Ölkrise - ein ewig währendes Ärgernis

  • Die Zeit vergeht - zum Glück nicht ganz ohne das was passiert.

    Nachdem die Geometrie der Flanschplatten noch mal etwas fein justiert wurde, ich mit meinem Dreher/Fräser des Vertrauens die grundsätzliche Umsetzbarkeit geklärt und entsprechenden kalt gewalzten Flachstahl beschafft hatte, kann es nun ans Werk gehen.


    Zunächst werden zwei durchgehende Bohrungen gebohrt und die Platten mittels Kerbstift fixiert.


    So können letztlich alle Bohrungen recht genau vorgebohrt werden (mein Augenlicht macht präzises Anreißen und Körnen schon recht beschwerlich [Blind-Smiley])


    Nachdem entsprechend aufbohren, gilt es Gewinde zu schneiden - möglichst senkrecht.


    Und schon kann man mal die Anschlüsse 'anprobieren'.


    Den Kanal für den Nebenstromrücklauf schafft - die eigens dafür neu beschaffte - Stichsäge im nu.


    Und so habe ich am Ende des Tages drei passende Flanschplatten, die es nun gilt flächig zu verbinden.


    ...geht gleich weiter...

  • Ich hatte mir ja irgendwie gedacht, das Hartlöten die geeignete Form der Verbindung sein, war mir aber auch bewußt, dass ich da wärmetechnisch nicht optimal ausgerüstet bin.


    Also einen Test mit dem Raketenbrenner...

    ...immerhin schafft er Kirschrotglut.


    Also wird ein Probekörper mittels Messinglot verlötet.

    BTW: die Restfeuchte im Porenbeton verhindert, dass die untere Platte ausreichend warm wird - erst als sie auf eine paar Nägeln als Abstandshalter sitzt, geht es.


    Nach dem Löten gilt es die Dichtigkeit zu testen - mittels Fettpresse wird ordentlich Druck appliziert, das Probestück hält dicht.


    Nun will ich aber ganz genau wissen, ob die Lötung auch durchgeht, also säge ich den Probekörper rundherum auf.

    Sieht nicht schlecht aus.


    Aber nun kommt die zerstörende Prüfung...


    ...und ich bin etwas erschrocken, wie leicht sich die Verbindung löst :kinnlade:


    Vielleicht habe ich die nötige Hartlöttemperatur doch nur zu knapp erreicht ?


    Daher zweiter Versuch - Weichlöten

    Das geht viel leichter, brauche ich doch deutlich weniger Hitze und vor allem - ich kann die Teile gut vorab verzinnen und weiß schon, daß überall Lot ist.


    Auch hier wieder Fettpressendruckprobe - alles dicht.


    Und abschließend Trennen mit dem Meißel. Trotz deutlich kleinerer Fläche, hält es doch besser als die Hartlötung.


    Und so werde ich am Wochenende dann das Plattenpaket verlöten.


    I'll keep you informed.


    Gruß


    Peter

  • Moin,

    müssen es denn unbedingt 3 Platten sein?

    Es würden doch auch 2 etwas dickere gehen. Und der Ölkanal wird dann auf den Platten auf der Innenseite gefräst.

    Wobei ich überlege ob das nicht auch "am Stück" geht.

    Die Verbindung der beiden großen Bohrungen würde sich ergeben wenn du von beiden Seiten einfach 5mm weiter bohrst.

    Und bei dem kleinen Kanal, muß der wirklich so?

    Man kann ja solche Kanäle auch machen indem man von der Seite reinbohrt und die Öffnungen dann wieder verschließt.

  • Hallo,


    Stahl weichlöten kann klappen, muss aber nicht.


    Ich würde es hartlöten (450 bis 650 °C).

    Lot mit niedriger Schmelztemperatur nehmen.

    Dazu eignen sich hochsilberhaltige Lote.


    Allerdings bedarf es dazu mehr Vorbereitung.

    Als erstes braucht man mal einen Ofen.

    Ich verwende dazu einen Brennofen für Keramik.

    Zweitens müssen alle Platten dünn, vollständig,

    und gleichmäßig mit Flußmittel

    eingepinselt werden.

    Drittens muss das Lot im kalten Zustand schon an

    den maßgebenden Stellen sein.

    Dazu fertigt man Duplikate von Rothenberger Lotringen.

    Die legt man um die Bohrungen,

    und ausserdem gerade Lotdrahtstücke aussen rum.

    Abstände zu Bohrungen und zur Aussenkannte

    etwa 5mm.


    Das ganze Paket dann in den Ofen.

    Dann anheizen.

    Als erstes verdampft das Wasser vom Flußmittel.

    Das Salz bleibt zurück.

    Dann solange weiterheizen, bis das Paket um die

    Dicke vom Lotdraht zusammengesunken ist.

    Dann weiterheizen, bis seitlich Lot austritt.

    Das Paket im Ofen abkühlen lassen.

    Keine Luft, und schon gar kein Wasser zugeben.

    Sonst gibt es Eigenspannungen.

    Das Abkühlen kann schonmal einen Tag dauern.


    ...

  • Hallo,


    was ich noch vergessen hatte:


    Schön wäre eine digitale Temperaturkontrolle im Brennraum

    vom Ofen.

    Ein 'Einstellrad' reicht nicht.

    Dann kann man die erforderliche Schmelztemperatur

    vom Lot gut kontrollieren.


    ...

  • Dazu fertigt man Duplikate von Rothenberger Lotringen.

    Die legt man um die Bohrungen,

    und ausserdem gerade Lotdrahtstücke aussen rum.

    So ähnlich war der Plan - in etwa. Nur getragen von der Hoffnung, dass ich mit dem Brenner genug Hitze bekomme.
    Das Probestück hatte ja so einen 'Lotring' - allerdings aus Messinglot. Und nachdem Kirschrotglut erreicht war, sanken auch die beiden Platten aufeinander - allerdings trat am Rand nichts aus (wahrscheinlich war der Abstand zu gering).
    Nach dem Aufsägen sah es ja erst mal ganz gut aus, man konnte gut die dünne Messingschicht zwischen den Platten erkennen. Damit wäre ich eigentlich zufrieden gewesen - wenn nicht die zerstörende Prüfung so ein fatales Ergebnis gezeigt hätte.
    Ich vermute (als Lötlaie), das die Temperatur nicht gereicht hat, damit sich in der Randzone der Platten eine 'Legierung' ausbildet.

    Weichlot hat natürlich nicht die Festigkeit, wie Hartlot. Aber ich hoffe, dass über die große Fläche genug Festigkeit kommt. Ferner werden die Platten ja am Ende 'durchgeschraubt', so dass die Last des Ölfilters durch die Schraubverbindung getragen wird. Das Lot hat also eigentlich nur die Aufgabe zu dichten. Der Öldruck ist ja in einem übersichtlichem Bereich (max 10 bar) und die Temperatur des Öls liegt ja auch noch deutlich unter dem Schmelzpunkt es Lots.
    Insgesamt bewegt sich das alles noch im Bereich, wie z.B. eine Heißwasserinstallation und da wird ja auch Problemlos weichgelötet. Lediglich das mechanische Schwingungsniveau ist höher, aber das übernehmen ja die Schrauben.

    Sollte die Weichlötung scheitern, müßte ich in der Tat jemand finden, der Deine o.g. Vorschläge umsetzen kann.

    Gruß


    Peter

  • Kannst Du die Platten nicht an den Rändern ringsherum fachgerecht verschweißen lassen und anschließend nochmal plan schleifen?


    Oder verziehen sich diese dann zu stark?

    Probestück und :schweißen:

  • Kannst Du die Platten nicht an den Rändern ringsherum fachgerecht verschweißen lassen und anschließend nochmal plan schleifen?

    Ich brauche ja Dichtigkeit zwischen den Kanälen und auch zu den Bohrungen der Verschraubung.

    Oder verziehen sich diese dann zu stark?

    Das wir so sein, deswegen nochmal mehr die Gefahr, dass keine 'innere' Dichtheit erreicht wird. Äußerlich noch mal zu planen, sollte keine Problem sein.


    Gruß


    Peter

  • In der Hydraulik werden für solche Fälle normalerweise Dichtringe (O-Ringe) verwendet und die Platten dann verschraubt und das bei Drücken über 200 bar.

    Müsstest halt die entsprechenden Nuten noch einfräsen....


    Gruß


    Hermann

  • In der Hydraulik werden für solche Fälle normalerweise Dichtringe (O-Ringe) verwendet und die Platten dann verschraubt und das bei Drücken über 200 bar.

    Müsstest halt die entsprechenden Nuten noch einfräsen....

    Die Idee wurde auch schon erwogen - insbesondere auch um nachher die Abdichtung in Richtung Motorblock zu erreichen.

    Alleine das Problem ist, dass zwischen den Bohrungen zu wenig Platz für (zwei) Nuten ist.


    Gruß


    Peter

  • Und so werde ich am Wochenende dann das Plattenpaket verlöten.

    Guut, daß ich nicht gesagt habe an welchem WE :D


    Aber in der Tat hat mich die Löterei doch länger beschäftigt, als geplant.

    Der Reihe nach:
    Gemäß der o.b. Vorversuche, war ja Weichlöten die Methode der Wahl. Uns so wurden die Platten an der Lötfläche erst mal blank geschliffen. Das beste Ergebnis liefert der Bandschleifer.


    Danach gut mit (Weichlot-) Flussmittel bestreichen - was ja auch schon einen gewissen Zinnanteil hat - die Platten verzinnen.


    Dann das Lötzinn an die Stellen gebracht, wo es gebraucht wird...

    (der Profi wird das Fehlen des Flussmittels bemängeln - doch dazu gleich mehr)


    Ein zweiter Versuch mit Elektroniklot, welches ja das Flussmittel schon intus hat.


    Nach den Versuchen dann jeweils eine Dichtprobe mit Benzin...

    ...die aber kleinste Undichtigkeiten im Bereich der Kanäle offenbarte :(


    Dicht wurde es erst mit genügend Flussmittel und genügend Zinn.


    Durch den Rat von TDV dann noch ein zweiter Versuch mit Silberlot.

    Letztendlich mußte ich wesentlich länger 'heizen', aber irgendwann sanken die beiden Platten sanft aufeinander und das Lot trat an den Kanten aus.


    Nun habe ich die beiden 'Lötpakete' gestern meinem CNC-Fräser gebracht, damit er noch die Konturen für die Schlauchstutzen fräsen kann.


    To be continued.


    Gruß


    Peter

  • Mein CNC-Fräser war dann doch ein paar Tage beschäftigt, ferner wurde natürlich die Zeit der Forums-Pause genutzt. Und so wird es Zeit für ein kleines Update in Sachen Ölfilter.


    Die motorseitige Flanschplatte bekam Konturen um die Bohrungen gefräst, die eine gute Flächenpressung für die Dichtung gewährleisten. Die ölfilterseitige Flanschplatte wurde auf der einen Seite plan gefräst.


    Auf der jeweils anderen Seite wurden Konturen für die Schlauchanschlüsse gefräst.


    Dergestalt wurden beide Platten mit der original Dichtung verschraubt, auf der Rückseite mit einem Blindstopfen versehen...


    ...mit etwas Öl gefüllt und dann zur Dichtprobe 10 bar drauf gegeben.

    So wurden die einzelnen Bohrungen separat geprüft und zeigten auch nach Tagen keine Leckagen.


    Nun konnte eine erste Probemontage am Motor erfolgen. Hier sieht man erst mal, dass die neue Flanschplatte durch den Sandwich-Aufbau wesentlich dicker ist.


    Daraus resultiert dann auch gleich eine Kollision mit dem Kühlwasserrohr.

    Da muss ich die Ecke noch mal etwas nacharbeiten :mech:


    Zum Vorbereiten des Befestigungswinkel für die ölfilterseitige Flanschplatte, wurde dieser erst mal auf einer ebenen Unterlage senkrecht justiert...


    ...und der/die Winkel ermittelt. 2° in Längsrichtung und 12° im Querrichtung (wird aber erst bei der Montage im Fahrzeug relevant).



    Ein erstes Probeanhalten im Fahrzeug wurde durch das noch viel zu lange Winkeleisen behindert. Das muss ich nun erst mal 'vorkürzen' um dann im Fahrzeug die endgültigen Maße zu ermitteln.
    (die Tage dann mehr)


    Gruß


    Peter

  • Neues Jahr - Zeit für ein Update !


    Die motorseitige Flanschplatte bekam noch eine abbe Ecke und eine Ausnehmung, um etwas Freiraum zum Kühlwasserrohr zu bekommen.



    passt!


    Der Haltewinkel für den Ölfilter sieht nach einigen Optimierungsrunden nun so aus:


    Und so sitzt der Ölfilter dann im Rahmen - angeschraubt an der linken Rahmentraverse für die Motorhalterrung.


    Mittels Draht wird die Schlauchführung simuliert...


    ...und die Schlauchlänge bestimmt - 410 mm!


    Die Schläuche sind bestellt und die Teile bekommen derweil noch etwas Farbe.

    Vielleicht gelingt am nächsten Wochenende schon die abschließende Montage. Dann kann Öl eingefüllt werden und ich bin gespannt, ob der Motor sich dann dazu bewegen läßt nach gut 15 Monaten Pause die Arbeit aufzunehmen und Öldruck aufzubauen.


    Bleibt spannend (pflege ich zu sagen :schmier: )


    Gruß


    Peter

  • Kurze Zeit später waren die bestellten Schläuche in der Post, Mercedes hatte auch die Dichtungen geliefert und am Samstag konnte die Endmontage beginnen.


    So sitzt nun die ölfilterseitige Flanschplatte. Quasi am gleichen Ort, aber nicht mehr an der Motorhalterung sondern am Rahmen befestigt.


    Bei der Gelegenheit habe ich auch einen Schlauch beschafft, der im Notfall den (beschädigten) Ölkühler überbrücken kann, damit man wenigstens noch zurück in die Zivilisation kommt.


    Aber gut, der wird jetzt nicht gebraucht und kommt in die Ersatzteilkiste im Auto.

    Von unten stellen sich die neuen Schläuche wie folgt dar:


    Und hier noch mal ein Blick auf die motorseitige Flanschplatte.


    Und mit genügend Öl im Bauch gelang dann - nach einiger Zeit (die Kraftstoffpumpe war ja auch draußen und hatte wohl noch Luft in der Leitung) - auch der Start des Motors.


    Ein halbstündiger Probelauf offenbarte keine Leckagen, ich hoffe das bleibt auch so.

    Von daher Jozi will ich Deinen Tipp gerne befolgen ;\D

    Ein Tip, jetzt wo alles dicht ist :

    Ölflecken lassen sich sehr gut erhalten, wenn man sie regelmäßig mit Butter einreibt.


    Nun muss noch ein Rahmenriss geschweißt werden, die Bremse hinten offenbarte wieder Undichtigkeiten und die Karosserie muss komplettiert werden. Dann schaffe ich es vielleicht dann auch meine 1,5 Jahre überfällige HU nachzuholen. :schnarch:


    Gruß


    Peter

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