Noch eine Wiederauferstehung....

  • Wer sich ein wenig durch das Netz wühlt um Deutsche WK 2 Panzer zu entdecken, dem ist der Name "Santa Fee" ein Begriff. Von diesem im schwarzen Meer Ende 1943 versenkten unter deutscher Flagge laufenden Frachter wurden vor einigen Jahren 2 (Gerüchten zufolge auch 4) der geladenen 10 StuG III geborgen. Während das eine immer noch in Sewastoplol vor sich hin oxydiert und dann und wann im Netz (neulich erst bei Ebay) angeboten wird und keiner so recht zu wissen scheint, wem es wirklich gehört und ob es überhaupt verkauft werden darf, ist das zweite StuG schon vor Jahren via Polen nach England gekommen. Leider ist die Homepage des Besitzers (www.sdkfz.com) , dem neben diversen Halbketten auch der bekannte Jagdtpanther gehört, seit einiger Zeit offline gewesen, so dass man die Fortschritt nicht verfolgen konnte...zum diesjährigen "Tankfest" in Bovington war es aber soweit: Das StuG ist fertig restauriert und fahrbereit!




    Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass das Gerät gut 60 Jahre im Salzwasser gelegen hat... die untere Collage zeigt das StuG übrigens mit einer Verkaufslackierung...



    Ansonsten wurde in Bovington auch ein A7V Nachbau vorgestellt, den sich WK I Reenacter gabaut haben ...mehr zum StuG, dem A/V oder dem Tiger 1, der auch wieder zu sehen war, findet man auch bei youtube ...


    Jens

  • interessant, Danke Bundesbär!
    Hätte ich damals
    1. mehr englisch als russisch gehabt und
    2. wäre das alles nicht so ewig her
    würde ich diese Infos vielleicht auch selbst aus dem Netz ziehen können ;)


    Wat, noch`n A7V Nachbau 8o ? Bekommen die Australier ihren eigenen "Mephisto" nicht mehr flott oder ist ein Mark... den Reenectmentern zu gewöhnlich?
    Spaß beiseite. Respekt denen, die sich solcher Projekte, wie auch dem gezeigten StuG annehmen :an:
    Gibt es denn auch Bilder vom "neuen" A7V ? Fährt der zur Abwechslung auch selbst?


    Grüsse
    Katokov

  • Soo...erstmal noch ein Link zum StuG:


    www.youtube.com/watch?v=7O_Gut98JV0


    Und ein Bild vom A7V ...:



    Ist - soweit ich in Erfahrung bringen konnte - auf Basis einer Planierraupe von englischen Reeactern "zum Spielen" aufgebaut worden und voll fahrbereit. Die Kanone ist pyromäßig schußfähig, die MG können per Fernbedienung bewegt werden...


    Jens

  • Übrigens Schnuck war nie tarnfarbig lackiert, sondern im unauffälligen grau!!!!



    Ansonsten mal ein paar Archivfotos:





    Quelle: Bundesarchiv


    Da es von damals keine Farbaufnahmen der Tanks gab, ist es schwierig eine Aussage über die Farbe zu tätigen, aber unser Mimikrietarn war schon etwas krass, um nicht zu sagen bunt


    So, habe mal für Jörg ein bißchen geschaut, was die Farbe anbelangt:


    Am 7. Juli 1918 gab der Chef des Generalstabes eine Empfehlung hinsichtlich einer Tarnbemalung heraus. Dies war als Antwort auf Tarnanstriche zu sehen, welche Engländer und Franzosen schon seit längerem auf ihren Tanks aufgebracht hatten. So sollten jetzt matte unregelmäßige Tarnflecke in ockergelb, grün und rostbraun aufgemalt werden, die durch breite schwarze Umrahmungen getrennt waren. Sprühfarben für Fahrzeuge kamen beim deutschen Militär erst in den 1930er Jahren auf. Es ist nicht bekannt, wie viele der A7V den Buntfarbenanstrich erhielten. Da es erst seit 1925 das vereinheitlichte RAL-Farbsystem gab, können die vom Generalstab vorgegebenen Farbtöne durchaus variiert haben. [2]


    Eine Aufnahmenreihe aus dem Spätsommer 1918 zeigt Wagen 501 Gretchen mit nachgerüstetem Sockelgeschütz im neuen Buntfarbenanstrich mit Balkenkreuzen während einer Gefechtsübung. Der Tarnanstrich ist dort jedoch nicht wie vielfach üblich scharfeckig angebracht, sondern gewellt. So wurde dies ab 1922 auch bei der Reichswehr eingeführt. Wie auch auf Fotos anderer A7V werden dort zur weiteren Unkenntlichmachung gegen Fliegereinsicht Tarnnetze und Buschwerk am Wagen eingesetzt. Noch mindestens zwei weitere A7V wurden im gleichen Tarnschema umgestrichen, wobei man bei mindestens einem Wagen auf die Balkenkreuze an den Flanken verzichtet hat und stattdessen je einen Totenschädel malte.


    Quelle: Wiki


    Grüße

  • Ja, die Farbwahl und vor allem die Art der Aufbringung mittels Druckluft (von miraus auch airless, aber auf jeden Fall gesprüht) für das Auto ist schon ein wenig an den 40igern orientiert... die WK I Teile, die ich schon im Originaltarnlack gesehen habe (Helme im Wesentlichen) sind gepinselt und somit von den Übergängen her scharfkantiger, auch erscheinen die Farben heute wesentlich knalliger und glänzender. Das da natürlich gute 90 Jahre ins Land gegangen sind sollte man auch berücksichtigen... aber immer noch besser die Lackierung als die Kleckerei, die man auf Wotan heutzutage vorfindet ... .



    Für den munsteraner Nachbau ist man dem Problem ja elegant aus dem Weg gegangen - der ist wie Axel es ja als "Normallack" anführt - in einem lichten Grau gehalten ...



    Interessant auf Axels Bild 2 ist irgendwie die Ausprägung der Balkenkreuze - die ist irgendwie auch zu mordern :P ...


    Jens

  • Grüß´euch,


    zurück zum Thema:


    Bezüglich A7V hab´ich mal nachgesehen.


    Axel´s Bild unterhalb dem umgestürzten A7V zeigt den Wagen Nr. 501 "Gretchen" im September 1918.
    Die Kreuze in Form der "Eisernen"- Kreuze waren bis Mai 1918 a.d. Seite mittig, einzeln; ab Mai a.d. Seiten doppelt aufgebracht.
    Später wurde die Form der "Eisernen"- durch Balken- Kreuze ersetzt. Tarnfarben: Lehmgelb, Rotbraun und Forstgrün.


    Die Wagen 504 "Schnuck" und 528 "Hagen" trugen bei ihren letzten Einsätzen ende August 1918, Tarn-Anstriche in Rotbraun und Lehmgelb.


    Bei den ersten Einsätzen am 21.03.1918 bei St.Quentin trugen zu mindest die Wagen 501, 506 und 507 Tarnbemalung.
    Auch für Wagen 562 ist ab den 09.06.1918 ein Dreifarb-Tarnanstrich dokumentiert.


    Quelle: Das Waffenarsenal Band 112 Schneider/Strasheim.




    Servus der murkser

  • Hatten die Segmente nicht einen anderen Zuschnitt?


    Ja, ich kannte bislang auch nur die 4 (?) teiligen, von oben bis unten durchgehenden Segmente... muß aber zugeben, dass ich erst letzte Woche ein zeitgenössisches Bild im Netz gesehen habe, daß ein Stug mit abgerundeten Schürtzen zeigte ... also, wie öfters festzustellen "nichts ist unmöglich".


    Jens

  • Hier mal ein paar Bilder als Vergleich:




    Quellen BA





    die allerdings nicht gerade eine horizontale Teilung der Platten bezeugen 8o



    Grüße

  • So kennt man sie, die Blechplatten... ich habe eben nochmal gesucht und das erwähnte Bild gefunden:



    Ist zwar ein StuG IV (wie auch auf Bild 3 von Axel) und kein StuG III, abereben mit doch recht eigentümlichen Schürzen...


    Jens

  • Naja, zumindestens mit der 75mm /L48 wird er ja auch in einigen zeitgenössischen Quellen der Militärbürokratie als "StuG neue Art" geführt ... wie dem auch sei... in der Theorie, die durch die Masse der Bilddokumente gestützt wird, gibt es nur horizontal ungeteilte, viereckige Platten... . Da die Jungs von der SdKFZ Foundation aber im allgemeinen recht gut recherchieren gehe ich mal davon aus, dass sie sich was bei der Sache gedacht haben...


    Jens

  • Grüß´euch,


    des Rätsels Lösung: die Perspektive :]


    Hier kann man die einzelnen Platten gut erkennen:



    Diese Form der Schürzen hatte wohl den Vorteil daß wg. des einheitlichen Zuschnittes die Platten an jeder Position zu verwenden waren.
    Auch hatte jede Platte nur einen mittigen Befestigungspunkt.



    Servus der murkser

  • Ich sach doch... die Jungs im Land der Angelsachsen haben sich bei der Arbeit was gedacht! Schick auch das Farbfoto ... besonders wo das Auto im Hintergrund anscheinend auch wieder eine andere Schürzenform trägt ...


    Geht doch nichts über ausreichend grosse Bildarchive ...


    Jens

  • Ich weiß, auf diesem Bild sind keine Platten, aber...............................



    wußte garnicht, daß Leonardo di Caprio schon so alt ist =)


    Aber ein schönes anderes Detail ist hier wundersamerweise installiert.


    Grüße

  • Na, denn klär mal auf, was auf dem offensichtlich nach dem 8. Mai 45 aufgenommenen StuG IV so zu sehen ist...sieht aus wie eine überdimensionale Drehringlaffette, es damals deutscherseits nicht gab... könnte auch einfach nur ein Stück Schrott sein, wenn man nicht weiss wonach man sucht ... hmmm



    Jens

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