Kurbelwellenentlüftung MAN 630

  • Bei meiner Emma kommt für mein Verständnis etwas viel Öl aus der Kurbelwellenentlüftung. Wenn die Emma irgendwo abgestellt wird, markiert sie sofort ihr Revier.
    Habe mal an der Kurbelwellenentlüftung einen Becher angebracht. Dort wurde auf ca. 100km 1 Schnappsglas Öl aufgefangen, wobei hier immer noch nicht alles aufgefangen wurde. Kommt bei euch in etwa auch soviel raus?


    Hatte im letzten Frühjahr einen Ölwechsel gemacht. Dabei bis zur Max.-markierung Öl aufgefüllt. Jetzt nach ca. 900km ist der Ölstand beim unteren Drittel, zwischen Min und Max (dazwischen kein Öl nachgefüllt). Dabei war zu beobachten, das besonders auf den ersten 200-300km, der Ölstand schnell sank (lag danach etwa bei 1/2 zw. Min Max)). Könnte mir daher vorstellen, das die Kurbelwelle bei hohen Füllstand, das Ölbad zu stark aufpanscht. Versucht ihr einen bestimmten Ölstand zu halten?(Bsp. möglichst nierdig)


    In der Bedienungsanleitung steht auch was von 0,5l Öl-Verbrauch auf 100km. Deshalb weis ich nicht, ob ich mir Sorgen machen muss.

  • War bei meiner Emma die ersten Jahre ähnlich, auch in der von Dir genannten Größenordnung. Ich hab mir dann einen Flansch gebaut der einen nach oben führenden Rohrstutzen hat und anstelle des nach unten führenden Entlüftungsrohrs montiert ist. Auf dem Rohrstutzen sitzt ein ölfester Schlauch der in den Ölbadluftfilter führt.
    Dadurch hab ich keine Pfützen mehr unter der Emma, und die Öldämpfe aus dem Kurbelgehäuse werden vom Motor mitverbrannt wie bei eigentlich fast allen neueren Motoren.

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • HI,


    etwas Blowby ist normal und die Menge für so nen alten Motor nicht zuviel.


    Mach dir keine gedanken und häng nen größeren Becher drunter :D


    Bei mir wurde die Tage der Öldruckschaler undicht und der hat 3l Öl auf 200km durchgeblasen- scheiß sache und ich habs erst am laufgeräusch gemerkt, weil die Emma mit linimum Ölstand anders klingt als mit vollem.




    Gruß


    Martin

  • hi björn und die anderen,


    ich hab bisher die ventildeckel von drei emmamotoren, die auch eingebaut und in funktion waren/sind, runter gehabt und kann einen kleinen teil zu der thematik beitragen.


    mein erster 630er war innen (im motorblock) praktisch frei von ablagerungen. auch unter dem ventildeckel sah man nur pechschwarzes motoröl und graues gußeisen. als ich einmal die ölwanne runter hatte, konnte ich gußeisen und reste einer roten farbbeschichtung sehen, nahezu keine ölkohleablagerungen irgendwo. dieser motor war von allen mir bisher untergekommenen von innen her betrachtet das absolute positivbeispiel.


    wie genau der zweite aussah weis ich grad nicht mehr, aber der dritte, den ich aktuell fahre, der hat oben auf dem kopf eine ca 0,4 oder 0,5 mm dicke lederartige öhlkohleschicht und ich befürchte die hat er auch im rest des blockes.
    diese dritte emma spuckt auch deutlich mehr an öl auch in tropfenform von sich.


    wenn sowas an rücklauflöchern überhand nimmt, dann kann auch schonmal der ölpegel im kopf über diese entlüftung angeglichen werden, das ist aber nur theorie und ob das bei mir so ist weis ich nicht.


    das andere ist, daß es bei motorölen relativ große verdampfungsunterschiede gibt, also wieviel und wann was von einem motoröl verdampft. das nennt man verdampfungsverlust und ein hersteller prüft seine öle uU daraufhin. publik machen sie diesen wert deshlab nicht unbedingt.





    faktisch wird es bei den meisten emmas bestenfalls zu nem mittelmäßigen öl reichen, weil man 20 liter einfach ungern ständig neu kauft, wenn der liter zw 5 und 10 euro liegt. "die alten karren hatten damals ja auch kein besseres öl zur verfügung" oder so ähnlich klingen dann die argumente. stimmt ja auch, aber die haben das dann auch 2 mal im jahr(sommer-/winteröl)oder nach wenigen tausend kilometern gewechselt (und dann evtl deutlich häufiger pro jahr, wenn eine emma denn so viel gelaufen haben sollte, was vermutlich selten geschah ;)


    aus dieser argumentation heraus werden öle gekauft, die eher gern verdampfen und evtl auch nicht so gut darin sind, ruß in die schwebe zu bringen und zu halten, oder es wird ganz einfach nicht oft genug gewechselt.


    ich hatte mir bei meinem motor eigentlich ne motorspülung vorgenommen. 2 so liquimolydinger hab ich schon nebst 20 liter frischem billigöl für die reinigung, aber ich trau mich noch nicht, da ich befürchte, daß ohne mechanische entfernung des öl-leders von innen, diese spülungschemie überfordert sein wird.



    an björns stelle würd ich erst mal den ventildeckel runter machen und schauen, wie stark eine evtl vorhandene ablagerungsschicht ist, falls dort falscher alarm war, besseres öl nehmen (teilsynthetisch) und zu vorher vergleichen. falls das öl schon teilsynthetisch ist, dann don lorenzos weg ins auge fassen :D


    nur noch kurz zu meiner ersten emma mit dem innen recht sauberen motor.
    bei dieser emma hatte ich während der gesammten 20.000+km die ich damit gefahren bin ganz selten mal ein oder zwei tropfen auf dem boden ausmachen können, meistens war da nämlich eher nix und der dampf der im rohr kondensierte war nicht so üppig, und diese emma hab ich deutlicher am limit gefahren als die jetzige, weil sie einfach flutschte.

  • War bei meiner Emma die ersten Jahre ähnlich, auch in der von Dir genannten Größenordnung. Ich hab mir dann einen Flansch gebaut der einen nach oben führenden Rohrstutzen hat und anstelle des nach unten führenden Entlüftungsrohrs montiert ist. Auf dem Rohrstutzen sitzt ein ölfester Schlauch der in den Ölbadluftfilter führt.
    Dadurch hab ich keine Pfützen mehr unter der Emma, und die Öldämpfe aus dem Kurbelgehäuse werden vom Motor mitverbrannt wie bei eigentlich fast allen neueren Motoren.


    Hallo,


    ohne Ölabscheider halte ich die ansonsten gut gemeinten Umbau für bedenklich, da nun die öldämpfe ungefiltert auch zum Luftpressor gelangen


    und somit auch in das Bremssystem gelangen können.


    Der Kompressor saugt unter dem Luftfilter seine Luft an und der Ölbadluftfilter lässt diese durch.


    Schöne Grüsse aus Berlin

  • Zitat

    ...bedenklich, da nun die öldämpfe ungefiltert auch zum Luftpressor...



    theoretisch ja bis vielleicht.


    praktisch ist es wohl so, daß ich ohne so eine leitung in das luftfiltergehäuse bei meiner emma letztens mal die luftleitung zw kompressor und druckluftkessel für die bremse zerlegen und freistochern mußte. da war folgendes drin zu finden:


    -rost
    -schwarze ablagerung so ähnlich wie man kupplungsabrieb definieren würde, evtl was fettiger.


    da kupplungsabrieb aber weder von diesem noch von anderen fz in so ner menge dort hineingelangen würde, ist anzunehmen, daß es ausgetrocknete bestandteile von angesaugtem öl bzw öldampf sind.


    der kompressor selbst ist ja bekanntermaßen ölgeschmiert und hängt auch am motorölkreislauf, n bissl öli wird die luft also immer sein. gut bei den stahlrohrleitungen ist dann, daß sie schlecht dämmen, womit diese vermutlich sehr gering öldampfhaltige warme druckluft spätestens in den rohren nach hinten kondensieren und den öldampf am rohrinneren gemütlich ablagern kann. ab ner bestimmten stelle kommt dann frostschutzalkohol dazu, welcher sicher auch noch so ein zwei häppchen mit abtransportiert und dann landet der schmotz erst ma im kessel und tendiert aufgrund der schwerkraft eher dazu, sich dort einzurichten. geringere mengen gehen dann höchstens noch weiter, will ich an dieser stelle mal behaupten.


    zudem läuft die angesaugte luft sowieso erst mal durch nen ölbad um dort ´gefiltert´zu werden und dann entweder zum verbrennen oder zum bremsen komprimiert wird.


    ich denke da würde von ölhaltigem dampf im ölbadluftfilter eh das meiste assimiliert.


    damit würde sich das ganze meiner menung nach nur gering auf den ölgehalt der bremsluft auswirken. zudem saugt der motor n bissl stärker als der kompressor, wodurch eine so träge substanz wie motorschmieröl vielleicht doch lieber dorthinein verschwinden würde, aber das ist unterm strich abhängig von der strömungsgeschwindigkeit am einsaugloch der beiden kontrahenten...


    ich werds vermutlich mal mit reinigung des motors im oberen bereich von innen versuchen, nutzt das nix, verfahre ich in mittelfristiger zukunft auch so wie lorenz




    eins sollte aber am ende jeder autofahrer bedenken, auf die straße tropfendes öl ist nützlich in punkto umweltschutz, da es feinstaub dort bindet, welcher dann nicht mehr so leicht in die luft gelangt, in diesem sinne


    8)

  • Wegen dem austretenem Öl aus der Kurbelwellenentlüftung hab ich jetzt auch mal den Kompressionsdruck gemessen.


    1. Zylinder 35bar
    2. Zylinder 37bar
    3. Zylinder 37bar
    4. Zylinder 37bar
    5. Zylinder 39bar
    6. Zylinder 37 bar


    Grenze liegt laut Bedienungsanleitung bei 36 bar. Das fehlende eine Bar beim ersten Zylinder lässt aber bei mir aber keine Handlungsmotivation aufkommen.
    Hatte auch noch die Düsen abgedrückt. War soweit alles I.O., bis auf die Düse beim 1. Zylinder. Da war ein Loch zugesetzt. Düseneinsatz wurde getauscht. Vielleicht hat sich durch eine unsaubere Verbrennung im 1. Zylinder zu viel Russ an den Kolbenringen abgesetzt.

  • Hallo Björn,


    ich hoffe du hast vorher auch das Ventilspiel geprüft und eingestellt.


    ein größerer Druckunterschied als 2bar ist eigentlich nicht zu tolerieren, also weiter beobachten und hoffen das sich keine größeren defekte einstellen.


    Schöne Grüsse aus Berlin


    Jörg

  • Hallo Jörg.


    Ventilspiel hatte ich vorher geprüft und eingestellt (kleine unwesentliche Abweichungen). Ausserdem habe ich mittels Kompressionsprüfadapter und Werkstattkompressor Druck auf dem Zylinder gegeben. Es waren nur Strömungsgeräusche über die Kurbelwellenentlüftung (was bis zu einen gewissen Grad normal ist) wahrzunehmen.


    Gruss Björn

  • Ich hätte da denn nochmal eine Frage.


    Es geht um Bildnummer 25. Ist ein Flansch mit einem gebogenem Rohrstutzen nach Innen.


    [/img]


    Weiß jemand, ob der Rohrstutzen nach Unten oder nach Oben gerichtet sein muss? Momentan zeigt er nach Unten und könnte so direkt von Blow By Gasen angeströmt werden.




    [/img]

  • Nochmal


    Ich hätte da denn nochmal eine Frage.




    Es geht um Bildnummer 25. Ist ein Flansch mit einem gebogenem Rohrstutzen nach Innen.







    Weiß jemand, ob der Rohrstutzen nach Unten oder nach Oben gerichtet sein
    muss? Momentan zeigt er nach Unten und könnte so direkt von Blow By
    Gasen angeströmt werden.







  • Hi, wenn der Winkel nach oben gerichtet ist, läuft dann nicht auch schon das Öl raus welches nur in das Rohr spritzt ? wenns nach unten ist dann läuft es ja wieder zurück in den Motor

    o This is Schäuble.
    L_/ Copy Schäuble into your signature
    OL to help him on his way to Überwachungsstaat.

  • Deswegen hab ich das äußere Rohr durch ein Teil ersetzt was nach oben und dann in den Luftfilter führt. Kondensierende Öldämpfe laufen dann zurück in den Zylinderkopf, und die restlichen Dämpfe werden mit angesaugt und verbrannt.
    Ist eine relativ saubere Sache...

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

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