Vorstellung Sahara511, "Wolf oder was ?", "Die Uhr zum Auto !" oder "Wie ein langer Weg gegangen wurde....."

  • Hallo zusammen,


    diese Geschichte wird ein bischen länger und ist textlastig, das vorab nur als Warnung, aber nur so kann ich Emotionen transportieren, nehmt Euch also ein „kaltes Glas Getränk“:


    Als Jahrgang 1967 und einem Vater, der bei Avon Cosmetics 17 Jahre lang fast unterbrechungsfrei nur Mercedes im Aussendienst fuhr, war für mich schon sehr früh klar, das es nur dieser Hersteller den ultimativen G-eländewagen bauen konnte.


    Ja, mein erstes eigenes Fahrzeug war 1986 eine Kawasaki 440 LTD (sehr zum Leidwesen meiner Eltern, sie wollten mich sogar mit einem Suzuki LJ „bestechen“, um das Motorrad zu verhindern)und mein erstes eigene Auto ein Ford Granada 2,3 GLS (sehr zur Freude meiner Eltern, denn da drin passiert Dir nix), ich hatte Freunde in der „Strich-Achter“-Clique und nur ernsthaft arbeitende "Feld, Wald und Wiesen-Fahrer" hatten diesen neuen G. Während meines breit gefächerten Einsatz als Zivildienstleistender im Krankenhaus fuhr der Bruder eines Kollegen einen Jeep CJ3, ja, nett, aber irgendwie doch nicht so ganz das Richtige, so ein bischen zu amerikanisch gross, klapperig etc.


    Später dann kaufte der Vater eines Freundes einen Toyota Landcruiser für das Hobby Bollonfahren, man sass beengt hinten auf den kurzen Sitzen und lauschte dem Nageln des Vorkammersdiesels, der 100.000sende Kilometer versprach und unaufhaltsam die oberbergischen Hänge durchpflügte mit schwerem Anhänger hinten dran. Beeindruckend !


    Als Student dann Fiat Uno, Hyundai S-Coupe, Omas weissen Golf II Automatic und dabei immer eine Moto Guzzi, ob V7, Nuovo Falcone oder eine wirklich HEFTIGE T3 mit allem, was man einem Motor Gutes kann. Gerade bei dieser Maschine aufrecht sitzend unterwegs sein und die gefühlte "Unaufhaltbarkeit" geniessend, das war es!


    Ab und zu bewundernd zu echten Geländewagen geschaut, aber es gab ja nie einen Grund für ein solches Auto, dann war und bin ich beruflich genug unterwegs auf Deutschlands Autobahnen, immer mit einem flotten TDI und zu jeder Tageszeit, da braucht man ja kein Zweit-Hobby-Auto. Ausserdem, Japaner und Engländer (die mit Plus auf Masse und so), die schaut man gerne mal an, findet Alu auf Stahl interessant und mehr auch nicht.


    Dann kam der Tag in 2011, wo ich bei der „M-Drive Tour“ des überregional bekannten BMW-Händlers mitfahren konnte. Vor der Ausfahrt stand der Instruktor vor den Teilnehmern und fragte nach Geländewagenfahrern. Einige X5, X6 etc. meldeten sich und seine Reaktion war deutlich: „Es gibt nur drei Geländewagen ! Land Rover, Land Cruiser und die Krone hat der Mercedes G, alles andere sind S.U.V.s !!!“ Mein Herz ging auf, aber egal, er bestätigte ja nur meine Vorstellung.


    2 Jahre später stand beim regionalen Bundeswehr-Dienstleister einige Wochen ein Mercedes G im Tarnlook mit dem Hinweis „Zu Verkaufen“ und ja, ich musste da nun hin und wenigstens mal anschauen, bot sich halt an. Meine klare Aussage „Sie sind Verkäufer, ich auch, bitte klare Worte, darf ich mir mal absolut unverbindlich den Mercedes G im Tarnlook anschauen ?“ wurde mit Klarer Offenheit beantwortet: „Meinen Sie einen Mercedes G oder einen WOLF ?“


    Meine Antwort zeigte klar meine absolute Unwissenheit : „Ich meine nicht dieses hässliche schwarzmetallic Alu-Felgen-bereifte Monster mit Elefanten-Penis-Leder Sitzen“m dabei auf den Werkstatt-Eingang zeigend, „sondern den G-eländewagen da draussen“, während ich auf den getarnten Kompakttwagen vor dem Fenster zeigte „AH, Sie meinen einen WOLF!“ und mit diesen Worten gingen wir einen echten Geländewagen anschauen.


    Am Ende der 10-minütigen Besichtigung grinste der nette Berufskollege, drückte mir den Schlüssel in die Hand: „Kommen Sie doch so in 2 Stunden wieder“, weg war er und direkt danach auch ich auf den Strassen (und Wiesen) Oldenburgs…


    Toller Wagen, super netter Nachmittag, aber diverse Gründe (auch der kleinste fünfstellige kAufpreis) sprachen dagegen und so kaufte ich mir das eine wichtige empfohlene Schrauber-Buch, schwärmte meinen Freunden abends beim Bier im Garten am Grill ausführlich von dem Tag vor, bekam von Ihnen einen Revell-Bausatz geschenkt, in den folgenden Jahren gab auch genug anderes Spannendes, ob privat oder besonders beruflich, zu erleben.


    Nun, es kam der Spätsommer 2019, ich suchte etwas zum Schrauben, um mal etwas Distanz zu dem intensiven Hobby „Armbanduhren“ zu bekommen. Als dann noch ein Motorradschnäppchen auftauchte mit dem Potential, am Ende eine nette 750er Kawasaki halbwegs nach meinen Vorstellungen zu haben, schien alles klar.


    Privat gab es leider einen grossen Verlust, nachts im Bett vertrieb ich mich die Zeit, schaute in allen möglichen Foren nach Mercedes G ( besonders nach Wölfen) und merkte, das die letzten Jahre echte Veränderungen in dem Bereich gebracht hatten. Es war nix mehr mit „VEBEG ausgemusterte Wölfe in TOP Zustand kaufen für 7500€“, sondern eher Verwirrung und eine grosse Bandbreite.


    Wie löst man Verwirrung ? Indem man mit Neugierde Wissen schafft, also ab zum Wolf-Experten in der Nähe von Magdeburg. Erwähnte ich, daß ich beruflich viel in deutschland unterwegs bin ?) Lag halt auf dem Weg von Oldenburg nach Leipzig und die eine Kaffeepause sei erlaubt.

    Dort sah ich, was mich faszinierte und hörte, was mich abschreckte, denn das Preismodell hatte sich inzwischen etwas geändert:


    • Von der VEBEG gekauft, vom Lastwagen gefallen und auf Vollständigkeit kontrolliert (Fehlende Teile ins Auto geworfen) = 15.000 Euro
    • Derselbe Wagen, fertig Fahrbereit mit Tüv als LKW und mit ruhigem Gewissen, sieht aus wie Bundeswehr, reicht und fährt wie BW = 20.000 Euro
    • Lackiert nach Wunsch und insgesamt aufbereitet, Öle, Fette etc. getauscht, alles funktionsfähig und mit gutem Gewissen = 30.000 Euro
    • Das Ganze mit langem Radstand und damit 8 Sitzen ? Immer 10.000 Aufpreis.

    Ernüchtert ging ich meiner Wege, freute mich über den freundlich klaren Kontakt, kontrollierte mein Budget, beerdigte den Plan und dachte nach………………….dann sah ich einen Tag später bei AutoScout24 ein neues Angebot im gedachte Budget-Rahmen, wie praktisch, südlich von Würzburg (Erwähnte ich dieses Mobilität ?) und wieder passend auf dem Weg zu einem Termin in Regensburg.


    Termin abends auf der Anfahrt gemacht und als ich auf das Auto zugehe, sehe ich doch den Namen des Magdeburger Experten auf Motorhaube und Hecktür ! Okay, JETZT wurde das Thema wirklich interessant und das Ergebnis nach Probefahrt, Auto-von-unten-gucken und einem Kaffe war ein Kaufvertrag und eine Anzahlung. Der Termin am folgende Tag war auch sehr erfolgreich und damit stand alles unter einem guten Omen !


    Es dauerte dann doch noch etwas länger als gedacht, die Zeit vertrieb ich mir mit der Teilreparatur einer Hamilton Khaki in der selteneren grossen Ausführung (Basis für die Hamilton Murph) und der Suche nach farblich passenden Bändern (Khaki als Basis, Schwarz als Akzent).


    Der letzte wichtige Kundentermin im Dezember führte mich nach Heilbronn und was liegt wohl auf dem Rückweg ?

    Genau ! Würzburg und damit eine perfekte Möglichkeit, den Wolf mal entspannt abzuholen und auf der Rückfahrt genauer kennenzulernen.


    An Freitag, der 13te, lief alles wie geplant, vollgetankt und ab auf die Autobahn, erstmal Motor frei fahren (an dem Tag war er mit 560 Kilometern mehr unterwegs als in den letzten 3 Jahren) und der Gruss der Wolf-Kollegen mit Y-Kennzeichen freute mich sehr, Leidenskollegen ohne Radio, aber mit einer heftigen Geräuschkulisse grüssen sich :-)


    Am Ende fuhr der Wolf wieder seine angegebenen 123 Km/h und als die Familie mit großem Erstaunen auf das Auto schaute, mich meine Frau in den Arm nahm und sagte :“JETZT hast Du endlich DEINEN G !“, wusste ich, das dies ein ein wirklich guter Tag war.


    Über die vielen kleinen Nebengeschichte kann man mal persönlich bei einem Bier reden, schon interessant, was da so alles abgeht !

    Nach Autos Motorrädern und Computern hin zur Feinmechanik und nun wieder zurück zu 14mm Inbus-Schlüsseln, Schrauben und „frickeln“ kann ich die nächsten Monate und Jahre ohne Angst, gleich was zu zerstören, nun freue ich mich auf Eure Reaktionen…


    Mit den besten Grüssen Sahara511



    P.S. G 461 als Kennzeichen muss ich hier wohl nicht erklären, oder ?

    P.P.S. Dank eines netten Kollegen sogar das Original-Zubehör in Form eines Bundeswehr-Spaten !
    P.P.P.S. Endlich mal auf schmaler einspurige Strassen "Wenden in einem Zug", Rückwärtsgang rein, entspannt rauffahren und dann vorwärts wieder in die andere Richtung...

  • Hallo Sven,

    dann wünsche ich Dir allzeit gute und unfallfreie Fahrt!

    So oder ähnliche Lebenswege bis zur endGültGen Offenbarun-G haben viele hinter sich^^.

    Grüsse

    Tom

    PS. Mein Wolf hat auch G461 im Kennzeichen:thumbsup:

  • .... ach Jungs .... 8]

    Ich zeich euch jetzt mal was:

    Mein Auddowagen ...

    :P:heuldoch: :lol:

    Deutsch ist wirklich eine schwere Sprache. :wacko:
    -Tagsüber: ...................... - Abends:
    Der Weizen. ------------------ Das Weizen.
    Das Korn. --------------------- Der Korn.
    :saint::lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Stoeffen ()

  • falsche autonummer.:nono:


    müsste da nicht 461.4xx oder ähnlich stehen:*:


    wo ist der witz-smile :/

    Gruß Andreas ,:)


    "DENK ICH AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT BIN ICH UM DEN SCHLAF GEBRACHT"
    (Heinrich Heine)


    1./PzBtl 213 - FM Grp.

    (1987/88 W15)

    Damals gelernt: Im Frieden ersetzt die StoV den Feind

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    Opfer des: Virus Vehiculum olivea militaris

  • Hallo Sven


    Habe gerade mal Deine Vorstellung gelesen, gefällt mir.

    Sehr schöner Wolf !

    wäre auch genau meine Lieblings Farbe für einen Wolf, war der so oder hast Du ihn umlackiert?

    Sieht sehr sauber aus, ein echtes Schnäppchen.

    Als Pickup , könnte mir auch gefallen .

    Ja ich habe bei meinem G auch das Kennzeichen W460 mit H dann halt.


    Den hat der Zoll als Lkw anerkannt?

    Mußtest Du für die großen Räder eine Tachoangleichung machen lassen?


    Gruß

    Michael

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