Fahrzeug Bergung in Island, die ersten Aktion Bilder der Saison sind da

  • So, es wird noch besser. Ich hab hier in zweierlei Hinsicht unglaubliches Glück ! Erstens: ein Vulkan bricht aus. Zweitens: der Vulkan ist nicht weiter gefährlich.

    Wenn hier in Island ein Vulkan so richtig loslegt, kann man gleich 100 Quadratkilometer sperren und/oder den Luftraum Europas mit dazu.


    Der kleine Touristenvulkan hier, der exakt zur Hauptsaison in Flughafennähe und mit einem Spaziergang erreichtbar ausgebrochen ist sprudelt dagegen zahm Lava vor sich hin und gefährdet niemanden. Ich hab mich schon gefragt, ob die Isländer nicht vielleicht mit einer kleinen Sprengung nachgeholfen haben. Nachdem das Gebiet tagelang wegen wirklich schlechtem Wetter geschlossen war, ging es am Mittwoch aber los: Wetter gut, Vulkan bereit, Parkplätze planiert, hepp aufi !



    Volksfeststimmung am Vulkan. Etwas ehrfürchtig macht einen das schon. Ich meine, hey, das ist ein Vulkan - den kann man nicht Mal eben abdrehen oder umleiten und da kommt 1000 Grad heisse, geschmolzene Erde raus. Irre. Hat auch bereits einige Drohnen verschluckt.





    Nach einiger Zeit kühlt die Lava ab, es glüht dann nur noch zwischen den erkalteten, schwarzen Schuppen rot. Knackend und prasselnd schiebt sich die Lava Walze dann noch etwas vorwärts. Der Vulkan drückt von hinten immer etwas Magma nach.



    Die erkaltete Lava ist eigentlich schwarz nicht grau. Das hat die Kamera wegen dem irre hohen IR Anteil im Licht nicht ganz hinbekommen.



    Spät am Abend.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Sehr tolle Bilder! Ich bin ja bei Vulkanen eher ehrfürchtig davor, denn die Kraft und Urgewalt die Vulkane entwickeln können ist schon beeindruckend. Und auch wenn es hier nur "ein wenig sprudelt", ungefährlich ist das nicht. :Gbei den Bildern, sehr beeindruckend. Würde ich auch gern mal live erleben.

  • Bei meinem zweiten Besuch hatte ich dann die Drohne dabei - die erfreulicherweise auch noch einsatzbereit war. Beim ersten Besuch ging die Software von DJI nicht. Also, zweites Handy startklar gemacht, nochmal alles installiert, wieder hin zum Vulkan.



    Auf dem Bild sieht man, daß der Vulkan in den zwei Tagen fleissig war. Der hat das Tal aufgefüllt. Hinten, wo jetzt schwarze Lava ist, konnte man auf dem Talboden vor kurzem noch gut sitzen und picknicken.



    Luftbilder, draufsicht.




    in den zwei Tagen hat der Vulkan angefangen, einen kleinen Kegel zu bilden. Der ist nicht geschlossen, weil frische Lava rasch abfliessen kann. Aber wenn das aus irgend einem Grund anfängt zu stücken, wird die Lava einen Kegel bilden und oben blubbert es dann raus. Um Schicht für Schicht einen Vulkanberg aufzubauen. In Island kann man daher beobachten, wie so ein kleiner Vulkan funktioniert, entsteht und die Landschaft verändert.


    Insgesamt fließt die Lava am Rand sehr langsam. Es ist faszinierend, wie dich man ran kann. Auf der gerade erst erkalteten Lava herumklettern sollte man nicht. Alles sehr scharfkantig und bröckelig, unter den schwarzen Platten wartet Gestein, was immer noch 500 Grad heiß ist. Manchmal schmilzt nachdrückende Lava alles wieder auf und das gesamte Feld gerät in Bewegung.



    Es ist stets etwas los, am Vulkan. Manchmal dreht der Wind. Das Gaswarngerät von der Bergwacht hat ausgelößt, nun scheucht sie die am Hang sitzenden Besucher den Berg rauf. Hektik daher, die Jungs waren gerade dabei, einen Vulkan Videoclip zu drehen.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Toller Bericht ! Launig geschrieben und mit großartigen Bildern versehen .


    Bei GMX gab`s heute den Bericht, wie sich die Pauschalurlauber auf Malle morgens um die Liegen kloppen .


    So unterschiedlich kann Urlaub sein :thumbsup:

  • Ich hab mich inzwischen vom Vulkan verabschiedet (schnüff) und bin weiter durchs Hochland gefahren. Wer Island etwas kennt, kennt sicherlich die F26, die Island etwa nord-östlich quert. Die bin ich zum Teil gefahren, dann aber auf die parallel dazu verlaufende historische Sprengisandur Piste ausgewichen.



    Dezenter Hinweis im Hochlandcenter, dem letzten Aussenposten der Zivilisation. Am Anfang ist noch Asphalt, dann kommt Piste. Da der Diesel Verbrauch drastisch steigt, wenn man nur mit 30 km/h irgendwo langrumpeln kann, ist eher Sprit für 500 Kilometer einzuplanen. Ich war aufgetankt. 300 Liter Tank + 100 Liter Reserve, das sind unter optimalen Bedingungen bis zu 1500 Kilometer im Truck. Garantierte 750 km im Hochland.



    Zeichen, daß der Herbst kommt ...



    Allein unterwegs im Hochland, auf der traditionellen und extrem seltenen befahrenen Piste. Die Landschaft im Hochland läßt sich am ehesten als Steinwüste beschreiben, an den Flüssen blitzt etwas spärliche Vegetation auf.



    Hier treffen zwei Flüsse aufeinander. Der milchige kommt auf jeden Fall vom Gletscher, bei dem klaren dürfte es sich um eine Quellfluss handeln.



    Eine der Furten. Der DAF fährt da einfach so durch, ab Werk ist er für 70cm Wasser ausgelegt. Die Luftansaugung ist bei über 100cm. Das Bild ist ganz interessant, weil man gut sehen kann, wie sich die Furt entwickelt hat. Hier kommt das Wasser von links, es hat Sedimente etwa mitgenommen. Durch die Furt muss man daher einen kleine Bogen fahren. Rechts ist die Furt flacher als links. Insgesamt ist der Sommer in Island aber trocken dies Jahr, wurde mir gesagt. Die Furten haben wenig Wasser und stellen keinerlei Risiko für Fahrzeuge dar. Ich schätze im nachherein, daß die Furt auf dem Foto maximal 40cm hatte, nicht mehr. Und kaum Strömung.



    Oft kaum zu erkennen, wo es langgeht ... und die Strecke war echt steinig, das ist noch eine der netten Ecken gewesen.




    Puhh endlich in Laugafell. Ein kleiner Campingplatz, mitten im Hochland. Kein Strom, aber warmes Wasser ! Ab ins Bad daher, die Wanne hat 35 Grad. Baden draussen in den heißen Quellen, das Highlight in Island schlechthin.



    Im Hochland von Island ist der Sommer - im August - bereits wieder vorbei. Nachts friert es und es ist jederzeit mit Schnee zu rechnen, der liegen bleiben kann. Der Laugafell Campingplatz liegt auf etwa 800 Meter Höhe, macht minus ein Grad pro 100 Meter Höhenmeter = 8 Grad weniger als unten an der Küste. Wo 12 Grad schon warm sind.



    Als "Running Gag" hab ich noch ein weiteres Foto von der inzwischen dritten Reparatur meiner Lenkung auf Lager. Ist in Hofsos entstanden, wo ein - echt fähiger - Mechaniker arbeitet. Vollprofi, macht hauptsächlich Trecker. Die sich ständig lösenden Schrauben, die ich zum Schluss alle 25 km nachgezogen hab, hat er mit Locktight eingeklebt und sich auch so nochmal alles am Truck angeschaut. Für ihn Routine, meint er.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Toller Bericht mit klasse Bildern :daumenhoch:

    Zeitweise könnte man meinen Mondbilder zu sehen, wenn die Wolken nicht wären.

    Dass sich bei deinem "Mondfahrzeug" auf der Pist die Schrauben lockern wundert mich dann nicht.


    Freue mich auf weitere Bilder vom "Mond" ... ähhh von Island ;)


    Gruß von der Ostsee - Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Tatsächlich hat die NASA auf Island für die Mondlandung geübt, irgendwo hier im Hochland ist Neal Armstrong im Raumanzug herumgelaufen. Der genaue Ort ist nicht bekannt, können auch mehrere Ecken gewesen sein. Mich erinnert das daran, daß es gar nicht so viele Gegenden auf der Erde gibt, die für uns Menschen bewohnbar sind.


    Jedenfalls hab ich heut zwei Spagetti Nudel Schrauben Bilder. Fraglich war nämlich, warum sich die Schrauben immer wieder von alleine rausdrehen, egal wie fest man sie anzieht. Ich bin zum Schluss im Hochland alle 25 km mit einer Ratsche unter den Truck gekrabbelt, um alles wieder stramm zu ziehen.




    Ne Überlegung war, ob vielleicht der Winkel nicht stimmt. Dann sitzt sie nicht richtig. Das Bild zeigt links eine der original Schrauben und rechts zwei der neuen Schrauben. Aus der Whatsapp Gruppe kam dann der Hinweis, daß die Schrauben eingelaufen sind, daher einen Ring gebildet haben. Wäre ein Hinweis auf 45 Grad Winkel Schrauben in einer 60 Grad Lagerung, zum Beispiel.



    Der Winkel scheint aber korrekt zu sein. Nun sind sie ja auch erst Mal eingeklebt und ich kann das nur weiter beobachten. Hab etwas Schiss nochmal ins Hochland zu fahren. Die Askia Region wäre noch zu besuchen, eigentlich.


    Wassser im Getriebe, abgerissenes Schutzblech, Lenkung auseinander, Flaschenfach im Kühlschrank zerbrochen, Eier im Kühlschrank in der Verpackung zerbrochen - die Liste von Verlusten wächst.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Toller Bericht mit klasse Bildern :daumenhoch:

    Freue mich auf weitere Bilder vom "Mond" ... ähhh von Island ;)


    Du bist da nicht ganz unschuldig. Schließlich war es dein Vorschlag, Mal was anderes als Bergungsbilder zu posten. Ich hatte die Schlammbergung ganz am Anfang eher so als Gag hier im Forum gepostet. Inzwischen ist das ein Island Rundgang geworden. Es gibt aber wirklich extrem viele Foto Motive hier, sehr abwechslungsreich !


    Der Vulkan scheint inzwischen wieder etwas eingeschlafen zu sein. Echt Glück gehabt.




    Endlich Mal ein Boot, wo mir nicht sofort schlecht wird. Hot Pot in Hauganes, am Meer, Nord Island. Mit 40 Grad schätz ich.



    Isländer, die Messies vor dem Herrn. Vieles wartet noch darauf, repariert, aufgearbeitet oder doch verschrottet zu werden. Typisch für Island ist, daß hier alles aufgehoben wird. Es sind tatsächlich einige Schätze darunter, die darauf warten, gehoben zu werden.



    ^^ finde den Fehler.



    Das ist ne ganz interessante Aufnahme. Eine der Pfützen hier, ausgetrocknet. Als da Mal 5 cm Wassser drin standen, sind viele Fahrer drum herum gefahren aus Sorge, einzusinken oder stecken zu bleiben. Das hab ich hier oft beobachtet und der Fahrer von Seite 1 hier im Thread hat ebenfalls diese fatale Entscheidung getroffen. Tatsächlich ist der Bereich neben der Piste aber nass und matschig, die Piste ist fest.


    Bin ansonsten im Nordosten von Island und muss jetzt überlegen: doch nochmal Hochland oder hier rumkurven. Ausreise ist Ende September.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Scania, exakt. Ich hatte die Schnalle im ersten Moment für eine Verriegelung der Seitentür gehalten. Heftig. Anstatt den Verschluss nachzustellen bohren die da echt Löcher rein und dübeln was fest :) TüV gibts schon in Island, aber ich glaub das ist eher so optional. Die ganzen Bauart geänderten Geländewagen mit Höherlegung und viel zu breiten Reifen - stört sich niemand dran.


    Tja warum haben wir das nicht ...

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Zeit für ein paar neue Fotos aus Island.


    Die sind aber fast nur grau, denn ich kurve im Hochland herum und da wächst kaum was. Ich musste mir bei der Fotoauswahl echt Mühe geben, da etwas Farbe und Abwechslung reinzubekommen. Im Moment bin ich in der Askja Region, das ist der Nord-Osten von Island. Auf 1000 Meter Höhe, hier ist der Sommer schon vorbei.



    Ein Geothermal Kraftwerk, hier oben blubbert und zischt es wieder an vielen Stellen. Ich fand die weiße Wolke vor dem dunklen Himmel mit dem hellblauen See phänomenal.



    Unterwegs auf den Hochlandpisten, hier irgendwo in der Nähe der F88. So gut wie keine Vegetation.



    Kurz vorm Gletscher, grau in grau. Und leider etwas Pech mit dem Wetter, die Sonne mag einfach nicht mehr rauskommen. Ich hatte oft feinen Regen plus Wind. Kalt ist es außerdem.



    In einer Minute ohne Regen hab ich die Drohne den Gletscher rauf geschickt. Zerklüftetes, tausend Jahre altes Eis was charakteristisch blau leuchtet.



    Für manche Abschnitte brauch ich gefühlt ewig. So steh ich heute, jetzt wo ich das gerade schreib in einer Parkbucht etwas weiter. Habs nicht mehr auf den nächsten Campingplatz geschafft vor Einbruch der Dunkelheit. An manchen Stellen kommt man nur mit Schrittgeschwindigkeit voran. Speziell bei engen Passagagen und sehr steinigen Passagen. Da haut es den Truck wild hin und her.



    Aus der Vogelperspektive.



    Eine der etwas fetzigeren Furten, heute. Die war nicht wirklich tief, nur so um die 30 bis 40 cm, hatte aber Steine und ausgewaschene Rillen. Der DAF fährt da natürlich trotzdem durch, aber so manch vorwitzige City SUV dürfte da schon hängen geblieben sein.



    Das letzte Bild für heute. Der Werkzeugkasten von meinem Stellplatz Nachbarn, der gerade den Riemen seiner LiMa nachspannt. Versus: der Werkzeugkoffer von Chris. Er: Fahrzeug gerade erst aufgebaut und erste grosse Tour mit der Familie. Ich: alles schon tausend Mal benutzt, erweitert, ergänzt, abgenutzt, neu gekauft ...

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Das Bild vom Kraftwerk ist echt klasse!


    So Autos mit zu großen Reifen haben wir hier doch auch. Ich erinnere mich an einen Munga hier im Forum, auch als "Der Dicke" bekannt. OK, der hatte nicht ganz so überdimensionierte Reifen, aber war ja auch "nur" ein Munga. :)

    Aber in Island machen solche Fahrzeuge ja offensichtlich viel Sinn, wenn ich mir so die Furt ansehe. Bodenfreiheit ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Bodenfreiheit...

    German by nature Irish by heart! 6456693bbw.gif


    Metkelterer zu Ennepetal


    :barett-ko::käfer::presse:

       



  • Es ist echt lustig zu sehen, was sich die Isländer hier besorgt und umgebaut haben.



    Normalerweise ist das Fahrwerk komplett neu, breitere Puschen sowieso, Reifendruckregelanlage nachgerüstet. Ich stell mir solche Änderungen bei modernen Fahrzeugen ziemlich kompliziert vor. Ich hatte zwischendurch noch nen VW T6 fotografiert mit geändertem Fahrwerk und 4x4, find das Foto aber nicht mehr. Ich meine, da muss die Software im Steuergerät ja komplett neu oder anders sein.


    In viele Autos kletterst du hier rein. Manche habe mehr Bodenfreiheit als der DAF T244.

    Chris, unterwegs als selbstironischer Blogger & Abenteurer, im DAF T244 ex-british Army 4x4 Truck. Reiseberichte und mehr: www.25u.de

  • Oder ein dänischer KAT8x8? > das ist unser Keld

    Bullitreiber / Robert


    kostengünstiger Hersteller von CO2 und Überlebender der 1975 prognostizierten Eiszeit, des Waldsterbens, des Konsums von Salz und Eiern, des Millenniumbugs und der Klimakatastrophe :schweiz:


    :rad:

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