• kann sich jemand eine Situation vorstellen, zu der beim Zweitaschenrock das Diensthemd, grau getragen wurde

    Ja, weißes Hemd in der Wäsche und Dienstjacke in der Reinigung :dev::lol:
    Aber im Ernst: Ich glaube, das dürfte eher seltener der Fall gewesen sein, da der Zweitaschenrock ja eher "für schick" gedacht war.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

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    :BGS-F:

  • Hallo Männers,


    vor nicht all zu langer Zeit bin ich in Besitz eines Uniformkonvoluts von einen Stabsarzt des Heeres gekommen. Das Konvolut besteht aus zwei Uniformen und einiges an interessantem Zubehör.
    Die älteste Montur besteht aus einer Dienstbluse mit Hose und Feldmütze. Die Bluse ist bereits mit den ab Ende 1956 eingeführten Kragenspiegel aus silbernen handgesticktem Metallgespinst auf dunkelblauem Tuch, so wie sie für den Offizieren bestimmt sind, bestückt. Die drei silberfarbenen Sterne auf den Schulterklappen weisen den Rang eines Stabsarztes aus , daß einen Hauptmann entspricht.
    Am linken Ärmel, 12 cm vom Saum, befindet sich dementsprechend das Laufbahnabzeichen welches ebenfalls aus handgesticktem metallgespinst in Silber gefertigt ist.
    Als Ergänzung habe ich noch einen Webkoppel, Ledergamaschen und Schnürschuhe angebracht. Das graue Hemd und der anthrazitfarbene Binder vervollständigen die Dienstuniform.


    Die zweite Uniform besteht aus Schirmmütze, Viertaschenrock und Hose. Die Schirmmütze ist von der 2. Form, hat also nicht mehr die Tellerform wie in der 1. Ausführung dieser Kopfbedeckungen, sondern weist schon die alt-bekannte Sattelform auf und es fehlt noch die Schirmstickerei die erst ab 1962 eingeführt wurde. Den Hersteller kann man leider nicht mehr eindeutig erkennen.....persönlich tendiere ich in Richtung Clemens Wagner (Clewa); die Überreste von einen roten Aufdruck, welcher bei Clewa so gut wie immer vorkommt, lassen es mir vermuten.
    Die Uniformeffekte sind so gut wie identisch mit der vorherigen Jacke, lediglich das Laufbahnabzeichen weist einige Unterschiede auf: Durchmesser und Farbe Tuchunterlage, nun an dem neuen hellerem Uniformtuch angepasst.
    Auffällig an dieser Jacke ist die Länge des Rocks in gegenstatz zu der Länge der Ärmel. Dieser eigentlicher eher unästhetischer Defekt ist dadurch verursacht worden daß der ehemalige Träger nicht all zu groß gewesen ist, dennoch eine ziemlich stabile DStatur gahabt haben muss....sodass die Jacke angepasst werden musste (Brust- und Bund Weite OK, aber Ärmel zu lang!!). Ein weiterer Beleg das der Herr Doktor die Dienste der Änderungsschneiderei der KKB in Anspruch nehmen musste kann man der Hose entnehmen die vormals für einen Herrn Haldmann bestimmt war der nun getilgt wurde zu Gunsten des Herrn Dr. Grumbt. Aus irgend einem Grund ist es aber zu Kürzung der Hose nicht mehr gekommen. wie der Offene Saum bezeugt.
    Interessant an dem Pappetickett finde ich die Informationen die man daraus entnehmen kan bezüglich der Bezeichnung des Hosen Designs -- 4b -- und des Preises -- 70,- DM -- ..... rechnet man diese mit den im Netz vorhandenen Kaufkraftrechnern um, kommt man auf einen aktuellen Wert von 160€ (!!!) ....die KKB hat auch nich gerade geschenkt :lol:
    Zugehörig zu diese uniformen waren noch die Halbschuhe und die Leder bzw. Wildleder Handschuhe.




    Die Hertsellungsmarkierungen auf der kurzen Bluse und die dazu gehörige Hose:



    Die Markierung der KKB auf der unfertigen Hose:



    Die Schirmmütze:






    Die Halbschuhe:



    Die Leder Handschuhe und die gestrickten Wollhandschuhe:







    Zeitungsauschnitte aus der Bremer Nachrichten vom 29. April 1958 und zeitgenössische Werbung für medizinische Preparate die als Ausstopfung in der Schirmmütze dienten (und auch wieder dort zurück gebastelt wurden):






    Gruß,


    Alex



  • Moin Männers,

    hätte da mal ne Frage an die "Logistiker":


    Kann man anhand der Versorgungsnummer erkennen ob das Bekleidungsteil zur Marine, Luftwaffe oder Heer gehört?

    Mir geht es hier speziell um den sandfarbenen Viertaschenrock.


    Danke im Voraus.


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Schwarzer Blouson des Heeres


    Für Teilselbsteinkleider gab es ab den 90er Jahren für ein paar Jahre einen Blouson. Für das Heer in Schwarz, für Marine und Luftwaffe in blau.


    Hier ein Exemplar eines Oberfeldapothekers der im SanRgiment 76 , München diente.



    erinnert irgendwie an eine Fliegerjacke der Amerikaner- finde ich.



    man erkennt gut das schwarz gehaltene Schulterstück, die Apothekerschlange auch gestickt und nicht in Metall, diese auch "paarig", die Schlange blickt immer nach vorne und back to the roots, eckige und spitze Schulterklappenenden.



    seitliche Eingrifftaschen mit Reißverschluss



    und eine Fake Brusttasche. Der Zweck-ausser "cool" aussehen erschließt sich mir nicht.



    eine Innentasche mit RV gibt es auch noch.



    dabei war noch




    Entschuldigt bitte die Fussel.


    Bernd

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    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Kann man anhand der Versorgungsnummer erkennen ob das Bekleidungsteil zur Marine, Luftwaffe oder Heer gehört?

    Mir geht es hier speziell um den sandfarbenen Viertaschenrock.

    Meines Wissens gab es da keine Unterschiede zwischen der Heeres- und der Luftwaffenjacke. Von daher macht eine unterschiedliche VersNr. keinen Sinn.

    Bei der Marine wurde diese Jacke kaum bis nie ausgegeben.

    Sandfarbene Klamotten werden bei der Marine in den entsprechenden Breitengraden im Sommer als Arbeitszeug getragen.

    Wenn es etwas kühler wird, auch mit dem blauen Pullover, aber sicher nicht mit dieser Jacke.

    Als Ausgehanzug wird bei der Marine der weiße Tropenanzug getragen!

    Es gab aber früher, als die Mannschaften und Unteroffiziere noch das weiße "Takelpäckchen" (ganz weißer Matrosenanzug) tragen mussten, für Bootsleute und Offiziere eine sandfarbene Arbeitsjacke. Ich weiß aber nicht, ob die unterschiedlich war.

    Das ist ein Fall für Historiker, glaube ich.

    Im Jahr 1988 habe ich aber noch erlebt, dass diese Jacken in Stäben aufgetragen wurden.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

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  • Nun ja, Gentlemen,


    ganz spontan möchte ich nicht annehmen, dass es da Unterschiede gibt, die sich z.B. in einer anderen Versorgungsnummer niederschlagen müssen.


    Grundsätzlich heißt es zwar in der Vorschrift, dass der "Sommeranzug, sandfarben" (so die offizielle Bezeichnung) von Heer, Luftwaffe und Marine (und demzufolge auch von allen anderen militärischen Organisationsbereichen) getragen werden kann, doch dafür MUSS der Viertaschenrock für die abnehmbaren Schulterklappen ausgerüstet sein. Die Abbildungen in der Vorschrift (siehe auch ganz einfach bei Wikipedia) zeigen HEUTE einen einheitlich Viertaschenrock. Der braucht dann auch nur EINE Versorgungsnummer.


    Doch früher war das anders, wie dieselben Bilder aussagen. Schulterklappen kann ich noch abnehmen, früher waren sie aufgenäht (nicht EINgenäht). Kragenspiegel waren immer festgenäht. Der heutige Rock hat gem. Abbildung aber keine Kragenspiegel bei HUT und LUT mehr. Früher aber doch!


    Und damit ergibt sich für Dich Bernd eben doch eine differenzierte Antwort. Bis wann die Kragenspiegel in Waffenfarbe auf den Sommerröcken, sandfarben getragen wurden oder besser ab wann sie weggefallen sind, ist wie Til treffend schreibt, schon eine historische Frage. Es kommt nun auf das Baujahr Deines Uniformrocks an und die Spuren von Kragenspiegeln sieht man ja unzweideutig.


    Ich sehe in jedem Fall heute beim geänderten Schnitt des Rockes eine andere Versorgungsnummer, doch innerhalb der Uniformträgerbereiche sehe ich dafür keine Notwendigkeit.


    Gruß, Wolf

  • Auch zur Zeit der aufgenähten Kragenspiegel könnte es dieselbe Jacke bei allen 3 TSK gewesen sein.

    Dann wurde eben auf die Arbeitsjacke der Marine nichts aufgenäht;P


    Gibt es Belege für angenähte Marineaufschläge?

    Warum war das so?


    Eine Anmerkung, die ich mir nicht verkneifen kann:

    Ich finde es bemerkenswert, dass Klamotten, die bei Heer und Luftwaffe als Ausgehanzug dienen, bei der Marine Arbeitszeug sindB:):dev::P

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  • Aber Til,


    was heißt denn da verkneifen? Reden wir wirklich über dieselbe Montur? Ich habe in der neuen Bekleidungsvorschrift schon den Unterschied gesehen, dass es bei der Marine auch einen "Bord- und Gefechtsanzug, sandfarben" gibt. Aber mit dem Dienstanzug bei euch auf Station??? Kannst Dich ja kaum bewegen darin. Also denke ich schon, dass es hier einen Unterschied gibt. Doch gefragt war nach dem Viertaschenrock. Und der "Ausgehanzug", also definiert beim Heer durch weißes Hemd, Schirmmütze, Handschuhe und ggf. auch noch Querbinder taugt nicht recht zum Vergleich. Ja, den ziehen auch wir Landratten nicht zum Gefechtsdienst an.


    Gruß, Wolf

  • Reden wir wirklich über dieselbe Montur?

    Auf jeden Fall

    dass es bei der Marine auch einen "Bord- und Gefechtsanzug, sandfarben" gibt

    Der ist vergleichsweise neu. Meine persönliche Erfahrung erstreckt sich auf den Zeitraum 1986 bis 2002. Danach habe ich keine Bordeinsätze mehr gehabt.

    Wir hatte in sandfarben folgende Bekleidungsteile: Hemd kurzer Arm, Hemd langer Arm, Hose lang und kurze Hose. Letztere gab es aber nur bei der Marine. Das alles wurde an Bord in warmen Gefilden statt des dunkelblauen AGA (später BEGA) getragen.

    Zum Teil (in See) auch mit Bordschuhen, Seestiefeln oder Kampfschuhen.

    In der ZDv 37/10 von 2003 sind die Kombinationen beschrieben. Die sandfarbene Dienstjacke ist da auch für die Marine aufgeführt.


    Der Schnitt des "Bord- und Gefechtsanzuges, Tropen (Marine)" entsprciht dem blauen BEGA mit Seitentaschen an den Hosen und der legereren Jacke mit Reißverschlüssen.

    Aber mit dem Dienstanzug bei euch auf Station??? Kannst Dich ja kaum bewegen darin. Also denke ich schon, dass es hier einen Unterschied gibt.

    Die Viertschenjacke wurde definitiv an Bord zu meiner Zeit nicht getragen.

    Das sandfarbene Zeug war recht leicht, aber angenehmer war schon das bleue Zeug.

    Nutzbar/tragbar war es aber durchaus.

    Da wurde natürlich nicht auf exakte Bügelfalten geachtet.

    Ausgehanzug", also definiert beim Heer durch weißes Hemd, Schirmmütze, Handschuhe und ggf. auch noch Querbinder

    Der "alte" Sommeranzug, sandfarben ist der Dienstanzug oder eben auch Ausgehanzug, wenn man so will.

    Der ist auch immer noch in der aktuellen Regelungenthalten für HUT, MUT und LUT.

    Im Falle der Marine dann wohl an Land zu tragen.

    An Bord dürfte der "Bord- und Gefechtsanzuges, Tropen (Marine)" den sandfarbenen Anzug abgelöst haben. Grund wird sicher der Sicherheitsaspekt gewesen sein, denn der Bordanzug muß brandhemmend sein und das war das sandfarbene Zeug nunmal nicht. Deshalb wurde damals vom Masinenpersonal auch in den Tropen in der Esse der BEGA getragen. Heiß war es da ja ohnehin...


    Bei der Marine gibt es für den Ausgang und bessere Anlässe den weißen Anzug.

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    :BGS-F:

  • Hallo zusammen,


    ich habe mal diesen Thread und jenen mit der Bundeswehrbekleidung durchgesehen und mir ist aufgefallen, dass noch niemand das erste, ab 1956 ausgegebene Hemd vorgestellt hat. Über die blaugrauen Diensthemden mit Quetschfalten an den Brusttaschen wurde jedoch einiges berichtet.


    Ich habe vor kurzem von einem befreundeten Sammler ein Diensthemd bekommen, dass in den 60er / 70er Jahren als Diensthemd bei einer Freiwilligen Feuerwehr getragen wurde. Es lag bei diverser anderer Feuerwehrkleidung aus diesem Zeitraum; hat mich aber stutzig gemacht.


    Ich habe mal mit den Bildern in Lothar Schusters Buch verglichen, leider sind die Bilder dort relativ klein. Ich bin aber der Meinung, dass Hemd sieht jenem ersten Diensthemd der Bundeswehr sehr ähnlich. Mein Bekannter, der in den 60er / 70er Jahren sselbst bereits aktiver Feuerwehrmann war, sagte, in dieser Verbandsgemeinde hätte man damals einen Schwung dieser Hemden ausgegeben.


    Ich bitte um eure Einschätzung.


    Viele Grüße

    der Simon

  • Da hätte ich auch noch ein ganz fühes weißes Hemd zum Ausgehanzug beizusteuern:



    So im original Fundzustand abgebildet. Das Etikett ist kaum noch zu erkennen, aber noch lesbar:



    Hier noch ein paar Details zu dem Hemd aus der Erstausrüstung:


        



    Bei Interesse könnte ich auch noch ein weißes Hemd vobn 1959 abbilden.

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    :BGS-B:


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