Vollrestaurierung wer traut sich ?

Moin erstmal,

das nun folgende ist ersteinmal eine Überlegung, aber so wie ich finde eine gute,
denn viele von uns haben doch sicherlich mehr als nur einen Kübel oder zumindest
einen mehr oder weniger kompletten irgendwo lagernd.

Meistens fristen diese Kübel ein unwirkliches Leben zwischen Gerümpel - schluß damit
das Auto gehört auf die Straße und ins Gelände !!!

Jetzt aber starte ich diesen Monat einen Versuch und suche noch mindestens zwei
Kübel die sich trauen für kleines Geld in einem fernen Land fix und fertig restauriert
zu werden um dann wieder so auszusehen wie frisch aus der Produktion.

Interesse? dann melden!

Clemens

JA - genau das !

- Zustand - ist egal, nur rollen sollte der Wagen noch
- Fehlteile sollten auch kein Problem sein, natürlich bis auf Motor und Getriebe
- Geschätzte Dauer der Restaurierung maximal sech Monate,
weil der Transportweg für Hin- und Rücktransport gut und gern 2,5 Monate.
- Kosten für den Transport (hin/her) ca. EUR 500 für die Restaurierung dann nach Aufwand

Kostenvoranschlag ist natürlich selbstverständlich, ich würde aber mit nicht mehr als 2.000 Euro
rechen Inklusive Lackierung

Sonst noch Fragen ? immer her damit

Clemens

Und wo liegt das ferne Land geografisch ?

... so ungefähr von Frankfurt a.M. nur 10- 11 Flugstunden

... mit dem Schiff ca. 30 Tage

... zu gut 100% isst der Einwohner dort mit Stäbchen

... das Land ist China

... die Provinz ist Shandong

... die Stadt ist Qingdao und hat zu Kaisers Zeiten mal Tsingtau geheissen

GENAU - das die Stadt die dem Bier den Namen giebt und der gemeine Biertrinker
sicher kennt - das Bier gibt es in fast jedem Chinarestaurant, schmekt aber vor Ort
frisch viel besser !!!

Clemens

Und du hast einen Kontakt laufen, der dir fleißige Chinesen beschehrt, die dir für kleines Geld Autos restaurieren???
Hört sich nach einer spannenden Geschichte an!

Oder machst du ein Auslandssemester und möchtest die chinesische Wirtschaft ankurbeln?

... nun ich sag mal so:

Angefangen hat es damit, das ich meine Kübel (derzeit 3 angemeldet) nicht mehr gegen die braune Pest (Rost) von alleine schützen kann und ja auch nicht mit nicht verkehrstüchtigen Fahrzeugen unterwegs sein mag. Und es mich sehr abnervt, wenn ich hier in der Werkstatt knapp fünfzig Euro die Arbeitsstunde zu zahlen habe, eine richtige Restaurierung aus finanziellen Gründen sich überhaupt nicht mehr rechtfertigen läßt.

Weil ich aber Geschäftlich sehr oft dort bin und die chinesische Arbeit sehr zu schätzen gelernt habe, kam mir vor vielen Jahren der Gedanke, das muss doch günstiger gehen.

Ich habe heute (01. Juli 2004 um 11:58h) die offizielle Genemigung erhalten so etwas ich China (überhaupt) tun zu dürfen - das waren jetzt fast vier Jahre, ein "langer Marsch" durch die Instanzen, denn normalerweise ist jegliche Einfuhr von gebrauchten Fahrzeugen verboten.

Sicher gehen auch andere Fahrzeuge - aber ich wollte erst einmal mit relativ einfachen Dingen wie dem Kübel anfangen... und da sechs Kübel in einen Container gehen rechnet sich dann auch der Transport über die lange Strecke.

Fernziel ist eine richtige Fabrik, die Kübel und andere alte Fahrzeuge wieder artgerecht in einen fast Neuzustand versetzt, damit wir alle noch viel Freude an den Fahrzeugen haben.

Wenn dieser erste Versuch gut geht und es mir gelingt ? dann sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn einer dann noch mit der Ausrede kommt er hab keine Zeit seinen Kübel zu restaurieren. Und Bevor sich dann wieder jemand ein Wrack für 2.000 Euro bei eBay kauft, kann er seinen Kübel doch lieber vernünftig restaurieren lassen.

Die Kosten für eine Restaurierung liegen bei ca. 1:6 zu den hier zu Lande üblichen Kosten.

In wie weit sich für mich damit Geld verdienen läßt hängt dann natürlich von der Bereitschaft ab wie viele ihre Kübel in der Ferne restaurieren lassen. Ich gedenke mit 10% Aufschlag zur Summe der Restaurierung klar zu kommen, denn der Kübel ist ja Hobby (wenn auch täglich im Einsatz), zumal ich ja auch einiges an Investition leiste und bereits geleistet habe.

Daher auch erst der Aufruf hier im Forum, damit ggf. auch das Spezialwissen einiger Mitglieder nach China transferiert wird, um ein Top Ergebnis zu erzielen, ja vieleicht waagt ja sogar jemand diese Idee weiterzudenken und entwickelt diese Option zur Geschäftsidee.

Ich wäre gern behilflich dann diese Idee einer Fabrik in China für ein quasi ?made fro Germans? umzusetzen... aber erst mal der Versuch mit sechs Kübeln.

Mal sehen was dann kommt...

Clemens

Nun ja, das ist jau auch erst ein Versuch, deswegen suche ich ja auch Mutige, die sich trauen.

Und nicht nur für "kristian b" habe ich erst mal ein Bild angehängt...

Clemens

... und noch einer !

Alles was aus Metall ist kann der Chinese perfekt nachbauen, ich sag immer die können selbst aus Scheisse Rosienen drehen.

Nein ? ein ganz klares nein eine Oldtimerszene gibt es nicht, weil für den Chinesen ein Auto ein ?Verbrauchsgut? ist es gibt dort nicht einmal so etwas wie einen richtigen Gebrauchtwagenhandel... ist das Auto kaputt nach spätestens fünf Jahren wandert es direkt zum Schmelzofen.

Aber der Chinese baut selber Autos und nicht zu knapp ? das können die ganz sicher.

Rostschutz vor dem Lack ist sicherlich ein Thema, dafür gibt es bestimmt eine gute Lösung, da habe ich keine Bedenken, denn schließlich baut der Chinese auch Schiffe.

Was das Thema Hohlraumkonservierung angeht, da gibt es in Deutschland auch mindestens 1000 Meinungen, wenn dann jemand noch eine Hohlraumversiglung haben will, sollte er am besten ?sein? Zaubermittel mit in den Kübel stellen.

Das Experiment mit den Polen habe habe ich 1997 gemacht ? danke, wer meinen Kübel kennt weiß wie der nach einem Jahr ausgesehen hat, obwohl ich alles Originalteile beide Seiten Schweller innen und außen etc. mit gegeben hatte.

Das hatte ich wohl vergessen zu sagen ich suche ?nur? zwei Mutige, denn ich selber werde vier von meinen Kübeln auf die Reise schicken.

Ja dann gute Reise

Moin Moin,

Ist ein interessanter Ansatz mit der Restaurierung in Asien, mir persönlich sind die Kontrollmöglichkeiten aber doch etwas dürftig.
Sicherlich kann man z.B. vereinbaren, das über die Restauration eine Fotodokumentation angefertigt wird, aber was ist wenn die Kollegen das einfach nicht machen....mal eben hinfliegen ist ja nicht.

Sollte dann alles geklappt habe.. wie ist es mit der Wiedereinfuhr nach Deutschland. Was sagt der Zoll,bzw. was will er haben ? Passive Lohnveredelung wird ja wohl nicht funktionieren.

Ich treib mich ja schon ein wenig länger in der Restaurationsscene um und habe folgende Erfahrung gemacht:
Nur da, wo ich persönlich in kurzen Abständen den Fortschritt der Arbeiten ( und somit auch die Qualität ! ) überprüfen kann würde ich arbeiten lassen.Sicherlich ist ein Munga oder 181er kein Hochpreiskassiker (und so schnell wirds auch keiner, denke ich),aber ordentliche arbeit will man ja trotzdem.

M.E. sind zur Zeit nur Polen und Tschechien die erste Wahl.Der Grund hierfür:

Rel. kurze Wege, fehlende Teile kann man schnell hinbringen/hinschicken, man kann mal hinfahren .

Ein hohes Erfahrungspotenzial was das Schrauben und Blecharbeiten angeht, gleiches gilt fürs Lackieren.

Zoll ist rel. günstig und vor allem vollkommen problemlos zu händeln

Trotzdem... viel Glück, man muss manchmal auch neue Wege gehen.

An den Edelrestaurator,

also dann NOCH einmal von vorn, diesmal schreibe ich die Antworten unter die Fragen, damit das lesen der vorangegangenen Texte mit den Antworten zu anstrengend ist, schließlich ist ja schon Freitag.
mir fallen da schon noch ein paar fragen ein:

1. woher sollen in china die nötigen fehlteile herkommen? z.b. verschleiß- oder gummiteile, oder einfach ne fehlende radkappe, lampentopf, irgendwas. kommen dann fahrradlampen dran? am anfang mit schicken ist schwierig, da man das nicht überschauen kann.

Antwort zu 1
Wird alles individuell nachgebaut, aber wer Fahrradlampen wünscht, warum nicht auch soetwas

2. wie soll das mit dem kostenvoranschlag funktionieren? ich bezahle 250? für den transport dort hin, erhalte den kostenvoranschlag und wenn er mir nicht passt hol ich das auto für 250? im gleichen zustand wieder zurück?

Antwort zu 2
Nun das Auto wird sich angesehen, dann der Arbeitsaufwand ermittelt und fertig ist der Kostenvoranschlag, und mehr ist dann auch nicht zu zahlen. Wie auch schon geschrieben, ich rechne mit nicht mehr als 2000 Euro inkl. Transport pro Fahrzeug, wem das zu Teuer ist - braucht ja nicht.
Die ersten zwei Mutigen die Ihre Kübel mit in den Container stellen, zahlen natürlich erst dann wenn das Auto wieder zurück ist.
Wichtig ist, das niemand Zeitlich unter Druck steht, sondern das in aller Ruhe aus einem Trümmerhaufen wieder ein Auto wird.

3. wer überwacht die restaurierung?

Antwort zu 3
Die Leute, die vor Ort dafür zuständig sein werden, und das es ja das Internet gibt, wird es immer per eMail Fotos geben, die den jeweiligen Stand der Arbeiten dokumentiert, natürlich im Detail.

4. was ist mit einer reklamation, wenn mir die abgelieferte arbeit nicht gefällt oder z.b. sich nach nem halben jahr irgendwo der lack löst? in D ist das kein tehma, da bekommt er das auto eben wieder auf den hof!

Antwort zu 4
Hier gelten die in der EU üblichen Gewährleistungen.

5. woher weiß ich, ob mein auto je wieder hier ankommt und ob meine mitgelieferten teile auch verwendet werden?

Antwort zu 5
Wenn das Schiff absäuft haben wir Pech gehabt, aber die Autos sind auf dem genzen Transportweg versichert. Mitgelieferte Teile? Wozu?!

6. kennen die chinesen sich überhaupt mit diesen motoren und getrieben aus um diese zu reparieren - woher kommen dazu die ersatzteile? ich weiß nicht, gab es in der volksrepublik china den käfer?

Antwort zu 6.
Siehe Bilder ? Erstazteile wie bereits gesagt werden nachgebaut, das die Fahrzeuge ja alle mehr oder weniger die gleichen Schwachpunkte habe, wird dann eine Kleinstserie aufgelegt, diese Teile könnten dann zu günstigen Preisen bei den üblichen Händlern erworben werden...

+++

7. was ist mit dem deutschen zoll? meines wissens muß man mindestens den mehrwert der fahrzeuge nach der restauration verzollen, wenn nicht sogar den gesamten wert! und dann geht die rechnung langsam nicht mehr auf!

Antwort zu 7
Fast Richtig, hierbei handelt es sich um einen sogenannten ?Veredelungsverhehr? und der geht dann von dem in der Rechnung angebenen Wert aus, aber da diese Leistung in einer ?Freizone? erbracht wird ist diese in der Regel ?Abgabenneutral?

8. nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber ich bin eben etwas mistrauisch, wenn ich jemanden nicht kenne. woher weiß ich, dass du meinen kübel nicht zur komplettierung deiner vier nutzt? bekomme ich von dir einen entsprechenden pfand?

Antwort zu 8
Nein ? es Kübel und keine Dosen

9. bitte vergleiche nicht rostschutz auf schiffen mit dem auf autos! ein dampfer ist doch etwas anderes!

Antwort zu 9
Ich bin ja kein Rostschutzexperte, aber ich sehe da nicht wirklich den Unterschied, Rost ist Rost... und den bekämpft man bevor er entsteht, und da wo Rost ist kommt ein neues Blech rein.

10. wenn in china die autos nach fünf jahren in die presse wandern, wird dort bestimmt nicht allzuviel wert auf den rostschutz gelegt - ist ja nicht nötig! selbst ohne lack sollte ein auto solange durchhalten.

Antwort zu 10
Das ist leider Falsch, die Autos dort, egal ob von VW, Ford, Citroen oder, oder werden in China nach in Europa gültigen Normen gebaut... der Grund warum die Autos nach fünf Jahren spätestens in die Tonne wandern ist, weil kein Chinese seine Fahrzeug wartet, wenn mal einer das Öl kontoliert, ist das ein echtes Highlight. Nach fünf Jahren sind die Autos einfach nur noch Kaputt, weil sie eben wie ein Fahrrad benutzt werden.

11. wenn eine autoreparatur in china nicht nötig ist, woher kommen dann die fähigkeiten aus nem stück blech einen kompletten kotflügel zu fertigen?

Antwort zu 11
Diese Frage habe ich nicht ganz verstanden, aber ich versuche Sie dennoch zu beantworten. Wenn einer das Geld hat seinen Kübel hier in der Werkstatt machen zu lassen ? bitte, nur zu. Aber warum soll ich für einen (neuen) Kotflügel hier irgendwas um 200 Euro auf den Tisch legen ohne Lack und Montage. Auch in China gibt es Werkzeugbauer und Ingenieure die können das auch und zwar sehr gut, der neue Polo zu Beispiel wird zu über 60% in China gebaut! Die wenigen Teile die CKD mäßig noch aus Deutschland kommen... kaum der Rede Wert ? und ich sehe viel neue Polos auf deutschen Strassen, die eigendlich von dort kommen.

Schlußwort...
Es ist ein Versuch, mehr erst eimal nicht - und ich suche wie gesagt solche Leute die einen Kübel ?über? haben und nicht dazu kommen ihn wieder fertig zu machen, Leute die auch gut und gern ein Jahr lang auf Ihr Auto verzichten können, für den Fall das der Nachbau der Teile länger dauert. Und wenn es sich ergibt daraus ein richtiges Geschäfts zu entwickeln, dann habe wir Kübelfahrer noch lange viel Spass an unseren Fahrzeugen.
Darum die Ansprache hier im Forum, weil das ganze eine Versuch ist.

Hallo,
ich arbeite in einer Maschinenfabrik die seit ca. 1,5 Jahren mehrere Anlagen nach China geliefert hat.Wenn ich mich mit unseren Monteuren über die chinesischen Arbeiter auf der Baustelle unterhalte bekomme ich zu hören die kennen nur Vorschlaghammer und Schneidbrenner.Damit können sie auch gut umgehen, denn alle möglichen Löcher werden einfach damit gebrannt und wenn ein 8er Loch eben 16 mm groß ist stört es auch keinen.Daher bezweifle ich im größten Masse daß in China eine Resaturation nach deutschen Gesichtspunkten überhaupt möglich ist.Wünsche Dir für dein Vorhaben alles Gute denke aber daß mein unrestaurierter Kübel länger lebt wenn er China nicht kennenlernt

Na, da haste ja was vor !

Zwei Sachen sind mir allerdigns VOLLKOMMEN unklar:

Punkt 4: Wer will denn die EU-übliche Gewährleistung verantworten ? und vor allem im GAU-Fall zahlen ? Die Qingdao's ?

Punkt 7: Passive Lohnverarbeitung ist nicht unbedingt Abgabenneutral,gut recherchieren.....sonst Teuer :|

Abgesehen davon :mir ist die Freihandelszone Qingdao nicht bekannt, ist die Wirtschaftszone neu eingerichtet ?( nach 01.06.2004 )