FK 20 Anhänger - 100 km/h Zulassung

  • Hallo zusammen,


    der Platz in meinem Jeep ist leider stark begrenzt und auf den Reisen wird es immer sehr eng im Laderaum. Daher möchte ich einen geländegängigen Anhänger mit selbst konstruiertem Koffer aufbauen. Als Basis sollte ein ungebremstes FK 20 Bundeswehr Anhängergestell der Firma Kongsberg dienen, das noch angemeldet werden muss.


    Hat hier jemand Erfahrung mit einer 100 km/h Zulassung für den Anhänger? Grundsätzlich gelten diese Voraussetzungen:

    1. Auto mit ABS (mein Jeep hat ABS)
    2. Der Anhänger ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h geeignet (ist zu klären)
    3. Anhängerreifen sind für 120 km/h ausgelegt und jünger als 6 Jahre alt (z.B.: Security ML 914 6.00-16)
    4. Masseverhältnis Zugfahrzeug zu Anhänger: 0.3 (passt bei Zulassung auf 600kg)


    Ich habe hier auch eine Kopie von einem Fahrzeugschein und die Datenbestätigung der Zentrale Militärkraftfahrstelle schon gefunden, aber insgesamt keine Info zur zulässigen Geschwindigkeit. Der TÜV ist auch ratlos, ob der Anhänger dafür "geeignet" ist. Vielleicht ist die Nutzung, wie bei einem TSA, auch auf maximal 80 km/h begrenzt.


    Ich bin jedenfalls gespannt auf eure Rückmeldungen. Falls es mit dem FK20 nicht möglich ist, wären auch Alternativen interessant.


    Danke + viele Grüße

    rapha

  • Frohes neues Jahr,

    Hast du mal auf dem Typschild der Achse nachgeschaut?

    Bei meinem Feuerlöschanhänger steht auf dem Typschild der Achse zul. Höchstgeschwindigkeit 95km/h. Ich habe das auch probiert mit der 100er Zulassung. Der TüV hat das bei der Vollabnahme abgelehnt, weil : Zitat" In der StVO nur 80/100km/h drinsteht. 95 km/h keine 100 sind und somit nur 80 erlaubt. Basta!"


    Die 5 km/h machen den Bock ned Fett. Der Anhänger läuft so ruhig, dass du den selbst bei 120 nicht merkst. Und Nein, nicht mit dem Munga!;\D


    Ich glaube der Anhänger muss auch noch Stoßdämpfer und Antischlingerkupplung haben?!

    Kann das sein? Ich weiß es nicht mehr.:schulterzuck:


    Gruß

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bei ungebremsten Anhängern reichen m.E. die im ersten Post aufgeführten Punkte für eine Tempo 100 Genehmigung aus. Eine Antischlingerkupplung oder Stoßdämpfer sind eigentlich nicht nötig, wenn das entsprechende Verhältnis zwischen ´Leergewicht Zugfahrzeug´ und eingetragener ´Gesamtmasse´ Anhänger passt. Da gibt es eine Berechnungsgrundlage - aber das ist ein anderes Thema.


    Auf den Typenschildern steht leider nichts zur zulässigen Geschwindigkeit.


    Es wäre natürlich optimal, wenn jemand ein Gutachten oder ein anderes Dokument mit dieser Information hat, die ich dem TÜV bei der Anmeldung vorlegen kann.


    LG

    rapha

  • Ob der Anhänger für 100 km/ geeignet ist, muss der Hersteller feststellen und bescheinigen.

    Zudem muss das sicher in der ABE beim KBA hinterlegt sein.

    Es gibt dann ein entsprechendes Dokument, mit dem man dann die Eintragung bei der Zulassungsstelle vorgenommen werden kann.

    Ich habe das kürzlich mit einem 750 kg-PKW-Anhänger gemacht. In den originalen Papieren stand von 100 km/h nichts drin. Der Hersteller hat mir dann eine "Zweitschrift" ausgestellt, in der das dann drin stand.


    Warum eigentlich unbedingt ungebremst?

    Sicherheit, 100km/H und Zuladung sprechen eigentlich dagegen.

    Dafür sprechen nur der geringere Aufwand bei der HU und der höhere Anschaffungspreis von Anhängern mit Bremsanlage.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

  • Hallo Rapha,


    ich hatte das gleiche Platz- und Gewichtsproblem wie du und habe mich aufgrund der ganzen Anregungen hier im MFF auch für das FK20-Fahrgestell entschieden.



    Du hast ja im Eingangspost schon richtig dargestellt was alles für die 100km/h-Zulassung erforderlich ist.

    Was dir allerdings zu fehlen scheint, ist ein amtlich anerkannter Sachverständiger (mit Sachverstand), der sich bei der Gutachtenerstellung zur Einzelbetriebserlaubnis nach §21 StVZO auch dazu in der Lage fühlt eine „Bestätigung zum Betrieb von Fahrzeugkombinationen bis 100km/h gemäß 3. Verordnung zur Änderung der 9. Ausnahmeverordnung vom 7. Oktober 2005 zur StVO“ auszustellen.


    Suche dir also einen anderen aaS!


    Im Anhang findest du als Anregung wie das bei mir umgesetzt ist (aufgrund schlechter Erfahrungen allerdings neutralisiert):




    Ich wollte einen stabilen ungebremsten Geländeanhänger, der eine ähnlichen Spurweite wie mein Jeep hat, mit auswechselbarer Kugelkopfkupplung, NATO-Zugöse und ziviler Zugöse. Die Aufbauten sollten je nach Anwendungsfall wechselbar sein. Nach derzeitigem Ausbaustand habe ich eine kurze Ladefläche, die bei Bedarf verlängerbar ist und einen aufsteckbaren Kasten mit abnehmbaren Deckel, der das ganze Gefährt aufschwimmfähig macht.



    Beim Aufbau meines „Quarter Ton Multi Purpose Bug Out Trailers“ war mir wichtig, dass das Fahrgestell als solches zugelassen wird. Alles andere ist jetzt Ladung und somit kann ich diverse Zulassungsbestimmungen/Abnahmen umgehen. Selbst die Ladefläche ist jetzt rechtlich Ladung. Sie ist an den originalen Aufnahmepunkten für das Geschütz werkzeuglos mittels Bolzen sowie Bügeln mit Flügelmuttern gesichert. Der grüne Kasten ist ebenfalls nur durch die Ladefläche gesteckt und mittels Bolzen gesichert. Für Leerfahrten war es dem Sachverständigen wichtig, dass eine Querstrebe angebracht wird, damit mit mir an der Ampel die Motorradfahrer nicht in das nach hinten „offene U“ fahren. Was du beim Bauen bedenken solltest, ist die geringe Stützlast von 60kg i.V.m. den hinten liegenden Rädern. dass die Aufbauten gut ausbalanziert sind.



    Viel Spaß beim Basteln, viel Erfolg bei der Abnahme und lass uns am Ergebnis teilhaben.

    Grüße Smarty

  • Hallo Smarty,


    besten Dank für die Infos! Dein Anhänger sieht sehr gut aus. Das ist nahezu das gleiche Konzept, das ich mir überlegt hatte.


    Ich spreche mal mit meinem Kontakt beim TÜV und melde mich wieder.


    Viele Grüße

    Rapha

  • Bei der ungebremsten Variante sollte man bei Urlaubsreisen allerdings auch die Vorschriften im Reiseland nicht vergessen. Während man in Deutschland bei entsprechender Ausführung und passenden Papieren auf der Autobahn 100km/h fahren darf, so gilt beispielsweise in Norwegen für ungebremste Anhänger über 300kg (ich gehe mal von tatsächlichem Gewicht aus) eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60km/h. Das kann schon ziemlich nervig, bzw. im anderen Fall, teuer werden. https://www.billiger-mietwagen…kehrsregeln-norwegen.html


    Bei 170kg Leermasse bleibt da nicht mehr viel übrig für die Ladung.

    Grüße aus dem Norden
    Claus

    Erleuchtung auf der dunklen Seite der Macht 37534537pb.gif

  • Bei der ungebremsten Variante sollte man bei Urlaubsreisen allerdings auch die Vorschriften im Reiseland nicht vergessen. Während man in Deutschland bei entsprechender Ausführung und passenden Papieren auf der Autobahn 100km/h fahren darf, so gilt beispielsweise in Norwegen für ungebremste Anhänger über 300kg (ich gehe mal von tatsächlichem Gewicht aus) eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60km/h. Das kann schon ziemlich nervig, bzw. im anderen Fall, teuer werden. https://www.billiger-mietwagen…kehrsregeln-norwegen.html


    Bei 170kg Leermasse bleibt da nicht mehr viel übrig für die Ladung.

    Hallo Claus,


    die jeweiligen nationalen Vorschriften sind bei Reisen natürlich immer zu beachten. In dem einen Land geht es offiziell etwas langsamer vorwärts, in einem anderen dafür etwas schneller. In Österreich bspw. dürfen leichte Anhänger (unter 750kg) außerhalb der Ortschaft 100km/h fahren, aber dafür benötigen dort auch ungebremste Anhänger ein Sicherungsseil. Deshalb die Sicherungskette bei mir.


    170kg wiegt alleine das nackige FK20-Fahrgestell inkl. Stützrad. Bei meinen schweren Aufbauten (50kg + 10kg Ladefläche, 100kg Koffer, 25kg Seitenkoffer und 70kg Dachzelt) bleibt noch eine gute 1/4 Tonne als effektive Nutzlast. Mir reicht das für den Urlaub. Das alles sollte für mich als Büro-Pfuzi auch ein Low-Budget-Laien-Projekt bleiben. Besser geht mit dem entsprechendem Kleingeld/Know-How immer.


    Meine Priorität lag auf einem robusten Anhänger mit Aufbauten, die Verwindungen und (Ein-)Schläge abkönnen. Auflaufbremsen sind im Gelände eher störend, wenn sie nicht feststellbar sind. Matsch und Wasser tragen bei Trommelbremsen auch nicht zur Funktion bei. Bei Anpassung auf größere Räder/Reifen des Zugfahrzeuges gibt es zumindest bei einem Reifendurchmesser ab 80cm Probleme mit der Bremsberechnung. Die Standard-Achsstummel mit Bremse für PKW-Anhänger sind für diese Reifengrößen unterdimensioniert. Bei den militärischen Anhängern mit großen Bremsen und Reifendurchmesser fängt aber das Leergewicht i.d.R. erst ab 600kg an. Die waren mir fürs Gelände zu schwer. Bergauf wirken selbst kleine und leichte Anhänger wie geworfene Anker. Es kommt halt immer auf den jeweiligen Einsatzzweck an. Für ein bisschen Overlanding auf nicht asphaltierten Straßen würde ich auch zu etwas Leichteren mit Bremsen greifen.


    Aber bevor ich den Threat vollends kapere...


    Grüße in den Norden.

    Smarty

  • Hallo Smarty,


    zunächst einmal die Bemerkung: Toller Anhänger :daumenhoch:! Mir ging es nur darum einen Gedanken zum Projekt beizusteuern, bzw. auf den Beitrag von Navigator zu reagieren. Ich habe mir 2 Anhänger bauen lassen, würde speziell 1 Fehler heute nicht wieder machen: Die Grundplatte hatte das Maß 155x250cm, beim Austausch wurde mir erst klar, dass das für den Anhängerbauer kein Problem war, allerdings einteilig mit handelsüblichen Platten nicht so einfach wurde. Also: Bei der Planung auf übliche Standardmaße/-teile achten.


    Zudem würde ich bei einem neuen Multifunktionstrailer eine Wohnwagenelektrik vorsehen, also mit den beiden zusätzlichen Plusleitungen (und natürlich entsprechender Masse), eine zusätzliche Batterie im Anhänger kann man für viele Zwecke, bzw. auch als Backup nutzen (passend zum Zugfahrzeug). Ich sehe solche Beiträge nicht als Kapern des Threads an, vielleicht nur als Informationserweiterung für rapha ;-).

    Grüße aus dem Norden
    Claus

    Erleuchtung auf der dunklen Seite der Macht 37534537pb.gif

  • Zudem würde ich bei einem neuen Multifunktionstrailer eine Wohnwagenelektrik vorsehen

    Auch ein sehr guter Ansatz, der bei einem Neuaufbau sicher ganz gut und vergleichsweise kostengünstig eingeplant werden kann.

    Grüße von der Küste! Til :krad::renault:

    Suche ständig Daten über BGS-Fahrzeuge für die Bestandslisten.
    Besonders Hercules K125 und BMW-Boxer!

    :BGS-F:

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