Puch 230 GE - Motorschaden- Ursache

  • Hallo an die Gemeinde,


    ich habe Ende Februar 2020 aus privater Hand einen Puch 230 GE aus dem Baujahr 1996 mit rund 115.000 Km auf der Uhr gekauft. Der Wagen wurde im März 2020 in der Landmaschinenwerkstatt meines Cousins komplett geinstet, d.h. alle Öle ( Motor,Automatikgetriebe, Verteilergetriebe, Achsen ) alle Filter ( Motor, Automatikgetriebe,Kraftstoff, Luft ) wurden getauscht.


    Der Wagen lief seitdem problemlos 3000 Km im täglichen Gebrauch, Motoröl wurde regelmäßig kontrolliert, alles okay. In der letzten Zeit zickte der Magnetschalter vom Anlasser ein wenig, MB ist aber nicht in der Lage, ein Ersatzteil zu liefern oder auch nur einen Liefertermin zu benennen.:rolleyes:


    Vor einer Woche war nach dem Motorstart ein leichtes Tickern vorne in der Nähe des Lüfters zu hören, welches bei warmem Motor verschwand. Hydrostößel war die Vermutung.


    Gestern habe ich den Wagen in meiner Einfahrt abgestellt und nach 3 Stunden wollte ich wieder losfahren. Der Motor sprang sofort an und lief ungefähr 5 Sekunden.


    Dann hörte ich ein Geräusch, als ob man eine leere Cola Plastikflasche auf den Boden fallen lässt ( Klong/Plopp ) und dann ging der Motor langsam aus.


    Starten konnte ich danach nicht mehr, der Anlasser klickte zwar, aber drehte den Motor nicht durch.


    Der ADAC Mann war völlig hilflos, meinte der Motor hängt vielleicht fest, hatte aber keine Lust, weitere Untersuchungen anzustellen. Danach wurde der Wagen in die Werkstatt meines Cousins gebracht.


    Heute morgen hat dieser den Keilrippenriemen entfernt, die Nebenaggregate inklusive Spannrolle sind frei und blockieren nicht. Der Motor lässt sich aber mittels Ratsche an der Riemenscheibe der Kurbelwellen nicht durchdrehen, er hängt also fest.


    Der nächste Schritt wäre den Zylinderkopf anzunehmen um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Mein Cousin hat sehr viel Erfahrung mit Dieselmotoren, auch schon Wölfe und zivile G´s motorentechnisch wiederbelebt , bei Benzinern fehlen Ihm aber diese Erfahrungswerte.


    Nun zu meiner Frage an die Experten in euren Reihen:


    Gibt es bei den 230 GE irgendwelche bekannten Probleme oder Schwachstellen, die zu den oben geschilderten Symptomen passen?


    Ich bin für jeden hilfreichen Tipp dankbar.


    Viele Grüße

    Franjo

  • Moin,


    ich kann hier nichts beitragen aber das zeigt immer wieder: der Kilometerstand ist nicht entscheidend, aber die M 102.997 machen oft zwischen 120-160.000km schlapp - ich habe auch eine komplette Revision bei 170.000 gemacht und habe nun knapp 200.000 auf der Uhr.

  • Moin,


    Wenn dann gibt es nur Probleme mit der Oberflächenvergütung an den Stirnrädern oder an den M 156 laufen die Kurbelwellen ein, gelegentlichen Probleme mit den Nockenwellenverstellern lasse ich mal aus.

  • Moin,


    ich kann hier nichts beitragen aber das zeigt immer wieder: der Kilometerstand ist nicht entscheidend, aber die M 102.997 machen oft zwischen 120-160.000km schlapp - ich habe auch eine komplette Revision bei 170.000 gemacht und habe nun knapp 200.000 auf der Uhr.

    Das ist ja eine interessante Aussage. Kannst du die noch weiter präzisieren, was denn genau „schlapp macht“?


    FranjoG: ich will deinen Thread nicht kapern aber solche Informationen können ja auch Anderen noch helfen, bevor der Motor fest ist. Meiner hat jetzt knapp 106k auf der Uhr...

  • Moin,


    von den Benzinern habe ich zwar keine Ahnung, aber von den Dieseln,



    Wenn es die Kette nicht ist, und die Kolben nicht mit den Ventilen in Kontakt getreten sind, kann es sein das das Problem von deinem Anlasser aus geht?


    Ich nehme mal an der hat auch nen Freilauf, doch wenn der defekt ist?


    Der Anlasser bleibt eingerückt, weil die Gabel darin gebrochen ist, und das Zahnrad hält den Motor fest.


    Ich hatte mal einen Getriebeschaden im Anlasser, da ließ sich der auch nicht mehr drehen und blieb ausgerückt!


    Der war mechanisch absolut TOT!


    Vielleicht auch eine Möglichkeit


    Gruß Steffen

  • Moin,


    ich schreibe ja über den M102 im G - der Motor muss schon schwer arbeiten. Die Kette kann sich längen, die Kolbenringe und auch die Kolben verschleissen, die Zylinderkopfdichtung brennt durch. Panisch muss man nicht sein, aber es schadet nicht den Motor jedes Jahr im Rahmen der Wartung zu checken und dann über entsprechende Arbeiten zu entscheiden.

  • Erstmal ein :tuz: und halt die Horen Steiff

    115000 belegbar oder nur gelesenen Tacho?

    Kundendienst gemacht beim Cousins ohne etwas zu unterstellen hat er was am Zündung oder was anders verstellt oder angestellt?
    welches Öl ? zu oft wird was gut gemacht mit modernen Öl und dan...

    Gibt beim 230er Unterdruck Pump oft gehen die Kaput

    Warum machst du erst nicht die Ölwanne raus - du sprichst von einer Klong Geräusche wenn was zu sehen und zu finden ist dan da B:)

  • Moin,


    Wenn von der Schweizer Armee und das Abgaswartungsbuch vorhanden ist: dann kann es stimmen.


    Zum Öl: ich fahre hier nur mineralisches Öl und jeder der zum Service kommt bekommt auch mineralisches Motoröl und natürlich einen frischen Filter. Zudem schaue ich mir auch immer an, was ich abgelassen habe.


    Zudem kann man den Motor mittels Abstimmstecker „tunen“ - jedoch würde ich hier dringend abraten.

  • Moin,


    Wenn von der Schweizer Armee und das Abgaswartungsbuch vorhanden ist: dann kann es stimmen.


    Zum Öl: ich fahre hier nur mineralisches Öl und jeder der zum Service kommt bekommt auch mineralisches Motoröl und natürlich einen frischen Filter. Zudem schaue ich mir auch immer an, was ich abgelassen habe.


    Zudem kann man den Motor mittels Abstimmstecker „tunen“ - jedoch würde ich hier dringend abraten.

    Tunen kann man da eigentlich wenig. Der Zündzeitpunkt wird da pro raste um ca. 2 Grad+ verstellt.


    schaut mal hier http://archiv.mb124.de/index.p…=Abgleichstecker_EZL_/_KE


    Konstruiert ist der M102 für Öl das vor 40 Jahren Spitze war 15 W 40.

    Meiner verbraucht kein Öl und die Farbe ist nach 6000Km (mein pers. Wechselintervall inkl.Filter ) durchsichtig und hell braun. Der Filter war aber recht dreckig.

    Ich selbst fahre 10 W 40 teilsynthetisch vom deutschen Hersteller Addinol. In den Differentialen 75 W 90 Synthetiscjh ,im Verteilergetriebe 80 W90 synthetisch.

    Auch von Addinol .

    Mein Steyr Daimler 230Ge bleibt so original wie möglich....

    :wolf:


    :barett-sch:

  • Mein alter A38l mit Turbo hat das gleiche Öl bekommen. Verkauft habe ich Ihn mit 340000 Km an einen Tuner.Erster Motor,erster Lader erste kupplung....

    Der ist nur wegen dem Motor zu einem Tuner gegangen, weil ausgelagert.Die Karosse war unwichtig...obwohl noch Tüv 2Jahre.

    Öl würde ich mir nicht auf Vorrat in die Garage stellen.....das Lohnt heute nicht unbedingt.

    Ich bin ein verfechter von kurzen Ölwechselitervallen.


    LG FWL

  • Hallo Zusammen,


    die Anteilnahme an meinem "Drama" und die hilfreichen Tipps finde ich klasse! Dafür erstmal Danke! :thumbsup-blue:



    @ Steffen: Dieses spezielle Thema zum Anlasser wurde geprüft und scheidet mittlerweile aus.



    Erstmal ein :tuz: und halt die Horen Steiff

    115000 belegbar oder nur gelesenen Tacho?

    Kundendienst gemacht beim Cousins ohne etwas zu unterstellen hat er was am Zündung oder was anders verstellt oder angestellt?
    welches Öl ? zu oft wird was gut gemacht mit modernen Öl und dan...

    Gibt beim 230er Unterdruck Pump oft gehen die Kaput

    Warum machst du erst nicht die Ölwanne raus - du sprichst von einer Klong Geräusche wenn was zu sehen und zu finden ist dan da B:)


    @ Wehrwolf: Die 115.000 sind nach den mir vorliegenden Originalunterlagen der Schweizer Armee ( Abgaswartungsbuch ) plausibel.


    Mein Cousin hat in seinem Kundenkreis 3 weitere Puch 230 GE ( 2 Funkkoffer und einen mit Plane ) die er regelmäßig wartet. Die beiden Funkkoffer werden vom Besitzer regelmäßig mit Anhänger in Richtung Süddeutschland im 3. Gang "gequält" und laufen tadellos. :rolleyes:

    An der Zündung wurde bei mir nichts verstellt, nur die Kerzen erneuert.


    Ferner hat er auch Zugriff auf das EPC Programm und hat sich dort die Spezifikationen für die Öle rausgesucht und dementsprechende Produkte verwendet.


    Der Tipp mit der Ölwanne ist gut, das wird gerade geprüft.

    Damit der Cousin was in der Hand hat, habe hier mal das Werkstatthandbuch verlinkt


    https://mercedesclubs.de/books…s/basic-html/index.html#1



    @ Friedrich: Danke für den Link, leite ich gleich weiter. :daumenhoch:



    Soeben habe ich einen Anruf bekommen, der Stand ist wie folgt:


    - Ventildeckel ist runter, nicht auffälliges zu sehen, insbesondere kein Ventilabriss


    - Steuerkette und Steuerkettenspanner sind intakt, kein Defekt sichtbar


    - Ansaugbrücke ist runter, auch hier keine Auffälligkeiten, Einlassventile sind ok


    - Motor lässt sich an der Kurbelwelle in jede Richtung ca 15 Grad drehen, mehr aber nicht


    - Anlasser ist demontiert, leichte Verschleißerscheinungen aber kein Totaldefekt


    Als nächstes kommt jetzt die Ölwanne runter


    Zitat vom Cousin: "Die einfachen Dinge kann man ausschließen, jetzt geht es ans Eingemachte"


    Nun warte ich mal ab, was als nächstes kommt...;,(

  • Hi, wenn der sich nur so ein bisschen vor und zurück drehen lässt, dann hat das entweder doch mit der Kette zu tun, das die klemmt.


    Ist aber unwahrscheinlich


    Vielleicht offenbart ein abnehmen der Ölwanne einen Pleulabriss und der Motor drückt gegen den verkanteten Kolben.


    Ich wünsche es dir nicht, aber das muss man jetzt in Betracht ziehen...

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