Armee-Truppen der Bundeswehr - Informationen gesucht

  • Bei einer Nachforschung zu einem taktischen Zeichen, dass ich auf einem Bild gefunden habe, bin ich im bekannten Gelboliv Heft über die Zugehörigkeitszeichen (taktischen Zeichen) der Bundeswehr über den Begriff "Armeetruppen" gestolpert. Das die Korps direkt zugeordnete Einheiten hatten war mir klar, das es "bodenständige Truppenteile" gibt auch, aber die zwei auf Seite 6 rechts oben aufgeführten Zeichen für "Armeetruppen" und "Heerestruppen" hatte ich irgendwie bislang ignoriert. Gibt man den Begriff in die bekannten Suchmaschienen ein findet sich auch nichts (konkretes).


    Ist hier jemandem der Begriff bislang nich nur untergekommen sondern ist dort auch mit wietergehenden Informationen hinetrlegt? Gelboliv schweigt sich hier aus und zeigt neben den Maßen keine weiteren Hinweise, was es alles gab ...


    Auf dem fraglichen Bild sieht man KFZ einer 3 Kp einer Artillerieeinheit ("dicker Punkt"), die durch das auf der Spitze stehende gleichschenklige Dreieck dieser besagten Armeetruppe zugeordnet werden...
    (Nein, ich zeig es nicht, das BIld :dev: )


    Jens

  • Bei der Artillerie gibt es keine Kompanien ^^
    Wenn ein unten offenes Dreieck über dem dicken fetten Punkt ist dann handelt es sich um eine Einheit ( 3.Batterie in dem Fall) der Raketenartillerie.
    Aber man sieht ja nüscht so ganz ohne Bild

    Egal welchen Plan man hat, es gibt immer Änderungen

    Einmal editiert, zuletzt von mariosaar ()

  • Batterie, nicht Kompanie, ja, mein Fehler :whistling:


    ... aber ansonsten beziehe ich mich auf die ersten takischen Zeichen, um diese geht es bei Gelboliv ... die Dreiecke und die Kreise, die damals einen Hinweis auf die Zugehörigkeit zum Grossverband geliefert haben, nicht auf das takische Symbol. Und bei diesen Sysmoblen steht das auf der Spitze stehende, geschlossene Dreick halt laut Gelboliv für "Armeetruppen"...


    Versuchen wir es mal mit dem entscheidenden Ausschnitt...


    Jens

  • Detlef, viel gibt da auch das Heft nicht her, aber dort sind die auf einer längsseite stehenden Dreiecke als zugehörigkeitszeichen zu den Korpstruppen aufgeführt ... und ich habe auch ein Bild, das ein taktisches Zeichen mit Artilleriebezug zeigt ... muss es also gegeben haben...wie halt die "Armeetruppen" zu denen ich noch weniger finde!


    Jens

  • Du hast recht, in der Heeresstruktur IV gab es bei den jeweiligen Korps die Artilleriekommandos (1-3), bestehend aus einer Stabs- und Versorgungsbatterie, einer Drohnenbatterie, einem Raketenartilleriebataillon (ausgerüstet mit Lance und 110SF), einem Nachschubbataillon Sonderwaffen und einem Sicherungsbataillon (Geräteeinheit).


    In den Divisionen gab es die Artillerieregimenter mit Stab/ Stabsbatterie, Begleitbatterie, Feldartilleriebataillon, Raketenartilleriebataillon und Beobachtungsbataillon.


    In den Brigaden gab es jeweils ein Panzerartilleriebataillon; Ausnahmen hiervon gab es in den LL Brigaden 25, 26 und 27 sowie in der Gebirgsjägerbrigade 23 (Gebirgsartilleriebataillon 235).


    Detlev

  • Servus miteinander,
    hab mich da ein bischen eingelesen; der Zeitraum der Heerestruppen dürfte so anfangs der Heeresstruktur 2 sein. Die Heerestruktur 1 war von 1956 bis 1958 aktuell, ab 1959 wurde die Heerestruktur 2 eingeführt.
    In diesem Zeitraum wurde der Befehl für die "Kennzeichnung der Kfz. durch Zugehörigkeitszeichen" am 17. August 1959 durch das Bundesministerium für Verteidigung erlassen; die Geburtstunde der taktischen Zeichen. Eine Definition hab ich im Wikipedia gefunden:

    Zitat

    Eine Armee ist ein unter der einheitlichen Führung eines Armeeoberkommandos
    stehender großer Truppenkörper der Heeresstreitkräfte, dessen Umfang
    und Zusammensetzung sehr verschieden ausfallen kann. Armeen werden
    häufig für einen bestimmten Zweck oder Kriegsschauplatz aus mehreren Korps und Armeetruppen (dem Armeeoberkommando direkt unterstellte Verbände und Einheiten) gebildet.


    Aber welche Einheiten da drunter fallen, da hab ich nichts gefunden...


    Edit sagt: Eine Quelle dürfte das Buch "Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung" sein, da da in der Leseprobe des öfterern über die Armeetruppen geschrieben wird. Die zitierten Seiten sind aber nicht abrufbar...
    Hier ein Link zu der Leseprobe "Das Heer 1950 bis 1970" , dann in die Suchzeile "Armeetruppen" eingeben.

    You can't wait until life isn't hard anymore

    before you decide to be happy.

    (Nightbirde 1990 - 2022)


    2 Mal editiert, zuletzt von da Obapfälza ()

  • Gute Güte, Kameraden hoffentlich reicht hier der Platz!!


    Die Frage, mein lieber Jens ist mehr als interessant und ich folge erstmal Deiner Eingangsprämisse. man hat's halt gelesen und gesehen im "Gelboliv-Heft", aber nicht weiter darüber nachgedacht.


    Fahnenjunker: nur so viel als Einschub für Dich: Korpsartillerietruppen hat es mehr als genug gegeben, und das nicht erst in der Heeresstruktur IV. schon von Anfang an plante man ausgedehnte Artillerieverbände auf Korpsebene, vor allem Raketenverbände. Die Aufstellung der 11 Heeresdivisionsregimenter der Artillerie ließ es dann nicht vollends dazu kommen, weil die Ressourcen ja kaum für die Brigade- und Divisionsverbände reichten. Ein Korps-Artillerieregiment hätte aber nach der Planung alleine volle 5 - 6 Bataillone umfasst!


    @Jens, wir müssen bitte beim Erlass des "Bundesministeriums für Verteidigung" für die "Kennzeichnung der Kraftfahrzeuge durch Zugehörigkeitszeichen" vom 17. August 1959 bedenken, dass es sich um "Wehrmachtssprech" handelt. Die Autoren kamen alle aus der Wehrmacht und brachten die Terminologie mit. Dort gehörte z.B. die Eisenbahnartillerietruppe zur Heerestruppe, ebenso die Nebelwerfertruppe und die schwere Mörsertruppe. Alles das, was man erstens zu wenig hatte und was zweitens Spezialtruppe war, wurde unmittelbar der Heeresführung zugeordnet und dort lag auch die Autorität für die Anforderung bzw. Genehmigung.


    Andererseits war früh entschieden worden (nach französischer Lesart für die EVG-Armee sogar auf Bataillonsebene), dass es bei der Bundeswehr oberhalb der Korpsebene keine nationalen Stäbe mehr geben würde. Nur besagt ja ein multinationaler Armee- oder Heeresgruppenstab eben nicht, dass es nicht Unterstützungstruppen der jeweiligen NATO-Staaten geben konnte. Die beiden in West-Deutschland beheimateten HGr-Stäbe waren die NORTHAG in Mönchengladbach und die CENTAG in Heidelberg. Der Größenordnung nach den neuen taktischen Zeichen (ab 1965) folgend, sprechen wir hier immerhin über 5 "X".


    Der bekannteste Verband der Bundeswehr dürfte hier das frühere Fernmeldebataillon 71 aus Essen sein, das 1960 als "NATO-Verband" aufgestellt wurde für die "Heeresgruppe Nord" (Northern Army Group), als 4 "X". Das Btl änderte später mehrfach die Nummer, alles weitere siehe Wikipedia zur Gustav-Heinemann-Kaserne. Nur gab es 1960 noch keine Striche und und Kreuze sondern eben die Formen gem. o.g. Erlass von 1959.


    Zu diesen Heeresgruppen-Truppen muss man später noch die ACE-Mobile Forces (= Allied Command Europe Mobile Force, nicknamed: "NATO-Feuerwehr") hinzu rechnen, zu der auch die Bundeswehr ihren Beitrag lieferte. Und darunter befand sich mit der 3. Batterie des Gebirgsartilleriebataillon 235 in Bad Reichenhall auch ein Artillerieverband. Nur gilt auch hier, dass dies noch nicht vor 1965 der Fall war, also nicht zu Gültigkeit der ersten Zugehörigkeitszeichen-Vorschrift, der späteren ZDv 1/11 "Taktische Zeichen".


    Insofern bin ich momentan noch etwas ratlos, was die Entschlüsselung Deines Beweisfotos angeht. Noch eine Klarstellung: wir redeten bis hier her über die Heeresgruppentruppen. Armeestäbe, also die Kommandoebene zwischen Korps und Heeresgruppe hat es national nur noch kurze Zeit nach 1945 gegeben. Die französische Armee war mit 2 Armeestäben in Deutschland stationiert (1. Armee = Baden-Baden, 2. Armee = Koblenz), doch die 2. Armee wurde bereits 1958 wieder abgezogen. Der Rest bildete danach ohne Nummer die FFA. Britische Armee ähnlich, wurde zur BAOR. US-Army wiederum ähnlich, die 7th U.S. Army wurde fusioniert mit USAREUR und behielt ihre Nummer rein symbolisch. Keine Armee hatte nach meiner Kenntnis ausländische Unterstützungsverbände.


    Ein Sonderfall bildeten die deutschen Heerestruppen der Logistik (s. Seite 13 des "Gelboliv"-Heftes). Hier war die sogenannte Depotorganisation gemeint, die natürlich nicht NATO-assigniert werden sollte, sondern unter rein nationaler Zuständigkeit verblieb. Deswegen hierfür vorgesehen das Quadrat als Zugehörigkeitszeichen. das Heft weist hier als Beispiel sehr deutlich die Beschränkung auf Pionier-, ABCAbwehr-, Fernmelde-.Instandsetzung-, Nachschub- und Sanitätstruppen aus, also keine kampf- oder Kampfunterstützungstruppen.


    Ich hoffe, ich konnte etwas zur Erhellung beitragen, auch wenn ich leider das Beispielfoto von Dir, Jens nicht auflösen konnte. dafür ist der Ausschnitt zu klein. Ich müsste wenigstens wissen, worauf das Zeichen gemalt ist.


    Gruß, Wolf

  • Wolf, vielen Dank, das erklärt den Begriff Armeetruppen vollumfäglich!


    Das oben zu sehende taktische Zeichen ziert mehrere KFZ vom Schlage Borgward B2000 Kübel, das Bild stammt aus den späten 50igern.... leider ist z.B. das Nummernschild/ die Uniformen von erkennbaren Personen auch im Originalbild nicht vollständig und zweifelsfrei erkennbar so das das taktsiche Zeichen als einziges übrig bleibt um das Bild einzuordnen...


    Jens

  • Bei der Planung der Bundeswehr ab 1954 waren sehr starke Armeetruppen vorgesehen, die häufig auch als "Heerestruppen" in den Unterlagen erscheinen. Wie bereits richtig festgestellt, waren das Truppen, die keinem Korps und keiner Division fest unterstellt waren, sondern je nach Lage und Auftrag zugewiesen werden sollten.


    Zu beachten ist dabei aber, daß in der Heeresstruktur 1 die Korps z.B. über keine fest unterstellten Artillerie- oder Flugabwehrverbände verfügten.


    Vorgesehen waren u.a. 18 Panzerbataillone, 15 Panzergrenadierbataillone, 7 Panzeraufklärungsbataillone, 9 Panzerjägerbataillone, 8 Raketenartilleriebataillone unterschiedlicher Typen, 4 mittlere Panzerartilleriebataillone, 4 schwere Feldartilleriebataillone, 4 Beobachtungsbataillone, 12 Flugabwehrbataillone und 16 Pionierbataillone unterschiedlicher Gliederung. Zur Führung sollten 12 Kampfgruppenstäbe aufgestellt werden.
    Bei den Kampftruppen dieser Heerestruppen wurde mit der Aufstellung weniger Bataillone begonnen, die Kader dieser Verbände wurden bereits vor 1959 zur Aufstellung entsprechender Bataillonen der Divisionen herangezogen (z.B. Panzer-Aufklärungs-Btl 366 in Marburg bildete schon 1957 das Panzer-Btl 44, Panzeraufklärungs-Btl 367 in Amberg wurde schon Anfang 1957 Panzeraufklärungsbataillon 4, PzBtl 310 in Münsingen wird 1959 PzBtl 303).


    Bei der Fla sind zu erwähnen:
    Flugabwehr- (Raketen-) Bataillon 484. Aufstellung April 1958 in Bremen-Grohn als Heeres-Fla-Btl, Ausstattung war mit Flugabwehrraketen geplant. Ausstattung erfolgte zunächst mit Flak 75mm SKYSWEEPER. März 1959 Umbenennung in Flugabwehr-Btl 180.
    Flugabwehr- Artillerie- Bataillon 485. Aufstellung Oktober 1958 in Ellwangen als Heeres-Fla-Btl. Ausstattung mit Flak 75mm SKYSWEEPER. März 1959 Verlegung nach Kempten und Umbenennung in Flugabwehr-Btl 280.


    Sehr viele Heerestruppen fanden sich dagegen anfangs bei den Heeresfliegern. Die Einheiten unterstanden zunächst mit Masse dem Heeresfliegerkommando 801, wurden dann aber rasch den Korps unterstellt.


    Heeresfliegerkommando 801
    Aufstellung März 1957. Stellt 1959 Korps-Heeresflieger-Kommandeure 1 und 2 auf, geht mit Restteilen 1961 im Korps-Heeresflieger-Kommandeur 3 auf.
    Niedermendig
    Gliederung 1958: Stabsstaffel, Flugplatzkommandos (H) 841, 842, 843, 846, 847 und 848,Heeresflieger-Versorgungs- und Ersatz-Stff 834, Heeresflieger-Stff 811, 813, 814, Heeresflieger-TrspStff 823, Heeresflieger-Ausbildungs-Btl.
    Unterstellung: Führungsstab des Heeres


    Heeresfliegerstaffel 811
    Aufstellung März 1957 in Fritzlar, wird September 1958 umbenannt in Heeresfliegerstaffel 4


    Heeresfliegerstaffel 812
    Aufstellung März 1957 in Fritzlar, wird ?


    Heeresfliegerstaffel 813
    Aufstellung März 1957 in Fritzlar, wird März 1959 umbenannt in Heeresfliegerstaffel 11


    Heeresfliegerstaffel 814
    Aufstellung März 1957 in Celle, wird Herbst 1959 geteilt und umbenannt in Heeresfliegerstaffel 101 und Heeresfliegerstaffel 6.


    Heeresflieger-Transport-Staffel 822
    Aufstellung 1958, wird umbenannt in Heeresfliegerstaffel ?


    Heeresflieger-Transport-Staffel 823
    Aufstellung November 1957 in Celle, wird November 1959 umbenannt in Heeresfliegerstaffel 103


    Heeresflieger-Transport-Staffel 824
    Aufstellung 1958, wird umbenannt in Heeresfliegerstaffel ?


    Heeresflieger-Versorgungs- und Ersatz-Kompanie 834
    Aufstellung 01.06.1957. Wird März 1958 Heeresflieger-Versorgungs- und Ersatz-Kompanie 835.


    Heeresflieger-Versorgungs- und Ersatz-Kompanie 835
    Aufstellung März 1958 durch Umbenennung der Heeresflieger-Versorgungs- und Ersatz-Kompanie 834. Wird Juli 1963 umgegliedert in Heeresflieger-Instandsetzungsstaffel 307


    Flugplatzkommando (H) 841
    Aufstellung Sommer 1957, Niedermendig


    Flugplatzkommando (H) 842
    Aufstellung Sommer 1957


    Flugplatzkommando (H) 843
    Aufstellung Sommer 1957


    Flugplatzkommando (H) 846
    Aufstellung Oktober 1957. Ab Dezember 1957 in Heeresfliegerstaffel 814 eingegliedert. Wird zum 01.07.1959 umgegliedert in Flugplatzkommandantur (H) 711, Celle


    Flugplatzkommando (H) 847
    Aufstellung November 1957


    Flugplatzkommando (H) 848Aufstellung Oktober 1957


    Heeresfliegerstaffel 855 (San)
    Aufstellung September 1959 als Heeresfliegertransportstaffel (Sanitätsdienst). Wird ?


    Literatur:
    Hammerich, Helmut R. / Kollmer, Dieter H. / Rink, Martin / Schlaffer, Rudolf J.: Das Heer 1950 bis 1970. Konzeption, Organisation, Aufstellung (Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik, 3), München 2006. S. 403 ff.

  • Kleine Ergänzung:


    In der Unterkunftsübersicht der Bundeswehr vom 15.1.1963 sind noch folgende Armeetruppen erwähnt:
    - FmStab 60, Köln
    - FmBtl 51, Bergisch Gladbach
    - Heeresflieger-Lehrstaffel 51, Achum b. Bückeburg
    - FmBtl 71, Essen-Kray
    - FmKp 75, Mannheim
    - TrspBtl 81, Lüdenscheid – 4. Kp Wuppertal
    - TrspBtl 82, Kempten – 2. Kp Urlau
    - FmZug 630, Rendsburg


    Dazu kamen noch folgende „Heeres“ –truppen:


    Heeresversorgungstruppen Nord
    - Nachschub-Depot-Kp 811, Liebenau
    - Nachschub-Depot-Kp 812, Lübberstedt
    - Fernmelde-Nachschub- und Instandsetzungs-Depot-Kp 815, Weener
    Heeresversorgungstruppen Mitte
    - Nachschub-Depot-Kp 831, Rheinböllen, Teile in Breitscheid und Kappel
    - Fernmelde-Nachschub- und Instandsetzungs-Depot-Kp 835, Diez
    - VO-Messtrupp 850, Idar-Oberstein
    - Depot-Instandsetzungs-Bataillon 890, Darmstadt


    Heeresversorgungstruppen Süd
    - Nachschub-Depot-Kp 821, Darmstadt
    - Nachschub-Depot-Kp 822, Germersheim, Teile in Bruchsal und Schierling
    - Fernmelde-Nachschub- und Instandsetzungs-Depot-Kp 835, Balingen


    Heeresflieger-Transportstaffel (San) Achum b. Bückeburg



    Quelle: Unterkunftsübersicht der Bundeswehr, Stand 15.1.1963, BMVg, Fü B IV 4 – Az 45-10, TgBNr. 890/63 – VS-Vertraulich, 1983 herabgestuft auf „offen“.


    In der Unterkunftsübersicht vom 1. November 1966 sind dagegen KEINE Armee- oder Heerestruppen mehr gesondert ausgewiesen (BMVg, Fü S IV 4 – Az 45-10, TgBNr. 2301/66, 1983 herabgestuft auf „offen“.

  • Obwohl das Thema schon vor zwei Jahren seinen letzten Eintrag hatte, möchte ich noch folgendes ergänzen:


    Armeetruppen

    Fußnote (52) Seite 231:

    Leiter Abteilung Heer an Minister: „Heeresplanung bis 31.23.1961“ vom 16.1.1957 (BA-MA, BH 1/9500). An der Aufstellung eines Armeestabes mit Fernmeldetruppen und Heeresfliegern mit insgesamt über 8.000 Soldaten wurde hingegen bis 1963 planerisch festgehalten.


    Heerestruppen

    Seite 255:

    Schließlich sollten die Heerestruppen nicht unerwähnt bleiben, auch wenn diese mit rund 3.000 Soldaten Friedens- und geplanten 7.000 Soldaten Kriegsumfang einen sehr geringen Anteil am Heeresaufbau ausmachten. Zu den Heeresverfügungstruppen gehörten die deutschen Soldaten in den NATO-Stäben NORTHAG und CENTAG, die Verbindungsoffiziere zu ausländischen Militäreinrichtungen sowie Verbände und Einheiten der Fernmelde- wie auch der Feldjägertruppe. Der Fernmeldestab 60 und das Fernmeldebataillon 51 (Fernaufklärung), eigentlich für das geplante deutsche Armeeoberkommando aufgestellt, gehörten ebenfalls zu den Heeresverfügungstruppen, während zu den Heeresversorgungstruppen Depot- und Instandsetzungseinheiten der drei Depotgruppenstäbe und des Bereiches Schleswig-Holstein zählten. (93) = FüH III 1: „Planung für den Heeresaufbau bis 1970“ vom 12.9.1963 (BA-MA, BH 1/2007)


    Quelle:

    Hammerich, Helmut R. / Kollmer, Dieter H. / Rink, Martin/ Schlaffer, Rudolf J.: „Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung“, München 2006


    Die Heeresfliegerstaffel 51 (später700 und 900) war im V-Fall in jeder Hinsicht der KdtHQ des Führungsstab der Bundeswehr unterstellt, ab April 1971 dem Sicherungs- und Versorgungsregiment des Bundesministerium der Verteidigung [BMVtg]. Sie nahm daher regelmäßig an des FALLEX-Übungen teil.

  • Hier noch ein „Sidekick“ hinsichtlich der HFlgStff 51/700/900. Auch ein Grund, warum ich alte dokumentarische Fotos oder Filme so spannend finde …


    Auf YouTube fand ich eine filmische Bundeswehr-Dokumentation mit dem Titel „Umleitung...aufwärts - Die Heeresfliegertruppe der Bundeswehr (1971)“. Bei 15:46 im Film steigt ein Pilot aus seiner Alouette II nd wird zu seiner 2.000ten Flugstunde geehrt. Danach steigt er auf einen alten Borgward und macht den üblichen Rummel durch. Aber bei welcher Einheit war er? Bei 16:29 erfährt man es und man sieht das taktische Zeichen (s. Detailaufnahme). Da der Film 1971 gedreht wurde, denke ich, es ist die Heeresflieger-Verbindungsstaffel 700 oder Heeresfliegerstaffel 900 (dies seit dem 1.7.1971). Stilisiert würde es so aussehen (s. Zeichnung), entweder mit 700 oder 900 auf der linken Seite.

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