Unbekannte BW-Plane, Zuordnung ?

  • Moin,
    heute war ein schöner Tag ! :H:
    Ich durfte die Borgward-Ersatzteile vom Dachboden der Feuerwehr mitnehmen.
    Wären sonst leider im Schrott gelandet. :bye:


    Da war folgender "Beifang" bei:







    Wenn ich es richtig lese : 12-129-5239
    Frühe Bundeswehr ist schon klar. :)
    Tante Google hilf mir leider nicht.


    Auffällig die Runde Form.
    Am anderen Ende können "Latten/Flacheisen" in die genähten Kanäle
    gesteht werden.


    Ich hatte es erst als Material zum zerschneiden mitgenommen.
    Aber bei dem guten Zustand eindeutig zu schade.


    Ich vermute ein "Vorbauagregat" vor einen Fahrzeug. ?(
    Da der Hitzeschutz ja wohl zu einem Auspuff gehört. hmmm


    Na, wer kennt das Teil ?


    Gruß
    Klaus

  • Moin,
    ich bin da eigentlich die falsche Anlaufstelle, da ich
    auf dem Gebiet nur Halbwissen habe.


    Soweit ich das weiß, wurde bis ca. 1963 nur die verkürzte
    Nato-Nummer, also 9 Stellen, verwand.
    Es waren wohl 12 Stellen irgendwo hinterlegt, aber es wurden
    die ersten Stellen weggelassen.


    Also, abgesehen von der Jahreszahl der Herstellung,
    ist die verkürzte NATO-Nummer ein Hinweis auf
    frühe Bundeswehr.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo,


    hier als Beispiel mal ein Foto von der Vers.-Nr. meines Gefechtszeltes:



    Klaus: Sorry für :offtop: , zu Deiner Plane kann ich leider keine sachdienlichen Hinweise liefern.
    Könnte die halbrunde Aussparung zur Befestigung im Bereich eines Drehkranzes sein? Radar etc?


    Markus

  • Klaus,


    habe auch keine Ahnung-aber Gedanken :idee:
    das Halbrund, könnte evtl. über nen Kotflügel passen? Habe keinen Borgward zum vergleichen ;)


    In die eingenähten Kanäle könnten auch Stangen gehören mit denen man dann die Plane an den Ösen hochstellen kann.
    Genau dieses Teil der Plane könnte man ja auch - mit den Stangen in den Kanälen- einrollen und mit den Schnallen festzurren.
    Gibts denn Anbau/Zusatzgeräte (Schwingfeuer o.ä.???)die im Bereich eines Radkastens angebaut /positioniert werden???


    Waren nur so Gedanken zum Thema...


    Gruß
    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Nach Rücksprache mit einem älteren Kameraden; Möglichkeit:


    - Das Teil mit den "Taschen" (mit Stangen zur Stabilisierung) ist das faltbare Dach einer Kabine; wenn zusammengerollt und verzurrt, dann Kabrio.Deshalb Schnallen innen um besser ranzukommen
    - der hitzebeständige Durchlass für Heizungsrohr.
    - der halbrundförmige Ausschnitt für Reserverad.


    https://farm7.staticflickr.com…6026520266_1066799137.jpg


    ich weiß ist ne Kabine, aber evtl. für eine offene Version...bin "Stoffmensch", kein Eisengott 8)


    jetzt kommt ihr!


    Gruß
    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

    Einmal editiert, zuletzt von bghdh ()

  • Moin,


    was lässt sich sonst noch aus der Versorgungsnummer hinsichtlich des Alters ableiten?
    Wie bereits erwähnt, wurde die Vers.-Nr. bis 1963 in der Regel 9-stellig angegeben (12-AAA-BBBB), ab 1964
    dann 13-stellig (GGKK-12-AAA-BBBB). Es gibt aber auch zahlreiche Ausnahmen (insbesondere 13-stellig deutlich vor 1964).
    Dies deutet also auf das Produktionsdatum des konkreten Stücks hin (hier: 1963 oder früher).


    Ein zweiter Aspekt ist das Vergabedatum der Vers.-Nr, also in etwa das früheste Produktionsdatum.
    Offziell haben die letzten 7 Ziffern der Vers.-Nr. keine Systematik. Da diese in gewissen Kontingenten
    aber annähernd chronologisch vergeben wurden, lässt sich (inoffiziell) ein ungefähres Vergabedatum
    ableiten.
    Dies gilt nur für deutsche Versorgungsnummern (mit der 12 als zweiter Zahlengruppe)!


    Wir betrachten an dieser stelle nur die dritte Zifferngruppe AAA (GGKK-12-AAA-BBBB).
    Bei Gründung der Bundeswehr wurde mit 120 begonnen. Alle Versorgungsartikel mit AAA=120
    existieren also schon seit etwa 1955 - 1956 in der Bundeswehr (oder waren zumindest damals bereits
    konkret geplant). Dies sind überwiegend kleinere Teile (z.B. Handwerkzeug), keine größeren Systeme.
    Vieles davon gab es so oder so ähnlich schon in der Wehrmacht (z.B. Feldessgeschirr, Drahtgabel).
    In den folgenden Jahren zählte diese Zifferngruppe dann hoch bis Mitte der 1980er = 199,
    dann erfolgte ein Sprung auf 300. Aktuell (2010er Jahre) vergebene Vers.-Nrn haben als dritte
    Zifferngruppe 38X.


    Davon abweichend wurde SanMaterial von Anfang an nach einer anderen Systematik mit 200er-Nummern
    klassifiziert. Anfang der 1990er wurde von der NVA übernommenes Material mit 70X klassifiziert.
    Außerdem gab es aus mir unbekannten Gründen Anfang der 1990er auch noch 90X-er-Nummern.
    Darüberhinaus existieren, speziell aus den Anfangstagen der Bundeswehr, ein paar wenige weitere Abweichungen.


    Die gezeigte Plane, die ich leider auch nicht näher identifizieren kann, hat die Zifferngruppe AAA=129.
    Diese lässt sich aus Erfahrungswerten, abgeleitet von anderem Material auf etwa 1960-1961 vergeben verorten.


    Also: Versorgungsnummer der Plane 1960-1961 vergeben, produziert vor 1964.


    Wenn ich nach "12-129-5239" google, erhalte ich als einzigen Treffer "6920-12-129-5239" (ohne Beschreibung).
    Diese Nummer gehört zur NATO-Materialgruppe 69: Waffenausbildungsvorrichtungen
    und -klasse 6920: Ausbildungsvorrichtungen und Unterrichtshilfsmittel.


    Das ist entweder ein Fehler, oder die Plane gehört tatsächlich zu irgendeiner Waffenausbildungsvorrichtunge...


    Gruß,
    der Fernmelder

  • Moin,
    @ Bernd
    Dein Foto ist leider irreführend, da das Fahrzeug zwar schön, aber
    völlig verbastelt ist. Das Reserverad befindet sich original im Kofferraum.


    Hitzefester Durchlaß: Da fällt der Borgward aus.
    - Auspuff seitlich linke Seite.
    - Nur der Kommandoaufbau hatte original eine Standheizung.
    - Abgasabführung über eigenen Kamin rechts oben hinten auf dem Koffer.


    Das Alter ist ja schon bestätigt, bzw.- Herstellungsdatum auf der Plane.
    Rund: Kotflügel, Reserverad, Haube oder Drehkranz. ..... hmmm
    Das der eine Teil mit den Versteifungen aufgerollt werden kann,
    ist so ziemlich eindeutig.


    Das Zeichen über der Versorgungsnummer paßt nicht zum Planenhersteller !
    Evtl. ein Hinweis ?


    Hätte nicht gedacht, das die Zuordnung so spannend wird.
    Die ehemaligen Fahrzeuge der Feuerwehr mit passenden Alter und
    Bundeswehrvergangenheit habe ich überprüft, nix.
    Da ist nur der Borgward B 2000. + Borgward Heidetanker, der ist aber nicht BW.


    Gruß
    Klaus

  • Moin,
    klar ist auch das möglich.
    Der Hitzeschutz kann ja auch für ein Mündungsrohr sein.
    Gegenüber ist ja auch eine Aussparung in der Plane.
    Evtl. eine (Zusatz-)Waffe seitlich am Turm. hmmm
    Oder es gibt eine linke und eine rechte Plane für
    irgendeine Zwillingswaffe.


    Ich frage mich nur, wie die Plane zur Feuerwehr gekommen ist ?
    Es muß ja irgendein Gerät gewesen sein, das zumindest 1961
    zum Bestand der Bundeswehr gehörte.


    Gruß
    Klaus

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