Motor ausbauen beim VW166

So, nachdem der Auspuff an meinem Schwimmer nach und nach an Altersschwäche stirbt und auch die Flucht von Getriebe/Motor und Schwimmantrieb offensichtlich nicht stimmt, lautet also der Beschluß, daß der Motor heraus muß. Erstens um die neuen Krümmer anzupassen und zweitens um an die Einstellschrauben der Getriebehalterung heran zu kommen. Da ich das ganze Unternehmen ohnehin für mich fotografisch dokumentiere, hab ich mir überlegt, hier auch ein paar der Bilder einzustellen. Vielleicht interessierts ja den einen oder anderen oder vielleicht kann mich auf diesem Wege einer der erfahreneren Schwimmwagenschrauber vor Dummheiten bewahren, die ich eventuell im Begriff bin zu begehen.
Heute ist also Tag 1 des besagten Unterfangens.
Erstmal ein Bild vom Motorraum, wie er normalerweise aussieht. Ist zwar nicht alles orchinool, aber das ist ja auch nicht Thema der Abhandlung

Nach Abbau von Schalldämpfer, Motorhaube, Motorraumblechen und diverser Kleinteile sieht das dann so aus: Linke Seite schon zweimal repariert und daher schon ohne die zweifelhafte Verschönerung aus Alufolie und Asbest?? Rechte Seite noch komplett verhüllt und mit mehreren Metern Draht umwickelt. Je zwei Lagen Alufolie und Asbest?? im Wechsel, jede Lage mit Draht umwickelt :| Hat 1 1/2 Stunden gedauert, bis das alles runter war und hat überhaupt gar keinen Spaß gemacht Der Zweck der Umwicklung ist mir nicht ganz klar, jedenfalls ist das Metall darunter so vollstandig ausgeglüht, daß es beim Flexen kaum Funken gibt und sich nur sehr schlecht schweißen läßt. Erinnert sehr an Guß.
Um halb neun war dann endlich alles Zeugs runter vom Krümmer, der Kamera-Akku leer und ich ein Fall für die Dusche...

Morgen gehts weiter.

Zitat

Original von MadMage

da beim schwimmer bauartbedingt der motorraum nach unten geschlossen zu sein scheint wirds in selbigem kaum luftzirkulation geben,

Der Punkt ist, daß die Zylinderköpfe und die Krümmer abgeschottet vom übrigen Motorraum eigentlich genau im Luftstrom des Gebläses liegen und die Hitze kaum schneller entweichen könnte als durch die dafür vorgesehenen vergitterten Öffnungen um das Auspuffrohr und mehrere andere Abluftöffnungen, die nicht alle auf dem Bild zu sehen sind. Die Umwicklung ist jedenfalls nicht original und wenn ich mir das verglühte und bröselige Metall so ansehe, glaube ich eher, daß sich die Hitze dort zu sehr staut.
Krümmerteile hab ich schon selbst nachgebaut aus übrigen Motorradteilen, einen kompletten Krümmersatz gibt's als tschechischen Nachbau. Ob und wie der an den 30PS-Motor passt, wird man sehen.

Jetzt erst mal einkaufen (z.B. Rostlöser, wer hätte es geahnt ) und dann ab in die Werkstatt.

Bis später...

So, Motor ist draußen, Finger sind alle noch heil, unter anderem Dank des abgebildeten Winkelsteckschlüssels :S Stammt zwar aus einem absoluten Billig-Ratschenwerkzeugkasten, ist aber wirklich unbezahlbar, wenns um die Krümmerdemontage am eingebauten Motor geht. Den linken Auspuffteil hatte ich ja schon zweimal repariert, der rechte ist am Knotenpunkt auch schon durch, wie man sieht. Altmetall...

Aber mal der Reihe nach: Die Bleche hatte ich gestern schon alle ausgebaut, dann kamen heute die Krümmer raus. Auch die Klauenwelle mit dem Schiebestück, das die Verbindung zwischen Kurbelwelle und Schraubenantrieb herstellt mußte raus. Benzinleitung, Choke, Gaszug und Elektrik abklemmen. Feststellen, daß man nicht umhinkommt, den Anlasser abzuschrauben um an die rechte untere Mutter der Motorbefestigung ranzukommen . Dabei feststellen, daß es ebensowenig einfach ist, an die untere Mutter der Anlasserbefestigung ranzukommen :| Mit einem Kardangelenk in der Ratschenverlängerung und etwas Geduld löste sich aber schließlich auch diese Mutter und das dazugehörige Problem.

Nachdem nun bis auf die linke, obere Motorbefestigung alle Schrauben bzw. Muttern entfernt sind, bringe ich die Hebeschlaufen an und den Gehilfen in Stellung. Motor leicht angehoben, die letzte Schraube entfernt und den Motor sachte aus dem Getriebe gezogen. Hochkurbeln, wegfahren und auf Palette absetzen. 20:30 Uhr-Fertig für heute.
Als nächstes steht an: Einen fahrbaren Motorträger in vernünftiger Arbeitshöhe zusammenbraten und die neue Auspuffanlage anpassen, das Getriebe ausrichten, den Motorraumboden ausbeulen, die Baugruppe Klauenwelle auseinandernehmen und instandsetzen (ist undicht).
Fortsetzung folgt...

kradschütze

Mal eben Ventilspiel kontrollieren beim Schwimmer is ja ansonsten ne stundenlange Arbeit, da nutze ich jetzt natürlich die Gelegenheit! Danke auch für die anderen Tips

Zitat

Original von nfstb717
der Kran scheint mir auch ein interessantes Altertümchen zu sein.

Tja, frühe Eisenzeit vermutlich

Von dem Kran hatten wirs auch schon mal im Zeigt her eure Werkstätten-Thread , witzigerweise war ich da auch grade mit der Auspuffreparatur beschäftigt.

Womit wir auch schon wieder beim Thema wären: Der neue Auspuff passt schon mal nicht so ganz zu seinem Vorgänger. Leider sind die Unterschiede so groß, daß man die Flansche nicht entsprechend nacharbeiten kann :| Werd ich also mal zum Teilehändler meines Vertrauens pilgern müssen und sehen, was es da noch an Auspuffteilen für den 30 PS-Motor gibt. Widrigenfalls werde ich die Flansche vom alten Auspuff abtrennen und weiterverwenden.

Der Motorträger ist inzwischen fertig geworden. Muß nur noch ne kippsichere Verlängerung für den Wagenheber drehen, damit die größte Höhe auch erreichbar wird
Wenn mir mal langweilig ist, werd ich ihn vielleicht sogar lackieren