Aufbau BW - Zelt

  • Meine sehr geehrten Damen und Herren !


    Da mit einem baldigen Einsatz zu rechnen ist, haben Rekrut Mohrle und meine Wenigkeit heute ein seit Langem in unserem Materialdepot herumliegendes BW - Zelt ausgepackt.
    Unser heutiges Tagesziel war, in die Geheimnisse des Aufbaus einzudringen.
    Trotz intensiver Beschäftigung mit der Thematik (siehe Bilder ) war uns ein durchschlagender Erfolg nicht gegönnt. :|


    Wir bitten daher um Hilfe in Form von Erklärungen oder gar einer TDv.


    Aufklärungsbedarf besteht in der Art des Aufbaus bei einer / zweier / mehrerer Planen zu einem zeltartigen Gebilde.
    Ebenso herrscht Aufklärungsbedarf bei Verwendung als Poncho, wie das ja angeblich möglich ist.


    Wer kann helfen ?


    Nachfolgend einige Bilder unserer Versuche.




    Ausgebreitete Planen mit Hüllen, Rekrut Mohrle liegt Probe.





    Erste, unbefriedigende Versuche in der Verwendung als Poncho.





    Weitere, absolut unbefriedigende Versuche bei der Benutzung als Zelt ( Rekrut Mohrle inliegend ) :D





    Hilfebenötigenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • Hallo Wigbold


    Da Mohrle ganz offensichtlich regendicht unter der Plane ist ,ist der Versuch als gelungen anzusehen. Auch sind alle Anforderungen der Tarnung erfüllt, da Mohrle ja nicht mehr als Mohrle zu erkennen ist.


    Meiner Meinung nach ist also die Übung gelungen!


    Weitermachen!


    Robert

  • Lieber Harald!


    Gerne schreibe ich Dir eine umfangreiche Bedienungsanleitung fuer dieses 2 Mann Zelt.
    Gib mir hierfuer bitte noch etwas Zeit, ich muss mal kurz in den Keller 3 Tonnen neuangelieferte Digitalbetacamkassetten umwuchten.


    Bis gleich....

  • Hast Du da den Plan ? Dann zeig mir mal am Wochenende, wie es geht ! ;)


    Aber gab es da nicht eine TDv dafür ?


    Zeltmitschleppenderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


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    Mark Twain

  • Als Erstes lieber Harald sei der Hinweis angebracht, dass Mensch, Tier und sonstige Gegenstaende nichts auf den Planen verloren haben, da sonst die Impraegnierung zerstoert wird und es spaeter an dieser Stelle einen Wasserfall gibt.


    Weiterhin sei zu erwaehnen dass Du mit deiner kleinen Koerpergroesse dieses Zelt bestimmt kraftschluessig ausfuellen wirst. Zumindest an Kopf und Fussende.
    Davon dass ein Feldbett da nicht reinpasst brauche ich gar nicht anfangen...
    Aber probiere am Besten selbst.
    Fuer Mohrle waere es zumindest ein prima Wohnklo.


    Darf ich noch hinzufuegen, dass unsere amerikanischen Freunde ein aehnliches Zelt im Programm haben, welches ein bisschen groesser ist?


    Aber nun zum Aufbau:


    Du hast 2 Planen und 2 Planentaschen, dass ist schonmal gut.
    Was Du jetzt noch brauchst sind 10 Heringe, 10 Teleskopstangen, 2 Abspannschnuere und gegebenenfalls 8 Schnuere á10cm Laenge.
    Das Alles (bis auf die kleinen Schnuere) sollte in Zeltbesteckzubehoertasche verstaut sein.
    Falls Du keinen Solchen besitzt, kann sicher der oerltiche Armeeladen helfen, oder im Zweifelsfall eine PN an mich, dann kann ich Dir am WE 2 solche dicker Saecke mitbringen.


    Vor dem Aufbau gilt es die Zeltplanen auf Tauglichkeit zu untersuchen.
    Augenscheinlich sehen die Planen unbenutzt aus, dass ist schonmal gut, heisst aber nicht dass sie direkt einsatzbereit sind.
    An jeder Ecke der Plane siehst Du 2 kleine, hohlgebohrte Metallnieten.
    Das sind die Abspannpunkte.Und genau dort gehoeren die 10cm langen Abspannschnuere vertaeut.
    Da dies bei Dir nicht der Fall ist gehst Du wie folgt vor.
    Als erstes ermittelst Du die Aussen- und Innenseite der Planen.
    Die Innenseite erkennt man recht einfach an der Stempelung.
    Welche Seite nun innen oder aussen liegt, ist relativ egal, nur sollte man sich vor dem Aufbau fuer eine Seite entscheiden ;)
    Gut, jetzt bringst Du die Abspannschlaufen an.
    Der Achterknoten ist Dir ein Begriff?
    Hier steht wie er gemacht wird
    Du machst nun einen Achterknoten an ein Ende des Seils und steckst Dieses von Innen durch eine Oese, und dann von Aussen wieder durch die andere Oese.
    Am dortigen Ende machst Du wieder einen Achterknoten, so dass nun eine Schlaufe aus den beiden Oesen herausragt.
    Fettich ist die Abspannschlaufe.
    Dies wiederhohlst Du bei allen anderen Abspannpunkten.
    Die Laenge der kleinen Seile kann variieren, zu lang sollten die Schlaufen jedoch nicht sein, da sonst das unter Spannung gesetzte Zelt vom Boden abheben wird.


    Beim naechsten Schritt legst Du die Planen genauso wie auf Deinem ersten Bild gezeigt.
    Hier kannst Du anfangen die Planen im Schindelprinzip aneinanderzuknoepfen. Also eine Plane ueber die Andere.
    Es ist darauf zu achten dass die Windseite, also die Seite die dem Wind zugewand ist ueberlappend geknoepft wird.
    Hinweis: Knoepfe zuerst die Mittelseite zusammen, und dann das Fussende (auf Deinem Bild ist es der rechte Teil, wo die Zeltbahnzubehoertasche liegt)
    Die linke Seite kannst Du erstmal offen lassen, durch diese Oeffnungen werden spaeter die Stangen eingefuehrt.


    Fuer den naechsten Schritt gibt es verschiedene Verfahrensweisen.
    Ein Beispiel:


    Du setzt die Zeltstangen zusammen (Eine Stange besteht aus 5 Teilstuecken) und fuehrst eine Stange in den rechten, zusammengeknoepften Teil des Zeltes ein, um sie dort durch die beiden grossen Oesen der
    Zeltbahnen zu stecken.
    Ein 2. Mann koennte den aufrecht gestellten Teil nun festhalten.
    Wieder aus dem Zelt geklettert, ziehst Du die 3 Abspannpunkte die der rechten Stange am naechsten sind (also die komplette rechte Seite) straff und setzt die Heringe im 45° Winkel zum Boden.
    Der rechte Teil des Zeltes duerfte nun von alleine stehen.


    Die gleiche Prozedur wird nun mit dem linken Teil, also dem Eingang durchgefuehrt, allerdings mit dem Unterschied dass Du die beiden unteren Knoepfe zuknoepfen solltest, damit die Form des Zeltes beim Spannen erhalten bleibt.
    Stange rein, Seiten und Spitze abgespannt, und schon steht das Zelt.


    Meisst haengen die Mittelstuecke jetzt etwas herunter, durch erneutes Nachspannen (Hering senkrecht in die Schlaufe stellen, ca 2cm in den Boden rammen, Hering in die die 45° Postion bringen und voellig versenken)
    kann man dies neutralisieren.
    Falls der First immer noch runter haengt kannst Du auch 2 Abspannschnuere an den jeweiligen Zeltstangenspitzen befestigen und zu den Enden hin abspannen.
    Die beiden uebrig gebliebenen Abspannpunkte der Mittelbahnen kannst Du nun auch abspannen.


    Diese Plasteschnuere aus der Zeltstangenzubehoertasche solltest Du aber gleich wegschmeissen und Dir ordentliche Abspannschnuere (weisse 4mm Nylonschnur von Globetrotter oder die Olivgruene vom Bund) besorgen.
    Klar wird jetzt auch die Frage nach den entsprechenden Knoten laut.
    Ein Loesungsweg koennen irgendwelche Konstruktionen aus zusammengebastelten halben Schlaegen oder Schleifen sein.
    Davon nehmen wir natuerlich Abstand.
    Folgende 2 Knoten sollte Jeder kennen, der mal vorhat diverse Planen abzuspannen, oder irgendwelche Dinge mit Seil zu befestigen.


    Zum Einen ist das der Palstek, auch Rettungsknoten genannt, zum Anderen der Verschiebeknoten oder auch Spannerknoten.
    Leider habe ich zum Spannerknoten keine anschauliche Anleitung im Netz gefunden.
    Werde beizeiten mal ein paar Fotos posten.
    Die Schlaufe des Palsteks wird um die Zeltstangenspitzen gelegt und nach Unten hin mittels des Spannerknotens abgespannt.
    Nur Not kann man am anderen Ende auch einen Palstek machen, und das Ganze dann mit dem Hering richtig Spannen.
    Nach dem ersten Regen ist die Spannung aber dahin. Mit dem Spannerknoten koennte man jetzt ganz einfach nachspannen.



    Zum Einrichten des Schlafplatztes und des Gepaecks kann man eine Seite des Zeltes aufknoepfen.
    Aus diesem Grund sollte man den Hering auch nicht so tief versenken, die Schlaufe muss man ja darueberstreifen koennen.



    Viel Erfolg beim Aufbau, am WE kann ich Dir dann zeigen wie das live geht ;)
    Nebenbei wage ich mich dann an den Bau eines 16er Gruppenzeltes mit WH Planen (falls ich soviele Planen zusammenbekomme, ansonsten gibts was Kleineres ;) )

  • Moinsen Wigbold.
    Was ich da noch zuzufügen hätte wäre folgendes:
    Damit sich die Zeltstangen nicht allzuschnell in den Boden bohren kann man die Zeltstangen ind die Zeltstangentasche stecken und dan auf den Boden stellen.
    War uns immer sehr hilfreich.
    Die Zeltbahntaschen haben wir dann am Kopf bzw. Fußende oben drauf getan damit es nicht zu stark reinrgenet.


    Intereannt wird es wirklich die Dackelgarage im dunkeln im Wald alleine Aufzubauen.
    Hab das in 10min in der AGA bei der Rekrutenbesichtigung geschafft.
    War wahrscheinlich auch so schnell gegangen durch den Frust den ich in 2 tagen angestaut hatte. :|


    Ansonsten is es immer wieder ein Erlebnis wert drin zu pennen :D

  • @ Jay_Dee :


    Oha ! 8o Ich hab es mir mal ausgedruckt, das kann ich am Bildschirm gar nicht alles verarbeiten ! :D


    @ Keks:


    Danke für die praxisnahe Ergänzung ! Ich werde es mal ausprobieren.


    Bastelnderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


    Trenne Dich nie von Deinen Illussionen und Träumen.
    Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber Du hast aufgehört zu leben.
    Mark Twain

  • beim bund mussten wir die lüftungsschlitze mit tape verschließen.... da hat unser 8leicht fanatischer :D ) ausbilder aber wohl eher an ein poncho-zeltbahnpaket gedacht ;)



    a propos poncho: sofern man sowas besitzt kann man davon zwei ne weitere zeltstangenhöhe drüber als weiteren regenschutz aufspannen.

  • Nicht nur Das, wehrte Kameraden.


    Es sind sogar noch viel groessere Gebilde moeglich!
    Die 2Stockvarinate macht aber nur Sinn, wenn man an die Unterseite der oberen Planen Knoepfe annaeht!



    Achso, Harald ich habe ja ganz vergessen zu erwaehnen was es mit der Ponchovariante auf sich hat.


    Durch die beiden Schlitze kannst Du die Arme stecken, und mit der Zugschnur den oberen Teil anpassen.
    Die Zeltbahnzubehoertasche kann man sich dann ueber den Kopf ziehen und schon hat man eine Kapuze.


    Neumodische Soldaten legen dann aber lieber das atmungsaktive und Wasserdampfsdurchlaessige 3Lagen Laminat an ;)

  • Moinsen.
    2 stockvariante?
    Das heißt, das sieht dann so aus wie ein doppelstockbett oder wie?
    Was natürlich bei so einer Dackelgarage auch immer gut ist ist das wenn ein Baum in der nähe ist wo man die Spannschnüre befestigen kann.
    So bekommt man mehr halt und spannung rein.
    Das vorallem wenn der Boden vom Regen aufgeweicht ist durch Tagelangen Regen oder es sich um weichen Waldboden handelt.

  • Ja das ist richtig.
    Fuer ein- zwei Naechte reicht es aber auch aus das Zelt ohne die Abspannschnuere aufzubauen.


    Die 2 Stockvariante ist ne feine Sache.
    Vor allem wenn man mal laenger an einem Platz verweilen moechte.
    Zu 2. ist die Dackelgarage einfach zu klein.
    Zum Schlafen ok, aber wenns Stuermt oder Schneit ob die.-. will man ja auch mal ne Kerze im Zelt anzuenden und sich ne spannende Geschichte erzaehlen.

  • auch in der üblichen "einstockvariante" gibt es möglichkeiten sich platz zu schaffen: einfach ma ca 30 cm tief schanzen (ausbuddeln). gibt nen guten wind- und splitterschutz, nach oben hin deutlich mehr platz und eine wärmequelle (z.b. 2 esbitkocher, kerze, ...) verpufft nicht wirkunglos sondern reflektiert.
    ... aber nicht außenrum die "regenrinne" vergessen! ;)



    - persönlich erprobt und für gut befunden -



    verfeinerung wäre noch eine von der dackelgarage zugängliche, aber außen liegende koch und wärmemulde mit rauchabzug außen. leicht zu bauen und einfach unschlagbar im winter oder bei nässe. also: dieses vielbelächelte und verachtete zelt ist bei fachgerechtem einsatz gar nicht so übel ...

  • In einer solch gar heimeligen Behausung durfte ich im Dez. 1985 auf dem StoÜpl. Sonthofen mein Winterbiwak geniessen. Das Problem war eigentlich nur, das entweder die Dackelgarage zu kurz oder der Rekrut zu lang war. Zumal die Anzahl der Rekruten 2 war, nebst dazugehörigem Seesack mit Klamotten und Gerödel für eine Woche.
    Uns standen die Haxen immer mindestens nen halben Meter ausm Zelt X( .
    Selbiges war natürlich der Feuchtigkeitsaufnahme des Kunstflugschlafsackes sehr förderlich, insbesondere bei Schneefall.
    Warum Kunstflugschlafsack? Nein, er war nicht von den Herren LuWa ausgeliehen. Vielmehr vollführt der Rekrut darin des Nächtens die tollsten Flugfiguren, damit im warm wird 8o


    *immernochbibbernderweise*
    Jens64

  • Man muss die Bahnen etwas modifizieren (Knopfloecher und Knoepfe an die Unterseite von 2 Planen)
    Der Rest ist eigentlich schnell ersichtlich.


    Na vielleicht bringe ich zum Treffen ein paar Planen mit, dann koennen wir das mal ausprobieren.

  • Darf bei uns exakt 5 Minuten dauern, dann muss das Zelt stehen.
    Diese ackelgarage wird mir fehlen.
    ... oder auch nicht. ;)

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