsgelände der Bundeswehr mit Geländefahren
    Treffen für Militärfahrzeuge aller Armeen und aus allen Epochen.
    Infos unter http://www.rag6014.de

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure wertvollen Tipps. Die werde ich mit Sicherheit berücksichtigen und Euch berichten, was dabei rausgekommen ist.


    Grüße


    Michael

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