Feldfernsprecher Wehrmacht und BW kompatibel?

  • Ich habe mehrere FF der Wehrmacht (in unterschiedlichen Zuständen) und einen FF der BW. Kann man die Dinger zusammen benutzen oder gibts da evtl. ein Problem, auf das der Laie nicht von selbst kommt?


    Dann hab ich da noch einen FF unbekannter Herkunft, muss ich aber erst noch ein paar Bilder machen. Steckt auch in 'nem aufklappbaren Kasten wie die anderen, sind aber keine Kennzeichen dran, die mir eine Zuordnung ermöglichen...

    Der Zwentibold




    "Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin"



  • Hier also ein paar Bilder von dem "Exoten"









    Auf den Elektrik-Teilen ist ein Siemens/Halske-Zeichen und ein paar deutsche Worte zu sehen...
    Die Anschlußbuchse außen ist möglicherweise nachträglich da eingebaut worden, solche hatten wir am Segelflugplatz in Benutzung. Das Gerät stammt von dort.
    Möglicherweise gehört der Fernsprecheinsatz auch ursprünglich gar nicht in diese braune Kiste. Die Versteifungen innen sind teilweise entfernt, um Platz für die Klingel zu schaffen, daher mein Verdacht.

    Der Zwentibold




    "Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin"



  • Hallo Zwentibold,


    Auf deinem 2. Bild sieht man IM Deckel Rechts unten eine Französische Flamme,also das ist schon mal in dem Fall Französisch:-)


    Gibt es ein Batterie fach,und wenn ja welche Batterien könnten passen? bei dem BW FF sind es 2 D Batterien


    Wäre Interessant wenn da irgendwo eine Jahreszahl steht...auf deinem 3. Bild die Klingel kommt mir im Vergleich zu den BW FF´s zu Gross vor...vielleicht ein nachträglicher Einbau? Um die Lauter zu machen???


    Aber sonst gute Sache,auf alle Fälle zu Schade zum wegschmeissen :S


    Gruss Kraftwerk

  • Auf deinem 2. Bild sieht man IM Deckel Rechts unten eine Französische Flamme,also das ist schon mal in dem Fall Französisch:-)

    Ich habe da so eine schwache Erinnerung:
    Anno 1987 war ich während der deutsch-französischen Großübung "Kecker Spatz / Moineau Hardi" als Feldjägeroffizier zeitweise in der Verkehrsführungszentrale und im Bataillonsgefechtstand des Feldjägerbataillons 760 eingesetzt. Wir hatten dort u.a. auch Anschlüsse an das französische Korpsstammnetz, das Pendant zum deutschen AUTOKO - "RITA" genannt. Der Fernsprecher für dieses RITA-System hatte nach meiner Erinnerung ebenfalls die Wählscheibe unter dem aufgelegten Hörer.
    Aber wie gesagt - hundertprozentig beschwören kann ich das nicht mehr.

  • Die "Französische Flamme" sind nicht vollständig entfernte Klebstoffreste von irgendwas, was mal in den Deckel geklebt war, Schaltplan, Buchstabieralphabet o.Ä..
    Die Klingel ist anscheinend eine gewöhnliche (deutsche) Haustürklingel. Hängt noch weiße Wandfarbe dran...
    Die Dosen im Hörer sind von unterschiedlichen deutschen Herstellern (SEL und MT), könnten schonmal erneuert worden sein. Eine ist von 1962, die andere von 1965.
    Der Fernsprecheinsatz gehört wohl original in dieses Gehäuse, da die Befestigungsnieten die gleichen sind wie bei den Gehäusescharnieren.
    Ansonsten sind auf dem Gehäuse wirklich keinerlei Herstellermerkmale zu erkennen, auch auf dem Fernsprecheinsatz nicht. Was ich wirklich seltsam finde...
    Es sind verschiedene, zum Teil auch "handgemachte" Löcher im Gehäuse, die keine erkennbare Funktion mehr haben. Ein Batteriefach ist nicht zu lokalisieren, was aber nichts heißen muss.


    Ach ja, die Eingangsfrage des Threads ist noch immer von Interesse für mich. Vielleicht kann da ja jemand Licht ins Dunkel bringen...

    Der Zwentibold




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  • Das ist ja mal erfreulich. Jetzt muss ich nur noch testen, ob die noch verwendbar sind...
    Wo kamen beim Wehrmacht-FF die 3Volt her? Links unter dem Hörer sind zwei Rändelmuttern und Platz für Akku. Bin ich da richtig?

    Der Zwentibold




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  • Bei den Feldfernsprechern der Wehrmacht erfolgte die Stromversorgung mit einem "Element d (T30)" - nach meinem Verständnis ein Luftsauerstoff Trockenelement (Zink-Luft Batterie).


    Die Rändelmuttern unter dem Hörer sind zum Anschluß des Feldkabels, links von den Rändelmuttern (unter der Mulde für den Hörer) ist der Platz für das Element d (T30).


    Fotos zum "Element d (T30)" finden sich im Web.


    Detlev

  • Ja, ich meinte die kleinen Rändelmuttern im Batteriefach, nicht die für's Telefonkabel.
    Also, die Wehrmachtsgeräte erzeugen schonmal den Klingelstrom und bringen auch den BW-FF und den Exoten auf den Bildern oben zum Klingeln. Fehlt mir aber noch ein Stecker für den Hörer und passende Akkus muß ich mir auch noch basteln.
    Nur der BW-FF erzeugt beim Kurbeln keinen Strom. Es sind im Moment auch keine Batterien drin, aber daran wirds wohl nicht liegen, oder?

    Der Zwentibold




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  • Mit dem BW-FF kann man Sprechen und Hören, wenn Batterien drin sind, nur andere anklingeln kann man nicht. Die Wehrmachtsgeräte funktionieren noch gut (bei einem geht die Klingel nur manchmal), also werd ich damit meine Telefonverbindung vom Wohnhaus zur Werkstatt betreiben. Muss ich mir nur noch entsprechend viele Akkus basteln...

    Der Zwentibold




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  • Bei Feldfernsprechern wird der Strom zum "Anklingeln" mit einem Kurbelinduktor erzeugt - falls das Teil defekt ist, oder ein Kabel gebrochen ist, klingelt es bei der Gegenstelle nicht. Für den OB/ZB gibt es diese Kurbelinduktoren bei den üblichen Verdächtigen, z. B. bei A. Schult in Schleiden (Militärbestände Schult), der bietet die Kurbelinduktoren auch in der Bucht für kleines Geld an: http://www.ebay.de/itm/Kurbel-…_Shop&hash=item5aff2354b4



    Mit etwas handwerklichem Geschick kann man das Teil problemlos auswechseln.


    Detlev

  • Also bei meinem BW-FF sieht das Ding ganz anders aus:



    Ich hab einfach mal das Meßgerät an die Ausgänge des Mehrfachschalters gehalten und gekurbelt. Gab etwa 100V auf der Anzeige.
    Dann hab ich mich gewundert, daß von dem Induktor keine Kabel irgendwohin führen ?( Da fielen mir ein rot und ein schwarz isoliertes Kabelende auf, die frei im Raum hingen (siehe Bild). Die hab ich probehalber an den Mehrfachschalter angeklemmt und siehe da, jetzt klappts auch mir dem klingeln beim Nachbarn.
    Unklar ist mir nur, welche Funktion der weiße Taster oben in der Hörerablage haben soll. Da passiert eigentlich gar nichts, wenn ich da draufdrücke beim Kurbeln.
    Bei den Wehrmachtsgeräten ist auch so ein Taster (Prüftaste). Wenn ich den beim Kurbeln drücke, geht die eigene Klingel mit...
    Müsste das bei dem BW-Gerät nicht auch so sein?

    Der Zwentibold




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  • Wo kamen beim Wehrmacht-FF die 3Volt her?


    Bei den Feldfernsprechern der Wehrmacht erfolgte die Stromversorgung mit einem "Element d (T30)" - nach meinem Verständnis ein Luftsauerstoff Trockenelement (Zink-Luft Batterie).

    Nach meinen Informationen hatte das Element d (T30) allerdings nur 1,5V. Höhere Betriebsspannung ist wohl möglich, verkürzt aber die Lebensdauer des Kohlemikrofons.


    OT: Gibt es eigentlich irgendwo Literatur wie man die Feldfernsprecher vernetzt hat?

  • @ Matthias
    Genau das isser! Danke für den Link!!!


    @ mathiasg


    Vorausgesetzt, es sind noch die originalen Kohlemikros drin, bzw. die originalen Hörer dabei. Was ich bei meinen bezweifle...

    Der Zwentibold




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  • Hallo Mathiasg,


    über die Sache mit 1,5 Volt / 3 Volt bin ich auch schon gestolpert, ich war mir aber mit den 3 Volt beim FF OB/ZB nicht ganz so sicher.


    Beim FF OB/ZB der Bundeswehr sind zwei 1,5 Volt Monozellen für die Stromversorgung eingesetzt - da ich keinen FF OB/ZB besitze, kann ich leider nicht nachmessen, ob die Batterien parallel (1,5 Volt) oder in Reihe (3 Volt) geschaltet sind. Vielleicht hat mal jemand eine TDV?


    Ich habe nur mobile Fernmeldetechnik von der NVA im Bestand, bei meinen NVA Feldfernsprechern (FF 63 M und FF 63 S) ist die Betriebsspannung allerdings 6 Volt, das steht zumindest so in der TDV.


    Detlev

  • Hallo Prospero,


    Wie klein doch die Welt ist,ich war bei Kecker Spatz in der Fahrbereitschaft in Ingolstadt,mit dem VW-Kübel unterwegs:-))


    Zurück zum Thema-beim BW-FF OB/ZB dient der weisse Knopf zur Erdung,bzw. zur Funktionskontrolle....geht so-im Deckel befindet sich eine Klinkenschnur,die klemmt man in die zwei Drahtverbindungen(die Rändelschrauben) am Ende ist ne Feder an der Klinke,dann Drückt man den Weissen Knopf und Dreht an der Kurbel,jetzt müsste es Klingeln...damit Überprüft man den Elektrischen Schaltkreis,wenn du die Sprechtaste Drückst und ins Mikrofon reinblässt musst du es im Ohr hören,hörprobe Bestanden:-)
    Vorher natürlich die Batterien reinmachen nicht vergessen;-)


    Gruss Kraftwerk

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