Tarnuniformen


  • Hallo Kai, Lieben Dank für die Spitzenantwort!!! :thumbsup:


    Der ein oder andere wird diese Seite bestimmt kennen:
    http://www.forum-historicum.de…-der-deutschen-armee.html


    Und dort ist auch dieses Bild zu finden - das hat mich verwirrt:
    http://www.forum-historicum.de…mages/bw-leibermuster.jpg


    Und wäre ich nicht zu faul gewesen und hätte den Text unter den Bildern mal gelesen dann müßte ich von Kai nun nicht verhauen werden ;) ! Denn dort steht`s auch nochmal weiß auf blau.


    Viele Grüße
    Martin

  • Das Bild ist nachgestellt :!:
    Solch ein G1 hatte die Bundeswehr nicht und auch nicht die Magazintaschen des BGS.
    Da gibt es noch mehr Bilder, die allesamt nicht sehr authentisch sind..
    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Das Bild ist nachgestellt :!:
    Solch ein G1 hatte die Bundeswehr nicht und auch nicht die Magazintaschen des BGS.
    Da gibt es noch mehr Bilder, die allesamt nicht sehr authentisch sind..
    Gruß
    Kai


    Danke Kai,


    ich hab mich über die Qualität des Bildes gewundert, dachte aber dass es vielleicht digital aufgearbeitet wurde. Mich hat auch das G1/G3 ??? gewundert welches doch 1955 noch gar nicht vorhanden war. Am Anfang dachte ich noch beim ersten flüchtigen Hinsehen es handle sich um ein BAR M1918.


    (PS.nach 1945 tu ich mich ein wenig schwer mit den Ballermännern - vor allem im privaten Bereich wo jedes Jahr zig neue Modelle dazu kommen)


    Viele Grüße
    Martin

  • Ja, die Bilder kenne ich schon.
    Was mich immer wieder stutzig macht ist die Bezeichnung ABL hmmm


    Die Kürzel kenne ich auch hierher:


    Hier stammt es allerdings aus einer belgischen Fallschirmjägerjacke und ABL wird auch anders geschrieben.
    ABL steht dabei für "Arme Belgique Legere"


    Bei SCHUSTER steht dazu: [quote]Gemäß eines Vermerk vom 02.12.1954 wurde der ausschließlich auf Zweckmäßigkeit ausgerichtete "Gefechtsanzug" 1952 in Deutschland entwickelt und fand im Rahmen der EVG größeren Anklang. (Dieser Anzug war zunächst nicht mit Tarndruck versehen) .
    Gemäß einer amtsinternen Notiz vom 01.09.1955 wurde dieser Anzug im Rahmen der EVG-Vorbereitung längere Zeit durch ein belgisches Bataillon erprobt. Belgien hat sich für die Einführung entschieden und 20.000 Stück bestellt.[quote]


    Also vermutlich belgische Anzüge hmmm
    Was sagt der Rest der Gemeinde dazu :?:


    Kai

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    :BGS-B:


    2 Mal editiert, zuletzt von stiwa ()

  • Wurden die Versuchsmuster der Leibermuster-Bekleidung nicht in Belgien im Auftrag gefertigt? Ich meine ich hätte mal sowas gelesen hmmm

    Grüße von Lorenz, irgendwo da draußen...



    Ein guter Freund besucht einen im Knast, wenn man Mist gebaut hat.
    Ein echter Freund sitzt im Knast neben einem und sagt, "War aber trotzdem 'ne klasse Aktion."

  • ...laut allgemeiner Lehrmeinung stammen die 1955 als Tarnanzüge der "zukünftigen Deutschen Wehrmacht" sozusagen aus der Erbmasse der EWG Armee und wurden aus irgendwinem Grund über die belgische Armee beschafft. Steht so oder ähnlich auch bei Schuster. Die Belgier selbst haben diese Uniform nie offiziell eingeführt.


    ...sowas taucht sogar gelegentlich auf dem Markt auf. Liegt dann auf dem Preisniveau deutscher Tarnbekleidung WK 2 ...


    Jens

  • Aus Belgien? Das ist ja interessant! Da scheint ja eine ganze Menge Ausrüstung 1955/56 hergekommen zu sein!!


    In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren ob es irgendwo einen Helm gibt auf den man zeigen und sagen könnte:


    "Der stammt von den Belgiern und wurde an die BW geliefert. Und er war einer von z.B. 1000 die geliefert wurden..."


    Ich weiss wie die UMAL Helme aussehen die ab 1952 gefertigt wurden. Aber so einen Helm hab ich noch nie in Zusammenhang mit der BW gesehen.


    Viele Grüße
    Martin


  • Hallo Kai,


    ist RAKA nicht ein deutscher Hersteller? Hier sieht das doch eher aus, als ob`s den umgekehrten Weg gegangen ist??


    Viele Grüße
    Martin

  • Zum Grundsatz:
    Mit der deutschen Wiederbewaffnung nach dem 2. Weltkrieg wollte man auf europäischer Ebene eine Armee schaffen, die unter einheitlichem Oberbefehl stand und einheitlich ausgerüstet sein sollte.
    Die sogenannten EVG-Streitkräfte (EVG = EuropäischeVerteigungsGemeinschaft)
    Hierzu wurden Uniformen und Ausrüstungsgegenstände entwickelt.
    Bei der Uniform einigte man sich wohl auf den deutschen Entwurf mit dem Leibertarnmuster.
    Dieses Modell wurde von den Blegiern erprobt, da es ja noch keine deutschen Anteile für die Streitkräfte gab.
    Nach dem Scheitern der EVG-Verhandlungen stampfte man die Entwicklungen dann komplett ein und die Vertragspartner entwickelten ihre eigenen, nationalen Uniformen.
    Für die Bundeswehr war das der Splittertarnanzug.
    Auch die Belgier entwickelten eigene Uniformen, bei denen sie sich wohl an englischen Entwürfen orientierten. Für Belgien wurde dann auch in Deutschland produziert, wie man bei dem RAKA-Etikett gut erkennen kann. Die Zeltbahnen der Belgier wurden z.B. von L. STROMEYER aus Konstanz hergestellt (siehe: Zeltbahnen). Es gibt aber auch andere Hersteller.


    Aus der EVG-Zeit wurden durch die einzelnen Partner keine Entwürfe 1 zu 1 übernommen. Das war wohl auch bei den Helmen so. Der bekannte zweiteilige Helm wurde auch hier auf nationaler Ebene bei verschiedenen Armeen eingeführt.


    Dieser interessante Aspekt der frühen europäischen Einigungsversuche lässt sich sehr gut bei Lothar SCHUSTER in seinem Buch DAS AUSSTATTUNGSSOLL ... - Die Tarndrucke der Bundeswhehr ab Seite 85 nachlesen.


    Fazit:
    Die Bundeswehr ist nie in Leibertarn ausgestattet worden, sondern bekam 1956 das Splittertarnmuster für die Uniform und das Amöbentarnmuster für die Zeltbahn zugeteilt.
    Die unterschiedlichen Muster wurden damals so gefordert um die Tarnmöglichkeiten variieren zu können.


    Bei anderen Erkenntnissen bitte ich um Korrektur :yes:


    Gruß
    Kai

    :BGS-F: BUNDESGRENZSCHUTZ - GSK (GrenzSchutzKommando) Küste - BGS See - KüEH (KüstenEinsatzHundertschaft) :BGS-S:

    :BGS-B:


  • Helmüberzüge in Splitter /BW


    Diese gibt es auch tatsächlich ...ebenso wie Helmbezüge in Amöbentarnmuster. Beides sind aber keine offiziellen Produkte. Erstere sind i.d.R. zweckentfremdete Kapuzen der Tarnjacke (beim zweiteiligen HElm konnte man sie dabei sogar heil lassen, für die neueren Modelle muss man sie zerschneiden und umnähen), zweitere sind aus Zeltbahnen gefertigte Produkte. Ob soas "serienmäßig" in den Kammern gemacht wurde oder an Muttis Nähmaschine zuhause bleibt dabei offen, wird beides vorgekommen sein ...


    Jens



  • Kai, Vielen Dank für die umfangreiche Erleuchtung !!
    :thumbup:

  • Ich glaube, da gibt es kein genaues Datum oder ein genauen Zeitraum. Mir haben ehemalige Fallschirmjäger aus den 60ern erzählt, daß sie die Splittertarnuniform noch 1967/68 ausgeteilt bekamen, aber nie anzogen. Ebenso die Zeltbahnen. Das gleiche kann man von der "Filzlaus" sagen. Ein guter Freund von mir hat 1984 noch eine komplette Garnitur davon ausgehändigt bekommen.

  • Dem ist nichts hinzuzufügen!


    Kurz: Die Teile wurden wohl lange Jahre "aufgebraucht" oder einfach auf der Kammer eingetauscht.


    Filzlaus und ungetragene Gamaschenstiefel hatt ich noch bis 1984, da kam der Aufruf dass die alten teile in der Kammer zu tauschen seien; wer nicht tauschte, tauschte eben nicht.Die bunte Zeltbahn hatte ich von einem Kameraden eingetauscht und bis 1993 im Bestand. Dann irgendwie zur Auskleidung nimmer gefunden....


    Bernd

    "Nur wenige sind es wert, daß man ihnen widerspricht!"

    und

    "Was man hat, braucht man nicht suchen/kaufen" ^^

  • Schon manchmal seltsam, da tut man Dienst in den Klamotten,und dann beim Auskleiden findet man es nicht mehr. ;)


    War bei mir unverständlicherweise auch so,habe Jahre später mein Taschenmesser und einen Pullover wieder gefunden.



    DEA

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