Harte Hüte und Knitterfreie....Helmvariationen der BW

  • Hi Malte,


    ja, der Kommentar von Hoover ist dem Baer Buch entnommen. Leider ist es in der Hinsicht nicht sehr genau. Vor allem weil es niemand damals für wichtig erachtet hat es zu notieren und Baer nur die Fakten notiert hat und sich auf Spekulationen nicht einlässt.


    Aber ich würde auch denken, dass man kurz vor der Fertigstellung des ersten modifizierten Helms schon einige alte M1A1 anfing umzurüsten. Das wichtige Detail in dieser Angabe ist für mich dass also der M1A1 mit der I60 Innenausstattung von Schuberth von ca. 1961-1981 also ziemlich genau 20Jahre das vorherrschende Helmmodel war.


    Die letzten abgearbeiteten Aufträge sind wohl aus dem Jahr 1976 denn für später hab ich bislang keine Helme mehr gefunden und auch das Baer Buch schreibt in etwa dass die Produktion vorerst keine Aufträge erhielt da man mit einem neuen Helm gerechnet hat.


    Viele Grüße


    Martin

  • Hallo in die Runde,


    hab festgestellt dass meine zwei FJ 60er verschiedene Aufnahmen für den Kinnriemen haben :huh:
    Einer fest vernietet und einer zum einklipsen...
    gibts da auch noch Einschränkungen bzw. sind das verschiedene Hersteller ? hmmm





    Gruß


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Hallo Bernd,


    die Helme kamen wie unten zu sehen von Eskilstuna und wurden von Römer und den Schuberth Werken mit einem Futter ausgestattet. Da ich bislang nur das Römer-Futter bei den frühen Versionen gesehen habe vermute ich dass die erste Ladung von Römer ausgestattet wurde. Dann wurden die Helme über die Jahre immer wieder instand gesetzt. Das hat dann wohl schon Schuberth übernommen. Dabei hat man auch ab und zu die Kinnriemen gewechselt und die Einhängebleche für den M1A1 eingenietet (wie in deinem Bild oben zu sehen).


    Schönes Römer Futter übrigens. Kann ich noch ein Bild von dem ganzen Futter sehen?


    Viele Grüße


    Martin

  • Hallo Martin,


    hier siehst Du das eingebaute Futter des "genieteten"





    und hier das ausgebaute, in der Machart gleiche des "geklipsten"








    ...und die blauen Linien sind ein riesiger Stempel, denke der Adler vom BWB, hoffe helfen zu können. Andere Bilder hab ich momentan nicht.


    Gruß


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Hallo Bernd,


    vielen Dank für die vielen tollen Bilder!! :thumbsup: Ich habe eigentlich etwas anderes gemeint. Und zwar wollte ich einfach nur einen Blick in das Helminnere, also auf das Futter werfen, weil ich sehen wollte wer da so schön seinen Namen reingeschrieben hat. Das hat mir sehr gut gefallen. Da pro Ledertunge nur ein Buchstabe zu sehen ist kann man leider nicht den ganzen Namen erkennen. Vielleicht kannst du einfach nur von dem Blick in den Helm ein Foto einstellen?


    Vielen Dank nochmals für die viele Mühe und viele Grüße !! :thumbsup:


    Martin

  • Hallo Martin


    das war ein Nachlass frisch vom Boden(Bühne) ; so siehts auch aus. Der Originalität wegen hab ich alles so gelassen.


    ...un das Photoalbum ist leeeeer :|


    Der "gute" war der Stabsunteroffizier "Teisker",-so nehm ich mal an, bzw. hat der den mal gemarkt und getragen :whistling:



    gerne geschehen !!!


    mkG


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

    Einmal editiert, zuletzt von bghdh ()

  • Hallo Bernd,


    das ist ein schöner Nachlass!! Schade dass das Album leer ist. Ich hab wieder ein volles Album der frühen BW aber leider keine weiteren Artefakte, Helme etc. dazu. Der Soldat hat sogar an Wettmeisterschaften teilgenommen, wurde daraufhin in der Zeitung erwähnt und hat den Artikel eingeklebt. Hat sich sogar die Mühe gemacht sich in jedem Foto anzukreutzen und hat das Album strukturiert in verschiedene Bereiche. Auch die Vorgesetzten bekamen ein Erinnerungsfoto. Einfach ein schönes gepflegtes Album. War deshalb leider auch nicht ganz so billig :( .


    Vielen Dank für das Bild :thumbsup::thumbsup: . Genau das wollte ich gerne sehen. Die meisten schreiben den Namen einfach an die Seite. Manchmal fällt den Jungs dann doch noch etwas anderes ein. Das ist natürlich immer schön anzusehen.


    Viele Grüße


    Martin

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir die hier bereits mehrfach verlinkte Seite http://www.world-war-helmets.com/ mal näher angesehen.
    Die Unterseite zum Stahlhelm der Bundeswehr M1A1/M1A1 modifiziert (Direktlink gab es hier meines Wissens noch nicht)
    ist sehr aufschlussreich, gründlich recherchiert und mit sehr vielen guten Bildern belegt.


    Kleiner Tipp: Der Browser Google Chrome kann angezeigte Seiten gleich übersetzen,
    da ich wie sicher viele hier kein Französisch verstehe. Das Resultat ist zwar holprig, aber halbwegs verständlich.


    Statt den verschiedenen, verwirrenden offiziellen Bundeswehr- bzw. Herstellerbezeichnungen ("M1A1", "Helm Bodentruppen", "FJ60" usw)
    werden durchgängig Bezeichnungen nach dem Muster MJJ mit JJ=Einführungsjahr verwendet, was die
    Zuordnung meines Erachtens wesentlich vereinfacht.


    Daraus wächst folgende Erkenntnis:
    Es gibt noch wesentlich mehr Varianten (Kombinationen) - im Prinzip aber ganz einfach 8)


    Also, es gibt:
    -2 (3) verschieden Helmschalen: Typ 1 und 2 (und Typ 1 modifiziert)
    -> Typ 1: Älteres Modell, in Schweden hergestellt, etwas breiterer Rand, keine Zentralschraube
    -> Typ 2: Neueres Modell, in Deutschland hergestellt, etwas schmalerer Rand, mit außen sichtbarer Zentralschraube
    -> Typ 1 modifiziert: Typ 1 umgebaut zu Typ 2 (Form blieb erhalten), mit außen NICHT sichtbarer Zentralschraube
    - 3 verschiedene Innenausstattungen: FJ60, I60 und I81
    -> FJ60: befestigt mit 4 seitlichen Schrauben, keine Nachstütze
    -> I60: befestigt mit Zentralschraube, keine Nackenstütze
    -> I81: befestigt mit Zentralschraube, mit Nackenstütze
    - 2 verschiedene Kinnriemen (2- und 3-Punkt-Aufhängung)


    Daraus ergeben sich folgende Grundmodelle:
    M60: Typ 1, FJ60, 2-Punkt-Kinnriemen (hier oft einfach nach der Innenausstattung "FJ60" genannt)
    M62: Typ 2, I60, 2-Punkt-Kinnriemen
    M81: Typ 2, I81, 2-Punkt-Kinnriemen
    M85: Typ 2, I81, 3-Punkt-Kinnriemen


    M60 und M62 tragen die offizielle Bezeichnung "M1A1", M81 und M85 "M1A1, modifiziert"
    Interessant ist hieran, dass die Innenausstattung mit Nackenstütze (I81) und der 3-Punkt-Riemen
    nicht zeitgleich, sondern 4 Jahre versetzt kamen. Relevant für die Bezeichnung "modifiziert"
    ist also das Vorhandensein der Nackenstütze, nicht der 3-Punkt-Riemen.
    Das hatte ich zuvor anders verstanden und wurde hier soweit ich mich entsinne auch schon anders
    geschrieben...


    Soooooweit wäre ja alles ganz einfach. Wenn man nur jeweils die alten Helme entsorgt und neue beschafft hätte.
    Hat man aber nicht, sondern die Typen munter ineinander umgebaut, wodurch einige Untervarianten entstehen.
    World War Helmets listet neben den genannten 4 Grundvarianten noch 5 weitere Umbau-Varianten:
    - M60/62 (Typ 1 umgebaut zu Typ 1 modifiziert, I60 statt FJ60)
    - M60/85 (Typ 1 mit zusätzlicher, sichtbarer Zentralschraube, I81 statt FJ60, 3- statt 2-Punktriemen)
    - M60-62/85 (M60/62 nochmals umgebaut: I81 statt I60, 3- statt 2-Punktriemen)
    - M62/85 (M62 mit I81 statt I60, 3- statt 2-Punktriemen)
    - M81/85 (M81 mit 3- statt 2-Punktriemen)


    Das wären insgesamt 9 Ausführungen. Meiner Meinung nach müsste es aber noch weitere Varianten geben:
    M60/81, M60/85, M60-62/81, M60-62-81/85, M60-81/85, M62/81, M62-81/85 - ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
    Dabei spielt letztendlich die Hostorie eine Rolle, von welchem Stand in welchen der Helm (ggf. mehrfach) mal
    umgebaut worden ist - im Extremfall der M60-62-81/85, der vom M60 zum M60/62, dann M60-62/81 und schließlich
    auf den aktuellsten Stand M60-62-81/85 umgebaut wurde. Die Historie lässt sich oft nur anhand der vorhandenen
    (verschlossenen) Nieten etc erkennen. Ein M81 lässt sich von einem M62/81 dagegen nicht unterscheiden, da
    nur die Innenausstattung, aber keine Nieten geändert wurden (dies lässt sich nur über das Produktionsjahr der Kalotte nachweisen).


    Sooo, um auch Stahlkoppis Neugier aus Post #157 zu befriedigen habe ich nach dieser reichlichen Lektüre meine
    im Keller eingelagerten Helme gesichtet.
    Ich habe festgestellt, dass ich zufälligerweise mit nur 3 Helmen (soweit möglich) einen repräsentativen Querschnitt habe:


    1x M60 (Typ 1, FJ60, 2-Punktriemen)
    1x M62 (Typ 2, I60, 2-Punktriemen)
    1x M62/85 (Typ 2, I81, 3-Punktriemen)


    Alle Größe 55-57... muss ich weitstellen, damit die auf meine 59er Birne passen, aber geht so gerade....
    Dazu noch der bereits erwähnte M62/85 in Größe 58-61.


    Gruß,
    der Fernmelder

  • Hi Fernmelder,


    interessante Zusammenstellung und toll dass du die Liste hier ins Forum übertragen hast !!


    Ich finde die Seite mit sehr viel Liebe zum Detail zusammengestellt und als vergleichender Ratgeber sehr wertvoll! Aber ich hab auch einige Bedenken. Vor allem weil ich auch zu anderen Ländern Infos gesucht hatte und feststellen mußte dass die Informationsdichte nicht überall gleich stark war bzw. dass auch einige Infos schlicht und ergreifend falsch sind.


    Zum Beispiel dieses Modell ganz unten auf der Seite:
    http://www.world-war-helmets.c…-Ouest-Allemand-Modell-56


    Das ist ein Versuchsmodell der Firma Ullbrichts Witwe Schwanenstadt und hat nichts mit der BW zu tun. Findet sich im Buch von Baer zu den österreichischen Stahlhelmen.


    Ich hab auf der Seite von world war helmets ein wenig das Gefühl dass die Sammler dort einfach alles katalogisiert hatten was sie fanden (ohne zu sehen ob das repräsentativ ist oder nicht). Einige Varianten halte ich deshalb nicht für authentisch im Sinne dass diese geplant waren. Ich denke dass bei einigen modifizierten und nicht modifizierten Helmen die Futter einfach hin und hergetauscht wurden.


    Die Nummern M60 62 81 85 sind in der Sammlerwelt der anglo und francophonen Militaria-Sammler ganz wichtig da ihre Ausrüstung sich immer mit dem Modell und der Baujahr katalogisieren läßt. Und ich glaube da sie sprachlich über unseren Bezeichnungen verzweifeln würden benannten sie die Modelle einfach um. Letztenendlich finde ich aber dass du recht hast. Die Helme lassen sich durch diese Schreibweise so viel leichter voneinander trennen und erkennen.


    Aber eine Frage beschäftigt mich jetzt doch. Und zwar zum modifizierten Helm. Die Seite sagt also dass die Dreipunktberiemung chronologisch vor dem modifizierten Futter mit der Nackenstütze kam? Gibt es dafür Belege? Bei Baer im Buch konnte ich dazu nichts finden.


    Wenn nun einen Helm auftaucht der die Dreipunktberiemung hat aber noch das alte Futter eingeschraubt hat würde ich nicht darauf schliessen dass es sich um ein neues Modell handelt. Weil man die Futter mit Hilfe eines Schraubenziehers ja ganz einfach wechseln kann. Aber ich glaube auf dieser Seite hat man es dann einfach als neues Modell klassifiziert.


    Viele Grüße
    Martin

  • Moin,


    die Mxx-Bezeichnungen sind für den detailverliebten Sammler schon deshalb wichtig, weil die offiziellen
    Bezeichnungen nicht alle Varianten abdecken.
    Offizielle Bundeswehrbezeichungen gibt es in diesem Segment (Stahlhelme, Bodentruppen, nach dem zweiteiligen und
    vor dem Gefechtshelm, ohne Springer-, Parade- und Sonderhelme) nur 2:
    Das Modell 1A1 und 1A1, modifiziert.
    Erstere sind nur M60, M62 und M60/62, während zu den modifizierten die Modelle M81 und M85
    sowie alle auf /81 oder /85 endenden Umbauten.
    Kurzum: Modifiziert ist alles, was eine Nackenstütze hat.


    Aber eine Frage beschäftigt mich jetzt doch. Und zwar zum modifizierten Helm. Die Seite sagt also dass die Dreipunktberiemung chronologisch vor dem modifizierten Futter mit der Nackenstütze kam? Gibt es dafür Belege? Bei Baer im Buch konnte ich dazu nichts finden.


    Nein, genau anders herum. 1981 kam die modifizierte Innenausstattung mit Nackenstütze (= 1A1 modifiziert),
    1985 kam der 3-Punkt-Riemen.
    Ich selbst habe keine weitergehende Fachliteratur, mit der ich das belegen kann - hier spiele ich den Ball
    an Dich als Helmexperten zurück :lol:


    Ein vonm Dir erwähnter Helm mit 3-Punkt-Riemen und I60-Innenausstattung (ohne Nackenstütze) existiert
    offiziell tatsächlich nicht. Wenn so einer auftaucht, hat entweder jemand in einen M85 (oder M.../85)
    fälschlicherweise eine alte I60 Innenausstattung eingebaut (also rückgebaut), oder bei einem alten
    Helm wurde beim Umrüsten von 2- auf 3-Punkt-Riemen das Wechseln der Innenausstattung vergessen -
    dies halte ich eher für unwahrscheinlich, da bei der Umrüstung der Riemen ja neue Löcher gebohrt und alte
    verschlossen werden müssen (und vermutlich der Helm neu lackiert wird, d.h. die Innenausstattung entfernt
    und vermutlich erneuert wird).


    Helme mit I81-Innenausstattung (mit Nackenstütze) und 2-Punkriemen (M81 bzw. M.../81) sollten dagegen
    existieren - aber nur aus dem relativ kurzen Zeitraum zwischen 1981 und 1985 (oder ein später umgebastelter
    M62 mit I81 Innenausstattung...).


    Gruß,
    der Fernmelder

  • Moin,


    Quelle ist die französische verkinkte Seite World War Helmets
    Etwa auf der Mitte der Seite ist dargestellt, dass 1981 die Inneneinrichtung I81 mit Nackenstütze
    und 1985 der 3-Punkt-Riemen eingeführt wurden.
    Etwas weiter unten sind erst in Text- dann in Tabellenform die verschiedenen Modelle und
    Umbauvarianten vorgestellt (siehe meine Zusammenfassung weiter oben).
    Daraus gehen die Grundmodelle M81 (Inneneinrichtung I81 mit Nackenstütze, 2-Punkt-Riemen) und
    M85 (Inneneinrichtung I81 mit Nackenstütze, 3-Punkt-Riemen) hervor.


    Weitergehende Quellen, die dies belegen habe ich nicht (Helme sind aber auch absolut nicht mein Spezialgebiet,
    bisher ging ich ebenfalls davon aus, dass Nackenstütze und 3-Punkt-Riemen gemeinsam eingeführt wurden.
    Dies kann aber auch daran liegen, dass beides recht kurz nacheinander kam und viele Untermodelle
    parallel in Nutzung waren).


    Gruß,
    Malte

  • Hallo Fernmelder,


    ich glaube ich muss da "nixnutz" zustimmen. Ich denke auch dass die Dreipunktaufhängung zusammen mit der Nackenstütze eingeführt wurde.


    Und zwar vor allem weil es Unterlagen gibt die man bei Ludwig Baer im Buch sehen kann und die belegen dass es den Plan gab eine neue Innenausstattung zu entwickeln. (Dazu gibt es auch unterschiedliche Modelle unterschiedlicher Hersteller). Und von Anfang an gehörten Nackenstütze und Dreipunktaufhängung zu dieser Neuerung. Man experimentierte schon seit Mitte der 70er Jahre kam aber erst Ende der 70er Jahre in die Puschen.


    Der neue Helm M1A1 modifiziert kam dann 1982. Schon vorher (also wahrscheinlich Ende 1981) hat man mit Sicherheit angefangen alte Helme zu modifizierten Helmen umzurüsten. Das M85 ist meiner Ansicht nach ein irreführender Begriff. Die neuen aus der Fabrik kommenden modifierten Helme sind alle vorne mit einer Jahreszahl gestempelt. Die früheste Stempelung die ich in all den Jahren sehen konnte ist VDN82 (steht also für Vereinigte Deutsche Nickelzwerge und Herstellungsjahr 1982).


    Ich bin natürlich nicht der Gandalf der Graue der alles weiss. Ich lese nur Informationen und versuche sie für mich logisch zusammenzusetzen.


    Viele Grüße,
    Martin

  • Moin,


    wie gesagt, meine einzige Quelle hierzu ist die verlinkte Seite, die da recht deutlich ist -
    aber die Informationen müssen natürlich nicht zwingend stimmen.


    Interessant wäre es jetzt, wenn ein VDN82-Helm (oder ein anderer VOR 1985 neu produzierter)
    auftaucht, der die I81-Innenausstattung hat, aber schon einen 3-Punktriemen (neu ab Werk,
    nicht mit den zwei verschlossenen Nieten). Dies wäre ein Beleg dafür, dass der 3-Punkt-Riemen
    bereits vor 1985 eingeführt wurde.
    Ebenfalls interessant wäre ein NACH 1981 aber VOR 1985 produzierter Helm mit 2-Punkt-Riemen, der das Gegenteil
    belegen könnte...


    Interessanterweise ist dir TL (Technische Lieferbedingungen) des Stahlhelms:
    TL 8470-0062 "Stahlhelm für Bodentruppen, Modell 1A1, modifiziert", Ausgabe 1
    von Juli 1983 - genau zwischen 1981 und 1985. Leider ist sie inzwischen zurückgezogen und
    damit nicht mehr online verfügbar.
    Das Ausgabedatum spricht aber dagegen, dass es 1985 noch eine Änderung gab.


    Ein weiteres kleines Indiz:
    Die Versorgungsnummern der modifizierten Innenausstattungen:
    8470-12-191-0119, 8470-12-191-020, 8470-12-191-0121
    und des Kinnriemens (vermutlich 3-Punkt): 8470-12-191-0122 sind direkt fortlaufend
    und wurden damit offenbar zeitgleich vergeben. Das heißt nicht zwingend, dass beide
    Teile gleichzeitig eingeführt wurden, wohl aber, dass sie zeitgleich geplant wurden.


    Ein weiteres interessantes Detail:
    Die Versorgungsnummern der Helmkalotten des modifizierten Helms
    (8470-12-131-7886, 8470-12-131-7887, 8470-12-131-7888 ) als Ersatzteil
    sind die selben, wie die kompletten nicht-modifizierten Helme -
    Das heißt, dass die alten Komplett-Helme als Ersatzteil herhalten mussten...
    Konsequent wäre gewesen, für die neuen Kalotten neue Nummern zu vergeben.


    Gruß,
    der Fernmelder

  • Grüß´euch,


    ´wird euch vielleicht interessieren:


    Beim durchstöbern und sortieren meiner Büchertürmchen bin ich auf folgenden alten Ausstellungskatalog des "Bayerischen Armeemuseums" gestossen. 143 Seiten ca. 16 x 24 cm, broschiert, Abbildungen einer Auswahl von Exponaten, Wiedergabe von den erläuternden Texten zu allen Exponaten und Ausführungen zur Entwicklung der Stahlhelme seit dem 1. Weltkrieg. Sehr interessant.
    Erscheinungsjahr 1984.


    Was man 1984 u. A. zum Helm der Bundeswehr Modell 1 A 1 modifiziert, zu berichten wußte:




    Servus der murkser

  • Hallo Wolfgang,


    das ist ja eine gute Quelle - Vielen Dank :an:


    Damit ist klar, dass alles, was ich zum M85 bzw M.../85-Umbauten geschrieben
    habe, Mumpitz ist. World War Helmets irrt also in dieser Hinsicht.


    Es verbleiben also folgende Grundmodelle:
    M60, M62 und M81
    sowie die Umbauvarianten
    M60/62, M60-62/81, M60/81 und M62/81
    - das macht die Sache doch mal deutlich üebrsichtlicher :thumbup:


    Gruß,
    Malte

  • Hallo Malte,


    World war helmets sind auch nur Sammler die einen großen Haufen Helme zu einem Berg zusammengetragen haben und Ausschau nach Gesetzmässigkeiten innerhalb dieses Haufens halten. Der Begriff M85 war mir persönlich nach einigen Recherchen suspekt geworden. Allerdings hatte ich den Begriff auch schon in einigen Forenseiten und Büchern gelesen und in der anglophonen Sammlerwelt scheint er irrtümlicherweise auch zu einem Begriff geworden sein.


    Aber vor allem die Bundesdeutsche Planung und Herstellung von Stahlhelmen für Fallschirmspringer und Bodentruppen birgt noch so das ein oder andere Geheimnis. Vor allem deswegen weil sich niemand die Zeit genommen hat die Entwicklung zu dokumentieren und große Mustersammlungen wie die der Schuberthwerke vor einigen Jahren einfach unter den Hammer kamen.


    Dennoch habe ich deine akribische und detailierte Zusammenstellung und Übersetzung der Daten mit Bewunderung wahrgenommen :G .


    Das war bestimmt viel Arbeit. Deshalb von mir :G !


    Zugleich hast du die Seite auch auf ihre Schwachstellen hin ausgelotet.


    Viele Grüße
    Martin



  • Über diese Helmbezüge wurde ja schon viel geschrieben.


    Zu der Frage ob es den Bezug auch in anderen Größen gab würde ich sagen dass eine Größe für alle Stahlhelmkalotten benutzt wurde. Dennoch passt er nur auf die BW-Helme und ist zu klein für die normalen M1 Stahlhelme.


    Gestern hatte ich kurzfristig einen weiteren Bezug in der Hand. Der war weitaus kleiner (diese kleine Größe wurde hier im Forum ja auch schon erwähnt) und mir ist aufgefallen, dass er nicht von Brakel sondern von Römer gefertigt wurde.


    Mich würde interessieren für welche Helme dieser kleine Römer-Bezug eigentlich gebraucht wurde. Er würde auf die Kradfahrerhelme passen aber als der Bezug ins Leben gerufen wurde war doch die Zeit der frühen Kradfahrerhelme vorbei, oder?


    Viele Grüße
    Martin

  • Moin,


    schau mal hier:
    Helmtarnbezug BW Schneetarn?
    Dort wird (weiter unten) vermutet und bestätigt, dass der Überzug für den
    roten Steinschlagschutzhelm der Gebirgsjäger gedacht ist.


    Hier:
    http://www.wehrmacht-awards.co…hread.php?t=705466&page=3
    wird das ebenfalls bestätigt.


    Für den Stahlhelm gab es übrigens auch einen 5-Farb-Tarndruck/Schneetarn-Wendebezug wie
    auch für den Gefechtshelm. Das Schneetarn war allerdings ohne die großen oliven Flecken
    (wie auch beim Gefechtshelm).
    Diesen Überzug gab es in mindestens zwei Größen (Belegstücke habe ich in meiner Sammlung).


    Gruß,
    Malte

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