Gott mit Dir, Du Land der Bayern ... (100km-Marsch in 24h - Dodentocht 2012) ...

  • ... denn wenn Du so strahlende Söhne Dein nennen darfst, dann soll die Sonne wohl ewig für Dich scheinen.


    Meine herzlichsten und hochachtungsvollsten Grüße und Glückwünsche gehen an den murkser-Wolfi (hier drei km vor dem ersehnten 100km-Ziel) und seinen tapferen Mitstreiter Peter, die gestern den Dodentocht und sich selbst eindrucksvollst bezwungen haben.


    Immä weidä Männä - immä weidä ... !!!


    Ihr seid die Größten !


    Ich freue mich, dass Ihr Euer Ziel erreicht habt und wünsche Euch noch jede Menge solcher wundervoller Erfolgserlebnisse.


    freddy

    "Verzage nicht, Du Häuflein Klein ..."

    3 Mal editiert, zuletzt von freddy ()

  • Grüß´euch,



    joh, es ist geschafft :yes:


    Wie "es" so gelaufen ist:


    Nun wir waren mit unserem Sprinter am Freitag, gegen Mittag in Bornem angekommen und konnten noch einen Parkplatz in der Nähe zum Zentrum erwischen. Die eigentlichen Teilnehmer-Parkplätze sind rel. weit außerhalb und werden mit Shuttle-Bussen angefahren.


    Es ist auch günstig ein paar Minuten vor 1300 am Organisations-Zelt im Zentrum Bornem`s zu sein, weil man dann die Startunterlagen bald hat. Die Organisation macht einen sehr gut eingespielten Eindruck. Die freiwilligen Helfer, zu erkenne an ihren orange-farbenen TShits sind durchweg super freundlich und erkennbar mit Freude bei der Sache.


    Anschließend sind wir noch ein wenig herum geschlendert, haben ein paar Andenken eingekauft und uns noch jeder eine große, leckere Portion Spaghetti rein gezogen. Gegen 1430 haben wir Feldbett und Klappliege aus dem Sprinter geholt und versucht bis kurz vor dem Start noch ein Mütze voll Schlaf zu bekommen. Was auch einigermaßen geglückt ist.


    Etwa ein-einhalb Stunden vor dem Start um 2100, ging es dann an die Startvorbereitungen. Jeder hat da ja seine eigenen Rezepte.
    Die Füße habe ich mit Neo-Ballistol gut ein gerieben. Die Prozedur habe ich schon bei den letzten Trainingseinheiten vor dem Marsch angefangen und die Tage vor dem Start auch noch täglich gemacht. Das macht die Fußnägel und Hornhaut weicher, so daß diese nicht mehr so sehr zum Reiben und Aufscheuern neigen.


    Beim Schuhwerk haben wir uns für die Laufschuhe entschieden die wir sonst auch beim Laufen/Joggen tragen. Ohne genauere Kenntnis darüber zu besitzen wie sich das Starterfeld nach dem Start entwickelt hatten wir uns vor gestellt vom Start weg, über den Tag verteilt immer wieder langsame, lockere Lauf-Passagen einzufügen.
    Strahlend blauer Himmel und eine günstige Prognose machten das Mitnehmen von Regenbekeidung überflüssig. So packte ich noch eine wärmende Laufjacke und leichte lange Hosen in den Rucksack. Dazu ein Reflektorband und eine Stirnlampe für die Nacht. Und noch die Digi-Cam und etwas Bargeld.


    Guten Mutes und mit einer Flasche Limo und einem knappen Pfund Bananen "bewaffnet" legten wir dann die paar hundert Meter von unserm Parkplatz zum Zentrum zurück und setzten uns in eine ruhige Ecke am Stadtplatz, verfolgten das bunte Treiben und bewegten uns nun denn in den abgegrenzten Startraum.


    Im Startraum:






    Fortsetzung folgt.....

  • Grüß´euch,


    nun aber endlich weiter im Text:


    So sitzt oder steht man dann eben herum und wartet darauf, daß es nun endlich los geht. Auch hier gibt es kleine feine Unterschiede, wie so oft. Während Baden-Württemberger Polizisten, korrekt bis in die Fußnägel, in Formation und Einsatzkombination, Barrett tadellos auf der Einheitsfrisur, stoisch der Dinge die da kommen werden harren, flätzen die Kameraden neben uns, Panzeraufklärer ihres Zeichens, in individueller Aufmachung. Der ein oder andere zieht noch an der Kippe als wär´s die letzte......


    2100 und ein paar Minütchen ist´s so weit, Alles erhebt sich und richtet die Schritte in eine Richtung. Von einem Startschuß, oder ähnlichem war nichts zu vernehmen. Egal, Hauptsache "Marsch-Marsch"! Äh, nee Irrtum nur "Marsch", oder genauer Gänsemarsch. Der Marschierer-Lindwurm wälzt sich durch das Zentrum von Bornem. Über uns stehen auf quer gespannten Transparenten die Teilnehmerzahlen der vergangenen Märsche. Beim ersten mal waren es 72 Leutchen, beim zweiten Marsch schon über 200... und dieses mal sollen so um die 11000 bekloppte Wanderabzeichen-Fetischisten angetreten sein.




    Eine halbes Stunde lang geht das so, gemessenen Schrittes bis es dann hinaus geht aus dem Ort und ein Uferdamm gewonnen wird.
    Das Tempo steigt, die Sonne sinkt und die Anfangsrunde von etwa 15km führt uns in einer weiten Schleife um Bornem herum. Diese "Warmlauf-Runde" führt dann noch einmal durch das Zentrum von Bornem, hin zum zweiten Kontroll- und Verpflegungspunkt bei "Friesland-Foods". Gestärkt von undefinierbaren Limonaden (die Farben sind vielfältig - der Geschmack identisch) und einem kleinen, handlichen Käsekuchen passieren wir die Kontrolle bei km 17,3 um 0026.
    Hier war es auch, da man schon die ersten Fußleidenden, sich ihren Schuhwerk´s entledigen sah ;,(


    Zuckerwasser und Käsekuchen- Dop haben es wohl gebracht. Die folgende Etappe wird mit 6,1km/h bis Kontrolle Wintam-Kerk meine flotteste sein.
    Nebenbei, kontrolliert wird mittels eine Chip´s der an der Startnummern-Karte angebracht ist. Diese wiederum baumelt üblicherweise an einem mitgelieferten Band am zunehmend verschwitzten Hals des Marschierers.


    Anwohner, Anlieger, Griller, DJ´s, Band´s, Alleinunterhalter, Party, Party, Party :thumbsup:
    Die Eingeborenen, an deren pigobello getrimmt und gepflegten Vorgärten und Villen vorbei gehastet wird sind eine Schau :thumbsup:
    In jedem Ort, Weiler, Straßenzug, halten Leute die ganze Nacht über aus, durch Decken und Getränke gewärmt, und beklatschen und beschallen den schier endlosen Zug der Stirnlampen- und Warnwestenträger :juhu:



    Morgen mehr....

  • Grüß´euch,


    die weiteren Etappen bis zur "Halbzeit" bei der Kontrolle Nr. 7 "Steenhuffel - Palm" passieren wir um 0615.
    Dies ist wieder ein größerer Kontrollpunkt, wo der "Wanderweg" direkt durch eine große Betriebshalle führt. Hier gibt es ein Sani-Zelt, Essen u. Trinken, sowie bestuhlte Ruhe- und Warteplätze für Wanderer die nur Pause machen wollen und solche die hier aus dem Marsch ausscheren wollen/müssen und hier auf den Rückhohl-Bus warten.


    Am vorherigen Versorgungspunkt hatte es eine rötliche Suppe gegeben, die Peter und ich übereinstimmend, verschmäht hatten. Dazu gab es ein Toastbrot-artiges Weißbrot. Davon hatten wir genommen. Unterweg bekam ich davon ganz gemeines Sodbrennen und mir war wirklich nicht besonders wohl. Lange bevor ich Gefahr lief vor der Zeit aus zu kühlen, hatte ich schon meine wärmende Laufjacke über gezogen. Nur die Zeit die langen Hosen über zu ziehen habe ich mir nicht genommen. Durch den flotten Schritt hatte ich auch nicht das Empfinden von Kälte.
    Jetzt dämmerte der Morgen. Und wie wir in "Steenhuffel - Palm" eingelaufen waren, jeder sich einen Becher Tee und ein Ruheplätzchen genommen hatten, tanzten mit einem male Sternchen vor meinen Äugelein und ich hatte so ein Säuseln im Ohr. Ich muß wohl Peter mit einem Wechsel der Gesichtsfarbe auf LED-bläulich-weiß überrascht haben und wie mich noch ein kalter Schauer schüttelte, kündigte ich meinem Kameraden an: "Pedà, i glaub, jetzt beamt´s mich weg". Klapp, da machte ich kurz die Äuglein zu.
    Nur für einen kurzen Moment, da waren auch schon die Sanis da und verfrachteten mich ins Sanizelt. Weil wir in dem Moment davon aus gegangen waren, daß ich wohl nicht zu Fuß nach Bornem gelangen würde, habe ich Peter zu gesprochen den Marsch fortzusetzen. Der übergab mir die Autoschlüssel und ich verabschiedeten ihn mit einem etwas wehmütigen Klapps "schleich Di"!


    Im Sanizelt herrschte reges Treiben. Ein Kommen und Gehen. Trage rein - Trage raus. Von einer jungen, vielsprachigen Ärztin interviewt über irgendwelche Erkrankungen und wie das gerade eben so gewesen war, fühlte ich mich hier sehr gut versorgt. Eine halbe Stunde etwa ruhte ich mich auf der Bare aus und erwärmte mich wieder. Ein Sanitäter checkte in der Zeit vier mal Puls und Blutdruck. Währenddessen
    hatte man rechts und links von mir Leutchen die wohl einen ähnlichen Durchhänger wie ich hatten hin drappiert. Gegenüber. auf der anderen Seite im Zelt wurden Fußblasen verpflastert. Die Begleitung eines frisch Eingelieferten zückte eine Kamera und machte ein Bild im Feldlazarett. Da kam auch schon der Leitende der Station auf den Fotografen zu geschossen und nötigte diesen in einem international verständlichen Flämisch das Bild zu löschen und weiteres Knipsen zu unterlassen.
    Nachdem mir zum vierten male die Technischen Daten geprüft worden waren und ich wieder einen mobilen Eindruck machte, hat mir die Ärztin ihr OKee gegeben und ich machte mich wieder auf........


    Bis hier hin war es überhaupt nicht möglich gewesen, auf der Position die wir in dem unübersehbaren Wandererfeld inne hatten einen auch nur langsamen Trab anzufangen. Nun auf der zweiten Hälfte waren schon merkliche Abstände zwischen den Marschierenden entstanden und Peter der jetzt eine gute halbes Stunde vor mir war, nutzte den Freiraum um die geplanten Laufpassagen ein zu fügen.


    Nach den ersten 50km und der unfreiwillig verlängerten Pause brauchte es eine Weile bis der Geh- Apparat wieder einigermaßen rund lief.
    Die nächste Kontrolle und somit auch Rückführungsmöglichkeit war gerade mal 5km vom Ort meines "Neustart´s" entfernt. Auf diesen Kilometern wollte ich entscheiden wie es weiter gehen soll. Wäre noch ein klitzekleines Problem, wie Schwindel oder Unwohlsein, auf getreten, dann wäre am Kontrollpunkt 8 in "Peizegam Touinbouwschool" der Doto 2012 für mich beendet gewesen.
    Aber mit den wärmenden Strahlen der Sonne jetzt gegen 0830 war alles lähmende wie weg geblasen. Ich fühlte mich frisch, fasste mit Appetit Verpflegung und verfiel in einen routinierten, Kilometer fressenden Trott.


    Die Verpflegung auf der Strecke besteht hauptsächlich aus verschiedenen Backwaren, Crepes, Plätzchen, Lebkuchen, Schokoriegel, Müsliriegel, etc. Suppe haben wir zweimal bemerkt. Auch Äpfel und Bananen wurden gereicht. Man kann sich auch zusätzlich noch eine Mahlzeit vorbestellen, wo es diese aber dann gegeben hätte und woraus diese bestanden hätte haben wir aber nicht mit bekommen.
    Die Palette der dargereichten Getränke reicht von Wasser, bunten Limonaden, Cola, Iso-Getränke, Tee, Kaffee bis alkoholfreien Bier.
    Natürlich gibt es nicht an jeder Verpflegungsstelle alles.
    Aber die Helfer an den Ständen sind auf Zack und kein Ankommender muß auf Flüssigkeiten und Kalorien warten.
    Auch die Sache mit den an-und abfallenden Bechern und Verpackungsmaterial ist vorbildlich gelöst. Es sind sehr viele Abfallbehälter aufgestellt, so daß man für eine Veranstaltung dieser Größenordnung nur sehr wenig Unrat in der Landschaft vorfindet.


    So gehe ich dahin und dahin, folge den Figuren vor mir, überhole, werde überholt, gehe, gehe, trinke etwas, esse, gehe, gehe, halte mich nicht auf, sehe Leute gebogen wie Fragezeichen mit verzerrten Gesichtern, andere versuchen Krämpfe weg zu dehnen, ein Hauptfeldwebel in Bw-Flecktarn mit Fähnchen am Rucksack spornt den jungen Kameraden an "immer dran bleiben, nicht abreissen lassen...." . Der jüngere antwortet nicht, ich sehe an ihm herunter. Er macht übertriebene O-Beine und läuft auf den Aussensohlen.
    Eigentlich ein Kandidat für die ambulanten Blasen-Verpflasterer, die unter ihren Pavillons am Wegesrand auf "Laufkundschaft" warten, denke ich noch.


    Ich möchte nicht mehr stehen bleiben, egal was da kommt. Wieder eine Kontrolle, durch, Kekse, Wasser, gut weiter. Ich gehe direkt auf ein Schild zu "75", aha, das ist gut da hab ich ja nur noch etwas mehr wie einen Halbmarathon vor mir. So einen "Halben" bringe ich normalerweise in etwas weniger als zwei Stunden hinter mich. Heute nicht, heute sind das zusammen nicht ganz fünf Halbmarathons, nacheinander. Meinen Füßen geht es noch ganz passabel. Mit den schwer-beschuhten Kameraden mit den goldgelben Litzen hatte ich im Startraum noch gescherzt: "Mit den blauen Latschen ist man früher gerade mal zum San-Bereich gewackelt" Da haben die Herren Panzeraufklärer gegrinst. Ich habe sie weit hinter mir gelassen.


    Irgendwann während ich noch zwischen den Kontrollpunkten 12 und 13 unterwegs war, also etwa zwischen 1300 und 1430, ist Peter in Bornem im Ziel am Stadtplatz angekommen. Eine unglaubliche Leistung, eines "Iron-Man" würdig. Aber selbst er versicherte mir später am km80 seinen "ja Scheiße noch 20km"-Moment durchlebt zu haben.


    Gehen, gehen, Kontrollpunkt 14 Sint-Amands durch die Turnhalle, dann durch den Ort, weiter. An den Gehsteigen haben Anwohner Tische mit Wasser-gefüllten Bechern auf gestellt. Jetzt gibt es immer wieder am Wegesrand einen sprudelnden Gartenschlauch zur Erfrischung und Zuspruch und Ansporn von den Zuschauern. Wie oft ich schon "five" gegeben habe keine Ahnung, aber oft.


    Dann noch fünf-sechs unendliche km auf unbeschatteten Uferdamm, Teerbelag, gehen gehen gehen, nur jetzt nicht mehr stehen bleiben,
    die Knie und Fußgelenke murren, ein leichtes Brennen von den Fußballen her kündigt Blasenaufwuchs an, egal, das ist wurscht, was soll jetzt noch sein. Du hast noch fünf sechs km, eine gute Stunde, genieße sie, die Stunde kann dir keiner nehmen. Ein Mädel reicht eisgekühlten Iso-Drink, ich nehme zwei Fläschchen, das Zeug schmeckt, he du hast es so gut wie geschafft, tranquillo Freund tranquillo. Ich trinke mit Genuß, ich gehe, gehe nach Bornem. Am Morgen sah es einen Moment so aus als würde ich mit dem Bus dahin fahren.


    Beim viert-letzten km hole ich meine Farben "weiß und blau" aus dem Rucksack. Ein wenig ärgert es mich ,daß ich beim Sani vergessen hatte Peter eine der beiden Fahnen zu geben, die ich als Überraschung für den Zieleinlauf in meinen Rucksack gepackt hatte.


    Ein Mädel ruft von einem Bistrotisch in Bornem "schau ein Bayer", "ja freilich" antworte ich. Mit schmerzenden Knochen, überstrapazierten Muskeln, einem "Wolf" hinten ( ohne Stern vorne dran), lahmen Schultern, eingeschlafenen Armen, aber einem blöden Grinsen im Gesicht gehe ich in Bornem die Einkaufsstrasse zum Stadtplatz hinan. Im Organisationszelt angekommen bleibt die Uhr bei 1733 für mich stehen. Die Urkunde gibt es sofort.

  • Grüß´euch,


    Zu der Urkunde auf der alle durchlaufenen Kontrollpunkte mit Ankunftszeit und Km/h der jeweiligen Etappe eingetragen sind gab es die Erinnerungsplakette und einen Anhänger auf dem steht wie oft man den Dodentocht Kadee schon gemacht hat. In unserem Falle eben eine "1".


    Der materielle Lohn der Mühn:


    Statt wie früher schon mal eine Ananas, oder Gladiolen, gab es dieses mal einen 500g "Peperkoek met honing", spezial "Dodentocht 2012 Survived" Edition. Und eine Buddel Bornemer Bieres.


    In Anbetracht dessen, daß ich noch die Autoschlüssel dabei hatte und Peter wohl schon seit Stunden im Ziel war, trachtete ich danach jetzt noch möglichst "schnell" zum Sprinter zu gelangen. Ich wusste nicht ob und wieviel Bares Peter eingesteckt hatte und ohne Moneten würde die Versorgung wohl nicht so einfach sein. Grandioser Weise hatte eigentlich jeder ein Mobiltelefon dabei, aber kein nahm es auf den Marsch mit. Da waren wir beiden wohl die einzigen. Um uns herum war eigentlich ständig irgend ein Gebimmel oder Gefiepe und Geplapper.


    Aus der Entfernung sah ich ihn schon winken. Wenn er jetzt nicht nur von der Muskulatur her angesäuert wäre, ich könnte es ihm nicht verdenken. Wie ich seine Ankunftszeit vernahm war ich geplättet. Ich weiß ja er ist schnell, aber so schnell, allerhand!
    Wie er mein Finisher-Paket realisierte, strahlte er mich an: Du hast´s auch gepackt! Mich freut´das so! Die ganze Zeit über hatte ich im Kopf: Der Wolfi hatte sich so darauf gefreut und dann war´s blöderweise nicht der richtige Tag. Aber, nein du bist durch! Erzähl!


    Nachdem mich der Peter nicht am Sprinter angetroffen hatte, erkundigte er sich im Organisationszelt, ob die wüßten wo ich denn abgeblieben sein könnte. Nach kurzer Rückfrage bei den Sanis, erfuhr er, daß ich wieder als quasi "okee entlassen" worden war und irgendwo "spazieren gehen" würde. Im Sanizelt wird jeder Zugang dokumentiert.


    Viel war dann nicht mehr mit uns los. Noch etwas trinken, ein paar Happen essen. Es würde eine schöne Nacht werden, so stellte ich das Feldbett draussen neben dem Sprinter auf. Noch mal zum Dixi-Klo im nächster Nähe gewankt und den Wolf versorgt.
    So gegen 2000 bin ich in den Sack geschlüpft und habe bis nächsten Morgen um 0800 nichts mehr mit bekommen.


    Auf der Heimreise fielen die Worte "Nijmwegen Marsch"..........


    In der Nachschau sind wir uns einig: Eine absolut gelungene Veranstaltung, bestens organisiert, großartige Stimmung beim Team und bei der Bevölkerung. Das war höchstwahrscheinlich nicht unser letzten "Dodentocht Kadee".


    Wie hoch die Quote der Ausfälle war, kann ich für diesen Doto nicht sagen. Aber es bewegt sich meisten so um die 50%. Mal mehr mal weniger. Unserem Eindruck nach werden wohl oder übel die meisten wegen brutaler Blasen an den Füße das Handtuch werfen. Das müßte eigentlich nicht sein, wenn man erprobtes, bewährtes Schuhwerk an zieht.
    Freilich überfordern sich auch viele. Unter 100km können sich manche die schon mal 20-30km gewandert sind anscheinend doch nichts vorstellen.


    Bei meiner kleinen Krise war wohl auch ein Erkältungs-Infekt beteiligt, der sich zuvor nicht bemerkbar gemacht hatte. Die Tage danach hatte ich dann ein paar der üblichen Symptome. Wäre es nach dem Neustart nicht wieder gut gegangen, hätte ich ab gebrochen. Ich schwöre! Darin habe ich nämlich auch schon Erfahrungen gesammelt.


    Bavarian Dope:



    :thumbsup:


    Servus der murkser



    A

  • Hallo !


    Zuerst mal , Glückwunsch !


    Ich kann nachempfinden wie Ihr Euch gefühlt habt ! Ich selbst habe 2008 den Marsch , im Dritten Versuch geschafft !

    Welche Zeiten habt Ihr gebraucht ?


    mit bestem Grusse aus dem Rheinland , Christian

  • Grüß´euch,


    nein, nein, die Füße haben ganz gut durch gehalten. Bei mir haben sich zum Ende des Marsches hin an jedem Fußballen bei der großen Zehe
    jeweils eine kleine Blase gebildet. Zu dem Zeitpunkt und in der Größe haben diese nicht sehr gestört und das Gehen nicht beeinträchtigt.
    Peter wurde davon ganz und gar verschont.


    Zum Ende hin machten mir dann eher immer mehr die allgemeine Überbelastung der Fuß- und Kniegelenke, sowie der Muskulatur zu schaffen.


    Für die 100km habe ich 20 Stunden und 9 Minuten gebraucht. Die genaue Ankunftszeit vom Peter habe ich gerade nicht zur Verfügung, aber ich denke er war so 2-4 Stunden vor mir da.


    Ist denn hier schon mal jemand bei "Nijwegen Marsch" angetreten?




    Servus der murkser

  • Moinsen!


    Damals musste bei meines Vaters Einheit eine Abordnung ein Jahr lang nur für Nimwegen trainieren!


    Meine Bestleistung bis jetzt: 45 km in 10,5 Stunden.


    Inklusive halbstündigem Polizeigewahrsam, da man mich für einen Selbstmörder hielt, weil ich von einer Talbrücke zur unten grasenden Kuh herabschaute:D

  • Moin allerseits,


    hab diesen thread grad erst "entdeckt", das Forum ist ja riesig! ;(


    Verspäteter Glückwunsch an "Murkser-Wolfi", :an: ist ein ganz besonderes Gefühl wenn man es geschafft hat,...gell :?:


    hab mich mit nem Kameraden am 9. und 10. August 1991 durchgequält :juhu: da hatte das Band die Farben Hellblau und Weiß, vorher wurde noch Nymwegen -quasi als Training-abgeleistet.


    Es grüßt ein "auch spezieller" :lol:


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Moin moin,


    da ich bisher noch nichts von diesem Marsch gehört habe plane ich den nun für´s nächste Jahr ein. Das wäre dann genau das richtige Gegenstück für den Barveheartbattle im März. Diesen kann ich übrigens auch wärmstens empfehlen.


    Gruß


    Marcus

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