Warum immer mit Verdeck?

  • Ich hab mal ne Frage an Fachkundige:


    Warum haben alle älteren BW oder BGS Fahrzeuge immer ein Planenverdeck fürs Fahrerhaus, wo es doch meistens - zumindest im LKW-Bereich - für die zivilen auch geschlossene Häuschen gibt.
    Das muß ja wohl explizit in den jeweiligen Auschreibungen gefordert worden sein, aber mit welcher Begründung?
    Hat das was micht Sichttarnung zu tun, wegen spiegelnder Scheiben?
    Mit dem Einsatzbereich im Feld?


    Und ab wann genau hat sich das geändert? Mit der neuen Mog-Reihe oder dem MB-G? Oder weil Radar und Infrarot auch ohne Scheiben sehen können?


    Tankred

  • Vielleicht waren das noch die Nachwirkungen aus dem zweiten Weltkrieg, wo gegen Ende der Gegner die absolute Luftüberlegenheit hatte. Mit offenem Verdeck läßt sich eben der Luftraum besser überblicken und man ist eher vor Überraschungen von oben sicher. Zudem kann man das Fahrzeug im Falle eines Angriffs auch schneller verlassen.
    Wie gesagt- ist nur eine Vermutung...

  • Grüß´euch,


    Fursty Ferret hat das schon ganz richtig dargestellt. Die Offiziere der Bundeswehr, welche die Spezifikationen für die 1. Fahrzeuggeneration der Bundeswehr erarbeitet haben, waren alle schon bei der EDW im Kriegseinsatz und hatten da so ihre Erfahrungen mit Tieffliegern, bzw. Schlachtfliegern gemacht.


    Von einem nach oben offenen Fahrzeug aus, können alle aufgesessenen Soldaten besser sehen, hören und ein sich näherndes, feindliches Luftfahrzeug mit der eigenen Waffe beschießen.
    Ausserdem kann ein in Brand geschossenes Fahrzeug, ohne Verdeck/Plane schneller verlassen werden.


    Bei der 2. Fahrzeuggeneration legte man dann mehr Wert auf den Schutz der Fahrzeuginsassen gg. ABC-Kampfstoffeinwirkung.
    Die Überwachung des Luftraumes übernahmen jetzt vermehrt elektronische Aufklärungsmittel.


    Servus der murkser

  • Zitat

    Original von zbv_500
    Wieso Schmarrn? Das Teil war sehr effektiv. Klein, leicht und hochmobil. Die Amis hatten was ähnliches auf Jeep-Basis.


    Und außerdem wohl recht günstig, im vergleich zu einem speziel entwickelten Kampffahrzeug.


    Markus

  • Hallo, Leute,


    gehe ich recht i.d. Annahme, daß es sich um ein 106 mm Leichtgeschütz handelt, Kampfentfernung so ca. 500 bis 1000 m?


    Wie wurde mit dem Teil eigentlich gezielt? Da war doch an das Geschütz noch ein "Einschieß-MG" montiert.


    Sind da die Trefferpunkte von MG und Geschütz auf einen Punkt justiert worden? Wurde dann das Ziel mit dem MG "angeschossen" und dann eine Granate "nachgeschickt"?


    1983 habe ich in Baumholder noch einige "Kanonen-Mungas" gesehen.



    Tschööö der murkser

  • Jep. Die M 40 A1, um genau zu sein.


    Siehe auch den ausführlichen Bericht in der MIG Info 3/95 von Wolf - Teja von Rabenau.


    Wenn die Waffe richtig justiert war, schoß das Leichtgeschütz exakt dahin, wohin die Einschießwaffe schoß.


    Hatte man das Bedürfnis, dem bösen Feind Eins auf den Pelz zu braten, schoß man mit der Einschießwaffe auf das Fahrzeug seiner Wahl. Man hörte am Geräusch, ob man getroffen hatte, denn dann machte es "Pling".
    In dem Fall schickte man das Leichtgeschoß einfach hinterher.


    Falls nicht "Pling", dann halt nochmal.


    Eigentlich ganz einfach, billig und effektiv. Zumindest bis zur Einführung der Sandwichpanzerung.


    Erläuternderweise, Wigbold

    Rengtengteng !


    + Mitglied der Mungahilfe +


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    Mark Twain

  • Die theoretsiche Reichweite war knapp 8 km, die effektive ca. 2700m.
    Mit entsprechender Munition konnten immerhin 150mm Panzerung durchschlagen werden.
    Die "Sandwichpanzerung" wurde ja als Gegenmaßnahme zur Hohlladung entwickelt. Da geht eine "normale" Hohlladungsgranate nicht mehr ohne weiteres durch.
    Anstelle des "Pling" verwendete man für die "spotter-rifle" auch gerne Leuchtspurmuniotion.


    Edit: Sorry- Doppelpost :rolleyes:

  • Womit wir bei der Frage waeren womit nun Sandwichpanzerungen bekaempft werden, und wieso diese Geschosse nicht mehr vom Recoilless Rifle RR106mm verschossen werden koennen.



    Sandwichpanzerungen werden doch von Flechette, bzw. Treibspiegelgeschossen durchschlagen, oder sehe ich das falsch?

  • Richtig- die Antwort der Munitionshersteller auf die Sandwichpanzerung waren die Wuchtgeschosse, auch als KE bezeichnet. Die genaue Bezeichung ist APFSDS- AmorPiercingFinStabilizedDiscardingSabot.
    Allerdings habe ich irgendwo von neuen Sandwichpanzerungen bzw. Zusatzpanzerungen gelesen, die auch die Wuchtgeschosse ablenken sollen.
    Es gibt ja z.B. auch mehrstufige Hohlladungsgranaten, die auch eine Sandwichpanzerung und Reaktivpanzerungen durchdringen.

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