Alternative zu vergammelten Innenkotflügeln (Radstehblech) und Kotflügeln

  • Moin,

    auf Wunsch dokumentiere ich in diesem Beitrag meinen Umbau von Originalteilen auf Zubehörteile und Eigenkontruktionen.


    Vorgeschichte + Planung:

    Mein G, Bj 95 war nicht mehr ganz taufrisch als ich ihn gekauft habe. Weil das ja ein „einfach zu reparierendes KFZ“ ist haben sich meiner Meinung nach etliche Dilettanten daran versucht. Kenn wir ja alle....

    Bei meinem sehr toleranten Abnahme-Ing wurde die Reparatur des Innenkotflügels rechts in naher Zukunft gefordert. Eine Instandsetzung des bemängelten Bauteils wäre zwar möglich gewesen, aber der Arbeitsaufwand stünde in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Die Seite von Hans Hehl fand ich seit längerem sehr hilfreich. Dort habe ich die exakten Bestellnummern von Mercedesteilen erfahren.

    Als erstes kamen die Innenkotflügel (Radlaufeinsatz) in Betracht. Bestellt, gekauft, versuchsweise angepasst, bingo!

    Dann erst einmal nichts außer schlechten Träumen. Davon wird auch nichts erledigt. Also an's Werk:


    Teilebeschaffung:

    Außer den originalen Radlaufeinsätzen kaufte ich von der Firma ORIMEX einige sehr preisgünstige Teile. Leider war der Umbau auf Front vom 463 mit den gelieferten Teilen nicht möglich. Die passten einfach nicht zusammen. Übrig blieben die unschlagbar günstigen GFK-Kotflügel, die auch mit den 461-Teilen harmonierten. Wenn man's glitschig will spachtelt man die nicht benötigten Sicken für Anbauteile vom 463 einfach weg. Ich hab' sie bislang so gelassen. Die Motorhaube wartet noch auf die Montage. Das kann ich später noch beschreiben.


    Ausführung:

    Haube hoch, Kotflügel und Radstehblech rechts abbauen.



    Unterhalb des offenen Loches war Dosendeckelblech mit Silikon eingeklebt. Schaden ca 40 x 60 cm.


    Der Kotflügel war auch nicht mehr taufrisch: Lackiergeschönt



    So etwas ist meiner Meinung nach Altmetall. Zumal die Scheinwerfer-Befestigungsschrauben auch mehr gesteckt als geschraubt wurden. Gehalten haben die nichts.


    Nun war das Auto teilweise bloßgelegt.


    Vorliegende Ersatzteile waren die GFK-Kofflügel der Fa. ORIMEX und die Ralaufeinsätze vom Sternehändler.

    Frei im Raum hing der Kühler mit dem oberen Befestigungsblech wo auch die Motorhaube einrastet.

    Besorgt habe ich rostfreien Winkel 20 x 20 x 2 mm in A2. Eine Länge, ~ 6 m, reicht für beide Seiten. Flachstahl, auch in A2, 30 x 2 mm hatte ich noch liegen. Eine Länge sind meistens 6 m.


    Wenn man die Blechteile abgebaut hat hat man die Chance Gammel zu entfernen und ggf zu restaurieren. Rechts war alles gut, links nicht:




    Das repariert und konserviert man.



    Das erspart dann auch nasse Füsse bei Regen und man kann den Entwässerungsstopfen im Fußblech wieder schließen.


    Jetzt der schwierige Teil:

    Haube schließen und einrasten lassen. Dann sorgfältig messen.

    Zuerst habe ich die senkrechten Teile aus 30 x 30 x 2 mm Winkel A2 hergestellt und auf Länge gekürzt. Unten muß man Flachblech einschweißen und mit einer Bohrung für die seriemäßige Gummibefestigung versehen. Oben kommt später. Dann stellt man aus den 20 x 20 x 2 mm Winkeln die Befestigung an der Kabine her.



    Um die Befestigungslöcher an der richtigen Stelle zu platzieren benuzt man die Altteile und überträgt die Maße.


    Auch das an der Kabine verlaufende waagerechte Winkelblech nimmt man die vorhandenen Befestigungspunkte für die Anpassung. Dafür muß man nicht auf die genaue Länge achten. Dort kann man nach dem Schweißen kürzen. Der im ca 90°-Winkel senkrecht darauf stoßende Winkel wird oben daraufgeschweißt. Haube schließen, einrasten lassen und den oberen Winkel für den Kotflügel auf Länge schneiden. Einpassen, anpunkten (nicht endfest schweißen solange man nicht ganz sicher ist, daß es passt).



    Den Kotflügel provisorisch anklemmen und immer wieder gucken, ausrichten, korrigieren. Auf Spaltmaße (Abstände der Karosserieteile zueinander) achten. Danach den Radlaufeinsatz einpassen und irgendwie an die gewünschte Stellung bringen und dort befestigen. Haube öffnen und solange messen bis die Befestigungslöcher im Radlaufeinsatz mit seinen eigenen Vorstellungen und den Fahrzeugteilen übereinstimmen. Das war der schwierige Teil: Illusion und Realität in Einklang bringen.

    Die Innenkotflügel haben verschiedene Befestigungspunkte an denen sie verschraubt werden sollen. Dort muß man mit Flachstahl arbeiten und den solange biegen bis alles Spannungsfrei sich zusammenschrauben lässt.

    An den GFK-Kotflügeln habe ich Edelstahl-Blechwinkel anlaminiert um sie auch dort zu stabilisieren.



    Für die Befestigung habe ich die Kunsttoffstopfen, mit denen die seilichen Scheuerleisten am Karosserieblech verschraubt sind, verwendet. Die kommen auch bei der Scheinwerfermontage zu Einsatz.


    Nachdem jetzt GFK-Kotflügel und Radlaufeinsatz provisorisch passen kann man die Konstruktion verschweißen und (Verstärkungs-)Knotenbleche einschweißen. Wenn alle Bohrungen passen und wirklich alles harmoniert muß man seine Schweißung abbeizen oder schleifen. Denn bei der Schweißung von „rostfreiem“ Stahl trennen sich die Komponenten im Schweißbereich und man muß das nachbehandeln. Sonst „iss sich nix mit rostfrei“. Geschweißt habe ich mit Schutzgas und VA-Schweißdraht.


    Grundsätzlich muß man „Edelstahl“ von Eisenmetallen physikalisch trennen damit das „unedle Metall das edle nicht auffrisst“. Das erledige ich mit Gummi, Teflon oder PE (Plastik).


    Ende Teil 1. Teil 2 kommt mit linker Seite und kleinen „Spezial“-Lösungen kleinerer Problemchen

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Moin,

    weiter im Text, d.h. die linke und etwas schwierige Seite.


    Prinzipiell geht das genauso wie die rechte Seite. Nur befinden sich links elektrische Leitungen, Bremsflüssigkeitsbehälter für die Diff-Sperren und der Unterdruck-Vorratsbehälter. Ganz abgesehen vom Spritzwassertank.


    Zuerst alles fotografieren um später nachvollziehen zu können wie es original verbaut war.


    Irgendwie hat der Unterdruckbehälter gehalten


    Dann erfolgt die Herstellung des Befestigungsgestellt prinzipiell wie auf der rechten Seite. Lediglich das Blech für die Befestigung diverser Teile, deren Lage ich vorher fotografiert hatte, muß angefertigt werden. Ich habe es danach eingepunktet, würde es aber in Zukunft schrauben. Durch die Punktschweißungen haben sich die Winkel verzogen und mußten gerichtet werden damit der Kotflügel gerade ansitzt.


    Den Unterdruckbehälter habe ich dann mit Niro-Rohren an dieses Blech angeschraubt. Das war ein bisschen knifflig. Aber das „dicke Ende“ kam dann erst später. Für die Anbauteile habe ich dann die Bohrungen in das Blech gesetzt und einige 4-Kant-Löcher gefeilt. Das ganz dann erst einmal provisorisch angeschraubt um die Position der restlichen Teile festzulegen. Die Schwierigkeit beim Unterdruckbehälter besteht darin ihn zwischen Kotflügel und Innenradlauf mit genügend Abstand zu den Teilen zu platzieren.




    Nachdem ich das alles so weit gelöst hatte hab' ich das Geraffel aneinandergeschraubt und die Befestigungslaschen für den Innenkotflügel gebogen und angeschweißt.

    Dann kam „das dicke Ende“! Der Spritzwasserbehälter passte in keiner Weise irgendwie an seine vom Hersteller festgelegte Stelle...

    Ich war drauf' und 'dran irgendeinen anderen Behälter zu besorgen und einzubauen. Aber meine bessere Hälfte hatte mit ihrem „laienhaften Wahnsinn“ die passende Idee: „Warum baust du das Ding nicht an die andere Seite?“ „Booaah, eyyy! Wie jetzt?“ Probiert, passt!

    Ein Niroblech für den Deckel, der auch gleichzeitig einen Befestigungspunkt darstellt, geschnitten, geschliffen und angeschweißt. Die beiden anderen Befestigungen passten glücklicherweise mit 2 Befestigungslaschen an den rechten Kotflügelrahmen.



    Dann die Elektrik und die Spritzwasserleitungen neu verlegt und die Halterungen für den Luftfilterkasten noch ein wenig umgesetzt. Die Schweißnähte abgebeizt und alles zusammengeschraubt.




    Die Kleinigkeiten wie den Halter für den Haubenaufsteller hergestellt war dann nur noch „Pillepalle“.

    Lustig wurde erst wieder die Befestigung für die Lampeneinsätze und deren Verkleidung. Aber das habe ich auch gelöst.

    Hierbei habe ich die Kunststoffeinsätze für die Scheuerleisten (Gummileisten auf Türgriffhöhe) intensiv verwendet. Das bewährt sich bis heute. Bei dieser ganzen Umbauarie kam noch ein nicht geplanter Nebeneffekt: Ich kann defekte Leuchtmittel(Birnen) ohne den Ausbau der Scheinwerfereinsätze bei geöffneter Haube erneuern. Und der Flüssigkeitsstand im Spritzwasserbehälter ist auch besser zu kontrollieren.


    Eine GFK-Motorhaube liegt schon im Rohzustand für den nächsten Umbau bereit. Das kommt irgendwann in diesem Jahr. Die Schweller müssen erneuert und der Rahmen entrostet werden. Dann erfolgt die Lackierung in lederbraun.

  • Hallo meine Lieben,


    ich habe heute mein Radeinbaublech rechts ausgebaut, weil ich das schweißen wollte (H-Kennzeichen steht an). Als es da so vor mir lag und ich den ersten von vielen Blechfllicken angefertigt hatte, war der/mein Tag rum. Und da sind noch ein paar Löcher, vor denen habe ich regelrecht Angst. Weiß der Henker, wie man da dran kommen soll. Daher meine Frage:


    Welche Nummer hat das Teil? Ist es die A 461 620 32 50 ? Hat einer eine Idee, was das gute Stück beim Freundlichen kostet? Gibt es andere Bezugsquellen? Wenn ich mir die aktuell angebotenen Gebrauchtteile anschaue (viele sind das nicht), ist meins ja fast noch besser.


    LG - der Eifelprinz

  • Das einfachste ist es im online Ersatzteilkatalog nachzusehen oder bei Mercedes zu fragen. Das Teil wird gut 1000€ kosten, es gibt aber auch die Säule vorn und den Anschluß hi einzeln.
    Die Teile gibt es in x verschiedenen Ausführungen, die sich im wesentlichen durch Bohrungen unterscheiden, ggf ist es einfacher ein anderes umzubauen.
    Viele Grüße Marcus

  • Hallo Marcus,


    bei meinem BMW weiß ich, wo ich schauen muss. aber bei Merceded lande immer auf irgendwelchen Ersatzteilseiten - die das Blech natürlich nicht haben. Bei originalteile.mercedes wollen die die FIN wissen. Das funktioniert bei unseren BW-Kisten natürlich auch nicht. Wo schaust Du denn üblicherweise nach? Hast Du einen Tipp für mich?


    LG - Markus

  • Hallo Marcus,


    bei meinem BMW weiß ich, wo ich schauen muss. aber bei Merceded lande immer auf irgendwelchen Ersatzteilseiten - die das Blech natürlich nicht haben. Bei originalteile.mercedes wollen die die FIN wissen. Das funktioniert bei unseren BW-Kisten natürlich auch nicht. Wo schaust Du denn üblicherweise nach? Hast Du einen Tipp für mich?


    LG - Markus

    Klar geht das mit FIN beim Freundlische...

    An sonst nuetzt du:

    https://www.puch.at/en/product…-250/290-gd/vehicle-body/


    oder frage Till (SDP)

  • Moin,

    Zitat von Wehrwolf

    ...oder frage Till (SDP)...

    dem wir mittlerweile gerne ein Spendenkonto für seine Dienste einrichten sollten!

    Ich finde meine Teile (,fast alle) selbst.

    War auch jahrelang Teilebeschaffer für Honda Motorräder. Alles noch mit Microfiche... :lupe:

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Warum soll das nicht gehen?

    ZB:

    https://mb-teilekatalog.info


    Viele Grüße Marcus

    Vielleicht bin ich ja unterzuckert. Aber im MB-Telekatalog sind in der Gruppe "Blechteile/Luftansaugung nur die beiden Schautafeln "Unterfahrschutz" und "Luftansaugung". Immerhin habe ich verstanden, dass die VIN-Suche sehr wohl funktioniert.


    Aber ich habe in meinen Unterlagen noch eine CD-ROM mit dem Teielkatalog gefunden.

    Es sollte tatsächlich die

    A 461 620 3250 (Radeinbaublech rechts) und

    A 460 620 0213 (Säule rechts) sein


    Die Säule kostet ca. 100 €.


    Habe inzwischen ein Gebrauchtteil aufgetan. Vielen Dank für Eure Unterstützung!

  • ...Dieser Teilekatalog von MB ist eine Katastrophe...

    Moin,

    und die Teilekataloge von Fremdanbietetern, z.B. 7zap, sind oft unvollständig.

    Wer auf der Gegenseite des Sternetresens arbeitet ist daher froh & glücklich über von uns verlangte und benannte Bestell-/Ersatzteilnummern.

    Über die findet auch der dämlichste Teilebeschaffer die richtige Seite im EPC.

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

  • Kommt ihr auf die Mercedes Seite von 7zap ? ich bekomm seit ein paar Tagen immer

    'Unknown database 'mercedes''

    Moin,

    die scheinen gerade ihre Seite umzuarbeiten. Die neue Version arbeitet noch nicht so wie gewünscht und die alte Webseite wurde deaktiviert.



    Alternativen gibt es:

    1. Möglichkeit

    2. Möglichkeit

    3. Möglichkeit

    4. Möglichkeit: SDP


    Übrigens, Windeln wechsel ich nicht mehr :engel:;P:dev:

    Gruß Jens


    „Wenn du weißt wo du bist kannst du sein wo du willst“

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